Das ist doch eine sehr ehrliche und aufschlussreiche Antwort, vielen Dank!
Ich glaube, daran zeigt sich einfach auch, wie unterschiedlich man Musik wahrnehmen kann. Und gerade dieser Wettkampfgedanke und die "objektive" Beurteilbarkeit scheint wohl tatsächlich ein Grund für Thomas Langs Erfolg zu sein.
Und innerhalb unserer kleinen, lebhaften Diskussionsrunde hier zeigt sich, wie ich mittlerweile meine herausgefunden zu haben, dass hier einfach Leute mit völlig verschiedenen Hintergründen und Interessen sind.
Ich wage folgende, gefährliche Thesen (sehr zugespitzt!) :
Der Profi: die meisten Profis können Thomas Lang nichts oder nur wenig abgewinnen. Woran liegts? Meist haben diese Leute ihre Höher-schneller-weiter-Zeit bereits hinter sich und wissen, dass sie in ihrem Job die Sachen vom TL schlicht und einfach nicht brauchen. In ihrem Streben nach menschlicher und musikalischer Reife kommt ihnen TL (und Co.) mit seinem Leistungsansatz sogar suspekt vor.
Der junge Hobbyspieler: für ihn sind Leute wie Thomas Lang eine Offenbarung. Da kommt einer, der die ganzen verstaubten, aus unverständlichen Gründen hochgelobten alten Meister Lügen zu strafen scheint und so richtig zeigt, wo der Hammer hängt. Die Geschwindigkeit und Unabhängigkeit wird, weil vorher noch nie gesehen, als absolut geil und erstrebenswert betrachtet! Dies muss nun der beste Schlagzeuger der Welt sein!
Der ambitionierte Amateur: er ist noch deutlich unter 30 und will vielleicht mal Profi werden. Für ihn stellen TLs Übungen schon erreichbare Ziele dar und wirken deshalb umso attraktiver. Außerdem kommt der Mann frisch und vital rüber und suggeriert, dass man, wenn man viel übt, eines Tages doch Drumsolokünstler werden kann. Er möchte sich diese Aussicht nur sehr ungern von anderen Spielverderbern kaputtreden lassen.
Und, wie findet ihr das? 