Beiträge von Luddie

    Ganz groß!


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    Dass dieses Prinzip für unbekannte oder mittelbekannte Bands nicht funktioniert, ist klar. Das geht erst, wenn die Band ein großes Image hat, welches sich dann verwenden lässt, um die angesprochenen Maßnahmen wirkungsvoll einzusetzen.


    Interessant ist an dem Video, wie trickreich vorgegangen wurde, um den Fan zum Ausgeben von Geld zu bewegen, ohne dass er es merkt. Und wie sehr der Fan im Mittelpunkt steht. Und wie wichtig es ist, ihn nicht zu verärgern. Würde Trent Reznor sagen, wie scheisse er es findet, dass Leute umsonst runterladen, würden seine Verkäufe direkt einbrechen. Daher geht er einen anderen Weg.


    Ansonsten sollten wir hier eines klar festhalten: diese ganzen Künstler, um die es hier geht, spielen ja sowieso in einer anderen Liga als der "normale" Musiker. Da dreht sich die Sache aber wieder zurück: welche neue Band erwartet denn heute noch, von eigener Musik leben zu können? Keine, die ein Minimum an Realitätssinn hat. Und das hat - meiner Meinung nach - eben nicht nur mit den illegalen Downloads zu tun.


    Ich z.B. finde fast alles, was aus Deutschland momentan kommt, langweilig. Geil find ich Peter Fox und geil finde ich Seeed. Rammstein sind kompromisslos und weltbekannt, die Ärzte fand ich auch immer originell. Dann Sachen wie zB Sammy Deluxe. Und ich finde, dass solche Leute weiterhin die Möglichkeit haben sollen, ihre Wege zu gehen und meinetwegen auch reich damit zu werden.


    Und ich bin nicht der einzige mit dieser Meinung. Wenn man sich mal anhört, was im Radio so läuft, ist man schnell ernüchtert: auf Massentauglichkeit getrimmte Einheitsmusik mit gefälligen Texten.


    Alles, was ich innovativ finde und was ich mir in den letzten Jahren gekauft habe, kam nicht mehr aus Deutschland. Liegt das nur an illegalen Downloads? Ich glaube, es liegt daran, dass es durchs komplette Internet sehr schwer geworden ist, aus der Masse herauszuragen.


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    In dem sz-Artikel ist mehrfach von Angst der Künstler die Rede. Und das ist das Perfide: die Künstler können sich noch nicht einmal wehren, denn dann werden sie direkt vom Publikum bestraft. Wir haben es hier mit einem sehr interessanten Phänomen zu tun, was über Politik und Kultur hinausgeht.


    Der Sven Regener wurde von "Fans" beschimpft, sie würden jetzt nie wieder etwas von ihm kaufen. Etwas Ähnliches ist Metallica übrigens damals bei ihrem Vorgehen gegen Napster wiederfahren. Übrigens nicht nur von Fans, sondern auch von anderen Musikern, die sich damit bei den Fans einschmeicheln wollten. Womit wir wieder beim Problem wären: Musiker und Bands kämpfen für sich allein und auch gegeneinander.


    Das Ergebnis ist, dass keine wirkliche Interesenvertretung vorhanden ist. Künster und Kulturschaffende werden daher in den meisten westlichen Ländern als Sonderfall wahrgenommen: Leute, die das "Glück" haben, von ihrem "Hobby" leben zu dürfen.


    Ich erwarte daher auch nicht, dass sich daran etwas ändert. Und deswegen ist die Konsequenz die Anpassung. Ich finde das nicht gut, fürchte aber, dass es so ist.


    Das hier kennt ihr alle, oder? Hochinteressant! Achtet mal drauf, wie wichtig das Thema "Annoying the fans" ist: http://www.youtube.com/watch?v…dex=82&feature=plpp_video


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    drumdidi: die Piraten sind aber eine Partei und als solche - wie alle anderen Parteien auch - der Versuchung ausgesetzt, Wählerstimmen mit dem kleinstmöglichen Aufwand zu generieren. Wir rechnen dafür mal durch: Musiker wären dann 46 000 Wähler, Leute, die kein schlechtes Gewissen beim illegal Downloaden haben wollen: mehrere Millionen.


    Dazu dann noch die von mir angesprochene Zersplitterung künstlerischer Interessensvertretung (wieviele Musiker verdrehen selbst bei Nennung des Wortes GEMA die Augen!) und schon ergibt sich ein ganz tolles Verhältnis aus Aufwand und Effizienz.


    Das ist so ähnlich wie die "Kinder statt Inder" Kampagne oder die "Bestraft jugendliche Gewalttäter möglichst hart"-Idee. Inder und jugendliche Gewalttäter haben keine Lobby und viele Leute springen sofort drauf an. Politik ist einfach.


    Bitter ist, dass die Piratenpartei schon direkt so anfängt.


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    Ich höre eine ganz grauenhaft klingende Abfolge metallisch krächzender Geräusche. Es könnte sich dabei um eine Hihat handeln. ;)


    Ich weiß allerdings, was du meinst. Diesen Sound produzieren oft dickere Hihats, die nicht richtig schliessen oder die eben einfach nicht gut klingen, weil sie nicht gut abgestimmt sind. Die neueren Ks sind schon ziemlich dicke Apparate und ich hatte mehrere davon. Eine habe ich einem befreundeten Metaltrommler verkauft, der sie immer noch hat und liebt. Sie war sehr dick, sehr laut und klang ähnlich uncharmant wie das, was ich da bei dir höre. Bei K Custom Hats ist es oft ein hartes Kratzen, was nervt.


    Ich würde die Becken direkt weggeben, schönreden und rumprobieren hilft da nicht viel. Entweder Dinge funktionieren oder nicht.


    Noch vergessen: was da erklingt, ist ein Oberton, den beide Becken zusammen erzeugen, obwohl sie ja eigentlich im geschlossenen Modus tonal neutral sein sollten. Wie gesagt: direkt weg!


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    Wer am Thema interessiert ist, sollte sich heute (Samstag, 31.3.) die südeutsche Zeitung kaufen und einen Blick auf die "Seite 3" werfen. Dort geht es exakt um unsere Diskussion hier.


    Titel: Ohne mich - Die Piratenpartei hat zu vielem keine Meinung, wohl aber diese: Die Kunst dem Volke - und zwar gratis. Unter den Kreativen wächst die Wut: "Das ist die Pervertierung des Freiheitsbegriffs."


    Wir könnten dann ein bisschen drüber diskutieren, zumal man der sz qualitativ hochwertigen Journalismus unterstellen darf.


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    Didi, ich weiß nicht, auf wen du dich jetzt beziehst aber zumindest ich habe in meinen Posts ja weder relativiert noch die Dinge beschrieben, auf die du jetzt eingehst. Ich denke, dass die meisten Mitdiskutierer hier ziemlich genau verstanden haben, was du meinst.


    Ich möchte deine Ausführungen auch nicht entwerten aber sie wiederholen sich etwas und ich glaube, die Diskussion ist spannender und auch zielführender, wenn auch mal andere Punkte herangezogen werden. Dass illegale Downloads nicht gut sind, dürfte hier ja allgemeine Zustimmung finden. Und auch, dass du Zusammenhänge siehst aus deiner Situation und den illegalen Downloads, wird von niemandem bestritten.


    Mein Standpunkt ist aber, dass das nicht das ganze Bild ist. Die Begründung dazu steht in meinen Posts weiter oben.


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    Sind diese alternativen Vertriebswege, die allesamt weniger bis gar nichts mehr an Einkünften bieten nicht 1. die propagierte "neue Chance" und 2. nur eine aus der entsprechenden Not genutzten Alternative (man hat es zumindest mal probiert.....)?


    "Kunst" erscheint dadurch letztlich nur noch "wertloser (und wehrloser?)" und die Hemmschwelle zum finalen Gratiskonsum wird nur noch weiter herabgesetzt. Falls das alles geplant war - ganz schön raffiniert.


    Ob dauerhaft eine deutlich werdendere Diskrepanz bzgl. der Preise zwischen dem zum Werbeartikel degradierten Tonmaterial und dem Konzert akzeptiert wird, bleibt doch auch eher fraglich.


    Man kann die Dinge nicht mehr so betrachten wie früher. In Zeiten des Internetzes haben die Dinge extrem viele Facetten. Beispiel diese Band: sie wäre vielleicht ohne Netz gar nicht bekannt geworden. Ihr Konzept ist modern und die Begriffe modern und netzfrei sind heutzutage Gegensätze. Ähnliches gilt sicherlich auch für das Angebot des Kollegen xian01 mit seiner Videoseite. Es gilt für Workshops, Dienstleistungen und zig weitere Dinge.


    Ich verallgemeinere mal dreist: wer heute als Selbständiger das Netz außen vor lässt, braucht in 95% der Fälle erst gar nicht anzufangen. facebook, youtube, twitter, google...


    Wer das Netz positiv nutzt, kann heute auch mit Dingen Erfolg haben, die früher schlicht nicht verkäuflich gewesen wären. Besondere Angebote, teure Custominstrumente usw. Von Vielem hat früher niemand erfahren, es blieb regional.


    Ich würde also behaupten, dass das die "neue Chance" ist. Leute, die etwas Gutes anbieten und verstehen, wie das Netz funktioniert (womit ich nicht zwangsläufig die technische Seite meine), können Erfolg haben, der ohne Netz nicht möglich war/wäre.


    Die Kehrseite des Netzes ist die Tatsache, dass es erstens eine extreme Menge von Allem an die Oberfläche gespült hat und diese extreme Menge naturgemäß permanent konkurriert. Die Währung in dem Konkurrenzkampf sind Klicks. Traurig ist, dass diese Währung nur wenigen zu finanziellem Vorteil gereicht: den oben genannten Firmen und ihren Kunden, der Werbeindustrie.


    Der Musiker - wie ich ihn weiter oben skizziert habe - ist eitel und meistens vereinzelt: Ruhm und Bekanntheit gehört zum Showbiz dazu. Mit viel Glück kann er es schaffen, bekannt zu werden. Leider bedeutet diese Bekanntheit wenig, weil ein Klick nicht gleich einem verkauften Song ist.


    Viele Leute laden sich Songs von youtube herunter oder legen sich in yt Playlisten an. Die hören sie wie ein Album. Das ist nicht illegal aber der Künstler hat nichts davon. Er muss immer mehr preisgeben, um den geneigten Hörer dazu zu bringen, sich am Ende das Album oder den Song zu kaufen.


    Wie ich noch weiter oben geschrieben habe, investieren die Leute immer weniger in gute Abhöranlagen. Das Argument, man bekäme eine tolle Audioqualität nur, wenn man einen physikalischen Tonträger in eine Gerätekette einlegt, die ausschließlich (welch Anachronismus!!!) zum Musikhören gebaut wurde, zieht also immer weniger. Vielen Menschen ist Sound fast egal.


    Und so wird es voraussichtlich weitergehen, denn während die heutigen 30-80 jährigen früher Geld in gute Anlagen investiert haben, um die erstandene Musik entsprechend zu zelebrieren, habe ich heute 20-jährige Schüler, die mit den Lautsprechern ihres iphones hören (ausschließlich, denn erstens klingt der iphone Kopfhörerausgang ebenfalls nicht sonderlich gut und zweitens oft nach 1 Jahr kaputt).


    Ein wirksames Antikopiergesetz ist super aber ich fürchte, dass sich für den ein oden anderen nur wenig verbessert dadurch. Stichwort Viele Facetten.


    Ganz wichtig ist daher die Feststellung, dass sich jede Band, die heute ernsthaft Musik macht, der Tatsache bewusst ist, dass sie nicht mit Tonträgern allein über die Runden kommt. Wer in Deutschland von eigener Musik leben will, musste und muss sehr viel Können und Glück besitzen. Ich hoffe jedenfalls, dass es zu einer wirkungsvollen Idee kommt, wie das Gesetz durchgesetzt werden kann...wäre ich aber Musiker, der von verkauften Tonträgern leben müsste, würde ich davon nicht ausgehen. Die Zeichen stehen nicht so dolle. Leider.


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    Das Internet ist doch überhaupt kein Problem!
    Konsum ohne Entlohnung ist das Problem....


    Ganz interessant, diese Aussage verdeutlicht doch ganz gut den Kern der Sache. Ich finde auch nicht, dass das Internet ein Problem ist. Ich freue mich über die Vielfalt, die Möglichkeiten, die Musik, die Videos.


    Übrigens ist der Pirat als Kulturbegriff schon immer auch positiv besetzt gewesen. Er galt als Inbegriff der Freiheit und des Mutes, Störtebeker wird z.B. bis heute verehrt. Was nichts daran ändert, dass ich die dazu gehörende Partei inhaltlich nicht wirklich ernst nehmen kann.


    Ich rege weiterhin dazu an, die Dinge auch mal aus anderer Perspektive zu betrachten. Statistiken und Artikel müssen auch im Zusammenhang verstanden werden, sonst kommt nix raus. Gerade dieser Bodi Bill Link zeigt eben auch die Kehrseite. Und er zeigt, wie Hammu sehr richtig erkannt hat, dass der Musiker von diversen Seiten finanziell in die Zange genommen wird und eben nicht erst mit den illegalen Downloads.


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    Es hat ein paar allgemeine Gründe, warum seit Jahren keine befriedigende Lösung zustande kommt.


    1. Musiker und andere Kulturschaffende sind keine homogene Masse, wie vielleicht eine bestimmte Gruppe von Angestellten oder andere Interessengruppen (z.B. Ärzte).


    2. Kunst und Kultur wird in unserer Gesellschaft immer noch als "weiche" Tätigkeit ohne wirklichen wirtschaftlichen Zweck angesehen. Nur sehr erfolgreiche Künstler oder die Hochkultur müssen sich vor Laien nicht mehr erklären.


    3. Erfolgreiche Vertreter spalten sich schnell von der Masse der Erfolglosen oder der Amateure ab.


    4. Das Geschäft ist hart, Neid ist groß.


    5. Der Selbstausverkauf fängt früh an, die ersten Erfahrungen junger Musiker sind Wettbewerbe, auf denen natürlich umsonst gespielt wird und an denen nur der Veranstalter und der Sponsor verdient. Und so geht es weiter.


    Ich könnte jetzt noch lange weiterschreiben, habe jahrelang in Musikerinitiativen und Kulturvereinen gearbeitet und habe viele Seiten dieser ganzen Geschichte kennengelernt. Und ich weiß, dass diese Zersplitterung ein wichtiger Grund für die mangelnde Durchschlagskraft bei Künstlerinteressen ist.


    "Gremien", "Komitees" und andere Dinge sind vollkommener Schwachsinn, es lohnt sich einfach nicht, in solche Richtungen zu diskutieren. (Aus Spaß kann man sowas natürlich machen, es hat allerdings keinerlei realistische Chance auf Umsetzung.)


    Auch Abgaben, "Kulturflatrates" usw. sind nicht realistisch. Sie brauchen einen Verwaltungsapparat, der in keinem Verhältnis zum Sinn stünde und den - gerade in heutigen Zeiten - niemand bezahlen würde...oder doch!...die Künstler! Oder hat noch jemand was davon? Es ist sicherlich politisch total opportun, so etwas durchzusetzen, in einer Zeit, in der die Piratenpartei um die 10% steht. Musikalisches (Popmusik-)Schaffen bräuchte einen Leumund in der Gesellschaft, der jahrelange Entwicklung erfordern würde.


    Es gibt einfach Fakten, die man nicht übersehen darf, wenn man über diese Dinge nachdenkt. Die sind zwar bitter, aber leider vorhanden.


    Die Lösung sehe ich - wie bereits geschrieben - in einer Umorientierung der betroffenen Künstler. Weg vom kopierbaren Erzeugnis, hin zu Angeboten, die sich nicht so leicht kopieren lassen: Veranstaltungskonzepte gehören dazu, natürlich Unterricht und viele andere Sachen.


    Ich sage es mal ganz hart: wer heuzutage noch Tausende Euros in eine Albumproduktion steckt, ist entweder Idealist, Amateur mit Geld oder relativ realitätsblind. Alle drei Dinge meine ich übrigens nicht negativ!


    Die Bodi Bill Geschichte aus dem Streaming Link ist ja noch eine weitere Facette, die eben auch mit oben genannten Faktoren zusammenhängt: die meisten Musiker haben auch ohne illegale Downloads nicht sonderlich gut verdient.


    Und - ich sage es noch einmal - illegale Downloads sind nur eine Seite der ganzen Sache. Das gesamte Internet in der jetzigen Form läuft - unter finanziellen Aspekten betrachtet - gegen Musiker, die Geld mit eigener Musik auf Tonträgern verkaufen wollen.


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    Ich finde die Beispiele von Xian und drumdidi auch sehr anschaulich. Ich kann allerdings auch die Posts von Psycho und abott nachvollziehen. Es ist extrem bitter, dass gerade einer idealistischen und enthusiastischen Berufsgruppe wie den Musikern so die Existenzgrundlage entzogen wird und aus Mangel an Lobby dagegen nix unternommen wird.


    Trotzdem denke ich, dass es noch weitere Ebenen dieser Entwicklung gibt, ohne die man die Sache nicht zuende denken kann. Ich muss zugeben, dass ich weder IT-Experte noch Jurist bin und daher bei diesen Themen völlig im Dunkeln tappe. Ich sehe nur, dass es eine Industrie gibt, die u.a. mit Musik blendend verdient (Apple zB ) und eine riesige Menge kleiner aber guter Musiker, die zum Spielball der Verhältnisse geworden sind. Und ich sehe, dass kein System installiert wird, welches es schafft, weltweit Recht und IT-Probleme unter einen Hut zu bringen.


    Und ich sehe eine Entwicklung, in der Musik und vor allem qualitativ hochwertiges und ausschließliches Musikhören immer mehr an Wert verliert. Diese sogenannten "Devices" und zugehörige Angebote (z.B. Apps und Surfverträge) binden heutzutage das Geld der Konsumenten. Ich habe Schüler, die besitzen iphones, ipods und ipads mit zig GB Speicherplatz und hören die Musik darauf über die eingebauten "Lautsprecher". Grafik ist wichtiger, weil beeindruckender. Mein Vater wollte neulich einen einfachen Stereo-Hifi-Verstärker kaufen. Die Auswahl war ernüchternd. Es gibt fast nur noch 5.1 Systeme. Zum Filmegucken.


    In den 7 Jahren, die ich jetzt unterrichte, hat mir noch NIE ein Schüler erzählt, dass er Geld für einen hochwertigen Verstärker oder gar Boxen ausgegeben hätte! (Statistiken im Netz belegen diese Entwicklung) Musik als Form der Abgrenzung, des Protestes, auch der politischen Zugehörigkeit hat vollkommen an Wert verloren. Ich kenne kaum noch Leute, die stolz auf ihre Musiksammlung sind. Dafür umso mehr, die die Musik auf ihren Devices gar nicht kennen. Das Wort Stereoanlage ist sowas von out. In sind Zugangsgeräte, die ein Vermögen kosten und Leute dauerhaft an kostenpflichtige Angebote binden. Und dieses Geld fehlt eben auch und ganz erheblich im Bereich Musik.


    Hier, toller Film, der das sehr schön illustriert, die größte Plattensammlung der Welt findet keinen Käufer (wenigstens verdient youtube mit dem vorgeschalteten Video ein bisschen was...) : http://www.youtube.com/watch?v=uBLuMVOr3nw


    Kurz: Musik ist überall präsent, ihre Entdinglichung und die damit einhergehende Kopier- und sofortige Verfügbarkeit hat sie entwertet. Es ist kein Geheimnis, dass gefühlter Wert durch physische Präsenz und Investition von Zeit und Geld erzeugt wird.


    Meiner Meinung nach gibt es als Musiker zwei Wege, mit der Situation umzugehen. Der eine ist der Kampf gegen die illegale Downloaderei (drumdidi, Xian u.a.). Und der zweite ist die bittere und pragmatische Konsequenz, nichts mehr anzubieten, was digital zu vervielfältigen ist (Reaktion auf die veränderten Verhältnisse, wie von abott, Psycho u.a. vorgeschlagen).


    Ich finde daher, dass es keinen Grund gibt, sich hier so gegenseitig anzugreifen.


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    Spielgefühl und Konzept fand ich sehr gut. Diese Grau-/Spritz-/? Gussteile und die nicht spielfreie Verbindung aus Trittplatte und Fersenteil (simple Stiftverbindung) fand ich allerdings - zusammen mit den tatsächlich schon reichlich verkratzten Trittplatten - nicht so dolle. Ein spitzes Steinchen in der Sohle dürfte das Pedal innerhalb kurzer Zeit unansehnlich werden lassen.


    Alles wirkt etwas billig. Ich vermute jetzt mal ganz leise, dass das Ding in China oder Taiwan gebaut wird, um auch jugendliche und preisbewusste Jojofans als Kunden gewinnen zu können. Mit der Qualität der Giant Steps oder einer DW 9000 kommt dieses Pedal nicht mit. Auch meine Mapex Falcon sieht mir besser verarbeitet aus.


    Etwas schade, wie ich und ein paar Kollegen fanden. Sonor sollte dieses "Made in Germany"-Ding ernster nehmen. Maschine (zumindest in Teilen) in Deutschland bauen, Klappmechanismus weglassen, Preis dann gerne höher. Dafür dann eine Maschine, die ewig läuft.


    Toll ist, dass man merkt, dass im Antrieb wenig Gewicht liegt. Das missfällt mir an allen anderen modernen Maschinen, auch und gerade bei Kandidaten wie der DW 9000: leichter Lauf aber man merkt, dass man viel Gewicht bewegt. Die Sonor fühlt sich dagegen sehr leichtfüssig und unaufdringlich an, gerade bei schnellen Doppelschlägen. Das gefiel mir alles sehr gut. Auch, dass man nicht 35 Parameter einstellen kann, finde ich sehr sympathisch. Im Grunde ein sehr schlichtes und altmodisches Pedal ohne Schnickschnack, sieht man mal von dem Klappmechanismus ab.



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    Einer wills für lau und der andere für lauer...


    Dieser Piratentyp ist wirklich bitter. Dieser basisdemokratische Anstrich ist ja gut und schön aber im Grunde ist das einfach ein Haufen Dilettanten, wie mir scheint. Aber sie spiegeln das Leben im Netz ganz gut wieder: jeder darf sich äußern, alles wird diskutiert, wirkliches Fachwissen und jahrelange Erfahrung wird in eine Reihe gestellt mit dem Geplapper der Masse.


    Dazu passt dessen Sicht auf die (professionellen) Musiker: lebenslange Hingabe und hart erarbeitetes Fachwissen haben nur noch wenig Wert. Über alles wird erstmal per Netz abgestimmt. Und zwar von Leuten, die zwar keinen Plan aber einen Rechner haben. Man macht es einfach so: alle stimmen per Netz ab, ob sie Musik umsonst wollen oder dafür bezahlen. Das ist gelebte Demokratie, denn dann entscheiden wirklich die, die es am meisten betrifft!


    Gleichzeitig mobben die sich, machen sich fertig, verleumden sich gegenseitig (natürlich alles via Netz), dass man nur hoffen kann, dass keiner von den 22-jährigen, die da jetzt Politiker versuchen, irgendwann mal wirkliche Macht haben. Das dürften dann nämlich seelisch und moralisch reichlich entstellte Persönlichkeiten sein.


    Ganz problematisch finde ich auch, dass die offenbar nur gewählt werden, weil sie "was mit dem Internet machen" und das ja offenbar die Nische in der Politik war, die noch fehlte. Ein Gesamtkonzept ist nicht erkennbar - zumindest ich erkenne keins - und die Ansätze, die es gibt, erinnern an Antworten, die Leute bei spontanen Interviews auf der Strasse geben.


    Das schreibe ich übrigens nicht aus der Sicht des Musikers, sondern einfach aus der des Politikinteressierten.


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    Was ich damit sagen wollte, war, dass 95% der jüngeren Trommler der Rock/Metal-Ecke zuneigen (ich selbst auch einst). Und dort wird nunmal der tiefe, satte Tom- und BD Sound geliebt, von dem ich vermute, dass der Tunebot dran verzweifelt.


    Vom Jazzer hatte ich nichts gesagt, der Vollständigkeit halber kann ich aber noch ergänzen, dass ein höher gestimmtes Fell tonal viel eindeutiger zu bestimmen ist als ein tief gestimmtes. Das liegt daran, dass ein straff gespanntes Fell kontrollierter schwingt. (Bevor es nochmals Irritationen über meinen Geisteszustand gibt: im Jazz werden die Trommeln für gewöhnlich etwas höher gestimmt als im Rock)


    Und zur perfekten Reproduzierbarkeit von Sounds: selbst wenn der Gerät in der Lage wäre, alle Fellspannungen am Set eindeutig zu bestimmen, würde das dem fortgeschrittenen und aktiv spielenden und aufnehmenden Drummer wenig nützen, denn jeder Raum klingt anders und eine toll gestimmte Snare mag hier toll klingen, im Studio oder live sieht es wieder ganz anders aus. In manchen Situationen brauchen die Resos einen Tick weniger Spannung als normal und in manchen Räumen klingt ein leicht verstimmtes 16er besser als die perfekte Variante. (Ich würde trotzdem zu gern mal sehen, wie die Befürworter hier dann in stressiger Soundchecksituation die Toms drehen, den Tunebot anbringen, um Ruhe im Saal bitten, Referenztöne ermitteln und sich dann ans Werk machen)


    Bevor mir wieder Trunkenheit unterstellt wird: ich leite diese ungeheuerlichen Behauptungen aus einer knapp 25-jährigen Spiel-, Stimm-, Studio- und Livepraxis ab.


    Ich möchte hier aber auch nicht mit lästiger Kritik weiter stören, das scheint ja auch irgendwie nicht erwünscht zu sein.


    Trotzdem meinte ich das mit den tollen Reviews absolut ernst, denn auch habe mich natürlich gefragt, ob ich nicht vielleicht zu vorschnell geurteilt habe und dieses Ding jetzt wirklich Erfahrung, Gehör und Geschmack auf einmal ersetzt.


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    Ich möchte ja nicht hämisch sein, aber so ziemlich genau diese Resultate habe ich vermutet.


    Ich fasse zusammen: das Gerät ist in der Lage, ein vorgestimmtes Snarefell unter Abwesenheit von Umgebungsgeräuschen auf eine gleichmässige Stimmung zu bringen. Snareresos können auch nicht gestimmt werden und Abstände zwischen den Fellen auch nicht. Das ist...revolutionär!


    Gibt es schon Tests, wie das Gerät an einem 16er Standtom mit doppellagigen, tief gestimmten, nicht mehr neuen Fellen funktioniert? Denn die Fraktion, die sich so ein Teil kauft, und der es den meisten Nutzen bringen sollte, dürfte aus den jungen Rockern und Metallern bestehen, die die Obertöne weder hören können, geschweige denn in den Griff bekommen.


    Danke für die Reviews, sowas finde ich sehr hilfreich.


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    Vermutlich braucht man sehr lange, um diese Frage wirklich umfassend zu beantworten, denn da spielen diverse Faktoren eine Rolle. Ein Faktor ist zunächst die Musikrichtung. In Jazz und Bigbandmusik wurden Snares fast immer relativ offen gespielt, weil sonst nur wenig Dynamik möglich ist.


    Als die Backbeatmusik aufkam (50er Jahre) wurde die Snare zum tragenden Soundgerüst eines Songs und somit wurden die Trommeln auch anders konstruiert. Stabilere Triple Flange Reifen, stabilere Kessel, tendenziell mehr Stimmschrauben. Die Entwicklung der Spieltechnik und vor allem die Einführung von Plastikfellen hat den Sound auch enorm verändert.


    Aufwendigere Aufnahmetechnik mit vielen Mikrofonen wurde in den 70ern etabliert, die Einzelabnahme der Snare und ihr Einbau in den Gesamtkontext hat dann dazu geführt, dass fleissig gedämpft wurde, um das Signal besser kontrollierbar zu machen.


    Die 80er werden nicht umsonst als starker Einschnitt bei den Sounds wahrgenommen, denn dort wurden Sampler und E-Drums und Drummaschinen zum ersten mal weit verbreitet eingesetzt. Weil es, wie heute, noch nicht unendliche viele verfügbare künstliche Sounds gab, klangen viele Produktionen drum-mässig sehr ähnlich, wurden doch die gleichen Geräte mit den gleichen (Snare-) Sounds verwendet. Das galt in erster Linie natürlich für große (Pop-) Produktionen, denn die Teile waren sehr teuer damals.


    Wer übrigens wissen möchte, wie die Snaresounds der verschiedenen Äras klingen, der muss sich nur mal durch ein paar gute Samplelibraries durchhören, zB von Native Instruments.


    Heute sind viele Snaresounds übrigens Zitate aus anderen Kontexten. Im HipHop und Drum n Bass finden sich viele Samples aus den 60er Jahren, im Techno sind die Klänge der 80er immer noch angesagt und in Elektropop wird immer noch der TR 808 Sound verwendet.


    DEN heutigen Snaresound gibt es nicht mehr, würde ich sagen. Im Rock und Metal wären bei aufwendigeren Produktionen die Replacements zu nennen, die mittlerweile auch dafür sorgen, dass der ganze Kram sich in der Soundästhetik ähnelt. Aber wer einen erweiterten Musikgeschmack hat, wird feststellen, dass das nicht alles ist und im Grunde auch wieder langsam aus der Mode kommt.


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