richtig, sirom.
wir könnten gezz anfangen auszudiskutieren, ob es denn wichtig ist, vieles (wir wollen mal nicht gleich von "alles/allem" reden - das kann realistisch eh keiner) zu können.
mir ists lieber, wenn eine/r sein/ihr "fachgebiet" (durchaus die verquickung von stilen) beherrscht weil er/sie sich damit beschäftigt hat und dort auch möglichst bleibt. gilt für jegliche instrumente. was nicht heißen soll, dass der persönliche musikalische horizont nicht weit offen sein darf. im gegenteil.
nur: vor lauter stilistischer unsicherheit kommen einige trommlerinnen und trommler gar nicht in den schlaf - vor allem die amateure. viele wollen von jazz bis metal alles machen (damit sie für jegliche bands gerüstet sind - das verstehe ich noch) und überall fit sein und checken gar nicht, dass das weder gefragt ist, noch als amateur wirklich realisierbar.
viele können selbst nach jahren des erlernens des instruments in der musikschule keinen vielzitierten "bummtschak" geradeaus klopfen, geschweige denn "grooven". die wissen aber theoretisch wie eine samba oder ein swing geht. theoretisch. das klingt alles wie kraut und rüben, was da zusammengestolpert wird. und jenes gewurst wird einem dann noch als verquickung stilistischer elemente respektive "das-ist-mein/unser-stil" in der freizeitkombo auf dem stadtfest serviert. brr.
ich gehe von den erfahrungen aus, die ich gemacht habe. bei uns wird noch so gelehrt, dass man möglichst in keiner band bestehen kann. ausser in der swingkombo der musikschule. und die klingt auch entsprechend. talent hin oder her.
was hat das alles mit naturtalenten zu tun?
naturtalente haben für mich erstmal anlagen von dem, was die nicht-talente sich mitunter viel härter und langwieriger erarbeiten müssen: groove, musikalität, technische fähigkeiten.
wenn man das in die richtigen bahnen lenkt - als lehrer, chorleiter, bandleader oder was auch immer - kann da mal ein guter instrumentalist draus werden. ob es aber sinn macht, da frühzeitig jegliche stilistiken in das junge hirn reinzustopfen, weiß ich nicht. für mich jedenfalls nicht. das kann man von aussen beeinflussen aber nicht erzwingen. wenn ein naturtalent merkt, was es kann und sich musikalsisch-hörgewohnheitstechnisch erweitert, dann kommt die vielseitigkeit von allein, sofern denn da ehrgeiz und spielfreude mit im boot sind.
aber: wenn es talente gibt die eben den bebop / den metal / den latin richtig gefressen haben, dann sollen die da auch bleiben. vielseitigkeit brauchen die nicht und daran werden die auch nicht gemessen werden.
ich persönlich "bewerte" einen trommler nicht nach anzahl der von ihnen beherrschten stilistiken. eher danach, wie er in einer entsprechenden musikalischen situation agiert/reagiert und wie der sound zum gespielten passt. das ist dann für mich "talent".