Orginal aus den "MSN-News"
18. Mai 2004
Max "mangelt es an Optik"
Dieter Bohlen hält nach Max´ glanzlosem Auftritt in Istanbul Tipps bereit, wie es noch mit der Karriere klappen könnte – es gab aber auch Kritik.
Er sehe Max als eine Art junger Joe Cocker oder Chris de Burgh, sagte Bohlen der „Bild“-Zeitung am Dienstag. Der 22-Jährige müsse versuchen, in der Rockmusik durchzustarten. Da könne er eine erfolgreiche Nische besetzen. „Ein neuer Robbie Williams der Popmusik wird Max aber mit Sicherheit nicht", ist Bohlen überzeugt.
Dass Max so erfolgreich wie sein Schützling Yvonne Catterfeld wird, hält der 50-Jährige für „schwierig", aber „nicht ausgeschlossen“. Mit seinem Produzenten und Manager Stefan Raab im Rücken habe er gute Chancen. Max habe genauso wie Yvonne eine tolle Stimme, im Vergleich zu ihre mangele es ihm aber an „Ausstrahlung, Optik und Performance“. Ihm fehle es an Persönlichkeit. „Als internationaler Künstler musst du nicht nur gut singen, sondern auch unterhalten können. Je höher du kommst desto dünner wird die Luft", sagte Bohlen.
Prügel für Max
Das schlechte Abschneiden des Raab-Geschöpfes Max beim Grand Prix war für Leute wie Ralph Siegel und Gildo Horn ein gefundenes Fressen. „Es reicht eben nicht aus, auf einem Barhocker ein nettes Liedchen zu trällern", frotzelte Songwriter Siegel in der „Bild“ vom Montag. Deutschland habe wohl den Falschen geschickt. Siegel selbst hatte bei dem Wettbewerb ein Duo aus Malta auftreten lassen, was deutlich hinter Max nur auf Platz 12 kam.
Horn, Grand-Prix-Teilnehmer im Jahr 1998, stieß ins gleiche Horn: Die restlichen Sänger hätten „mehr gewagt und nicht wie Max versucht, auf Nummer sicher zu gehen“.
Koalition für Leder-Shirt
Mutzke hatte kurz nach der Show gemeint, bei der Punkteverteilung seien „Politik“ und „Nachbarschaftsfreundschaften“ der beteiligten Länder im Spiel gewesen.
Neben dem Deutschen waren die Spanier und die Schweden die einzigen Westeuropäer unter den Top Ten. Die ersten drei Plätze wurden von Ländern belegt, die sich erst in letzter Minute im Halbfinale für die Endrunde qualifiziert hatten. Dagegen kamen die sechs Schlusslichter der 24 Finalteilnehmer aus West- und Nordeuropa.
Vor allem die osteuropäischen Staaten scheinen sich bei der Punktevergabe kräftig gegenseitig gepuscht zu haben. Die strahlende ukrainische Siegerin Ruslana, die in sexy Lederschurz-Outfit über die Bühne gefegt war, hatte bereits im Vorfeld massiv um Stimmen geworben. Mit ihrer heißen Show tourte sie als wilde Amazone durch die osteuropäischen Staaten, um ihren Song „Wild Dance“ bekannt zu machen.
Für die neue Nummer 1 im Schlager-Olymp hat sich diese Taktik ausgezahlt. In Istanbul erhielt Ruslana aus dieser Region viele Punkte und lag am Ende 17 Zähler vor Serbien-Montenegro, gefolgt von Griechenland, der Türkei und Zypern.
Leder-Biest schlägt Max
Ruslana kombinierte Popmusik mit Tanzelementen aus den Karpaten. Dazu knallten Peitschen, und Flammen loderten auf den überdimensionalen Bildschirmen auf der Bühne. Der Auftritt erinnerte viele deutsche Fans ein wenig an die Gruppe Dschingis Khan, die für Deutschland im Jahr 1979 beim Grand Prix den vierten Platz geholt hatte.
Der deutschen Grand-Prix-Hoffnung Max war ohne viel Schnickschnack auf der Bühne erschienen. Im schwarzen Pulli und mit dunkler Jeans saß er auf einem Barhocker und konzentrierte sich voll auf seinen Song. Einziger Schmuck war eine Halskette – ein Talisman von seiner Freundin. Begeisterten Applaus gab es, als Max bei ein er Textzeile vom Englischen ins Türkische wechselte.