Dann spielt man bei solchen Veranstaltungen eben GEMA-freie Musik. Ist ja heutzutage auch nicht mehr selten.
Broadkaster82 hat konkrete Beträge genannt. Wenn ich an die Preise für Felle, Trommelstöcke, LKW-Miete, PA-Miete etc. denke, dann kann man darüber diskutieren wie man will, Verarmung der Musiklandschaft befürchte ich da allerdings nicht.
Die ergänze ich nochmal: wer in kleinem Raum (bis 100 qm) ohne Eintritt öffentlich live-Musik veranstaltet, zahlt schon jetzt weniger als 30 € netto an die GEMA.
Noch eins: der Deutsche Rockmusikerverband hat Zahlen veröffentlicht, wie sich das Pro-Verfahren auswirkt und vorgerechnet, dass unbekante Künstler zu wenig kriegen. Diese Zahlen kann ich aus eigener Anschauung nicht nachvollziehen. Ich habe in meiner Zeit als Anwalt mehrere Prozesse gegen die GEMA geführt (und schöne Erfolge erzielt) in denen es um Abrechnungen nach dem Pro-Verfahren ging und ein Komponist/Künstler mit unbekannten eigenen Stücken weitaus mehr Geld aus der Live-Abrechnung erhalten konnte, als die Veranstalter insgesamt für diese Konzerte eingezahlt haben. Es gibt im Pro-Verfahren eben einen Break-even-Point.
Natürlich geht die Petition von Musiknutzern aus, nicht von Urhebern. Aber wieso ist das so schwer zu verstehen, dass man, wenn man sich durch Musik einen Nutzen für seine Veranstaltung erhofft, dafür auch gezahlt werden muss - und zwar nicht nur für die, die sie Spielen, sondern auch für die die sie komponiert haben - es ist doch unbestreitbar, dass eine sinnlos daher jammende Band, die Gefahr birgt, dass sie den Laden schnell leer spielt - während eine Band, die bekannte Lieder spielt, die Leute gut unterhält. Warum also soll der Komponist der bekannten Lieder leer ausgehen? Wenn ich eine Disco aufmache weiß ich doch auch, dass die Leute wegen der Musik zum Tanzen kommen und kalkuliere die Kosten hierfür ein.
Ich persönlich habe kein Mitleid mit Veranstaltern, die denken, man könne alles einfach so mal machen, ohne die Kosten vorher zu überschlagen und nachzurechnen, ob es geht. Wenn ein Einzelhändler abends mal einfach so in seine Kasse greift und denkt das sei sein Gewinn, dann geht er doch auch Pleite.
Die Kulturlandschaft ist durch Stümper und Dumping-Veranstalter viel stärker geschädigt. Solche Dinge entziehen den Künstlern die wirtschaftliche Grundlage ihrer Arbeit. Was wäre, wenn es nur noch Hobby-Musiker gäbe? Würden wir überhaupt noch Musik hören, die uns anregt? Würden einer sich noch die Mühe machen, zu üben?
Genau betrachtet ist die GEMA die "Gewerkschaft" der Komponisten - und die Kleinveranstalter sind die "Klitschen-Unternehmer", die denken, man könne ein Geschäft auch aufziehen, wenn man nicht den Tariflohn zahlt.
Auch wenn die GEMA für manche Laien als Machtapparat des Staates verstanden wird, ist dies nicht richtig. Die GEMA macht auch keine Gesetze. Und der Bundestag ist nicht für die Satzung der GEMA zuständig.
Genau!
Aufsicht über die Verwertungsgesellschaften führt nach dem UrhWahrnG das Deutsche Patent- und Markenamt.
das Ergebnis des Ausschusses ist dann auch vorbezeichnet.
Die Petition wird ausgelacht werden..... zumindest hinter verschlossenen Türen.
ist es auch einer derjenigen, die alles unterschreiben, wenn da nur "gegen GEMA" darauf steht.
Genau den Verdacht habe ich auch.
Edit: Noch eine Zahl: Auch die Kleinveranstalter müssen 4,4 % der an die Musiker gezahlten Gagen an die Künstlersozialkasse als Abgabe abführen - das hat sicher auch keiner einkalkuliert.