Beiträge von Broadkaster82

    Also ich probiere gerade diese aus:


    Es handelt sich auch hier um eine Snare aus amerikanishem Ahorn. Sie ist mir günstig zugelaufen. Sie ist 1. sehr laut, 2. spricht der Teppich unglaublich präzise an.


    Ohne mich mit der physikalischen Seite eingehend beschäftigt zu haben - und auch ohne eine vergleichbare Snare ohne Löcher probiert zu haben, würde ich jederzeit behaupten, die Löcher sind für genau diese beiden Eigenschaften der Snare verantwortlich. Die Projektion des Klangs ist jedenfalls durch die Löcher verändert. was mir auch auffällt ist, dass die Snare mittel-tief gestimmt ohne Rimshot recht fett klingt.


    Diese hier ist aber im Moment noch nicht auf dem Markt :P Ich poste nur, um den Meinungen von Escola und anderen mit ein wenig empirischer Erfahrung den Rücken zu stärken. JürgenK täuscht sich in diesem Falle.

    im allgemeinen stehen "diecast-artikel" wie hoops oder claws für eine höhere steifigkeit als die gestanzten pendants,
    bei lugs wiederum stehen gedrehte messinglugs wie zB Tubelugs o.ä. qualitativ höher.


    Alles ist relativ:


    Tube-Lugs sind auf jeden fall teurer - das macht sie shonmal edler ;)


    Bei Lugs sollte man unterscheiden: Die Aussenhülle ist nach bestimmten Qualitätskriterien zu beurteilen, des weiteren die Gewindehülsen.
    Erst die Gewindehülsen machen den Vergleich perfekt: bei Tube-Lugs sind die Gewinde in die Messingdrehteile geschnitten. Jetzt kommt der springende Punkt. :!: Messing und Stahl sind unterschiedlich weich. Oft kommt es vor, dass sich Drummer zu hren Edelsnares mit den tollen Tubelugs noch edle Stimmschrauben aus Edelstahl holen, und dann - Oh Wunder - die Gewinde der ersteren nach kürzester Zeit flach sind. ?(
    Bei Maschinenbauern gilt die Kombination von verschieden harten Metallen als Lösung, um einen Festen Sitz der Schrauben zu garantieren. Aber bei Stimmschrauben dagegen ist ein häufiges Drehen gefragt - für diese Regel also der falsche Anwendungsbereich (genauso übrigens bei der Höhenverstellung von Beckenständern etc.). Eigentlich fast alles am Schlagzeug sollte in der Kombination von Schraube und Mutter/Gewindehülse also eher der Regel folgen: Gleich harte Metalle sichern hohe Lebensdauer. Ich habe in den 80er Jahren mit Pearl-Hardware die Erfahrung gemacht, dass ich ständig Flügelschrauben mit abgedrehtem Gewinde in der Hand hatte - für mich Jahrelang ein Grund diese Marke zu meiden (Und auch für einen Händler, den ich kenne). Erst 2005 habe ich mich mal wieder getraut, was von Pearl zu kaufen - und siehe da: sie haben's gelernt.


    Es mag sein, dass eine Snare mit Tubelugs und Edelstahl-Stimmschrauben sich nicht so häufig verstimmt - aber Felle müssen halt auch mal gewechselt werden. So gesehen ist die Aussage, (Messing-)Tube-Lugs stünden qualitativ höher, nach meiner Einschätzung mit Vorsicht zu betrachten.

    Ich wollte jedenfalls hier keinen Streit über Equipment vom Zaum brechen. Jeder soll spielen, was er mag und dafür das bezahlen, was ihm angemessen erscheint. Und Gretsch klingt gut, soviel steht fest!


    beste Grüße
    max


    Kein Problem.


    Für den guten Klang nimmt man ja auch den einen oder anderen "Hardware-Bug" in Kauf. Viele Hardware Lösungen erscheinen einem dann auch in einem Licht wie die Scheibenwischer- oder Beleuchtungs-Automatik beim gehobenen Mittelklassewagen: Wenn man keine hat, macht man das Licht eben selber an - oder den Scheibenwischer. Erst wenn man von so einem Wagen downgraded vermisst man was. Ein Gretsch Beispiel: Die Tomhalter (aus den 80er-Jahren) haben eine Knebelschraube, die lose im Bracket hin und herwackelt - man muss sie, bevor man diese auf das L-Stück aufschiebt, ein wenig zurecht rücken, damit sich nichts verhakt. Jetzt hatte ich ein paar Jahre Pearl Halter dran (wegen Rack) und bin zurück auf die Gretsch Halter (wegen Abschaffung des Rack), weil diese eben auf die 12,7mm L-Stücke passen und ich mir erst andere Brackets besorgen müsste - jetzt fällt mir natürlich auf, was ich 15 Jahre vorher immer übersehen hatte (und das, obwohl Manni von Bohr es ca. 1984 im Fachblatt Test des Gretsch erwähnt hatte): es nervt unglaublich. Trotzdem ist das Problem so unwichtig, dass ich mich um andere Brackets noch garnicht bemüht habe.

    Also ich bin ja ein Fan von Abassador Bassdrumfellen (weiß rauh) - im Studio mörder tief! Allerdings muss manschon ein wenig wissen, was man da tut. Powerstroke 3 sind zu mittig im Anschlag - Patschig - das wird hier oft als Basketball-Effekt beschrieben - das kenn ich vom Emad auch.


    An den Threadersteller: Wie ich deinem Namen entnehme spielst du ein Basix - wenn es der erste Fellwechsel ist, kannst du ja nix falsch machen - es wird auf jeden Fall besser.

    Die Abschaffung der Verstärkungsringe war kein zweiter Schritt. Irgendwann war die Kesselfertigung soweit, dass man die Dinger nicht mehr als Stabilisatoren brauchte, weil man dünnere Lagen verarbeiten konnte und daher stabilere Kessel bekam.


    Dass jetzt (seit etwa 20 Jahren!) wieder Verstärkungsringe eingesetzt werden, hat mit Soundgründen zu tun. Und ein dicker Kessel klingt einfach erheblich anders als ein dünner. Und kann von jemandem, der sich damit wirklich auskennt, auch anders eingesetzt werden.


    Mir geht es bei den neueren Gretsch-Sachen (nix gegen dein altes) aber um das Preis-leistungsverhältnis und das finde ich mehr als fragwürdig. Gerade jemand, dem es heute primär um einen guten Sound geht, und nicht um Lack und Nostalgie, ist bei Gretsch falsch. Die neuen klingen nicht wie die alten (wie von Gretsch-endorser und Jazzer Stanton Moore bestätigt) und sind nicht mehr so gebaut. Wenn dein Set aus den 80ern ist, hat es sicherlich noch die Jaspershells und noch nicht die neuen (die auch schön klingen). Somit braucht sich niemand auf den Schlips getreten zu fühlen, aber an Tatsachen lässt sich leider nicht rütteln.

    Alle Stanton Moore Interviews, die ich zu dem Thema gelesen habe, hatten nach meiner Erinnerung den Tenor, dass er zwar seine Vintage-Kisten behalten wollte, aber letztendlich überzeugt werden konnte, dass die neuen Sets genauso gut sind. Ich wüßte nicht, dass ich mal irgendwo was anderes gelesen hätte. Wenn doch, dann mir bitte sagen, wo - das will ich ja auch wissen. Ansonsten habe ich noch ein 13" X 10" Tom neuerer Bauart, das ich gegen mein 13" x 9" austauchen kann, oder es einfach mal zum Set dazu stelle. Es fällt Soundtechnisch jedenfalls nicht aus dem Rahmen.


    :thumbup: OK - mit Maple ist ja auch niemand mehr hinterm Ofen hervor zu locken - obwohl ich nie was anders spielen möchte.

    Solche Phänomene gibt es bei einem Drumset nicht. Oder will hier jemand ernsthaft eine Diskussion beginnen, das Drums sich vergleichbar wie Streichinstrumente im Klang verändern, wenn sie über Jahrzenhnte gespielt werden? Bei so einer Diskussion wäre ich sofort raus und würde nur kopfschüttelnd das Weite suchen...
    Wenn wir mal ehrlich sind, werden Drums über die Jahre nicht besser und ich würde meine derzeitigen Sets nicht gegen ein Drumset aus den 50iger Jahren oder eins der ersten Sets von Sonor vom Beginn des 20. Jahrhunderttauschen wollen...
    Da hat sich dann doch ein wenig was verändert und zwar unbedingt zum Guten...
    Bei Streichinstrumenten ist das was völlig anderes!

    8o Du hast Recht. Es ging mir auch weniger darum, ob ein Drumset "reift". Da werden dir die Vertreter der Vintage-Ludwig-Fraktion übrigens was anderes erzählen wollen. Aber zu denen gehöre ich auch nicht. Es geht genau darum, dass es zu bestimmten Formeln des Drumbaus keine Verbesserungen mehr gibt - ausser kosmetische. Die Abschaffung des Verstärkungsringes (die einem DW jetzt wieder als super-Vintage-Neuheit andrehen will :S ) war ein letzter Schritt - ein dünner Kessel, der gut schwingt, ein weiterer. Damit war alles getan :) - jetzt kann man nur noch über Metallteile und Farben reden. Aber die Anforderungen an den Sound des Drumsets stehen - für Jazzdrummer genau wie für Rockdrummer. Die Revolution wird nicht mehr kommen.
    Und - ohne dass ich jetzt wollte, dass du dich ausklinkst - der Sound eines Drums verändert sich im Alter vielleicht doch. Ein befreundeter Tonmeister spricht immer davon, dass eine Bassdrumirgendwann durch sei - dann sei sie beim besten Willen nicht mehr hinzukriegen - er habe das auf vielen Tourneen als Soundmann großer Acts (er war auf Tour mit Scorpions, BAP, Santana, Neville Brothers, Nina Hagen uvm.) erlebt. Ich glaubs zwar nicht - aber die Diskussion steht im Raum :S .

    gute Sets, aber leider wirklich gar nix Besonderes.

    Welche Sets sind denn nun wirklich was besonderes? Und wodurch? Durch Verstärkungsringe?


    Das vergleichbare Gretsch USA Custom Kit kostet 7000 Euro! Da muss man dann aber auch eine klobige RIMS-Kopie, Schraubenzieherabhebung, ungefütterte Bassdrumklauen (toll bei so teurem Lack) und eine Reihe von Taiwanzubehörteilen tolerieren, die mit original-Gretsch reichlich wenig zu tun haben. Der Lack ist sicherlich super und der Sound auch schön, aber der Preis...naja, das muss jeder selber wissen.

    Die Taiwan Zubehörteile sind von besserer Qualität, als alles was von Gretsch in den USA je gebaut wurde - wer sein Gretsch schonmal auseinandergeschraubt hat, z.B. um die rasselnden Federn in den Spannböckchen abzudämpfen, weiß davon ein Lied zu singen. Lediglich die alten Guß-Bassdrumklauen find ich schöner (subjektiv) - aber auch die haben ihre Nachteile, weil sie nicht wirklich um den Spannreifen herumgreifen.
    Über den Preis red ich nicht - mein Set ist alt und bezahlt. Der schöne Sound reicht mir! ;)

    Man kann zumindest festhalten:


    ein USA Maple Custom spielt mindestens in der Preislage eines Sonor SQ2, ist aber im Gegensatz zum Sonor eben nicht custom, weil man selbst überhaupt nichts bestimmen kann, sondern ein Set von der Stange kauft. Gewisse Details an Gretsch Drums entsprechen nicht mehr heutigen Oberklassestandards (wie z.b. den Snareteppich mit Stimmschlüssel justieren zu können oder ein Verstimmschutz).
    Aber gekauft wird eben aus emotionalen Gründen und nicht rationalen.
    Das hab ich ja die ganze Zeit eigentlich auch nur zu sagen versucht :D

    Das ist tatsächlich richtig. Aber ein Set von der Stange ist auch was anderes - immerhin gibt es zu jedem Tomdurchmesser beim USA-Custom eine Vielzahl von Kesseltiefen zur Auswahl - was nicht in der Liste ist, wird gemacht. Und wer ein Gretsch kauft, der kauft es wegen des Kessels - dort noch anzubieten, die Holzlagen/Kesseldicke und Verstärkungsringe ja/nein auszuwählen, erübrigt sich ja aus genau diesem Grunde.


    Und heutige Standrds interessieren beispielsweise einen klassischen Musiker bei der Wahl seines Instruments auch nicht - Freunde von mir geben den Gegenwert einer Eigentumswohnung für einen Kontrabass aus, spielen im Orchester mit Violinisten, deren Stradivari-Geigen Leihgaben einer Bank sind, weil man sie sich als Musiker gar nicht mehr leisten kann - und das alles ohne den neuesten Standard an Hardware! ;)

    Und Luddie liebt sein Sonor eben auch aus emotionalen Gründen, findet aber hier und da auch noch faktische Gründe, obwohl er sie ja gar nicht braucht.
    Wer sein Sonor Set so sehr liebt, das er wie eine Muttertier seinen Schützling aufs Messer verteidigt, hat sich eindeutig das richtige Drumset gekauft :thumbup:
    Dies gilt natürlich auch für die Gretsch Muttertiere ;)

    Gut so - es lebe die Vielfalt. :)


    bleibt immer noch die/meine frage, ob gretsch denn jemals eigene kessel gebaut hat (aus den beiden filmchen kann ich das nicht richtig heraushören, wie ich auch das aufbringen der silberfarbe verpasst habe) ... oder wurde jasper bereits 1883 als zulieferer beauftragt?

    Es gibt natürlich eine eigene Produktion. Gretsch hat die Kesselproduktion, so wie ich das gelesen habe immer nur dann nach aussen vergeben, wenn die eigene Produktion voll ausgelastet war. Und Firmen wie Jasper oder Keller gehören wohl zur Liste der Ausweichproduzenten, haben aber beide immer die Kessel so gebaut, wie Gretsch sie selber gebaut hätte und das von ihnen verlangt hat.

    Danke Drumdidi - mit Copy + Paste spar ich mir viel Schreibarbeit (obwohl - jetzt sinds doch nur noch zwei Übereinstimmungen:


    Spectrum-Billy Cobham (Drums: derselbe)
    Romantic Warrior - Return to forever (Drums: Lenny White)
    Roxy & Elsewhere - Frank Zappa (Drums: Chester Thompson)
    8:30 - Weather Report (Drums: Peter Erskine)


    Diese vier platten haben in den 70ern den größten Einfluss auf mich gehabt.


    Smokin' at the Pit - Steps Ahead (Drums: Steve Gadd)
    Brother to Brother .- Gino Vanelli (Drums: Marc Craney)
    Electric Outlet - John Scofield (Drums: Steve Jordan)
    Blue Matter - John Scofield (Drums - Dennis Chambers)
    John Abercrombie/Marc Johnson/Peter Erskine Live (Drums: Peter Erskine)
    Night after Night - UK (Drums: Terry Bozzio)


    In den 80ern ging es mit diesen Scheiben sowohl in die Rockige als auch in die filigran-jazzige Richtung.

    Mmmh. Sonor Delite hat 4mm dicke Kessel (ok, dann noch Verstärkungsringe von 2 mm, aber der Kessel ist auch sehr dünn)
    Sonor S-Classix 5mm...
    Dünne Kessel gibt es also auch von anderen Herstellern...

    Ich hatte die natürlich übersehen - das liegt daran, dass ich als Schlagzeuger in den 80ern sozialisert wurde, als die Firma Sonor sich mir gegenübber den Ruf mit bis zu 12mm starken Phonic+ oder Signature-Serien versaut hat. Das ist halt leider so, dass ich die irgendwie immer ausblende. Somatischer Marker sozusagen. Obwohl ich gut weiss, dass es seit dem Hilite gut klingende Drums von Sonor gibt.


    Ich will auch keineswegs sagen, dass Gretsch da einen Alleinstellungsanspruch hat - nicht mehr. Aber: Werr chatt's erfundn? (man denke sich jetzt bitte schyzerdytschen Dialekt)


    Es ist doch mit den Jazzern dasselbe mit den Hardrockern, die ein 24", 13", 16", 18"-Männerset eigentlich nur von Ludwig akzeptieren können - am Besten noch mit dem Bonzo Signet auf dem Bd-Frontfell. Ein ordentlicher Biker kauft sich ja auch 'ne Harley und schmäht eine Honda oder BMW.


    Und das "sie brauchen keine werbung machen" war ja nie so gemeint. Gretsch konnte lange Zeit keine machen, besonders hier - weil es in Deutschland noch nicht mal einen Vertrieb gab - die Firma stand schon mehrfach am Rande des Ruins - und hat trotzdem überlebt, weil es immer eine gewisse Grundnachfrage nach den USA-Trommeln gab.

    Planung und Wirklichkeit.


    Ich habe mir vor Jahren ein günstiges Zweitset zugelegt, weil ich einfach den ständigen Auf- und Abbau einsparen wollte. DEr Plan war: Das Gretsch bleibt in Cases und wird im Wesentlichen nur zum Fellwechsel oder Durchstimmen (letzteres also nie, weil das im Studio/auf der Bühne sowieso recht schnell gemacht ist und wegen der akustischen Verhältnisse auch immer vor Ort erledigt werden sollte) ausgepackt werden. Das Zweitset sollte im Übungsraum stehen und unter der Woche zum Üben oder Proben genügen.


    Der Fehler im Plan - das Zweitset war kleiner. (vgl.: Erstset 22", 10" ,12", 13", 14", 16"+Sn - Zweitset 20", 8", 10", 12", 14" + Sn). Also ergab es sich zu der Zeit, dass das Zweitset mit nur einem Tom zu den kleinen Gigs mitgenommen und hernach nicht aufgebaut im Übungsraum stehen konnte. So musste aber - denn das Üben war ja pflicht - das Erstset ausgepackt und aufgestellt werden - weshalb das Zweitset immer mehr zum Gig-Set wurde, denn es waren zu dieser Zeit ungewöhnlich viele Gigs auf kleinen Bühnen mit leisem Besteck angezeigt.


    Das ganze natürlich sehr zu meinem Ärger, denn das Zweitset klingt für meine arroganten Ohren ganz scheußlich. Also versuche ich meinen ursprünglichen Plan wieder zu reaktivieren. Erster Schritt war, das Rack abzuschaffen und gegen gute Doppeltomständer zu ersetzen. So kann das Erstset auch wieder als "kleines Besteck" genutzt werden. Jetzt müsste zum üben noch ne 22" Bassdrum her - es spielt sich halt anders auf der 20"er.