11 Seiten, und kaum zu glauben, es gibt hier doch noch einen Aspekt, der bisher wohl vernachlässigt wurde: Nämlich die Spielsituation. Ich glaube, viele der Rimshot-Verweigerer hier spielen entweder in relativ leisen Umgebungen bzw. halt keine Rockmusik (denn darüber reden wir hier ja) oder sie spielen gar nicht live! Anders kann ich mir die These, Rimshots würden in lauter Rockmusik von vielen Drummern nur bei Akzenten benutzt, nicht erklären. Wie schon erwähnt, ich möchte diverse High-Speed-Spielarten aus rein technischen Gründen ausnehmen, und ich habe auch die Bühne schon mit zwei bis drei Leuten geteilt, die trotz hoher Lautstärke konsequent keine Rimshots gespielt haben (trotzdem klang es gut und das waren erfahrene, ordentliche Drummer). Ich unterstelle hier nicht mal unbedingt, dass das eine bewusste Entscheidung dieser Leute war, es war ihnen schlichtweg egal, sie haben es so gelernt und blieben halt dabei. Das ist doch auch völlig in Ordnung, ändert aber nichts an crudpats These, dass Rimshots in lauter Musik eher die Regel als die Ausnahme sind.
Dass man alleine im Proberaum, wo kein anderer mitspielt, nicht unbedingt voll reinlangen und Rimshots spielen muss, ist doch logisch! Wer aber in einer ganz normalen rockigen Band auf einer ganz normalen Bühne schonmal live aufgetreten ist, weiß, dass man da mit Rimshots weiter kommt. Ich habe oft genug Auftritte gehabt, wo ich ohne verloren gewesen wäre, das hätte sich einfach seltsam angefühlt auf der Snare. Die hab ich ja meist nicht auf dem Monitor, das ist bei mittelkleinen oder kleinen Shows, so bis 500 Leute, doch eher nicht üblich. Ohne Rimshots hätte ich dermaßen reinsemmeln müssen, dass nach dem Gig das Fell hinüber gewesen wäre.
Also mögen sich die Rimshot-Zweifler bitte mal überlegen, ob wir hier wirklich über dasselbe sprechen, nämlich LIVE MIT BAND VOR PUBLIKUM aufzutreten, nicht im Wohnzimmer, sondern bei ganz normalen, regulären Gigs, die über Kneipengröße hinausgehen.