Beiträge von josef

    Nochmals wegen der Haltbarkeit 1ply gegen 2ply: Das ist meiner Erfahrung nach davon abhängig, wie stark man reinlangt. Für mein Spiel ist 1ply optimal, weil ich keine Dellen in Felle haue. 2ply klingen, wie schon erwähnt, nach kurzer Zeit tot, aus welchen Gründen auch immer. Ein Heavy Hitter jedoch haut schneller ein einlagiges Fell durch oder zumindest Dellen ins Fell, als das bei einem Pinstripe o.ä. der Fall wäre. Für diesen ist 2ply die bessere Wahl, zumal er den matschigen Klang des Kessels durch das starke Anschlagen wieder wettmachen kann.


    Ach ja, und von wegen öfters mal stimmen: Ich glaube, mit etwas Routine braucht man da pro Trommel nicht länger als 2-3 Minuten. Ich meine das ernst. Wer sich mal ein bisschen damit auseinandergesetzt hat, muss nicht Stunden vor der Probe anrücken, es sei denn natürlich, er verfügt über eine portnoyeske Anzahl von Toms.

    Zitat

    Original von AlSharif
    Er riet mir, für Jazz & Blues, entweder zu Ludwig Weathermaster oder zu Premier Everplay, jeweils beschichtet.


    Praktisch, dass das Felle sind, die auch jeder Laden heute noch vorrätig hat. Ist dieser absolute Profi in einer Zeitschleife gefangen? Hat er in den letzten 20 Jahren einen Musikladen von innen gesehen bzw. irgendwann mal neue Felle gekauft? Selbst Vintageliebhaber wie ich greifen da doch eher zu Produkten, die man kaufen kann, ohne sie aus den USA importieren oder auf Flohmärkten suchen zu müssen.


    Um es kurz zu sagen: Diese Felle sind absolute Exoten und werden u.U. in dieser Form schon lange nicht mehr hergestellt. Sie waren eher in den 60ern oder 70ern zuhause.

    Wer kannte das Lied von Pearl Jam? Coverversion? Irgendwo hab ich das schon mal gehört. Schöne Performance von Herrn Vedder. Matt Cameron hatte ein riesiges Ride, das gut klang, wohl 24".

    Mir fällt im Grunde nur eine Sache ein, die auf dem Fellmarkt fehlt - diese ist aber wesentlich: Es fehlt ein Tomfell, das über einen viel längeren Zeitraum so gut klingt wie ein Tag nach frisch aufgezogen. Ein Fell, das seinen eigentlichen Klang viel länger behält, das man womöglich monatelang jeden Tag bespielen kann. Ist so etwas technisch nicht möglich, oder wird's nur nicht gemacht, weil damit natürlich der Markt einbrechen würde - So wie es in der Autoindustrie auf verschiedene Art praktiziert wird?

    Am Anfang meiner Trommelzeit bin ich beim Stimmen einlagiger Felle in der Tat nicht so gut klargekommen und habe deshalb auch lieber 2ply clear gespielt. Mit etwas Übung geht das dann blitzschnell; mittlerweile ziehe ich ein neues Fell auf, drehe die Schrauben fingerfest ein und weiß irgendwie instinktiv, wo ich jetzt noch mit dem Stimmschlüssel wie weit drehen muss, kleine optische Kontrolle auf Faltenwurf und in den meisten Fellen klingt die Trommel dann schon wunderbar.


    Die Fellwahl ist auch abhängig vom Set. Ich möchte da mal kurz darauf eingehen:


    SonorLite - dünne Birkenkessel mit spitzer Gratung, viel Resonanz und brillianten Höhen:
    Hier machen sich zweilagig klare Felle sehr gut, wenn man etwas vom Attack wegnehmen und dafür mehr Fett haben will. Momentan sind Aquarian Response 2 montiert. Mit weiß-rau-einlagig war ich im Studio; die Toms so tief wie möglich gestimmt ergab das auch einen schön vollen, fetten Rocksound ohne zuviele Obertöne. Höher gestimmt wird das dann schon ziemlich jazzig.


    Rogers Powertone - Ahornkessel mit V-Ringen, moderat spitze Gratung
    Hier will man nicht unnötig Attack reduzieren, und ganz im Gegensatz zum Lite herrscht hier von Anfang an ein eher fetter Sound vor. Für einen focussierten Sound a la Ende 70er hatte ich eine Zeitlang Remo CS montiert, die klangen gut auf dem Set. Jetzt sind es weiß-rau-einlagige Felle, nicht zuletzt, um das Set klanglich eher in Richtung 60er zu tunen. Ich benutze dabei manchmal sogar diese Sonor-Außendämpfer für einen kurzen, fetten Ringo-Starr-Sound. Weiß-raue Felle sind bei diesen Trommeln auf jeden Fall die erste Wahl. Gar nicht gut waren zweilagige Felle. Das klang abgewürgt und tot, und zwar nicht nur in den Höhen, sondern auch in den "dick machenden" Tiefmitten. Irgendwo haben wir uns mal drüber unterhalten, dass Kessel mit V-Ringen oft nicht so gut mit zweilagigen Fellen harmonieren. Bei den Rogers mehr als deutlich zu hören.


    Sonor Phonic (Plus) - daumendicke Buchenkessel, moderat spitze Gratung
    Auf meinem jüngst verkauften Monster-Phonic-Plus in Männergrößen waren Pinstripes die erste Wahl, und dazu stehe ich. Im Proberaum hat auf der 13x9er Phonic Tom auch ein Emperor gut funktioniert. CS waren ganz furchtbar, da sie den Kesselton kaum betonten und nur ein peitschenartiges Knallen zu hören war, zumindest vom Fahrersitz aus, im Publikum mag das anders gewesen sein. Vorstellen könnte ich mir auch 2ply-coated. Interessant war die Erkenntnis, dass in meinem Fall dünnere Resos (Diplomat) den Sound merklich verschlechtert haben. Sie haben das Sustain kaum erhöht, aber hässliche Obertöne addiert und den Sound entfettet. Das kann bei einem Phonic Plus nicht erwünscht sein.


    Sonor Swinger/Champion - dünne Buchenkessel mit runder Custom-Gratung oben, spitzer unten
    Im Proberaum habe ich da ein 13er und ein 16er. Durch die runde Gratung ist der Attack deutlich entschärft, daher gefallen mir hier einlagig-klare Felle am besten. Normalerweise mag ich diesen knallig-hohen Attack klarer Felle nicht und bevorzuge daher 1ply-coated, aber in diesem Fall harmoniert das am besten. Zweilagige Felle sind m.E. zu schnell ausgelatscht und klingen matschig, während ein weißes Ambassador sogar nach Jahren moderaten Spiels noch gut klingen kann.

    Auf meinem Rogers sind ca. 30 Jahre alte Remo Sound Master auf den Toms montiert. Beim Aufziehen und Stimmen konnte ich keinen Unterschied zu neu gekauften Fellen erkennen. Scheint also kein Problem zu sein. Im Gegenteil erweist sich das Coating dieser Felle als äußerst langlebig - schade, dass ich keine für die Snare habe.

    Da macht sich alle Welt Gedanken darüber, wie man möglichst wenig Hardware an den Kessel lässt, um ein freies Schwingen zu gewährleisten. Da werden 15 Jahre lang RIMS und Kopien als unbedingt notwendig propagiert - die, wenn überhaupt, nur wegen ihrer Massivität kritisiert werden. Und im 21. Jahrhundert fängt man dann an, so ein klobiges hässliches Etwas an die Trommel zu bauen, nur damit man nicht mehr das Stimmen lernen muss.


    Keine Frage, dass sich da nicht durchsetzen wird. Die wenigsten von uns werden diesen Unsinn überhaupt zu Gesicht kriegen.


    Übrigens, funkioniert dieses System überhaupt mit Gussreifen (hab mir das Video nicht angesehen)? Weil die sind heute ja auch fast schon State of the Art...

    Wenn die Anzahl der Toms neben der Farbe und dem Maskenmann allein ausschlaggebend für den Kauf ist, wenn vier Toms wirklich so einen Unterschied zu NUR zwei Toms ausmachen (wobei lustigerweise mittlerweile vielen Trommlern sogar zwei reichen, mich eingeschlossen), dann reden wir hier gegen eine Wand.

    Mir ist völlig unbegreiflich, was einen in der heutigen Zeit, wo man dutzendweise bessere Sets für das Geld kriegt - Sets aus Birke oder Ahorn gar, und von der mehrmals angesprochenen Gebrauchtalternative mal ganz abgesehen - dazu verleiten sollte, ein überbewertetes Allerweltsset aus Pappelholz zu kaufen, außer der nach wie vor wohl gut funkionierenden Masche, mit mehr oder weniger prominenten Teenie-Idolen zu werben. Sämtliche genannten Alternativen sind m.E. die besseren. Das macht das Export nicht zu einem schlechten Set, auch klanglich nicht, aber das Holz ist nunmal minderwertig und reagiert extrem empfindlich auf z.B. versehentliche Schläge auf die Gratung, die beim wilden Herumfuchteln über vier Toms auch gerne mal vorkommen.


    Nicht umsonst sagt man z.B. bei Sonor ja: Unsere Trommeln sind nicht von Pappel!

    Hab jetzt einen alten Taiwan-Snareteppich unterer Qualität montiert, und schon damit klingt die Snare richtig schön saftig-vintage, sehr passend für die 60er- und 70er-Musik, die ich mit meiner Coverband grad mache. Die erste Probe hat der Kessel schadlos überstanden. Wird sich zeigen, ob er auch einer höheren Belastung standhält, aber für große Lautstärken, für Gigs mit richtiger PA usw. ist die Snare eh nicht vorgesehen. Ich kann sie gerade als leiseste meiner Snares (neben der DIY-Piccolo) für unverstärkte Gigs und Proben gut gebrauchen.

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    Original von Hammu
    Oder habe ich die Ironie überlesen?


    Da könnte eventuell was dran sein.


    Wo hab ich denn was von Schnäppchen geschrieben ?(


    Und von wegen "alter Hut" - War der Gebotsstand vor zwei Tagen auch schon so hoch? 8o


    Nicht zu glauben, sobald irgendwo Zildjian erwähnt wird, bieten die Leute wie blöd auf ein stinknormales Einsteigerset. Für das Geld kann man sich ja NEU was Besseres, mit besser klingenden Becken, zulegen.

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    Original von Hammu
    Die dicken runden DW Böckchen (übrigens die Gleichen wie Hayman - aber nicht kopiert, sondern die Rechte aufgekauft)


    Weit verbreiteter Irrtum. Die Hayman-Böckchen waren noch massiger als die der heutigen DWs, die vielmehr den alten Camcos nachempfunden oder sogar mit diesen identisch sind (schließlich ging DW aus dieser Firma hervor, wenn ich mich nicht irre). Letztere Lugs laufen nach außen hin schmaler zu, während die von Hayman eine echt zylindrische Form hatten. Man findet diese heute bei diesen komischem Magnum-Trommeln eines deutschen Händlers.


    Was schön ist oder nicht, darüber lässt sich trefflich streiten. Ich denke aber, wenn durch unsere japanischen Freunde dieses Design nicht nachträglich einen Billigtouch bekommen hätte, würden viele solche Böckchen heute wunderschön finden. Auf manchen Neueinsteiger mögen heute sogar alte Gretsch oder Slingerland "billig" wirken, weil diese Art der Böckchenform seit geraumer Zeit bei allen möglichen preiswerteren Herstellern wieder angesagt ist.

    Wenn überhaupt, dann hat Hoshino damals das Böckchen-Design "nachempfunden" (Imperialstar, Superstar) und bei Newsound dann quasi 1 zu 1 kopiert. (So, wie sie übrigens auch diese seltsame Innenbeschichtung von Rogers geklaut haben). Wäre das nicht so gewesen, würde heute keiner an Tama oder Pearl denken beim Anblick eines solch erhabenen Sets, das klangmäßig locker alle Imitate an die Wand spielt.

    Zitat

    Original von Daniel Witzel
    Ähm Leute..
    Hier geht´s nicht um die Rechtsschreibung.. XD


    Von mir aus kann jeder rechts oder links schreiben, wie er mag. Open handed hat ja auch Vorteile, dann kannst du mit der rechten Hand Radiergummi und Spitzer bedienen.


    Mist, wieder knapp am Thema vorbei...


    Ach ja, zum Set - scheint wohl ein APK von Anfang der 90er zu sein? Auf jeden Fall nicht vintage und kein Sammlerstück. Ich finde aber die weiße Folie noch sehr schön anzuschauen, m.E. zu schade zum Wegmachen. Nur, wenn du dir deiner Sache absolut sicher und handwerklich begabt bist, würd ich das machen.


    Edith: Rechtschreibung :D

    Ansonsten DC-Fix nehmen, das richtet wenigstens keinen Schaden an, wenn's schon unbedingt eine neue Optik sein muss. Was für ein Premier ist's denn? So ab APK oder XPK fände ich's nicht mehr tragisch, die Optik zu verändern, wobei ich z.B. weiß schön finde.

    Ach, wer will die denn spielen. Ich bastel doch eh nur rum und guck dem Ding dann beim Sonnen zu. 8)


    Ne, kann natürlich sein, dass das dann erst problematisch wird, v.a. bei Rimshots. Muss man sehen. Ich werde schonungslos berichten und brutalstmöglich darüber aufklären.