Vllt noch einige Anmerkungen als stolzer Ossi mit einem anderen schulischen Werdegang bis zum Ende meiner Berufsausbildung, die mir so beim Lesen dieses Buches kamen und die auch in den vorangehenden Beitraegen angedeutet wurde:
Die Schule ist sicher nicht alleine schuld, allerdings wurden da in den letzten Jahren soviel rumgedoktort und geaendert, dass man (ich zumindestens) den Ueberblick verlor: Wir hatten im Osten ein Schulsystem bis zur 10. Klasse, das landesweit fuer alle gleich war (Ausnahme Sonder - und Sportschulen sowie Begabtenfoerderung). Erst dann muesste man sich entscheiden, ob Beruf oder Abi... Fuer Unentschlossene (wie mich) gabs noch 'nen Weg: Berufsausbildung mit Abitur (welches im Uebrigen noch heute in Bavaria nicht anerkannt wird). Ich finde mit 15/16 hat man (der/die SchuelerIN) ueberhaupt erst den Ueberblick und noetige Reife, um sich fuer irgendwas zu entscheiden. Alle diese Wege hat man eingestampft, gleich nach der Wende. Warum? Um das dreigeteilte Schulsystem einzufuehren, was schon damals nicht gut war....
Ebenso hat man die umfangreiche Betreuung der Kinder im Kindergarten eingestampft, die man in den letzten Jahren ja gluecklicherweise wieder verstaerkt ausbaut. Die Anforderungen an die KindergaertnerInnen gehoert aber auch ueberarbeitet, im Kindergarten meiner Tochter stiess ich auch auf Unverstaendnis, als ich darum bat, die Kinder doch hochdeutsch zu erziehen und nicht im paelzischen Gebrabbel.... nur so btw.
Desweiteren haben wir frueher auch am Nachmittag was zu tun gehabt, ausser Hausaufgaben: Sport, Bastel- und Hobby-AG's seien da genannt. Erzeugte Gruppengefuehl und hielt einen manchmal von daemlichen Gedanken ab.
(Nicht falsch verstehen: Wir hatten auch viel Scheisse gebaut, geklaut, rumgemotzt etc, aber alles im Rahmen und mit RESPEKT)
Was haben denn die Kids heute? Tw. desinteressierte, fachlich inkompetente Lehrkraefte (die hatten wir auch), ein Bildungsplan, der inhaltlich an der Realitaet vorbeigeht (hatten wir auch), eine 24stuendigen medialen Dauerbeschuss, der ein Leben als Promi als "Jedermanns Ziel" suggeriert (hatten wir nicht), ueberforderte Eltern, weil das Familienbild vergangener Jahre aus vielerlei Gruenden nicht mehr funktioniert (war schwieriger, gabs aber auch) und die Moeglichkeit, sich in den virtuellen Raum zuerueckzuziehen, wo man ganz so ist, wie man sein moechte (hatten wir nicht).
Wo sind denn heute noch die Vorbilder fuer die Kids? Selbst Raumfahrer kann er jetzt schon jeden Tag nach der Schule werden, Nintendo-Wii-PC machts moeglich.
Aber nur so btw: Das Buch benennt als Altersstufe fuer die Generation Doof den Zeitraum zwischen 15 und 45.... Wir gehoeren also fast ALLE mit dazu .....und tw. reflektiert man sich selbst in den genannten Beispielen....