Beiträge von drumrumköln

    Gude Morsche,


    also bei uns in der Oper (da unten im Graben) da spielt eine Frau.
    Ist aber auch kein Jazz.

    In der Oper wird E-Musik für Geld gespielt. Hier gibt es ja seit geraumer Zeit erfolgreiche Bemühungen um mehr Ausgewogenheit und deshalb spielt auch im Frankfurter Graben mehr als "eine Frau".
    https://oper-frankfurt.de/de/d…mitglieder-des-orchester/
    Oder war damit die Frau im Bereich "Schlagzeug" gemeint?


    Musik ist wie alles im Leben vom Patriarchat geprägt, jedenfalls bei den
    Gorillas. Bei den Bonobos ist es anders.

    Ob nun Anhänger der Evolutionstheorie, Kreationist oder von der Idee des frühen Besuchs Außerirdischer beseelt... Sozialisation ist wohl unzweifelhaft der relevante Faktor im Zusammenhang. Was "der Oppa" noch gelernt hat, gilt ja heute längst nicht mehr....zumindest "offiziell".


    Wir haben die Phänomene Frauenberuf-Männerberuf,
    Fraueninstrument-Männerinstrument eigentlich überall.

    Ja, die Entwicklung ist nach wie vor erkennbar und in 50 Jahren wird man auch über den aktuellen Zeitabschnitt nur "müde lächeln":
    https://www.augsburger-allgeme…ie-Frauen-id51355291.html


    ...deshalb ja auch die umfangreichen Bemühungen.


    Interessant fand ich zuletzt die Besetzung bei M.Illner. Geladen waren 2 junge Menschen (vielleicht ca. 18 Jahre). Eine Klima-AktivistIN und ein YoutubER, der sich zur bevorstehenden Zensur im Internet äußerte...

    Das mag musiktheoretisch und qualitativ dann alles besser sein als der Synthie-Bumms von Helene Fischer, wenn es keiner anhören will, dann ist es L'art pour L'art.

    https://www.tastenwelt.de/lese…-papendieck-im-interview/
    https://www.backstagepro.de/th…ker-2014-12-03-9kYVmnK2dl


    Wenn man mal genauer recherchiert, wer mit welchem background in der u-Musik unterwegs ist...Da werden alle möglichen Bereiche abgedeckt.



    Man braucht eigentlich nur ein paar Namen und wird dann auf weitere Namen stoßen...


    http://www.kahediradioshow.de/

    Die Musiker und Musikschaffenden (Tontechniker ...) waren übrigens schon immer zum größeren Teil männlich. Das geht Jahrhunderte und Jahrtausende zurück. Und auch heutzutage ist das in allen Musikstilen noch so, nicht nur im Jazz. Man muss nur mal recherchieren. Gegenüber Metal z.B. hat Jazz da ein weitaus geringeres Problem mit der Frauenquote.


    Warum also sollte sich da gerade im Jazz jetzt etwas ändern? Mir erschließt sich das Problem immer noch nicht. Aber es zeigt mir zumindest, dass der Emanzipations- und Genderwahnsinn wohl als erstes beim Jazz angekommen ist.

    Aus meiner Sicht ein gelungenes Abschlussresümee :thumbup:


    Wenn das so ist wie du das hier beschreibst, dann bestätigt mich das in meiner Meinung, dass nicht zu wenige Frauen im Jazz oder Diskriminierung von Frauen im Jazz das problem sind, das es zu lösen gilt. Nein, der generelle Zugang zur Musikrichtung ist es. Und der verbessert sich kein Stück durch die da vorgeschlagenen und bitteschön mit Fördermitteln zu belegenden Maßnahmen.


    und exakt hier sind wir dan wieder im Ursprungsmodus. Ich sehe es deutlich anders als Du und habe die entsprechenden Argumente vorgebracht und mit Quellen belegt.
    Hier dann nochmal die aktuellen Bemühungen im gößeren Zusammenhang:
    https://www.bundesregierung.de…/weil-es-2017-ist--393216
    Du reduzierst die eigentliche "idee" dieser Initiative dann immer wieder auf den Bereich "traditioneller Jazz in möglichst unzugänglich" und hälst Dich an einer nicht gut durchdachten Formulierung auf...während ich die ganze Zeit versuche zu vermitteln, dass es um Instrumentalistinnen auf dem gesamten Gebiet der U-Musik geht und es sich bei dieser Initiative einfach um die logische Konsequenz des aktuellen gesellschaftlichen Wandels dreht...

    Tsia, und da steht man dann eben ganz schnell vor der Frage "Kunst oder Kommerz". Tatsächlich ist es heute einfacher als früher (vor dem Internetzeitalter) sich einen Überblick über die beschämend deprimierenden Klickzahlen von tollsten Jazzspielern zu informieren. Die widmen ihr Leben "ihrer Kunst", erfahren ja auch durchaus viel Anerkennung in Form von Preisen (bis hin zum Grammy z.B. WDR BigBand), aber auch die Aaufmerksamkeit in den Medien ist vorhanden, wenn eben SpielerInnen als KomponistInnen und MusikerInnen in Radiosendungen mit ihrem Tun vorgestellt werden. Aus Sicht eines "üblichen Gesellschaftsmenschen" ist das oft einfach nicht nachvollziehbar, was diese Geringverdiener denn über Jahrzehnte so antreibt, immer wieder neue Projekte zu starten, CDs zu produzieren und Konzerte zu organisieren. In "meiner Welt" müssten die alle fette Häuser haben und fette Karren mit Chauffeur - ist aber leider nicht so. Und trotzdem gibts immer wieder Nachschub.
    Geld ist eben nicht alles...
    Gut, dass Du nochmal Annika Nilles erwähnst. Ich sehe da nämlich schon qualitative Unterschiede zu anderen cover-Trommlerinnen. Aber auch das muss man überhaupt nicht so sehen, wen man denn diesen ganzen "Zirkus" rein aus Sicht des Konsumenten betrachtet. Der will Unterhaltung, wird dieser Anspruch - wie auch immer bedient - macht der die das Künstler*in ja alles richtig. Im besten Fall fühlt er/sie/es sich dann auch noch wohl dabei.
    Beispiel Till Brönner: Der macht halt auch mal 'ne Weihnachts-CD und singt sogar (Gesang ist ja vielleicht auch ein relevanter Faktor bei Rechteverwertungsverteilungszugeldmachideen...). Genau wie Doldinger denn eben auchFilmmusik machte...Umtriebige Gesschäftsperspektive ist vermutlich auch individuell unterschiedlich ausgeprägt.
    Jetzt kommt man aber auch zu dem Punkt, wo es um öffentliche Gelder geht. Der Bereich E-Musik ist da traditionell seit Jahzehnten bestens versorgt. Ich hab mal "über Köln" gelesen, dass z.B. die "Oper Köln" pro Konzertkarte mit ...ach ich weiß nicht mehr wieviel, es war jedenfalls ordentlich viel Geld pro Karte...dagegen lag die Subvention für Jazz-Konzerte bei "nem Euro nochwas"....Das wirft natürlich schon Fragen auf...Und hier ist man ja erst seit wenigen Jahren bemüht, auch mal etwas Förderung für die geleistete Arbeit im Kulturbereich zu erhalten. Spielstättenförderung, Projektförderung, Förderung für Ausbildungsmaßnahmen....wenn man sich anschaut, wer z.B. aus Projekten wie Bundesjazz-Orchester bereits hervorgegeangen ist, ist das sehr beachtlich (Till Brönner kam auch über diesen Weg...). Dieses Projekt gibt es seit 1988...
    Und wie gesagt, man muss diese ganze Geschichte als gewinnbringend für den gesamten Bereich der U-Musik sehen. Auch diese "Projektförderungs-Geschichte" die ja offizielle für den Bereich "neue Musik" gilt (so glaube ich gerade, umfasst ja neben Jazz auch Rock und Pop. Es wäre ja geradezu diskriminierend, hier nur exklusiv "Jazzer" zu füttern. Es geht insgesamt um den förderungswürdigen Bereich der U-Musik.


    Wenn man nun mehr Frauen mit ins Boot holt, verbreitert man ganz einfach auch die Aufmerksamkeits-range. Bei 50 % Frauenanteil in der Gesellschaft ist das eine vielversprechende Maßnahme. "Sieh mal eine(r) an...Frauen können ja tatsächlich auch in diesem Bereich (u-Musik) Instrumente spielen und machen da ganz schön tolle Sachen! Das wird dann eben irgendwann in den "Schädeln" als Normalität angesehen werden.
    Es ist übrigens kein Geheimnis, dass dieses Thema auch unter "Jazzern" kontrovers diskutiert wird. Schließlich schafft man sich so seine eigene Konkurrenz. Denn weder wird es deshalb mehr Studienplätze geben und auch die Anzahl der Jobs wird zunächst nicht ansteigen...Es haben ja auch nur eine gewisse Anzahl von Männern unterschrieben ( und vielleicht gibt es auch Frauen, die es anders sehen)


    Naja,


    man könnte der berechtigten Ansicht sein, es wäre der Vorbildcharakter, wenn vermehrt Frauen etwa Jazzdrums spielten, oder aber Professuren als Jazz-Drummerin inne hätten. Um auf diese Weise jungen Frauen Mut zu machen, in diese Richtung zu gehen.


    Seien wir mal ehrlich, ich glaube, die meisten Jazz-Dozenten an Musikhochschulen sind (für Jazz-Begriffe) durchschnittlich sehr gute Musiker, aber nicht unbedingt diejenigen, die als stilprägend in die Annalen des Jazz eingehen würden. Das macht auch nichts. Um sehr gute Lehre zu betreiben, muss diejenige den breiten Überblick haben und das Talent, die verschiedensten Stile und solide fortgeschrittene Grundtechniken didaktisch klug vermitteln zu können.


    Was den "Vorbildcharakter" angeht, sieht man im Bereich E-Musik doch deutlich, welche Wirkung er entfaltet. Dass hier aber qualitativ keine Mängel bestehen dürfen, ist selbstverständlich im Sinne aller Beteiligten...
    Jazz-Dozenten an Hochschulen:
    Wie sieht es denn tatsächlich in der Realität aus? Wer sind denn in Deutschland die Stars im Jazz, die ausschließlich als musizierende Künstler ihr Geld verdienen?


    Ganz oben steht aktuell wohl Till Brönner(Doldinger geht ja so langsam in Rente...beide übrigens engagiert in der "Union deutscher Jazzmusiker")...und dann?
    Im Bereich Schlagzeug würde ich Wolfgang Haffner als aktuell noch vermutlich etabliertesten Spieler ansehen?
    Ob er aktuell unterrichtet, weiß ich nicht, aber er hätte vermutlich gute Chancen, an einer Hochschule einen guten Job als Dozent zu bekommen. Jonas Burgwinkel aus Köln galt seinerzeit als der jüngste "Jazz-Professor" und spielt wirklich viel und "anerkannt gut" (vielleicht auch irgendwie eine gewollte Strategie, ihm eine gute Ausgangsposition zu verschaffen, um sich sehr intensiv auf "seine Kunst" konzentrieren zu können).
    Auch der seit Jahren viel Beachtung findende Pianist Michael Wollny hat z.B "nebenher " noch eine Professorenstelle...Die Szene ist sehr klein und überschaubar. Viele der Hochschul-Dozenten sind auch aktiv spielend unterwegs. Übergeordnete "Stars" gibt es eher nicht.


    Im Prinzip gilt das aber auch übergreifend für den gesamten Bereich der U-Musik.
    Viele der bekannten und gutbeschäftigten Instrumentalisten, die jetzt nicht in der "einen Superband" sind und sich um nichts mehr kümmern müssen, übernehmen auch "Lehrtätigkeit", und sei es auch bloß in Form von "drum-clinics". Da gibt es so einge "Jazz/Pop - studierte", die eben ihre Nische suchen - und da kommt nicht immer nur "Jazz" in Reinkultur heraus...

    Seelanne
    Du beharrst weiterhin auf Glaubensbekenntnisse, ohne auch nur eine Quelle für Deine Behauptungen anbieten zu können (Diskriminierung wurde widerlegt? Gläserne Decke wurde widerlegt? )



    Nochmals darauf aurmerksam zu machen, dass NICHT behauptet wurde, dass es "Diskriminierung" gäbe, macht wohl kaum Sinn...
    Trotzdem hoffentlich zum letzten Mal: Es wurde erklärt, sich für die Aufdeckung von Problemfeldern und möglichen Diskriminierungen zu engagieren. Hierzu wird man nun z.B. die Jazzstudie20126 nochmals auf Material prüfen. Außerdem gibt es neuerdings eine "Anlaufstelle", an die sich Frauen mit Problemen in dem Bereich wenden können. Man munkelt, dass es bereits in der Vergangenheit immer wieder mal "Beschwerden" gab, aber es wäre wohl nicht sonderlich klug - im Sinne eines konstruktiven Miteinanders - solche Fälle in solch einer "Erklärung zu benennen.
    Kann man ja eigentlich auch nachvollziehen, muss man aber nicht.


    Zumindest behauptest du jetzt nicht mehr, dass die Zahlen an Musikschulen und bei "Jugend musiziert" für eine gelungene Sozialisation im Bereich u-Musik sprächen.


    Die Frage nach dem "warum" ist leicht geklärt. Man erhofft sich primär, Frauen den Weg in diese Richtung besser zu ermöglichen(die Entscheidungshoheit wird selbstverständlich weiterhin beim jeweiligem Individuum liegen). Der Gedanke dahinter beinhaltet die Erwartungshaltung, auf diese Weise eine Bereicherung in musikalischer, kultureller und pädagogischer Hinsicht für die gesamte Gesellschaft zu generieren. Da kann Mann natürlich auch vollkommen entgegengesetzter Meinung sein. Diese Diskussionen haben ja Tradition und sind noch immer nicht abgeschlossen.


    Das mit den Zahlen bzgl. der Verdienstmöglichkeiten solltest du nochmal prüfen (Quelle im thread vorhanden). Sehr viele E-MUsikerinnen sind ebenfalls im Bereich von um 12ooo Euro pro Jahr als Freiberufler unterwegs... Die machen es aber trotzdem. Vielleicht kannst du dich dann doch nicht so wirklich in andere Menschen hineinversetzen...


    Wer heute noch ernsthaft Gender-Diskussionen führt, ist ähnlich aus der Zeit gefallen wie jemand, der 2019 die Folgen der Weimarer Republik bekämpfen wollte.

    Was soll man darauf denn noch entgegnen?


    Da wird auch die gemeinsame Erklärung des G20 Gipel 2018 vermutlich nicht helfen.
    ZITAT:
    Sie verabschiedeten eine Erklärung, in deren Mittelpunkt die Zukunft der Arbeit, die Infrastruktur als Triebkraft der Entwicklung, die nachhaltige Lebensmittelproduktion der Zukunft und die Gleichstellung der Geschlechter standen.
    ZITAT ENDE
    Quelle:
    https://www.consilium.europa.e…nal-summit/2018/11/30-01/

    U-Musik hat sich, falls jemals eine Diskriminierung stattgefunden hat, ebenso vor Jahrzehnten emanzipiert, nur dass man das mangels fester Strukturen weder effektiv hätte fördern noch evaluieren können.

    Zunächst nochmal eine Perspektive auf den Bereich U-Musik:
    http://www.musiker-online.com/…en-musik-frauen-die-muse/


    Bist Du eigentlich darüber informiert, seit wann in Deutschland der Bereich U-Musik überhaupt erst seinen Weg in die verschiedenen "Ausbildungsformen" fand (sowohl als Studienfach, als auch an Musikschulen) und seit wann überhaupt "Fördergelder" für diesen Bereich generiert werden konnten?


    Die von mir hier in Zusammanhang gebrachte Unterscheidung zwischen E-Musik und U-Musik zielte ausschließlich darauf ab, auf die extrem unterschiedlichen Grundvoraussetzungen aufmerksam zu machen. E-Musik hat in sämtlichen Belangen einige Jahrzehnte Vorsprung. Es gibt heutzutage die notwendigen weiblichen "Vorbilder" (und die Entwicklung gilt noch immer nicht als abgeschlossen) und auch der Bereich "Ausbildung von Kindern und Jugendlichen" ist wesentlich etablierter und ausgereifter. Es gibt also eine Orientierungshilfe, wie man hier Dinge zum Besseren verändern kann...wenn man den will.



    Im Zusammenhang vielleicht polemisch, andererseits ist eben "Sexismus und..." auch immer ein Thema...und statistisch gesehen sind Männer da wohl anfälliger:
    http://www.spiegel.de/spiegel/…e-muenchen-a-1207253.html