Ich höre derzeit seltsamerweise in Phasen mal ca. eine Woche lang nur eine Band. Letztens war es eine Woche Dissection, dann mal eine Woche ausschließlich Marduk, dann wieder Belphegor - und jetzt bin ich bei der Endstille-Woche angelangt. Warum das so ist, weiß ich auch nicht. Ich kenne sämtliche Alben, die ich von besagten Bands besitze, in und auswendig - ist also nicht so, dass ich gerade dabei bin, die Musik jener Herren zu entdecken. Vielmehr flashe ich mich im Wochentakt über die Genialität besagter Bands weg.
Gerade läuft dabei eines der 4 besten Lieder meines Endstille-Favourites "Frühlingserwachen": With The Fog They Come. Wie genial das Hauptriff ist, kann ich gar nicht in Worte fassen. Jedes Mal, wenn diese trostlose traurige Melodie durch meine Bude schallt, läuft es mir kalt den Rücken runter. Die wenigen weiteren Riffs untermauern die Monotonie (die beabsichtigt und durchgehend positiv ist), die in einem über eine Minute andauernden Part gipfeln, in dem der Gitarrist nur einen einzigen (!!!) Akkord spielt, lediglich das Schlagzeug und die Saitenanschlagsstärke variieren. Darüber kotzt Iblis noch seine dreckigen Schreie - purer Wahnsinn.
Zudem muss ich noch das ebenso simpel aufgebaute, nicht minder geniale "Endstille (Realität)" - den Rausschmeißer der aktuellen Scheibe - erwähnen. Was hier noch einmal an unterschwelliger Melodie auf den Hörer losgelassen wird, sucht wirklich seinesgleichen. Gerade die letzten anderthalb Minuten ziehen einem wirklich die Schuhe aus.
Generell kann ich Endstille nur jedem Liebhaber düsterer, kalter Musik empfehlen. Wer sie noch nicht kennt - unbedingt reinhören, es lohnt sich. Jedes Album besitzt seine Qualitäten und Gurkensongs gibt es eigentlich überhaupt keine. Noch dazu hat sich der Stil von Album zu Album nur in Nuancen geändert, aber jede Platte unterscheidet sich von den anderen:
1. "Operation Wintersturm" ist roh, ungeschliffen und aus heutiger Sicht das schwächste Album der Band. Größter Kritikpunkt ist wohl der dünne Sound.
2. "Frühlingserwachen" ist wie gesagt mein Lieblingsalbum (allerdings nur sehr knapp) und legt bärenstarke Songs vor.
3. "Dominanz" ist das wohl intensivste Album. Der Sound wird kontinuierlich besser und walzt einen spätestens mit diesem Album nur noch um.
4. "Navigator" ist die variabelste Scheibe - da sind viele Hits drauf, Knüppelsongs und groovige Parts wechseln sich ab.
5. "Endstilles Reich" mixt "Dominanz" und "Navigator" - man baut Stärken aus, vor allem die Kompositionen werden zunehmens reifer.
Ich freu mich auf den nächsten Auftritt der Kieler - und ebenso auf die nächste Platte.