Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, aber das von dir geschilderte Problem haben viele Drummer bzw. Toningenieure. Durch Werbung und Marketing wird den Trommlern suggeriert, dass ihre Instrumente (insbesondere für die von jüngeren Trommlern bevorzugte "kräftigere" Musik) möglichst "durchsetzungsstark", "cutting" und dominant sein müssen, um "gegen" die anderen Instrumente zu bestehen.
Spätestens in Studiosituationen wird das dann zum Problem, denn gerade mit begrenzten Möglichkeiten (suboptimaler Raum, wenige und unpassende Mikros, wenige Spuren, unerfahrener Trommler usw.) wird deutlich, dass man ein ein zu lautes bzw. zu laut gespieltes Becken nicht mal eben leiser machen kann.
Wer das trommeln mit Leidenschaft betreibt und sich auch für den Bandsound interessiert, sollte lernen, alles dafür zu tun, was in seinem Einflussbereich als Drummer liegt. Auch in heftiger Rockmucke kann das 20er Heavy Crash fürs Studio zu laut sein, wenn der Trommler nur auf eine Weise abschlagen kann, nämlich mit Vollgas.
Es gibt zudem einfach auch viele Becken, die aufgenommen nicht gut klingen, weil sie zB Frequenzen betonen, die den Song ruinieren. Je feiner das Gehör dafür ist, desto besser wird der Drummer im Bandkontext klingen.
Auch wenn manche es nicht verstehen, aber ein schlechter Beckensound zerstört den kompletten Drum- und damit auch den Bandsound. Der Mischer wird sich gewzungen sehen, die Overheads, welche ja in vielen Fällen das Set auch räumlich als Ganzes abbilden sollen, herunterzudrehen. Natürlich klingende Räumlichkeit ist jedoch für das Gesamthörerlebnis extrem wichtig.
Für sich penetrant klingende Rides und Crashes können zudem den Gesang kaputtmachen, weil sie Frequenzen besitzen, die sich permanent mit ihm beissen. Auch das hört sich im Endeffekt äußerst unprofessionell an.
Fazit: generell musikalisch klingende Becken auswählen (Becken sind fast nie zu leise!) und lernen, so zu spielen, dass der eigene Mix schon beim Spielen stimmt. Und nicht erst danach mühsam erstellt werden muss, wobei es auch bei technisch perfekter Ausstattung immer Verluste geben wird (eine DAW ist nämlich noch kein Musiker).
lg
max