@ groove
>>Selbst meine bescheidene Wenigkeit kann das zu einem gewissen Prozentsatz, ganz zu schweigen von Leuten, die so was studieren. Ich würde mich trotzdem nicht im entferntesten mit diesen Leuten vergleichen wollen. <<
ich denke, darum geht es auch nicht. wenn ich wie weckl spielen könnte, würde ich weckl heißen. mir geht es nach wie vor darum, einen eigenen stil zu entwickeln. ich muss dazu keinen nachäffen, aber ich kann versuchen, das konzept "herauszubekommen" und im rahmen meiner technischen fähigkeiten in mein spiel zu integrieren...
aber um verschiedene schlagzeuger miteinander vergleichen zu können muss man eben auf bestimmte "fakten" zurückgreifen... ich könnte mir durchaus vorstellen, daß holle auf gleichem technischen level bei guns'n'rose spielen könnte, jedoch klingts dann nach holle (wie auch immer das klingt ;-)) und nicht nach sorum...
ich denke mittlerweile auch, man kann den "nicht greifbaren" teil des spiels eines top-drummers einfach nicht abschätzen. wie du schon sagst, die einen kommen mit solidem handwerk nach oben, die anderen mit musikalität, spielwitz und ??. aber wie kommen dann leute wie weckl, colaitua zumindest in bezug auf popularität "and die spitze"? was sind merkmale, die man wohl doch objektiv beurteilen kann?
>> Ich halte nichts von der These, man könne seine technische Substanz nur durch Benutzung des gleichen Stockmodells über einen langen Zeitraum verbessern. (...) <<
das ist keine these, bei mir funktioniert das seit jahren...;-)
du hast das auch etwas falsch verstanden, groove. ich sprach davon, daß die pflege der stockhaltung und schlagtechnik ein fortwährender prozeß seien. daß das eher beim üben und nicht beim "giggen" passiert, ist denke ich klar. ich möchte hier keinen davon überzeugen auf ewigkeit mit seinen fellen, stöcken, freundinnen oder fussmaschinen "zu leben". vor allem nicht, wenn man verschiedene stile spielt und daher auch veschiedene sounds resp. unterschiedliches equipment benötigt.
meine herangehensweise stellt eine, auf meinen beschriebenen sich langfristig nicht ändernden komponenten (sticks, snarehöhe, sitzhöhe - bei manchen sogar das ganze setup) basierende "referenz" da. dadurch wird ermöglicht, über einen längeren zeitraum das eigene spiel zu analysieren, auch sehr diffizile stärken und schwächen zu identifizieren und entsprechend daran zu arbeiten. auch resultierende fortschritte sind früher erkennbar und lenken den persönlichen approach in die richtige richtung. man kann auch sehr schön beobachten, wie (im vergleich mit der referenz) andere komponenten (andere sticks - verschobener fulcrum point) die eigene technik verändern und daraus seine schlüsse und konsequenzen ziehen. es ist klar, daß sich aufgrund der mit der zeit gesammelten erfahrungen diese "referenz" natürlich verändern kann und muss. meiner meinung nach ist man mit dieser herangehensweise auf dem besten weg zum "perfekten" stock und der "perfekten" technik.
zugegeben, diese methode ist langwierig, kann bei länger ausbleibendenem erfolg oder veränderungen auch frust hervorrufen und ist nicht gerade für anfänger geeignet, die sich erstmal die basics draufschaffen müssen. es ist auch sehr empfehlenswert, diese methode mit besuchen bei einem guten schlagzeuglehrer zu verbinden, da man sich auch manchmal durch fehlende "externe" kontrolle in "sackgassen" wiederfinden kann.
desweiteren denke ich, daß man mit einem derart ausgebildeten matched grip und schlagtechnik den großteil aller stilistiken spielen kann ohne blasen zu bekommen... ob man am ende bei handschuhen an/aus oder bei 7a oder 5b ankommt, liegt letztendlich an den persönlichen vorlieben und stärken bzw. schwächen.
>> Die technisch wirklich guten Leute spielen zu jeder Zeit, mit jedem Stockmodell, auf jedem Set gut. Die bauen es zum Teil nicht mal um. Ich habe schon Leute auf Jazzsessions gesehen, die das können. <<
genau. trotz dessen, daß du höchstwahrscheinlich den besten stock, felle, setup oder wasauchimmer für dich persönlich gefunden hast, kannst du aufgrund der erfahrung, wie andere komponenten dein spiel beeinflussen, bewusst kompensieren, und kannst am ende in fast jeder set-konfiguration nahe an deinem limit spielen.
>>. Aber dieses ausartende Moment, bei dem man auch körperlich alles gibt, gehört irgendwie auch zu ner rockigen live Performance und wenn das live klappen soll, dann muss man es auch bei den Proben üben. <<
da bin ich nicht deiner meinung. dieses moment, wenn alles mit einem durchgeht, ist und soll einzigartig - sozusagen ein "peak" sein, den man meiner meinung nach auch nicht proben kann... es passiert einfach - und manchmal ist man erstaunt, was man da so alles passiert ist 
so, jetzt muss ich mal was arbeiten...
tim