hi, sehe gerade erst die Fragen hier. Also, der Grundpreis ist aus technischem Grund gewählt, und entspricht der Dienstleistung des Zuschnitts. Die Kessel selber sind dann als Option in der Tiefe wählbar. Ob man dann weitere Dienstleistungen braucht oder nicht, liegt dann in der Entscheidung des Kunden.
Die Kesselpreise der ganzen Röhe, für die, die selber Schlagzeug bauen, sind übrigens besonders interessant. Unser Ziel ist ja, Custom Schlagzeugbauer zu unterstützen und ihnen das Material zur Hand zu geben.
Ach ja, und unsere Preise sind Netto-Preise, also inkl. MwSt.
Zu dem Namen: Adoro® ist der Name der Schlagzeugmarke (welche genaugenommen Adoro musical instruments ltd. lautet). Der Name kam zustande, da wir anfangs ausschließlich Schlagzeuge für akustisch schwierige Räume wie Kirchen, kleine Clubs etc bauten. Ich persönlich spiele z.B. in einer Band, mit der wir häufig auf Hochzeiten spielen, und dann meist bei der Trauung selber -in der Kirche. Und wer schon mal in einer Kathedrale Schlagzeug gespielt hat, weiss, wovon ich spreche... hier braucht man Schlagzeuge, die man sehr leise spielen kann.
Die Idee der leise spielbaren Drums kam sehr gut an, in ettlichen Kirchen finden sich bereits unsere Drumsets. Daher kam die Frage nach dem Namen auf, und Adoro heisst, so hat es der Lateiner schon erklärt, "Ich bete an". Was übrigens auch der Name einer nun gar nicht christlichen Band ist, aber das nur am Rande.
Im EIngangspost beschrieb ich ja schon, dass es dann irgendwann weitere "Serien" gab. Zuerst die Drum Kids: ich habe selber drei Kinder, und suchte ein bezahlbares Kinderschlagzeug, das professionellen Ansprüchen genügt. Daher bauen wir OEM-Schlagzeuge um, tauschen labbrige Parts aus, fräsen die Gratungen neu, lackieren die Kessel innen, folieren sie teils neu, und statten sie mit amtlichen Fellen aus. Das Resultat kann sich hören lassen; einige Jazz Musiker haben sich schon ein solches Kinderset für ihre Kneipentouren besorgt :-))
Da es mich inzwischen in den Fingern gejuckt hatte, auch mal "laute" Drumsets zu bauen, haben wir die Serien eingeführt, denn der Name Adoro kam bei den Kunden sehr gut an: die originalen Adoro Sets heissen nun "worship series" und sind für Kirchen und kleine Clubs konzipiert, die Drum Kids hab ich ja schon beschrieben, und die "City Lights" sind eigentlich die wahren Custom Drums. Hier ist nicht nur die Optik anpassbar, jedes Detail kann selber bestimmt werden.
Adoro Custom Drums sind eine der sehr wenigen Schlagzeugmarken in Europa, die ihre Kessel selber in Europa fertigt (genauer: in Deutschland!), und zwar nach industriellem Standard mittels Heisspressen. Kessel im Heisspressverfahren haben viele Vorteile: man kann gleich ganze Röhren fertigen (i.d.R. 24" lang), durch das Heisspressen hat der Kessel sehr wenig Wasser, ist resonanter, verformt sich weniger schnell und kann wesentlich schneller produziert werden als z.B. gewickelte Kessel. Und sie kosten in der Herstellung einen Bruchteil. Einziger Nachteil: ähnlich wie beim Offset-Druck muss man eine gewisse Menge an Kesseln produzieren, damit sich der Aufwand lohnt. Als Unternehmen wie Sonor die Produktion ihrer günstigeren Sets nach Asien verlagerten, sind die Unternehmen, die größtenteils die Kessel zulieferten, pleite gegangen, bis auf die, die eh nur ab und an mal Kessel für Sonor & Co bauten. Ich kenne nur eine Firma in Italien, die ursprünglich Lenkräder baute, die noch ebenfalls ihre Kessel selber im Heisspressverfahren baut. Die Kesselpressen lagen lange brach, bis wir nun die Maschinen umgerüstet haben - Sonor & Co hatten früher metrische Kesselmaße, wir brauchen aber zöllige - und nun für die Adoro Schlagzeuge die Kessel wieder fertigen. Das ist für Adoro klasse, denn wir haben mehr Einfluss darauf, wie die Kessel sind, und sind unabhängig von unseren Zulieferern. Die Preise für die Kessel bleiben trotz schwankendem Dollar stabil, weil wir mit deutscher Buche bauen. Buche ist etwas härter und schwerer als Ahorn, somit perfekt geeignet für den Schlagzeugbau. Über Jahrzehnte wurden High End Drums aus Buche gebaut, und das aus gutem Grund: gegenüber Ahorn hat es dank der höheren Dichte einen etwas tieferen Grundton, und klingt dadurch etwas voller. Ausserdem verbauen wir bis zu vier mal dickere Lagen Holz als bei üblichen Kesseln, damit der Kessel nicht nur aus Leim besteht
...oha, sorry, ist ein Roman geworden. Ich habe gestern mal endlich unsere Website upgedatet und da mehr über die Kessel geschrieben. Wenn ihr Fragen habt, her damit, vielleicht werde ich das dann auch noch ergänzen.
Ich finde das ein echt spannendes Thema, denn gute Kessel zu erschwinglichen Preisen sind die Voraussetzung dafür, dass konkurrenzfähiger Schlagzeugbau in Europa passieren kann. Das Pendel der Globalisierung schlägt nun um; während in den 80ern die Firmen massenhaft nach Asien abgewandert sind, ermöglicht die Globalisierung heute, dass wir hierzulande wieder konkurrenzfähig Instrumente bauen können, zu einem Bruchteil der Kosten, die noch in den 90ern anfielen. Ich baue nur ein paar Drumsets, aber mit unseren Kesseln und der Hardware verhelfen wir mit, dass hier viele kleine Schlagzeugmarken neu entstehen... CD&P beliefert bereits heute über 600 Schlagzeugbauer weltweit, und ist inzwischen der führende Zulieferer in Europa. Und darauf allein wollen wir uns nicht ausruhen. Wir kooperieren mit großen internationalen Unternehmen, um neue Produkte auf den Markt zu bringen, und nebenher berate ich viele, die sich selbständig machen wollen. Und das alles fing vor drei Jahren mit einer kleinen Sammelbestellung hier im Forum an Ist das nicht crazy?!
Das alles bringt natürlich auch Neider auf den Plan; bei all dem, was wir aber bis heute erreicht haben, kann ich mir selber nicht die Ehre geben. Ich habe viel von meinen Schlagzeugbaukollegen gelernt, die teilweise mir haushoch überlegen sind -ich würde mich öffentlich nicht einmal Schlagzeugbauer nennen, zu viel Respekt habe ich vor dem, was manche da kreieren. Insofern ist Adoro auch unser Firmenkredo. Das s.d.g. im Logo steht für soli deo gloria, und soll uns daran erinnern, nicht hochmütig zu werden...