hi Crudpats...
hehe.. also, das "leise" Wunderschlagzeug habe ich leider nicht. Gestern hab ich gerade den Beweis dafür gehört, denn ein Laie hatte auf dem sonst sehr leisen Set so eingedroschen, dass ein großer Teil des Publikums -teils wegen dem Lärm, teils wegen dem schlechten Spiel- gingen....
Ich muss etwas weiter ausholen, um zu erklären, was ich (anders) mache:
bis Ende der 50er Jahre war das Schlagzeug mit Abstand das lauteste Instrument in der Band, durch die Amplifikation aber gelang es in Zugzwang, und damit wurde es dann immer weiter auf Lautstärke getrimmt, damit man sich gegen lärmende Amps im Proberaum und auf der Festivalbühne durchsetzen kann.
Was wir nun anders machen, ist, dass wir die Instrumente eben nicht mehr auf Lautstärke trimmen, sondern auf Klang. Ziel ist: schon bei leisem Spiel soll das Instrument schnell und sauber intonieren. Dadurch wird es ideal zum Spielen mit Besen, Rods, aber auch mit Sticks hat man einen sehr angenehmen Klang schon bei geringer Lautstärke. Das Schlagzeug ist also nicht einfach magisch leiser, sondern es klingt, leise gespielt, eben hervorragend.
Wodurch das Schlagzeug so leise spielbar wird, sind viele Faktoren. Je mehr Luft bewegt wird, umso träger wird das Instrument, daher bevorzuge ich kleine und flache Kesselmaße bei den Toms. Weitere Faktoren: Kesselstärke, Gratungen, Stimmung.
Zu deiner konkreten Frage nun: natürlich kann man eine 12er Snare unheimlich knallen lassen. Wer so dicke Sticks wie du spielt, hat dafür die besten Voraussetzungen... Generell gilt aber folgende physikalische Gesetzmäßigkeit:
1. Bei selben Schalldruck: Hohe Frequenzen setzen sich besser durch als tiefe
2. auf den gleichen Ton gestimmt, ist ein größeres Instrument lauter (mehr Schalldruck) als ein kleineres
Beides einleuchtend. Jeder weiss, das kleine Instrumente (Splashes, Schellenkranz) sich sehr gut durchsetzen. Allerdings, platt mit dem Dezibelmeter gemessen, sind diese Instrumente sehr viel leiser als weniger durchsetzungsstarke, größere Instrumente. Das kann man sich zu Nutze machen. Also, kleine Instrumente bauen, die aber nicht höher klingen, sondern eben so, wie die großen. Dann gilt ja wieder: kleiner = weniger Schalldruck.
Noch ein Einschub: Lautstärke und Schalldruck sind NICHT das selbe. Lautstärke ist eine sehr subjektive Sache. So kann ein Geräusch, welches wir als Angenehm empfinden, wesentlich lauter sein, bis wir es als zu laut empfinden als ein unangenehmes Geräusch.
Bei unseren 12er Snares nun kombiniere ich das Wissen. Durch den dünnen und tieferen Kessel hat sie einen tiefen Grundton, vergleichbar mit einer 14er. Sauber gearbeitete Gratungen und Snarebed ermöglichen eine entsprechend tiefe Stimmung. Ein gut arbeitendes Snarebed und exzelente Snarewires sorgen ausserdem für eine sensible Ansprache, beste Vorraussetzung für ein leises Snarespiel.
tja... und nun das große Aber... natürlich sind dem ganzen physikaische Grenzen gesetzt. Ob so eine Snare dann wirklich leiser ist oder nicht, das habe ich festgestellt, wird sehr oft sehr subjektiv beurteilt. Das Thema ist sicher kontrovers, ich gebe dabei aber auch zu bedenken, dass ja auch der Raum, die Spielweise und das subjektive Empfinden das Wahrnehmen beeinflusst. Dazu kommt, dass viele Zeitgenossen nicht gerade nuonciert hören, das ist sehr frustrierend.. ich bin als Drummer, Produzent und Tontechniker tätig gewesen und habe durch meine ca. 20jährige Recording-Erfahrung ein relativ geschultes Ohr, was mir nicht immer bewusst ist. Jeder erfahrene Drummer, der schon mal einen Schlagzeuganfänger beim Schlagzeugkauf beraten hat, wird nachvollziehen können, wie schmerzlich wenig Unterschied so ein Novize zwischen einem Einsteigerset und einem highend-Set hört. Und da Lautstärke eben eine subjektive größe ist, kann man dem Thema nur bedingt mit einem Dezibelmeter auf den Leib rücken.
Du merkst... ich winde mich ein wenig. Ich kann ein Instrument bauen, welches leise spielbar ist und im Set gut ballanciert ist. Wenn das Instrument dabei noch sehr ausgewogen klingt, wird das zusätzlich als angenehm, also weniger laut, empfunden. Ich hab es mal zusammengefasst mit dem Satz: ein akustisches Schlagzeug mit den Klang eines abgenommenen, ausgewogenen Drumsets. Ob es dann tatsächlich leiser ist, hängt am Ende aber damit zusammen, wie es gestimmt ist (Tonhöhe) und wie es gespielt wird.
Also: wer bisher laut spielt, weil das Instrument sonst nicht sauber und voll klingt, spielt mit einem Set aus der Worship serie sicher wesentlich Leiser. Wer sich vom Klang aber nicht in der Spielweise beeinflussen lässt, wird nur nuoncen leiser sein.... da die Instrumente aber auch sehr gut klingen, ist das nicht ganz so schlimm 