Beiträge von Xian01



    Genau DA liegt die Tücke! Ich hab zwar für meine Schüler ein Konzept für solche Dinge und es gibt viele clevere Übungen von den verschiedensten Schlagzeugern. Aber eben dieses Konzept und diesen Fahrplan muß ich immer wieder ändern und anpassen bzw. mir Ergänzungen ausdenken, weil jeder Schüler an einer anderen Stelle Probleme hat. Das liegt NICHT an einer möglichen Schwäche des Fahrplans oder daran, das bisher niemand schlau genug war ein richtig gutes Konzept zu entwerfen, sondern einfach an der Verschiedenheit der Menschen.


    Und ein Jahr ist gar nix.... und ich bin sicher Du wirst innerhalb eines Jahres spüren wenn der Lehrer nix für dich ist.
    Und gerade diese ganzen technischen Abläufe brauchen viel mehr Zeit. Manche Dinge hab ich schon vor 20 Jahren gelernt und doch entwickel ich mich an diesen Punkten immer noch weiter oder sehe heute viele Dinge anders als noch vor 10 Jahren. Und das liegt nicht daran, daß ich zu wenig geübt hätte, sondern daran das eben Spiel- und erst recht auch Lebenserfahrung durchaus was mit Technik zu tun hat.


    Aber ich finde auch, daß genau dieses lebenslange Suchen und manchmal auch Finden das spannende ist! Das man die verschiedensten "Wahrheiten" von mehreren Lehrern kennenlernt, die sich auch durchaus wiedersprechen können und dann all das abwägt und verinnerlicht und langsam eine Ahnung von der eigenen "Wahrheit" bekommt.... :) und somit seine eigene Stimme und seinen eigenen Platz findet!



    Edit:"Tz tz tz.... der tippt wieder ein zeug zusammen...."

    Wenn Du dir das doch schon alles selbst beantwortest wieso fragst Du dann hier?

    Alle Deine angeführten Punkte sind wichtig und ein Indiz. EIne Garantie sind sie nicht. Und nicht für alle Schüler sind diese Punkte gleich wichtig. Es könnte z.B. sein das Du bei einem bestimmten Bewegungsablauf Probleme hast OBWOHL DU dalle diese Punkte befolgst. Und DANN erkennst DU ob Du einen guten Lehrer hast, weil er sich dann was ausdenken kann um dir doch noch zum erfolg zu verhelfen.

    Up/Down sollte Dir auf alle Fälle helfen. Schließlich brauchst Du dann nicht mehr 360 komplette Armschwünge sonder nur noch 180... :). Die restlichen Achtel passieren dann ja quasi von alleine....

    habakuk: Irgendwie hast Du mich missverstanden. Natürlich ist MEIN handeln auf Erfolg ausgerichtet. Logisch! Und alle Dinge die Du für die vorrangigsten Ziele eines Lehrers anführst unterschreibe ich sofort!

    Aber nicht alle Schüler haben die gleichen Ziele!
    Das Handeln der SCHÜLER ist nicht immer auf "Erfolg" ausgerichtet im Sinne von möglichst virtuos werden oder eine weithin beachtete Band zu haben oder so viel wie möglich zu wissen und lernen zu wollen.


    Manche wollen es richtig wissen. Die wollen ne gute Band und wollen das gar mal studieren.
    Manche möchten aber nur so ein bischen Trommeln um z.B. mal im Jugendgottesdienst Ihrer Kirche mitzuspielen.
    Manche möchten einfach nur mal ne Stunde in der Woche für sich haben und einfach etwas lernen. Haben aber keine Ambitionen dadurch ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
    Manche Leute wollen nicht besser werden, sondern einfach Spaß haben.
    Und sagen das auch explizit so.
    Kinder haben oft noch keine konkrete Vorstellung davon warum sie da sind, welche Musik sie mögen oder was es heist ein Instrument zu lernen.
    Manche trommeln einfach weil es Ihrer Seele gut tut....
    Der Prozentsatz meiner Schüler die richtig ambitioniert sind liegt bei mir und anderen Kollegen hier im Raum etwa bei sagen wir... 5 %. Die geben richtig Gas!


    Ist darum der Lehrer schlecht, wenn die Bedürfnisse nun mal so verteilt sind?
    Oder soll ich alle anderen wegschicken und ihnen verbieten zu trommeln?


    Ich hab auch schon Leute an die Hochschule gebracht. Einer ist nun Solopauker beim Bundespolizeiorchester in München...


    Ein Lehrer kann motivieren und Kenntnisse vermitteln, aber er kann nicht (und sollte es auch nicht) gegen die Bedürfnisse des Schülers arbeiten.

    Du willst es nicht kapieren, oder?


    Mach Dich mal schlau und schau dir die technischen Unterschiede folgender Leute an:


    Von Moeller ging die "Moeller-Technik" zu Gruber, Chapin und Morello, von denen wiederum zu Leuten wie Weckl und Steve Smith oder in Deutschland Claus Hessler.


    Jeder dieser Leute gilt als absolute Größe oder zählt zur Weltoberliga. Jeder dieser Jungs hat Musikgeschichte geschrieben und kann echt Schlagzeug spielen. Und doch haben alle diese Leute Ihren eigenen Weg beschritten und "Ihre" Moellertechnik gefunden oder entwickelt. Und das ist nun nicht von mir, sondern das hat mir Jim Chapin erklärt (um hier mal keine Zweifel an der Qualität der Aussage aufkommen zu lassen).


    Wenn Du uns allen hier einfach nicht glauben willst dann laß es.... ich hoffe nur Du organisierst dein restliches Leben nicht auch nach diesen starren Prinzipien... Du verbaust Dir sonst ganz schön viel....


    Und genau mit "Es gibt für jedes technische Problem nur einen Weg es zu lösen!" bist Du auf dem Holzweg! Aber was weiß ich schon, ich spiel erst seit 20 Jahren und hab ja nur hier und da studiert....

    Die Qualität eines Lehrers am Erfolg seiner Schüler zu messen halte ich für sehr fragwürdig, da es dabei nicht nur auf die Kenntnisse des Lehrers ankommt sondern auch auf die Motivation und Zielsetzung der Schüler. Und die ist ja in den seltensten Fällen auf "Erfolg" ausgerichtet....

    Mir kommt da grad noch was... bitte verzeiht den doppelpost.... Johnny WInter spielt auf WDR grad Jumping Jack Flash.... meine Fresse is das geil.....



    Nehmen wir doch mal das Thema SEX! Ähem...


    Das ist ja "eigentlich" auch nur Biomechanik.... Die Frauen unterscheiden sich ja jetzt vom anatomischen Konzept her nicht sooooo sehr... und die Herren auch nicht.... aber irgendwie führt die Kenntnis über diese biomechanischen Gesetzmäßigkeiten in gar keiner Weise zum Erfolg... :D irgendwie ist da noch mehr.....


    See what I mean?

    Wenn Du was von Yoga und solchen Dingen verstehst, dann wirst Du erkennen das es gerade DA nicht nur einen Weg gibt. Und musikalisches Spiel entsteht nicht nur aus der richtigen Kenntnis und Anwendung physikalischer und biomechanischer Prinzipien. Lt. Com. Data kann davon ein Lied singen!!!! Steve Smith ist sicher ein großer Techniker vor dem Herrn und uns aber auch er sagt:"Es gibt nicht DIE Technik die für alle Situationen die richtige ist!" Auch die Moeller-Technik die viele wie eine Religion verehren ist nicht für alle Situationen die Richtige. Aber vielleicht kommt diese unterschiedliche Denkweise aus dem kulturellen Hintergrund der jeweiligen Instrumente und Kulturen. Für mich stellt sich die Klassik oft so dar, daß es hauptsächlich darum geht, der idealen Interpretation eines Stückes näherzukommen bzw. die "Wahrheit" des STÜCKES zu entdecken. In der Rock/Pop/Jazz etc. Geschichte geht es meistens darum die Wahrheit über SICH SELBST zu entdecken... duch das jeweilige Stück. Und dadurch erklärt sich auch die Vielfalt der Techniken. Jeder ist anatomisch anders, jeder hat etwas anderes zu sagen, jeder hat einen anderen Sound. Und diese Vielfalt verlangt nach vielen unterschiedlichen techniken.


    Ein Beispiel: Ich habe in Montreux oft BB King mit seinem Drummer Khaleb gesehen. Der hat bestimmt keine Technik in unserem Sinne. Wenn man den sieht denkt man der kann nicht spielen. Der Basser genauso... aber die beiden zusammen sind eine hammermäßige Rhythmusgruppe! Und das es super klingt ist der einzige wirkliche Maßstab. Ich hatte auch die Ehre einige male mit BB zu jamen auf dieser tollen Bühne vor zigtausend Leuten mit Kameras und allem. und zu den Sessions kamen dann Leute wie Eric Clapton, Les McCann, Joe Sample oder Dr. John dazu. Die haben bestimmt alle keine klassische Technik. Aber jeder hat seine unverwechselbare Stimme und verschiebt das Feeling in eine andere Richtung und gibt ihm eine neue Nuance. Wenn ich da folgen will kann ich nicht nur mit einer festgelegten Technik spielen, sondern ich muß diese Grenzen hinter mir lassen um der Emotion die da gerade im Raum steht gerecht werden zu können!


    Es gibt zig Techniken. Viele davon sind wichtig. Fast alle eröffnen einem Möglichkeiten die man vorher nicht hatte. Aber nicht DIE EINE Technik eröffnet Dir ALLE Möglichkeiten.


    Eigentlich wie im restlichen Leben oder? ;)

    Oder die Gitaristen drehen mal etwas leiser. Muß ja bei Proben nicht alles auf 11 stehen... Death Metal hin oder her. Abgesehen davon wird es mit zunehmender Lautstärke immer schwieriger zu hören wie sauber eigentlich alle spielen, bzw. ob tonal auch alles richtig ist. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu alt für sowas... :)

    Matzdrums: das alleine macht einen natürlich nicht zum guten Lehrer genausowenig wie ein Studium (ich hab ja auch keinen Hochschulabschluß)


    Ich war auf der Suche nach ein paar Kriterien die nicht nur aus dem Bauch heraus beantwortet werden können, da der Themenstarter glaube ich in dieser Richtung denkt.