Hi,
ich zitiere mal fwdrums aus einem anderen Thread : Da fehlt noch Senf! 
Ich denke mal, dass wir hier die Frage der richtigen Altersvorsorge nicht lösen können, uns aber alle einig sind, dass man in der Richtung unbedingt tätig werden sollte- gerade als Selbstständiger (zu denen Musiker zählen)- damit die Altersarmut nicht ganz so extrem ausfällt.
Es gilt also, bei der Berufswahl mehrere Dinge mit einfließen zu lassen.
Fakt ist: Als Berufsmusiker musst Du dafür sorgen, dass der Rubel rollt. Dazu gehört viel Klinkenputzen und Networking, man muss seinen Namen immer wieder ins Spiel bringen und dafür ist nicht jeder geboren. Es reicht definitiv nicht aus, ein toller Schlagzeuger zu sein, selbst wenn Du menschlich auch total am Ort bist- Posten werden meist durch Vitamin B besetzt. Also musst Du sehen, dass Du in der Beziehung genügend Reserven hast.
Aprospos Reserven: Die musst Du natürlich in den Monaten, wenn es gut läuft, zurücklegen für die Zeiten, wenn es mau ist. Das heisst, die Finanzplanung muss stimmen. Geld macht zwar nicht glücklich, aber es beruhigt doch ungemein. Und ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass Schlaf ein Luxus ist, den Du meist nicht hast, wenn sich die Miesen auf Deinem Giro anhäufen. Je höher Deine Verpflichtungen dann sind, sprich hast Du eine Frau, Kinder, ein Haus, ein Auto etc., umso weniger Schlaf wirst Du finden.
Aprospos Frau: Aus meinem Bekanntenkreis sind die wenigsten Berufsmusiker noch verheiratet, zumeist, weil die Damen keine Lust mehr hatten von der Hand in den Mund zu leben, mit einem Mann, der ständig weg ist und alle wichtigen Ereignisse im Familienleben verpasst. Da gibt es natürlich Ausnahmen- falls Du so eine mal finden solltest, halte sie fest!
Wenn man sich dann das Musikerdasein der meisten Leute so betrachtet, so stellt man fest, dass sie oftmals eher Lehrer als Musiker sind. Das heisst, um ein einigermassen geregeltes Einkommen zu haben, mit dem sich monatlich rechnen lässt, "müssen" sie Unterricht geben. Und dieses "müssen" ist öfter auch schon mal wirklich ein Zwang- eigentlich würden sie gerne vom Mucken leben, aber da die Kohle nicht reicht, werden Schüler aquiriert und dann wird mehr oder weniger lustlos der Lehrer rausgekehrt. Die Qualität des Unterrichts ist dann auch dementsprechend. Um jetzt bösen Gegenkommentaren vorzubeugen: DIES IST NATÜRLICH NICHT BEI ALLEN SO! Manche finden auf diesem Weg auch zu ihrer eigentlichen Berufung.
Dies sind Punkte, die mir auf die Schnelle einfallen ud die es bei Deiner Entscheidung zu bedenken gilt. Ich bin mir bewusst, dass ich jetzt hauptsächlich die negativen Seiten skizziert habe und man mir das als "Mach doch nicht alles schlecht" auslegen kann. Aber da man dazu neigt, eher das Positive zu sehen, muss leider auch mal ein Spielverderber da sein.
Fazit: Wenn Du mit den genannten Problemen nicht klarkommst und auf Sicherheit bedacht bist, lass die Finger davon und schau Dir den Ingenieur genauer an.
LG