Ich bin Drummer. Trotz Hartz IV. Wegen Hartz IV. Die besten Tipps für Sparfüchse.

  • Ich denke, man kann Studenten und hartz IV empfänger auch nicht miteinander Vergleichen.
    Ich war selbst vier Jahre erwerbslos unter Hartz IV, mir hat am meisten die Perspektivlosigkeit zu schaffen gemacht und dass man nicht wirklich am soziokulturellen Leben teilhaben darf.
    Die Fallmanager auf meinem "Amt" behandelten mich sehr von oben Herab. Sie bestellten mich z.B. ein, nur um mir einn Längst abgelaufenes Arbeitsangebot aus dem Computer auszudrucken.
    Sie vermittelten mich in ausbeuterische 1 € Jobs, in denen ich als Fachkraft arbeiten sollte. Meine Beschwerden darüber wurden als Arbeitsverweigerung mit 30% Kürzung der Bezüg über drei Monate geahndet.
    Man kann zwar eine Gerichtskostenhilfe erhalten und einen Schein für den Anwalt. Aber einen Anwalt zu finden, der sich für das wenige Geld trotzdem reinhängt, war mir nicht möglich.
    Auch wird man in recht zweifelhafte Maßnahmen gesteckt, als ich frisch arbeitslos war, wurde mir ein Bewerbungstraining verweigert. Nach zwei Jahren kamen sie dann angeschissen. 50 Leute in einem Raum, ein Lehrer der nur Frontalunterricht machte und den 10 unmotivierten Störern auch nicht Herr wurde. Und dafür werden dann Steuergelder hinausgeschmissen.



    mal wieder ontopic.
    Ja, spiel Schlagzeug, beachte die spartipps hier im Forum. Lass Dich nicht unterkriegen, dann haste wenigsten ein privates Ziel

  • mal wieder ontopic.
    Ja, spiel Schlagzeug, beachte die spartipps hier im Forum. Lass Dich nicht unterkriegen, dann haste wenigsten ein privates Ziel


    Bockfon, ich kann dir da nur zustimmen.
    Ich habe zwar glücklicherweise noch nicht den Hartz IV Status erleben müssen, aber ich habe einige Freunde, denen das auch, z.T. nach 20 jahren gutgeleisteter Arbeit passiert ist und die dann von den Sachbearbeitern/und anderen Menschen mit "arbeitscheuen" Arbeitsverweigerern gleichgestellt wurden.
    Da läuft ganz klar was schief in diesem Theater.


    Aber das Drummen können sie einem nicht verbieten (zur Not eben auf Holzkisten (Cajons)) - aber Vorsicht, die Sklaven Nordamerikas ( pbu und Rubberbeat: damit meine ich natürlich die Sklaven, die nach Nordamerika verschleppt wurden - waren natürlich nicht alle aus Schwarzafrika, sondern auch aus Südamerika) wurden auch ihre Congas und afrikanischen Trommeln von den Großgrundbesitzern verboten (aus Angst vor Voodoo) :D , deshalb sind sie auf Teekisten ausgewichen (woraus die Cajons letztendlich entstanden sind)

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Waren das nicht die Sklaven Südamerikas? ;)


    Egal. Trommeln kann jedenfalls helfen bei der Überwindung persönlicher Krisen, zu denen ich ein Hochschulstudium an sich jetzt mal nicht zählen würde.
    Spartipps helfen sowohl Lohnersatzleistungsempfängern, als auch Ausbildungsgeförderten, als auch sonstigen Leuten mit wenig Kohle. Eine Diskussion, wer am ärmsten dran ist, hilft da wenig weiter. :rollyes:

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Also irgendwie kann ich manche sogenannten "Arbeitscheuen" (ist das nict ein gar ein Begriff des 3.Reichs?) auch verstehen. Wenn man nur in Ausbeutungssituationen gelangt, wenn man dabei persönlich nicht weiterkommt, wenn man das auch von seinen Eltern nur so kennt, ...


    Der Wert, Stärke und Größe einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit Ihren schwächsten Gliedern umgeht. Dieser Wert wird nicht an der Börse gehandelt, ist für Sharehoulder uninteressant.
    Für mich ist eine soziale und demokratische Gesellschaft nicht mit dem jetztigen Wirtschaftssystem vereinbar.

  • Waren das nicht die Sklaven Südamerikas? ;)


    Jupp, die mit den Teekisten waren Südamerikaner. Die von hammu erwähnten No (Hand)Drumming Laws sind originär us-amerikanisches Kulturgut. Gottseidank haben die puritanischen Frömmler das unchristliche afrikanische Kulturgut verboten und damit in erfolgreicher Zusammenarbeit mit den transatlantischen Sklavenhändlern das Schlagzeug erfunden. Außerhalb der USA trommelt der Amerikaner immer noch auf Kongas und den schon erwähnten Seefrachtkisten herum, aber in den USA wurde das Schlagzeug entwickelt. Und der Jazz.
    Hail you, Bartolomé de las Casas und John Hawkins.
    gruß rubber

  • Ich bin zur Zeit leider auch arbeitslos, falle aber zum Glück noch zum ALG 1 und hoffe auf eine baldige Arbeitsmöglichkeit. Hatte bis zuletzt einen befristeten Arbeitsvertrag, der immer wieder verlängert wurde. Da man ab einer bestimmten Anzahl von Verlängerungen einen Festvertrag bekommt, wurde der Arbeitsvertrag kurzerhand in ein bestimmtes Projekt verwandelt und konnte somit ohne gesetzliche Probleme nach belieben verlängert werden. Ich hatte zum Glück vor der Arbeitslosigkeit meinen Kram schon fast zusammengekauft.


    Zum Thema: Gebt nicht auf! Die Tipps mit dem Gebrauchtkauf sind echt gut, eventuell habt ihr einen guten Lehrer oder Bekannte die ebenfalls spielen und sie überlassen euch ein gebrauchtes Set auf Raten. Oder legt jeden Monat einen Minibeitrag zur Seite und irgendwann habt ihr auch ein Set.


    Bockfon:
    Du hast Recht, mit Musik kann man viel Frust kompensieren. Das schlimmste neben der schon erwähnten Perspektivlosigkeit ist der alltägliche Trott. Das Gehirn muss gefördert und der Körper trainiert werden, sonst zerfällt und verkümmert man.

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