e-drum live

  • Hallo!


    Bin neu hier und habe gleich mal eine Frage bez. E-drum im Liveeinsatz. Ich spiele normalerweise Live nur A-Drum bekomme aber immer wieder Probleme mit den Lautstärken in kleinen Lokalen.
    Jetzt würde ich gern mein altes A-Drumset umrüsten auf E-drum und mit einer Alesis Trigger I/O über eine M-Audio Fasttrack Pro Usb mit meinem Netbook mit Superior Drummer betreiben.
    Ich habe allerdings hier gelesen, daß es mit der Alesis Trigger I/O große Latenzprobleme gibt. Ist meine Idee also im Liveeinsatz nicht "betreibbar"? Hat jemand konkrete Erfahrungen mit der Alesis live?

  • Hallo mobius,


    wie ich finde ein zukunftsweisendes Projekt was Du da vorhast. Folgende Anmerkungen/Tipps würde ich dabei anbieten wollen:


    • Der Alesis Trigger I/O Konverter ist zwar vergleichbar recht preiswert kann dafür aber auch nicht professionelle Ansprüche genügen! Man sollte sich darauf einstellen, dass gerade das triggern von Dual Stereo Meshpads in entsprechenden Größen mit diesem Konverter nicht gerade zu guten Ergebnissen führen werden. Auch die Umsetzung der Trigger/Steuer-Befehle des HiHat Eingangs ist in der Umsetzung als eher mäßig zu bezeichnen. Vielleicht wäre hierfür der nicht kommerzielle MegaDrum Konverter eine bessere Wahl. (Vorsicht! In der Handhabung ist dieser ziemlich komplex/kompliziert)
    • Der Trigger I/O Konverter erzeugt beim wandeln der Trigger-Signale in Midi-Steuerbefehle mindestens Latenzwerte von etwa 7ms. Das sind etwa 3ms mehr wie z.B. mit einem ROLAND Modul. Das kann die Gesamtsystem Latenz noch merklicher beeinträchtigen.
    • Zugegeben bin ich ich in diesem Punkt nach heutigem Kenntnisstand deutlich voreingenommen: Wenn es für Echtzeit Drumming via VST Klangerzeugung unbedingt ein USB Audio-Interface sein muss, dann bitte nur von RME! Die haben für die USB Schnittstelle extra ein eigenes Übertragungsprotokoll entwickelt und sind in Sachen USB und kleine Latenzzeiten weit vorne mit dabei. Aber leider auch nicht ganz preiswert. Wenn möglich ist die PCI/PCIe Schnittstelle immer noch die geeignetste Lösung für kleinste Latenzen im System.
    • Ob bereits ein Netbook die nicht gerade anspruchslosen Anforderungen eines VST Systems in (möglichst) Echtzeitbetrieb zuverlässig zu bewerkstelligen weiß, würde ich aus heutiger Sicht gerade noch so bezweifeln wollen. Sicherlich, der technische Fortschritt gerade in den letzten Jahren hinsichtlich Computer Technik ist geradezu explodiert, aber ganz so weit sind Wir wohl noch nicht. Ich denke ein moderner ausgewachsener Laptop Computer wäre hierfür eine sichere Variante. Andererseits: In etwa Fünf Jahren - eventuell sogar schon eher - werden bestimmt auch schon moderne Handys in der Lage sein diese erforderlichen Rechenleistungen erfüllen zu können.

    Wohl gelingen


    Gruß


    Trommeltotti

    Einmal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

  • Hallo @trommeltotti,


    vielen dank erstmal für Deine Antwort. Hatte mir bereits gedacht, daß das alles nicht so einfach werden würde... ;(


    Wenn ich Deine Antwort richtig deute, ist so ein System live also derzeit kaum einsetzbar... Da ich die Soundkarte, das Netbook und Superior Drummer schon habe, hoffte ich in eine halbwegs günstige "Umrüstlösung". Auch weil das ganze vielleicht bei 5 - 10 Auftritten pro Jahr im Einsatz wäre...
    Vermutlich werde ich dann doch wohl oder über zu einem E-Drummodul (2-box??) greifen müssen und die vst Lösung erst mal auf Eis legen...

    Einmal editiert, zuletzt von mobius ()

  • Ich habe derzeit gleiches Problem.
    Und trommeltotti (natürlich auch Andere)hat mir auch schon bei so einigen Sachen die Augen geöffnet.


    Ich werde ab morgen Abend versuchen mein DIY-Set (Billigset 20/10/12/14-14 Snare+2 Pads) umgebaut mit Mesh und Mittentrigger etc.) im Proberaum in "Livebedingung" das erste Mal testen. Kann gerne meine gemachte Erfahrung mitteilen, wenns Interessiert.


    Spiele auch mit SD2, Alesis I/O und Lap. Meine zuletzt "gemessene" Gesamtlatenz lag bei ca. 7-9 ms.


    Also ohne Band drumherum funzte das schon echt ganz gut.

  • Was vllt auch eine Überlegung wert wäre:


    Du spielst auf einem Gig über VST, Soundkarte usw. Hast aber ein Modul in Petto. Ich gehe davon aus, dass das Trigger IO nicht so anfällig ist, wie ein Rechner. Daher betrachte ich nur den Fall, was der Rechner kaputt geht.
    Also gehen wir davon aus, dass der Rechner kaputt geht. Das Alesis Trigger IO hat ja einen Midi Ausgang, die gängigen Soundmodule (Roland, 2Box) haben einen Midieingang. Du müsstest natürlich vorher das alles passend konfigurieren und testen. Dann könntest du in Falle eines Absturzes, innerhalb von 30 Sekunden wechseln. Du müsstest das Midikabel vom Alesis ans Soundmodul anklemmen und die Kabel von der Soundkarte ins Soundmodul.


    Man könnte auch über eine noch schnellere Lösung nachdenken. Z. B. das Alesis per USB an Rechner und vom Alesis eine Midi Verbindung zum Soundmodul. Dann muss du dem Soundmann sagen, dass beide Ausgänge angeschlossen werden sollen und im Falle des Falles, er das Soundmodul aufdrehen soll.


    So hätte man auf jeden Fall eine sehr schnelle Backup Lösung.


    Zum Thema Netbook. Musste halt vorher ausreichend testen, der Rechner muss ja beim Gig nicht wirklich mehr Rechnen als bei der Probe. Da spielen jedoch Faktoren wie Robustheit die entscheidene Rolle. Luftfeuchtigkeit, Stöße, Vibrationen, Wäreentwicklung (Lichtstrahler)

  • Wenn ich Deine Antwort richtig deute, ist so ein System live also derzeit kaum einsetzbar... Da ich die Soundkarte, das Netbook und Superior Drummer schon habe, hoffte ich in eine halbwegs günstige "Umrüstlösung". Auch weil das ganze vielleicht bei 5 - 10 Auftritten pro Jahr im Einsatz wäre...


    Nicht unbedingt! Jeder Mensch hat ein individuelles Empfinden ab welchem Punkt man persönlich Latenzen eines VST Systems als nicht praktikabel bewerten wird.
    Da Du ja schon einiges an den nötigen Komponenten zur Verfügung hast - und damit nicht unbedingt hohe Kosten entstehen sollten - käme es auf einen Versuch durchaus an. Wenn Du etwas technisch/elektrisch begabt sein solltest, dann wäre eventuell der Weg über das MegaDrum Projekt in Punkto Preis/Leistung sicherlich die beste Variante. Mit Geduld und Fleiß kann man mit diesem Konverter Latenzzeiten bis zum USB/Midi Eingang des Rechners unter Umständen von unter 2ms erreichen! Ist dann der Rest des Systems nicht im professionellen Bereich angesiedelt, könnte man eventuell trotzdem noch Gesamtsystem Latenzen unter 10ms erreichen. Das wäre IMHO gerade noch so praktikabel.


    Aber wie gesagt: Ob das mit Deinem vorhandenen Netbook funktionieren könnte, wage ich hier doch glatt mal zu bezweifeln. Poste doch einfach mal Deine Konfig-Werte Deines Netbooks, dann könnte man gegebenenfalls aus der Ferne genaueres dazu sagen.


    Gruß


    Trommeltotti


  • Live mit einem "Computernetzwerk" wäre für mich der Horror schlechthin.


    Und genau das ist das Dilemma. Da keine Sau eine "all in one" Einschalt- und Verkabelungslösung anbieten kann, fordern Roland & Co (zu Recht??) exorbitante Preise für ihre Module.

  • Da hast du schon recht, ich mache mir da schon auch meine Gedanken, mit dem Computer. Natürlich ist das dann Scheiße, wenn einem mitten im Gig der Rechner flöten geht... Aber das könnte einem im Prinzip mit jedem E-Drum passieren...


    @trommeltotti


    Das Netbook ist ein Samsung N130 mit Intel Atom Prozessor und 2 Gb Ram. Habe da Windows XP installiert ohne nichts (also kein Antivirus oder andere Software). Ich werde jetzt mal schauen, was Nicky2506 von seiner Probe zu berichten weiß und es dann eventuell auch auf einen Versuch ankommen lassen.


    Auf alle Fälle dank inzwischen für die Tips!


    grüße
    mobius

  • Hallo,
    leider ist aus personaltechnischen Gründen der große Test ins Wasser gefallen. Somit blieb halt nur der Kleine.


    Hab das Set verkabelt und auf die PA gelegt. Da war dann bereits das erste "Ups". Also die Einstellung wie mit Kopfhörer oder Heimanlage konnte nicht bleiben. Das wummerte und schepperte über die PA.....wow....brutal. Nun hab ich anstatt Stereo ins Pult, BD, Toms, Snare und OVH voneinander getrennt und eigene Kanäle gegeben. N bisschen überall was rumgefummelt und die Frequenzen angepasst......und nun ein anderes wow......ES KNALLT........! Einfach n bischen rumgedengelt und am geilen Sound erfreut.
    Dann Mr. Gitarre gebeten seinen Amp anzumachen und mal ne Runde zocken spielen. OK, nach ca. 2-3 Minuten das nächste Ups....."Doppeltrigger". Sobald ich in "Stimmung" komme, werden meine Anschläge fester......unkontrollierter......Sensibilität eingestellt....rumgestellt....ausprobiert.......etc. etc.
    Kompromisseinstellung gefunden....weiter gedengelt.....Macht Spass!! Funktioniert auch....nur die Hihat.....mhhhh...ist noch..naja...nicht das wahre. meine echte Hihat drangemacht....fluppt schon besser....und nach einem bisschen gewöhnzeit......Jo, es klappt.....! Latenzen...tja, keine Ahnung. Ab und an wird mal n schneller Schlag verschluckt, oder kommt undynamisch....aber eine vorhandene Latenz fällt mir nicht wirklich auf. Fühlt sich halt anders an wie auf dem echten Set.......Also eigentlich bin ich ganz Zufrieden mit dem Ergebnis.....und in den ca. 1,5 Std. geteste hat es keine elektrischen Probleme gegeben.
    Zum Abschluss dann auf den ca. 2 Meter danebenliegenden Hocker gesetzt....da wo die großen Toms dranhängen....keine Kabel dran sind (also mein A-Set). Dem Gitarristen ein "Und los" an den Kopf gerufen.......und losgeprügelt........Juhu......"richtig SPAAAAAAASSSSSSS"!!!!!!.
    Mein Fazit:
    Das E-Drum wird immer eine Notlösung bleiben. Der echt coole Sound der aus der PA kommt steht zu keinerlei Verhältnis zum Spielgefühl am echten Set. Und wo auch immer möglich, werde ich das Naturset vorziehen. Jedoch hat es mir gezeigt, dass das E-Set (für mich) eine alternative für kleine Clubgigs werden könnte. Die vorhandenen Kompromisse sind annehmbar. Übersprechungen von der "lauten" Gitarre hat es keine gegeben..(der nächste Probelauf wird mit Bass und allen sein)..und der Läppi stand sicher auf meinem Rack neben mir. Ergo spräche nichts gegen einen Liveeinsatz......nur bevor ich mich das das erste mal "traue" bedarf es noch einiger Proben ohne elektrische Störungen, um mir diese Sicherheit zu geben.
    Ich hoffe ich hab Euch nicht allzusehr gelangweilt.
    LG
    Dat Nicky

  • Das Netbook ist ein Samsung N130 mit Intel Atom Prozessor und 2 Gb Ram


    OK! Also eine Intel Atom N270 CPU mit immerhin 1600 GHz. Könnte vielleicht gerade noch so funktionieren. Aber Vorsicht: Bei kleinsten Buffer-Size Einstellungen im jeweiligen ASIO Treiber Dialog deutlich unterhalb von 128 Samples, würde ich im Allgemeinen sagen wollen, dass die CPU Auslastung im entsprechenden ASIO Host Programm (z.B. Cubase von Steinberg) nicht über 40% hinausgehen sollte. In der Regel kann man sagen, dass es bei Kleinsten Buffer Size Einstellungen zu merklichen "Knackgeräuschen" während des Spielens oberhalb von 50% CPU-Auslastung kommen kann. (Auslastungsanzeige im Host Programm)


    Der Chipsatz besteht aus dem Intel® 945GSE + ICH7M. Modernere Chipsätze wie etwa ICH9 sind gerade in Punkto USB Schnittstelle besser geeignet.


    2 GB Arbeitsspeicher könnte gerade noch so reichen.


    Versuche es halt einfach mal.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Das E-Drum wird immer eine Notlösung bleiben.


    Abwarten wie es vielleicht in 10 Jahren aussehen wird. ;)


    Gruß


    Trommeltotti

  • Hallo Liebe Drummerforum Gemeinde !!
    Ich wollte jetzt auch mal meine Meinung loswerden.
    Das mit dem Umgebauten A-Set zu E - Set und dann Live spielen klappt supergut.
    Habe ein Basix A Set umgebaut.Benutzt habe ich das Roland td-9 (nur noch Becken und Rack).
    Und als Trigger: DDT Digital Drum Truss Triggereinbausystem.
    Software Superior Drummer® 2.0 von Toontrack.
    Audiointerface Cakewalk UA-25EX CW USB .
    HP Laptop Intel i5 Win7 64 bit.
    Hier sind ein paar Livevideos von unserer Coverband wo ich das E- Set benutze.
    http://www.youtube.com/watch?v=RvEQ7jmiS9I

  • Das mit dem Umgebauten A-Set zu E - Set und dann Live spielen klappt supergut.


    gestern ca. 4 Std. Probe mit meinem umgebauten Set durchgezockt.......kann ich nun (nach so einigen Feinjustierungen) bestätigen. :D


    Das A-Set ist für mich nicht dadurch zu ersetzen...Jedoch eine alternative für kleine Räume, oder mal leises Proben ist es nun allemal geworden. Die Latenzen (sollten bei mir < 10ms sein) sind eher fühlbar statt spürbar. Also ich denke, ich werde das Thema Megadrum dann nun doch mal in Angriff nehmen und hoffe dann in naher Zukunft hier dazu Hilfestellungen zu finden. Denn die größte Latenz ist bei mir wohl das Alesis I/O.

  • um es nochmal aufzugreifen......
    Gestern bei der Probe hab ich mein DIY-E-Set anstatt mit dem Läppi mit meinem PC angesteuert. Und da kam dann halt ein "aha" Effekt. Ich habs nicht gemessen, jedoch kam mir (und den Anderen auch) die Latenzzeit viieeeel geringer vor, als die befeuerung mit dem Läppi, obwohl Nuendo mir die selben Werte (1,3ms) anzeigt. Einziger Unterschied, ich gehe via MIDI-Buchse aus dem I/O direkt in den PC anstatt über USB. Und soviel umständlicher wie mit dem Läppi, ist es mit nem PC auch nicht. Monitor aufs PC Gehäuse. Platz für die Maus und das I/O ist da auch noch.....und ab dafür.


    Also ich bin nun tatsächlich Zufrieden mit dem Ergebnis und kann nun auch meine Lautstärke mit dem Regler anpassen. Und nach kurzen Soundanpassungen im Gesamtgefüge (alleine Klang toll...Zusammen eher besch.) passte es. Die ersten "kleinen" Gigs mit dem E-Set stehen schon in unserem Kalender. N bisserl Muffen vor einem Systemcrash hab ich jedoch trotzdem noch. Auch wenn bisher keine Störungen aufgetreten sind........eine schnell zu ergreifende Notlösung wäre ja dann das Laptop Griff- und Spielbereit zu haben. :-).


    Nur mal so.....als kleiner Erfahrungsbericht.....stört ja Niemanden, oder? :)


  • mobius: Hast Du es mittlerweile mit dem Netbook mal getestet und kannst was dazu berichten?

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