Rimshot's Raum-in-Raum-Lösung

  • im Sockelgeschoss auf die Grundplatte nochmal 40 cm Bodenaufbau, die könnte man weglassen

    Ich interpretiere daraus, dass die Wärmedämmung AUF die Sohlplatte gelegt werden soll, da sonst diese Höhenangabe für mich keinen Sinn macht. Genau dann aber könnte man diese Schicht auch nicht einfach weglassen, da du sonst u.U. eine klassische Wärmebrücke bauen würdest. Das ginge auch anderes herum (Perimeterdämmung unter der Bodenplatte), aber letztendlich hängt dies von vielen Parametern ab, die ich aus der Ferne nicht beurteilen kann oder will (all das, was ich hier schreibe, ist auch nur als Gedankenanstoß zu werten, und nicht als konkrete Handlungsempfehlung). Aber genau an dieser Stelle zeigt sich, dass du genau jetzt ALLE Möglichkeiten hast, sehr gute Voraussetzungen durch eine frühzeitige Berücksichtigung in der Planung zu schaffen. Mögliche Stichpunkte dafür wären: Rohdichte der eingesetzten Materialien für Boden, Decke und Wände (Schallschutz funktioniert prinzipiell - wie wir alle wissen -zunächst immer schon mal gut über Masse), strikte Entkopplung von Bauteilen (Stichwort: Flankenübertragung), bewusstes Platzieren des Übungsraums im Verhältnis zu anderen „schutzbedürftigen“ Räumen innerhalb des Gebäudes sowie zur angrenzenden Nachbarbebauung (Entwurfsfrage), Überlegungen zur natürlichen Belichtung und (natürlichen?) Belüftung. Meiner Erfahrung nach ist eine gute Belüftung von Kellerräumen immer geboten und ein „Haus-im-Haus-Konzept“ könnte an dieser Stelle je nach konkreter Ausführung eher kontraproduktiv sein, weil es die Diffusion weiter behindern könnte … Ich würde daher, wenn ich neu bauen würde, bereits im Vorfeld zusammen mit dem Planer nach einer integrativen Lösung suchen und bei der Ausführung penibel auf eine fachgerechte, saubere Ausführung achten und zur Not dort auch einmal deutlich einschreiten, denn aus meiner Erfahrung werden gerade, was Bauteilanschlüsse generell, aber auch besonders im „schlüsselfertigen“ Bauen anbelangt viele Fehler gemacht.

    "e tudo isso, que é tanto, é pouco para o que eu quero" Fernando Pessoa

  • Danke für die Anregungen! Ich bin für jeden Input dankbar. Raum in Raum war deshalb angedacht, weil ich das auch nachträglich machen kann und nicht die Kosten jetzt schon mit einkalkulieren muss (ich habe keine Eile, ich kann 5 Minuten zu Fuß entfernt bei meinem Vater spielen, da steht das Schlagzeug im Moment noch). Die Wärmebrücke klingt für mich schlüssig, aber die Frage ist, ob das in so einem Raum schlimm wäre (ich kenne Keller ohne Bodenaufbau). Abgesehen davon, könnte man ja vielleicht beim Aufbau des Raum in Raum-Bodens eine Wärmedämmung mit berücksichtigen, wenn auch nicht in dem Maße wie sie sonst im Keller verbaut wäre.

  • Hallo Smelly, der allgemeine Standard heute, sowie auch z.B.: die Anforderungen der EnEV macht die Gebäude zu einem rundherum gut gedämmten und dichten Gebäude … eine Reduzierung der Wärmedämmung wäre ggf. in der Mitte des Gebäudes weniger bedenklich als am Rand, weil der Frost ja von der Seite angreift, weniger von unten … aber mit dieser Aussage befinde ich mich schon auf „dünnem Eis“, denn strenggenommen gilt, dass alles was von der DIN 4108 Beiblatt 2 (Wärmebrücken) abweicht entweder aufwändig berechnet oder mit einem pauschalen Zuschlag im EnEV – Nachweis berücksichtigt werden muss. Wenn die Dämmung unter der Bodenplatte liegt hat man diese Probleme natürlich gar nicht. Du benötigst für den Neubau ohnehin einen EnEV – Nachweis und da gibt es viele Stellschrauben, bis hin zur Frage wie geheizt wird und welche regenerativen Energiequellen (EeWärmeG) man ggf. einsetzt. Soweit die Theorie … mal ein Beispiel aus der Praxis: bei mir zu Hause (Doppelhaus, Baujahr 1885, nebenan wohnen Freunde, was die Situation natürlich vereinfacht, der nächste Nachbar ist ca. 500 m weg!) haben wir auf beiden Seiten der bestehenden Gebäudetrennwand zusätzliche, abgekoppelte, schwere Kalksandsteinwände errichtet, mit dem Erfolg, dass direkt durch diese nun dreischalige Wand so gut wie nichts mehr zu hören ist. Leider konnte dies an einem kleinen Versprung der Grenzwände (beim Nachbarn ist das der Technikraum, dahinter die Speisekammer, dann kommt erst die Küche) so nicht mehr ausgeführt werden und man höre und staune: das Getrommel kommt nun auf der anderen Seite im wahrsten Sinn der Worte um die Ecke (klassischer Fall von Flankenübertragung, der unsere Freundschaft jetzt nicht sooo sehr belastet). Die Fenster sind keine Schallschutzfenster, haben aber eine durchwurfhemmende Verglasung, wodurch sie sehr schwer sind und vom Schallschutz schon in diese Richtung gehen (ohne qualifizierte Schallschutzklasse natürlich). Das reduziert den Pegel außen beträchtlich … Letztendlich kommt es auf die eigenen Ansprüche (interfamiliär) sowie auf die konkrete Nachbarschaft an, was man erreichen sollte … Benötigst du zwingend Tageslicht? Denkt Ihr ohnehin über eine zentrale / dezentrale Lüftungsanlage nach? Ich würde über einen kleinen Raum mit schön schweren Umfassungswänden / Decke eher im Inneren des Gebäudes nachdenken, weil der Raum klein ist, halten sich die Mehrkosten und der höhere Platzbedarf damit auch in Grenzen, dann würde ich in diesem Raum u.U. auf eine Fußbodenheizung (wenn der Raum klein ist und nicht an einer Außenwand liegt …) verzichten und dafür lieber eine zusätzliche, schwere Betonplatte errichten, sauber getrennt von den angrenzenden Wänden bzw. der eigentlichen Sohle, damit hätte man erst mal eine gute Grundlage für einen weiteren Innenausbau (falls überhaupt notwendig) , der dann mit herkömmlichen Trockenbau oder in Holzständerbauweise erfolgen könnte. Beispiele dazu finden sich viele hier im Forum … was mich nur etwas „nachdenklich“ stimmt, sind zusätzliche gedämmte Schalen im Inneren eines Kellers, weil ich Sorge hätte, dass selbst wenn eine Hinterlüftung dieser Schale zur Außenwand berücksichtigt wird diese langfristig funktioniert … ich sage nicht, dass dies zwingend zu Bauschäden führt, aber ich denke an dieser Stelle sehr konservativ und würde so etwas eher nicht empfehlen … Diffusion findet zwischen der feuchtwarmen Raumluft und der kalten, trockenen Außenluft statt, nicht aber zwischen zwei Räumen mit ähnlichen Temperaturen … Allgemein aber gilt: nur dein Planer (Architekt / Bauingenieur) kann dich hier verbindlich beraten, denn nur er kenn alle Rahmenbedingungen …

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