Studio, auf Klick spielen

  • Kommt mal wieder drauf an...
    Dem einen bringts was, der nächste braucht es wirklich, der übernächste spiele ohne runder und der letzte kann mit Klick goar net.


    Ausprobieren und anhören. Am besten auch aufnehmen und das ganze dann so objektiv wie möglich betrachten.


    Ich spiele live so 80-90% der Songs mit Klick und fühle mich besser, weil ich weiss, dass
    a) Das Tempo stimmt
    b) Das Tempo nicht schwankt


    Ich bilde mit zumindest ein, dass ich Songs die ich oft mit Klick gespielt habe, nach einer gewissen Zeit auch ohne Klick zumindest recht ordentlich einzähle.
    Wir haben auch Songs, in denen es gegen Ende ein wenig mehr "abgehen" muss, da mach ich dann den Klick aus und geb eben bissi mehr Gas.


    Und es ist auf jeden Fall Übungs- und Gewöhnungssache. Am Anfang habe ich mich deutlich unwohler gefühlt. Aber mittlerweile basst das schon.

  • Zitat

    Original von ViZoR
    Alohoa!
    ...
    Zum Click spielen hab ich jetzt schon ziemlich lange geübt und das klappt auch so langsam einigermaßen.
    ...


    Hi Vetter ;) ,


    mal eine Vermutung von mir: Kann es sein, dass Du zwar allein mit Klick geübt hast, aber nicht die Band als Ganzes ?
    Meiner Erfahrung nach besteht die Herausforderung des "Nach-Klick-spielens" darin, sich bedingungslos abhängig zu machen vom Tempo des Klicks. Ohne Klick muss man sich zwar auch auf andere Einstellen bzgl. Tempo, aber das beruht auf Gegenseitigkeit .... beim Click aber eben nicht mehr. Und wenn man sich dann angewöhnt hat, bestimmte Passagen "aus dem Bauch" zu spielen ("... die andern werden schon folgen..."), klappt das ohne Klick super, mit aber plötzlich nicht mehr.
    Plötzlich muss man also in jeder Situation "Bauch und Ohr" übereinanderbekommen, damit es wieder grooved und das muss JEDER in der Band üben.
    Ist meine Vermutung.



    Es ist aber natürlich auch möglich, dass das gewählte Klicktempo für den Song nicht stimmt ... Wenn man z.B. für das Intro das "richtige Tempo" wählt, der Refrain in dem Tempo aber nicht funktioniert, muss man entweder den richtigen Mittelweg finden oder echte Tempowechsel einbauen....



    Gruß,


    Simon2.

  • Ich bin momentan der einzige aus der Band, der erstmal überhaupt die Sachen übt und dann noch den Klick benutzt. Das klappt auch nur deshalb gut, weil ich dann die anderen mit durchziehe. Auch wenns manchmal zu Irritationen kommt:


    Gitarrist: Du spielst den Mittelpart von XY zu schnell.
    Ich: Ganz bestimmt nicht, ich spiel's im Tempo von 100bpm, wie den Rest des Songs.
    Gitarrist: Glaub ich nicht.
    Ich: Schalt mal das Metronom an.
    - Metronom an, Gitarrist hechelt dem Klick hinterher -
    Gitarrist: Lass uns das generell langsamer spielen.

  • ViZoR:
    Ich denke es ist für den Rest der Band schwerer wenn sie über deine ungeklickte Drumaufnahme spielen sollen, da diese ja wie du selbst sagst schwankt. Dazu kann ich folgendes Beispiel bringen:


    Choraufnahme zum Playback (über Kopfhörer an alle Chorsänger). Irgendwann kam dann eine Pause mit einem minimalen Ritardando.
    Der Chor hat es nicht gebacken bekommen 100% zusammen mit dem Playback wieder einzusetzen weil nichtmal der Dirigent genau wusste wie lang das Ritardando war. Das war sehr schwer und nach ungefähr 5 Aufnahmen haben wirs dann einigermaßen hinbekommen. Wenn die Band das Ritardando live dazu gespielt hätte wär das ganz anders weil man sich sehen und fühlen würde.


    Aber da ihr wahrscheinlich bei euren Songs durchgrooven werdet (ohne Ritardandos ;) kannst du die Story auch nicht zu 100% übertragen.


    Wir haben bei der CD-Aufnahme Schlagzeug, Klavier und Bass zusammen aufgenommen (ohne Klick). Temposchwankungen gibts da natürlich auch, aber zumindest die Basis is tight. Paar Ausschnitte davon gammeln hier in der Hörzone rum.


    ciao
    Ruben


    PS: Ein tolles Beispiel für einen Feelwechsel ist "The Mirror" von Dream Theater auf der Awake CD. Das Tempo (das die Gitarre vorgibt) bleibt gleich. Nur das was MP drüberspielt ist unterschiedlich und dadurch hört sich der ganze Feel immer anders an.

    Lobet ihn mit Pauken (Schlagzeug) und Reigen (Sticks) , lobet ihn mit Saiten (e-Gitarre & Bass) und Pfeifen (Sax)!


    Psalm 150,4

  • Zitat

    Original von Simon2
    Wenn man z.B. für das Intro das "richtige Tempo" wählt, der Refrain in dem Tempo aber nicht funktioniert, muss man entweder den richtigen Mittelweg finden oder echte Tempowechsel einbauen....


    Richtig, hab immer nur allein mit Click geübt und haben gestern das erste Mal eine Bandprobe mit Click gemacht, war sehr amüsant *hust*.
    Also diesen Mittelweg finden ist schwierig. Bin als Schlagzeuger neu in die bestehende Band gekommen und der alte hatte anscheinend keine Ahnung von Tightness und so. Naja und man konnte diese Temposchwankungen nicht aus den anderen Mitmusikern rauskriegen, von daher versuch ich das nu mit dem Click. Ich hör jetzt auch dauernd "Ey, der Refrain muss schneller, du schleppst voll" ... "Wieso, is doch gleiches Tempo wie ihr den Song angefangen habt (Gitarrenintro)..."


    Aber danke für die Vorschläge, muss ich mal die nächsten Proben abwarten, vielleicht wird das ja noch was mit dem Click. Werden eh nur 3 Songs aufnehmen, also dann schaffen wir das bis dahin vielleicht noch.

    Einmal editiert, zuletzt von ViZoR ()

  • das erste Mal auf einen klick spielen kann bei einigen drummern schon funktionieren. Allerdings verschwinden dann aus der Erfahrung schnell die groovenden Akzente, laid back etc.

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