Beiträge von Hajo K

    Hi,

    Hier ist übrigens noch eine bessere Aufnahme wie mein Set klingen sollte

    also ... vollkommen durchschnittlich wie bei jedem passablen Set?


    Gruß
    Hajo K (der's nicht böse meint, aber der Ansicht ist, dass Du Hebbe's Kommentar aus Post Nr. 2 ernst nehmen solltest - solche Videos sagen absolut nichts aus oder anders: Dein Schlagzeug wird niemals so klingen, wenn Du dahinter sitzt, weil es mit Glück vorne zum Publikum so klingen wird, wenn ein paar Hundert positive Faktoren zusammen kommen. Die Marke ist dabei der unwichtigste. Wesentlicher sind u.a. der Soundmensch, Deine Stimmkünste, Deine Spielkünste, die Örtlichkeiten, die ...)

    Hi,

    Meine Ludwig Abhebungen funktionieren alle drei nach Säuberung und Ölung wunderbar und ich habe ihre Einfachheit zu schätzen gelernt.

    oh, ich liebe Einfachheit und ich liebe Traditionsbewusstsein. Ich wäre der Erste, der stolz eine Ludwig mit originaler Abhebung auf die Bühne hievte. Ich habe aber auch etwas gegen Faulheit und Unverschämtheit und lasse mir nicht einen billigen Blechhebel, der 1a zur generellen "Qualität" der 60er und 70er passt, als Tradition verkaufen. Ja, das Ding mag funktionieren (scheint's ja tatsächlich nicht verlässlich zu tun), aber weder Optik noch Haptik passen zur Qualität (und zum Preis!) es Instruments. Ich hab mir dann diesen "Anklapphebel" von Ludwig für nochmal teures Geld angebaut, der auch nicht über jeden Zweifel erhaben ist, auch etwas Öl braucht, aber zumindest nicht Hand und Auge beleidigt.


    Es gibt Menschen, denen sind solche Dinge völlig egal. Fein. Mir einfach nicht. Selbst wenn das Ding jahrzehnte tadellos funktionierte, ich muss es häufig anfassen und finde ein Blechhebelchen so attraktiv wie spindeldünne Bass Drum Beinchen oder wackelige Beckenständer mit Raste. Das war mal normal, zum Glück gibt es Fortschritte und niemand muss sich sowas noch antun. Aber funktionieren tun auch die. Wem das reicht ...


    Tja, so unterschiedlich sind wir Menschen.


    Gruß
    Hajo K

    ö, diese Meinung teile ich überhaupt nicht. Ein "gehobenes Einsteigermodell", also sowas wie etwa ein Tama Imperialstar oder Yamaha Gigmaker, kostet weniger. 1100-1300 Euro für ein 5teiliges Set inkl. Hardware, da reden wir von den klassischen Mittelklassesets.

    Moe, Du hast doch den Thread verfolgt! An anderer Stelle habe ich von 700 EUR ohne HW und Teller gesprochen, damit dürfte doch klar sein, dass ich bei dem genannten Preisrahmen die Teller mitgerechnet habe. (Und den Hocker auch.) Denn der Kollege MöchteBestimmtAuchGern auf ein paar Becken hauen können und das nicht im Stehen.


    Ich hoffe, das Missverständnis ist aus der Welt und sende komplette Grüße :)
    Hajo K

    Hi Seitenwähler,


    spannender Post und ich finde ihn zwar streng und einseitig, aber lesenwert und gut argumentiert. Du hast es ja auch gesagt: Du schaust aus der Brille des Produzenten/Mischers und nicht aus der eines (Amateur-) Schlagzeugers.


    Aus Produzentensicht ist das ganz einfach: Was will ich für einen Sound? Wenn's nicht zu clean klingen soll (je nach Genre) hol ich mir einen echten Drummer und krieg den passenden Sound. Daran ist nix kompliziert und für 'ne geübte Crew im Studio ist das nun auch kein Ding.


    Anders dagegen, wenn die Amateurtruppe ihr Demo machen will: Der Drummer (so einer wie ich) kann nicht hunderprozentig gleichmäßige Signale und Klänge produzieren (hmm ... bastel, bastel). Das Set ist womöglich nicht optimal gestimmt (hm … bastel, bastel). Ich gebe zu: Da kann es - je nach Genre und aus Produktionssicht - clever sein, auf Vorgefertigtes zurück zu greifen. Und dem Studiomenschen kommt mehr als einmal der verständliche Gedanke: Wofür das ganze Zeug auffahren, wenn's am Ende bescheiden klingt? Klar.


    Aber: Ich als Amateur spiele, weil ich Musik liebe und diese Liebe ist gekoppelt an mein(e) Instrument(e). Ich möchte gerne meine Instrumente auf der Aufnahme spielen und hören und kein Sample, das sie ersetzt. Auch nicht, wenn es etwas gibt, das noch ein wenig besser klingt. Es gibt ja auch Drummer, die besser klingen und die möchte ich auch nicht auf dem Demo meiner Band hören. Das alles natürlich unter der Voraussetzung, dass am Ende mit vertretbarem Aufwand noch ein solides Ergebnis herauskommt. Soll heißen: Die Amateurproduktion hat (meine ich) andere Ziele als eine professionelle. Das ist das eine.


    Das andere: Äpfel und Birnen! Du führst die Qualität professioneller Klangbibliotheken gegen Kritiker wie mich ins Feld. Den Klang würde ich nicht kritisieren, ich hab mal mit Einsteigerzeug herumgespielt und war - klanglich - beeindruckt! Mein Gemaule richtet sich vor allem gegen die miese Klangqualität heutiger Module. Warum Module? Weil ich von der Praxistauglichkeit der computergestützten Lösungen außerhalb der eigenen vier Wände (noch) nicht überzeugt bin. Und wenn schon, aktuell müsste ich mir immer noch ein höherwertiges Roland-Modul kaufen, um eine annehmbare Latenz zu bekommen.


    Das ist alles nicht entsetzlich schlecht, aber ich bin eben enttäuscht, dass die Welt sich überall im normalen Tempo dreht, nur bei uns laufen (Entwicklungs-) Jahre in Jahrzehnten. Auch das kann ich akzeptieren, der Markt ist halt so. Ich bin nur erstaunt, dass die mageren Fortschritte auch noch bejubelt werden. (Vgl. bei der Einführung des TD-25)


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: Ich träume mal so ca. zwei bis drei "Drummer-Innovations-Jahrzehnte" voraus ins Jahr 2044: Dann ist die Latenz im Griff und es gibt stabile Rechnermodule (und vermutlich immer noch Roland Drumsynthesizer mit Natural Realistic Pro 4.0) und bei nahezu jeder Amateurproduktion wird man sein Zeug mit 1a Klangbibliotheken einspielen. Und es gibt dann weiter Leute wie mich, die eines der wenigen Demostudios aufsuchen, wo noch Mikros rumstehen und Leute damit umgehen können. :) Also in etwa das, was sich heute im Fotobereich zeigt: Es gibt Leute, deren Photoshop immer noch in der Dunkelkammer steht. Aber das ist dann wirklich reine Liebhaberei.

    Hi MöchteGern,

    Wenn ich das richtig verstehe, müßte ich zB. nach einem "normalen" Komplettset, das neu über Tausend € kostet gucken. Und dieses Modell dann im Gebrauchtmarkt finden.
    Wäre ich damit auf dem richtigen Weg…?

    Du hättest gute Chancen. :) Bei einem gehobenen Einsteigermodell liegst Du neu so zwischen 1.100 und 1.300 Euro. Nur ... hier gibt es schon Unterschiede: Einige Sets sind anerkannt klasse (Basix Custom, Catalina Club etc.), andere gelten als "zickig" (z. B. schwer zu stimmen oder miese Hardware (z. B. Tomhalterungen)). Mittelklassesets liegen eher neu (inkl. eher Einsteigerhardware) beim doppelten des Preises. Da kann man dann schon nicht mehr so viel verkehrt machen.


    Beispiel: Kaufst Du Dir ein gebrauchtes Sonor Force 300X (x für unterschiedliche Zahlen), bekommst Du ein anerkannt gut verarbeitetes und gut klingendes Set. Ist das gebraucht in gutem Zustand und auch der Rest (Hardware, Becken) ist nicht übel, machst Du bestimmt einen guten Kauf. Ähnlich sieht's dann für die Mittelklasse der anderen Hersteller aus, hier tun sich weniger Untersschiede auf als in der Einsteigerecke.


    Einige haben sich hier mal die Mühe gemacht (ihre persönliche Einschätzung von) Marken, Serien und Klassen zusammenzustellen. Schau da mal rein, das hilft enorm bei der Orientierung, auch wenn's bei weitem nicht vollständig ist.


    Gruß
    Hajo K

    Hi!

    Überheblich wäre z.B., den Trio-Song für einfach zu halten.

    pbu: ich bin mal im "Verständnismodus" und sage ... naja, ich würd's erstmal noch mit Ahnungslosigkeit übersetzen. Diesen Fehler dürften die allermeisten von uns gemacht haben: Gerader Bum-Schack Groove (wie beim Trio-Song) - das muss doch hinzukriegen sein. Und Heerscharen von jungen Nachwuchdrummer glauben ja auch, dass AC/DC so langweilig ist, weil sie's schon beherrschen. Ich weiß noch genau, wie ich dachte: Ah, Billy Jean? Guter Vorschlag, den spielen wir. Denn wenigstens den Song werd ich sauber hinbekommen. (Von wegen.)


    Es braucht ein paar Jahre Erfahrung, bis man die Unterschiede (und seine eigene Unzulänglichkeit) hört. Bei einer 70er Jahre Jazzrock-Nummer oder einer Extrem-Blastbeatshow von heute zu scheitern, fällt dagegen augenblicklich auf. Überheblich … fand ich hier im Forum z. B. den seligen Dr. Ziljian mit den Videobeweisen seiner "Könnerschaft".


    MöchteGern: Was wir hier meinen ist: Der Groove an sich ist schlicht, leicht zu merken und stellt keine allzu großen Anforderungen an die Unabhängigkeit. Das verleitet dazu, zu glauben, dass er leicht zu spielen ist. Aber schau (und hör) Dir mal die leicht"füßig" gespielte Hihat an. Dafür brauchst Du eine lange Weile (manche brauchen Jahre), bis es so flüssig und leicht klingt. Dann hör mal auf den Snare-Wirbel (naja, besser: die schnelle Schlagfolge). Den spielen viele, aber dort klingt er oft wackelig, hakelig und uneben. Hier klingt er rund und flüssig. Auch dafür hat der Trommler ein ordentliches Weilchen üben müssen.


    Aber das soll nicht heißen, dass man's bleiben lässt. Im Gegenteil: Mit einfachen Sachen anfangen, Spaß dabei haben, über eigene Fehler lachen und nach und nach besser machen. Ich finde Deinen Ansatz, das ganze nicht zu ernst zu nehmen so verkehrt nicht. Wir wollen ja nicht alle Profitrommler werden.


    Gruß
    Hajo K

    Hi Robi,


    ja, das ist halt trickreiches Marketinggetexte: Die Rede ist ja vom gleichen Typ des Kessels, nicht von gleichen Kesseln. Tja, aber wer liest schon so genau? Es bleibt einem eigentlich nur das Bauchgefühl, dass große Preissprünge beim selben Hersteller meist was zu bedeuten haben.

    Der Eindruck den ich hatte war, dass die echte BB zu teuer ist, wenn man ja eine "identische" woanders günstiger bekommt. Das ist schlichtweg falsch.

    Ja, aber was eben auch stimmt: Es gibt inzwischen durchaus andere attraktive Angebote anderer Hersteller, wenn Luxussnares nicht anstehen. Und ich finde klasse, dass hier ein paar genannt wurden. Das wird dem ein oder anderen auf seiner nächsten Shopping-Tour sicher helfen. :)


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: Irgendwie geht's gegen die Intuition, wenn es heißt ein(e) XYZ klingt immer toll. Jedenfalls lässt das bei mir erstmal Skepsis aufkommen. (Und so auch solche Threads wie diesen: Sind die XYZ denn wirklich so gut?). Aber es scheint ja tatsächlich solche Perlen zu geben: Neben den Ludwigs sind's für mich die (für mich gänzlich unerschwinglichen) Sonor Signature 14x8 Eimer. Ich hab schon ein paar gespielt in unterschiedlichster Form, Ausstattung und Zustand. Und die klangen einfach immer hinreißend.

    Hi Robi,


    erstmal: Zwei Daumen hoch, dass Du nochmal recherchiert und das Ergebnis gleich gepostet hast! Denn ich wollte Dir eigentlich antworten:

    Ein Drumhändler meines Vertrauens

    Über diesen Widerspruch sollte man nochmal nachdenken. OK, das ist polemisch und entspricht einfach meiner persönlichen Haltung und Erfahrung. Wenn ich alle Lügen und Gerüchte aufschreiben würde, die ich im Laufe der Jahre von "Fach"-händlern gehört habe … von "Das Ding hab ich auch zu Haus" über "XYZ kann man nicht kaufen, die unterstützen <beliebige, radikale Partei einsetzen> bis zu "die Kopien kommen aus dem selben Werk" - ach, ich glaub, meine (nicht vorhandenen) Enkel gingen in Rente. Ich hasse solche Sprüche und Du hast einen solchen ja bereit entlarvt:

    Die Aussage meines Trommelhändlers trifft also offenbar für die BM zu, aber nicht für die BB.

    Genau. Die BB ist keine BM. Deshalb gibt's letztere ja auch viel billiger. Das muss aber nicht heißen, dass das nicht vielleicht auch eine attraktive Trommel ist. Ich *liebe* meine BB, obwohl ich sogar noch den original Teppich drauf habe (note to self: Gönn Dir mal was!)


    Viele Grüße
    Hajo K

    Hi,

    Nur nichts persönlich nehmen...

    ach iwo. Es ist nur so, dass Dein Thema hier täglich kommt und die Antworten seit Jahren immer die selben sind: Entweder neu ein gehobenes Einsteigerset (ca. 700 aufwärts für den Trommelsatz ohne Becken, Ständer, Fußmaschine, Hocker etc.) oder ein gebrauchtes Mittelklasseset. Klar, die nächste Frage liegt jetzt auf der Hand: Was ist denn ein Mittelklasseset? Was ist gut und empfehlenswert? Da hilft nur eines: Eine Weile hier mitlesen und sich schlau machen. Oder eben riskant leben und sich im Laden "beraten" lassen. (Sprich: Das verkaufen lassen, was der Händler gerade mal wieder loswerden will).


    Wenn Du eine Weile recherchierst (Google: anfängerset site:drummerforum.de) und nur kurze Zeit mitliest, wirst Du immer wieder auf die selben Empfehlungen stoßen. Es gibt ein paar Sachen, die sich bewährt haben. Eine schnelle und treffende Beratung gibt es nicht, weil dazu Vorlieben, Ziele und Geschmäcker einfach zu verschieden sind.


    Noch 'n Tipp: Erfahrungsgemäß kostet große Optik großes Geld. Wenn Du's irgendwo überraschend günstig siehst, hat das sehr oft einen Grund - nämlich, dass der Mist nicht klingt, aber cool aussieht. Viel Spaß und Erfolg beim Einlesen hier wünscht


    Hajo K

    Hi,

    Ich bin ja der Meinung, dass ich sehr gute Ohren habe und bin mir auch sicher, dass die Bass und die Toms mit Rosette nicht so satt klingen, wie bei den anderen Aufbauten.

    und ich bin mir sicher, dass die verglichenen Trommeln …


    - nicht die selbe Bauform hatten und/oder
    - nicht die selbe Gratung hatten und/oder
    - nicht die selben Felle hatten und/oder
    - nicht die selbe Stimmung hatten und/oder
    - nicht exakt am selben Platz im Raum standen


    Alles klanglich höchst prägende Faktoren. Dennoch gibt es ja (hier im Forum zu finden) ausführliche Tests (wie zum Beispiel den zw. größeren Trommeln gehängt oder als Stand Tom) und es gibt hörbare klangliche Unterschiede. Die Frage, die jeder für sich persönliche klären muss, ist die: Sind alle anderen Faktoren bei einem so gut im Griff, dass sich derartige Feinheiten bemerkbar machen? Bei mir nicht.


    Gruß
    Hajo K

    Hi jensensen,

    Warum so aggressiv, Hajo, übernimmst du jetzt Trommeltottis Part?

    ach, das halt ich doch eh nur 'ne Woche durch. ;)
    Bin schon wieder friedlich. (Mich haben die nie erreichbaren 100% halt gestört, dagegen kommt ja niemand an.) Aber aus dem Drumstudio1 klangen gerade freundliche und zugleich treffende Töne, finde ich.


    Mit meinem cultural bias hab ich natürlich die Situation "bei uns" (was immer das ist zwischen Groß-, Mittel- und Kleinstadtleben) vor Augen gehabt. Das stimmt schon: In den asiatischen Großstädten einen Proberaum zu finden, muss die Hölle sein. Da tät sogar ich happy auf'm E-Drum drummen. :)


    Gruß
    Hajo K

    Hi,

    Es ist doch noch in keinem einzigen Fall gelungen, ein akustisches Instrument zu 100% elektronisch zu simulieren.

    na toll, was für ein Totschlagargument! Bloß weil die ohnehin nur theoretisch denkbaren 100% nie erreicht wurden, muss man sich ja nicht mit einer Minderleistung zufrieden geben. Ich bleibe dabei: Auch wenn hochwertige Keyboards keine 100% Simulation eines Flügelsounds hinbekommen, so sind sie doch verdammt nah dran. Ich sehe nicht ein, warum ich von einem E-Drum weniger erwarten soll. Wir leben eben nicht mehr in den 90ern.


    Ich verstehe natürlich, dass für einige die Beschränkung auf Simulation zu kurz gesprungen ist. Wunderbar, dann eben bitte auch noch ein Schwung wirklich attraktiver E-Sounds, warum nicht? Aber drei, vier erstklassige Drumsetsimulationen müssen in der Topklasse im 21. Jahrhundert drin sein. Sind se nich … weiß ich … ich würd auch nicht, wie ein ehemaliger Kollege hier, stetig Mehrleistung von der Industrie fordern. (Die Industrie hat aus nachvollziehbaren Gründen taube Ohren - eben so lange wie alle mit dem status quo zufrieden sind.) Aber mitjubeln über die unglaublichen "Innovationen" und das äußerst "natürliche" Klangerlebnis muss ja nun auch nicht.


    Gruß
    Hajo K

    HI,

    Meint ihr den Lack des Drumsets?

    welchen Drumsets? Das Angebot war offensichtlich derart attraktiv, dass es schon wieder entfernt wurde. :)


    Nebenbei … es ist immer ein bisschen blöd, gleich an jedem Post zu schnuppern, aber gewundert habe ich mich beim Eingangspost schon. So, wie ich mich eigentlich immer über gänzlich kontextlosen Posts wundere a la "Was haltet ihr eigentlich von <Produktname>? Gruß <Threadstarter>"


    In etwa so sinnvoll, wie in einem Bus einem jeantragenden Fahrgast eine Handy mit einer eBay-Seite unter die Nase zu halten mit der Frage, was er denn wohl von der angebotenen Jeans halten würde. Geht's dem Threadstarter um die achso ungewöhnliche BD? Geht's um den zu hohen, zu niedrigen, zu richtigen Preis? Um die Farbe? Um … what the heck.


    Um die Ausgangsfrage im ersten Post aber nochmal vollumfänglich und kontextgerecht zu beantworten: Ja.


    Gruß
    Hajo K

    Hi,


    ich bin auch einer dieser unverbesserlichen, verbohrten und völlig unqualifizierten Hater. Unqualifiziert, weil ich mich z. B. auf meine Ohren verlasse und einen Vergleich zur Keyboardtechnologie erlaube. Als Ex-Keyboarder darf ich das. Und da bin ich baff, was dort inzwischen an Finesse geboten wird. Wie weit sie klangliche Simulation eines Flügels fortgeschritten ist. Wieviel Spaß man beim Spielen haben kann.


    Es fällt mir schwer, nicht an das Wort E-Fan-Boy zu hören, wenn jemand sich mit diesem 80er Sound beim Pearl-Neubau, aber auch im E-Drumbereich generell zufrieden gibt. Sorry, wir schreiben 2016 und da muss mehr drin sein. Zumindest für meine Hater-Ohren.


    That said: Ich finde es großartig, dass Pearl da mit etwas Neuem einsteigt. Das Modul wirkt von der Bedienung her ausgeschlafen, die Ausstatttung scheint brauchbar und, wer weiß, vielleicht geht ja klanglich noch mehr. Alles ist gut, was in diesen traurigen, kaputten Markt Bewegung bringt!


    Und, so sehr ich mein akustisches Set liebe, so sehr bin ich doch auch (fauler) Musiker von heute: Ein wirklich überzeugendes E-Drumset vorausgesetzt, wäre doch diese Situation z. B. ein Gewinn: Du hast auf einem Festival mit den gewohnt kurzen Umbaupausen mal gerade ne knappe Dreiviertelstunde mit Deiner Band. Da wär's wunderbar, flott ans Pearl zu gehen, den eigenen Sound einzustellen und ohne viel Geschleppe und zeitraubendem Gefummel und Gemache einen soliden Gig zu spielen. Warum nicht?


    Aber, verdammt nochmal, ist es wirklich zuviel verlangt, wenn 2016 ein Drumset wie ein Drumset und nicht wie 'ne Kriegsmaschine klingen soll? Wieso ist ein Musiker ein Hater, wenn er zur Feststellung kommt, das - zumindest das Pearl-Demo - im Grunde so klingt, wie der übliche Schmarn von Rolamaha.


    Grüße
    Hajo K


    P.S.: Klang weckt Emotionen, deshalb bringen wir ja Instrumente zum Klingen. Ich finde es so gar nicht unbegreiflich, dass als beschissen empfundener Klang negative Emotionen weckt. Gut, wir Hater könnten das dann den Lovern gegenüber diplomatischer ausdrücken. Wenn's beliebt. Ich versuch's mal:

    Zitat

    Hm, also das ist doch schon mal klasse, dass Pearl Fortschritte macht. Und da ist wirklich schon ganz viel Gutes drin! Ich möchte auch gar nicht übermäßig kritisieren, lediglich der Klang könnte hier und da noch eine winzige Nuance realistischer sein. Im Moment klingt es noch ein klein wenig nach Maschinenge ... hoppla ... noch ein wenig verbesserungsfähig. Love 'n' Peace, y'all!

    Hi Terrence,

    was ist so besonders an einer Ludwig Snare und warum sind diese i. d. R. so teuer?

    der Hauptgrund: Fell aufziehen, stimmen, 1a Sound haben, fertig. Für mich als Amateur ist das Liebhaberei, für einen Profi einfach eine (ich finde: sinnvolle) Investition.


    Ich hatte schon diverse Fehlkäufe und hab mir dann irgendwann (zu einem damals noch gerade annehmbaren Preis) eine Black Beauty gekauft. Ich kann da die unterschiedlichsten Felle draufziehen, ich kann stimmen, (fast) wie ich lustig bin und sogar mit meiner bescheidenen Technik klingt das immer ganz ausgezeichnet.


    Dieser Ruf, gerade im Studio immer einen perfekten Klang zu liefern, ist der Grund, warum die Firma diese unerhörten Preise (für ihre Topprodukte) aufruft. Genauer: Warum sie immer noch meint, das tun zu können. Meines Erachtens ist das Ding aber inzwischen überzogen. Ich würde jedenfalls keinen Neupreis von aktuell weit über 1.000 EUR zahlen, Klang hin oder her. Auch ander Mütter haben sehr schöne Töchter.


    Aber: Wie die Vorposter schon schrieben: Bei der von Dir angefragten "Ludwig" geht es nicht um ein Instrument, auf dem der Ruf der Firma basiert, sondern um einen ganz normalen Metalleimer aus Fernost. (Freilich möglicherweise mit besserer Hardware, s.u.) Bevor ich mir so eine Ludwig-Kopie aus dem Hause Ludwig kaufen würde, würde ich z. B. eher hier weithin anerkannte Produkte wie die von Peace kaufen. Wenn schon sparen, dann richtig. Aber das ist nur ein Vorurteil, ich kenn die Accent-Serie nicht.


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: Du liest hier auf und zwischen den Zeilen viel Kritik an der Ludwig Hardware. Die ist absolut berechtigt. Die Standardabhebung ist eine Frechheit (die nur Nostalgikern, hey: Vintage!, gefallen dürfte) und selbst die Stimmböckchen sind so schlecht gearbeitet, dass einzelne Schrauben schwergängig sind. Ludwig hat da noch nicht kapiert, dass wir in einer globalisierten Welt leben und lebt noch von seinem Ruf. Früher gab eben keine/wenig Alternativen, heute schon.

    Hi Seven,

    in 99% der Felle niemanden.

    :D Das ist doch mal ein klarer Fall eines drummertypischen Typo! :D


    Allerdings
    ist bei Homerecording der Unterschied oftmals nicht wirklich relevant. Da hat man ganz andere Baustellen wo man optimieren könnte.

    Amen. Ausdrucken, einrahmen und im Proberaum prominent an der Wand platzieren. Alternativ könnte ich das auch mal als Signature-Spruch unter meines Posts packen, so kurz und wahr ist der Satz. Ich denke ihn bei so ziemlich jeder Diskussion um feinste Feinheiten (wie die berühme Qualität der Preamps, das gräßliche Behringerrauschen etc.). Thanks, you speak me out of my soul! :)


    Grüße von
    Hajo

    Wow,


    das ist ja mal eine extreme Konfiguration! 20x16er BD - Wahnsinn. Und dann noch ein schön mit zusätzlichen Bohrungen und Badges verbasteltes Set. Aber Hauptsache voll Vintage.
    Sorry, nix gegen Dich, Onkel Ludwig, aber das Vintage-Fieber lässt mich halt öfters staunen, während so ein Set hier vermutlich (wirklich?) Sammlerherzen höher schlagen lässt. So verschieden sind die Menschen.


    Grüße vom Besitzer einer völlig banalen, unsammlerischen, unseltenen 20x16
    Hajo K

    Hi,

    Findet noch jemand die Rode NT5 ein bisschen steril? Wären die Oktavas empfehlenswert als Alternative, wenn man dieser Ansicht ist?

    ja klar, das ist ja (wie oben in meinem Vergleich zu hören) genau der Unterschied: Die Oktavas klingen nicht so hell, dafür (nach meinem Geschmack) wärmer.


    ich frage mich gerade, warum bei den Bassdrummikros das Shure Beta 52a nicht auftaucht.

    Ach, irgendwie hab ich den Sinn des Threads nicht verstanden. Wir tragen doch seit Jahren diese Infos zusammen und am Ende heißt es (im Budgetbereich)letztlich immer wieder: Snare SM57, OH NT5 oder Oktava und bei den BDs 902, D112 oder eben Beta52. Ich nutze das Beta52 und finde natürlich, man kann damit gar nix falsch machen. Ich mach nochmal Werbung in eigener (BD-Mikro-Vergleichs-) Sache. (Bitte gebt mir einen Wink, wenn ich zu oft auf meine beiden Mikro-Vergleiche verweise. War viel Arbeit, da isses schön, wenn's jemandem hilft.)


    Gruß
    Hajo K