Hi,
Ein A-Set wäre meiner Meinung nach zu laut aber mit E-Sets kenne ich mich überhaupt nicht aus.
Meine Frage wäre: 1. E-Drum oder A-Drums?
ja, das ist eine ganz schwierige Frage und, da es am Ende um einen großen Kompromiss geht, auch eine sehr individuelle. Es gab Situationen, da war mir auch ein E-Set Recht. (Nämlich als ich vertretungsweise für einen anderen Drummer mal 4, 5, 6 Proben auf einem sehr ordentlichen Roland gespielt habe. Das war OK.)
Meine Frage wäre: Hast Du mal auf einem E-Set gespielt? Falls nicht, mach das mal, das öffnet die Augen. Und spiele unbedingt ein Einsteiger-, Mittelklasse und Topset!
Für jemand, der mit dem Drummen beginnt, kann der Start auf einem E-Set durchaus Spaß machen. Für jemand, der bereits ein A-Set gewöhnt ist, dürfte das 'ne ziemliche Enttäuschung werden: Du hast plötzlich ein 3-Zonen Ride, wo es früher "300 Zonen" waren. Du hast ein bisschen klangliches Spektrum auf der E-Snare (wenn sie und das Modul sehr gut sind) wo Du bisher eine Welt an Ausdrucksmöglichkeiten hast. Du hast - bei gutem Modul/Pads - sogar Besen dabei, wo Du heute zwischen unterschiedlichen Sticks, unterschiedlichen Tipps, Rods, unterschiedlichen Besen und Fellschlägeln wählen kannst - und zwar ohne vorheriges Programmieren.
Und der Vergleich gilt nur für hochwertige E-Sets. Schon im mittelpreisigen Bereich sind mehr Kompromisse zu machen und im Einsteigerbereich (immerhin ja auch noch ein Tausender) grüßt Dich die Maschinengewehr-Snare (= wiederkehrender zu ähnlicher Klang bei schnellen Schlagfolgen).
Kurz: Es hängt sehr von Deinen klanglichen und spielerischen Ansprüchen ab, von der Musik, die Du vorwiegend spielst. Ich würde - ohne Scherz - das Schlagzeugspielen sofort drangeben, wenn ich nur noch ein E-Set zur Verfügung hätte. Wenn ich mich dagegen mal für ein paar Proben oder sogar für einen Auftritt mit dem E-Set arragieren muss, ist das fein.
Letzter Punkt: Du wirst über die Zeit an Feingefühl verlieren und das wiegt für mich am schwersten. Mit den feinsten Stellungen der Hihat zu spielen, Toms richtig zum klingen zu bringen - das zu lernen hat eine Menge Zeit und Energie gekostet, nicht? Das steht zumindest im Risiko, denn für E-Drums gilt: Gut oder schlecht gespielt, es klingt immer großartig (nur halt großartig laut oder großartig leise).
MIr geht dieser "Boa, Alter! Bist Du der Hammer!"-Sound inzwischen tierisch auf den Sack. Egal wie müde ich spiele, es klingt immer super. Nun habe ich persönlich nur ein Einsteiger E-Drum im Keller, aber der Effekt war bei mittleren und Top-Modellen, die ich spielte, nicht anders. Mich nervt das, ich will das Original, ich will "meinen Sound" auch und gerade wenn er nicht so großartig ist.
Das alles ist höchst individuell, es gibt sicher viele Drummer, denen solche Aspekte gar nicht so wichtig sind, für die passt ein E-Set in allen Lebenslagen. Und ... das ist ja erfreulich heute, dass wir diese Wahl (und erweiterten Möglichkeiten) haben.
Grüße
Hajo K
P.S.: Ich lese das mit der Lautstärke so: Raum ausreichend gedämmt, aber Lautstärke im Raum als zu hoch befürchtet. Nun, das A-Set ist laut, da gibt's kein Vertun, aber man kann an der eigenen Spieldynamik arbeiten (sprich auch mal den leisen Bereich erkunden) und auch etwas an der Raumakustik machen. Die Unterschiede können riesig sein.