Frege zu den E-Drums

  • Ich spiele in einer Band und da Wir in einem Internat wohnen habe wir da eine leerstehenden Raum in einen Bandraum umgewandelt. Bis dahin hatten wir ein A-Schlagzeug von einem Freund ausgeliehen, da ich meins für zuhause in dn Ferien brauche. Nun ist es so, dass aufgrund eines Umbaus ein Umzug in einen viel kleineren Raum und der Freund sein Schlagzeug wieder selbst braucht.


    Der Raum selbst hat ca 12-15 m² und ist professionell schalldicht. Jetzt ist die Frage ob wir ein A-Drumset anschaffen sollen oder ein E-Set.
    Ein A-Set wäre meiner Meinung nach zu laut aber mit E-Sets kenne ich mich überhaupt nicht aus.
    Meine Frage wäre: 1. E-Drum oder A-Drums?
    2. Kann man E-drums über die gesangsanlage laufen lassen (haben drei gesangs und eine bass box)
    oder haben die nen eigenen output



    Danke schon mal im Vorraus 8)

  • Wenn ein "professionell schalldichter" Raum zur Verfügung steht, würde ich ein A-Set immer vorziehen.
    Ich spiele zu Hause elektrisch und durchaus qualitativ knapp im oberen Drittel was Qualität angeht (eigene Schätzung)
    und freue mich trotzdem jedes Mal wenn ich im Proberaum mein A-Set anspielen kann, weil das einfach geiler ist.

  • Ich habe auch ein E-Set der besseren Sorte, und trotzdem: wenn irgendwie möglich, würde ich
    Ein A-Set immer vorziehen. Ausserdem bekommst Du für den Preis eines halbwegs brauchbaren
    E-Sets leicht ein gutes A-Set. Die Bedingungen, die Du beschrieben hast, schliessen ein A-Set
    jedenfalls nicht von vornherein aus.

  • Für ein neues E-Drum seid ihr ab 1500 € dabei und wer das Spielgefühl auf einem Akustikset kennt (und das Ziel hat, dem möglichst nahe zu kommen), fängt dann an, auszutauschen, umzubauen und dazuzukaufen. Für ein gutes Akustik-Set, ohne Besonderheiten, legt ihr 600 bis 900 € hin ...


    Ins Blaue würde ich mal schätzen, dass ein Drittel der Proberäume ungefähr die Größe von 12 bis 15 qm hat. Also nicht zu klein für ein Akustik-Set. Gehörschutz habt ihr hoffentlich ohnehin schon im alten Proberaum getragen.

  • Hi,

    Ein A-Set wäre meiner Meinung nach zu laut aber mit E-Sets kenne ich mich überhaupt nicht aus.
    Meine Frage wäre: 1. E-Drum oder A-Drums?

    ja, das ist eine ganz schwierige Frage und, da es am Ende um einen großen Kompromiss geht, auch eine sehr individuelle. Es gab Situationen, da war mir auch ein E-Set Recht. (Nämlich als ich vertretungsweise für einen anderen Drummer mal 4, 5, 6 Proben auf einem sehr ordentlichen Roland gespielt habe. Das war OK.)


    Meine Frage wäre: Hast Du mal auf einem E-Set gespielt? Falls nicht, mach das mal, das öffnet die Augen. Und spiele unbedingt ein Einsteiger-, Mittelklasse und Topset!


    Für jemand, der mit dem Drummen beginnt, kann der Start auf einem E-Set durchaus Spaß machen. Für jemand, der bereits ein A-Set gewöhnt ist, dürfte das 'ne ziemliche Enttäuschung werden: Du hast plötzlich ein 3-Zonen Ride, wo es früher "300 Zonen" waren. Du hast ein bisschen klangliches Spektrum auf der E-Snare (wenn sie und das Modul sehr gut sind) wo Du bisher eine Welt an Ausdrucksmöglichkeiten hast. Du hast - bei gutem Modul/Pads - sogar Besen dabei, wo Du heute zwischen unterschiedlichen Sticks, unterschiedlichen Tipps, Rods, unterschiedlichen Besen und Fellschlägeln wählen kannst - und zwar ohne vorheriges Programmieren.


    Und der Vergleich gilt nur für hochwertige E-Sets. Schon im mittelpreisigen Bereich sind mehr Kompromisse zu machen und im Einsteigerbereich (immerhin ja auch noch ein Tausender) grüßt Dich die Maschinengewehr-Snare (= wiederkehrender zu ähnlicher Klang bei schnellen Schlagfolgen).


    Kurz: Es hängt sehr von Deinen klanglichen und spielerischen Ansprüchen ab, von der Musik, die Du vorwiegend spielst. Ich würde - ohne Scherz - das Schlagzeugspielen sofort drangeben, wenn ich nur noch ein E-Set zur Verfügung hätte. Wenn ich mich dagegen mal für ein paar Proben oder sogar für einen Auftritt mit dem E-Set arragieren muss, ist das fein.


    Letzter Punkt: Du wirst über die Zeit an Feingefühl verlieren und das wiegt für mich am schwersten. Mit den feinsten Stellungen der Hihat zu spielen, Toms richtig zum klingen zu bringen - das zu lernen hat eine Menge Zeit und Energie gekostet, nicht? Das steht zumindest im Risiko, denn für E-Drums gilt: Gut oder schlecht gespielt, es klingt immer großartig (nur halt großartig laut oder großartig leise).


    MIr geht dieser "Boa, Alter! Bist Du der Hammer!"-Sound inzwischen tierisch auf den Sack. Egal wie müde ich spiele, es klingt immer super. Nun habe ich persönlich nur ein Einsteiger E-Drum im Keller, aber der Effekt war bei mittleren und Top-Modellen, die ich spielte, nicht anders. Mich nervt das, ich will das Original, ich will "meinen Sound" auch und gerade wenn er nicht so großartig ist.


    Das alles ist höchst individuell, es gibt sicher viele Drummer, denen solche Aspekte gar nicht so wichtig sind, für die passt ein E-Set in allen Lebenslagen. Und ... das ist ja erfreulich heute, dass wir diese Wahl (und erweiterten Möglichkeiten) haben.


    Grüße
    Hajo K


    P.S.: Ich lese das mit der Lautstärke so: Raum ausreichend gedämmt, aber Lautstärke im Raum als zu hoch befürchtet. Nun, das A-Set ist laut, da gibt's kein Vertun, aber man kann an der eigenen Spieldynamik arbeiten (sprich auch mal den leisen Bereich erkunden) und auch etwas an der Raumakustik machen. Die Unterschiede können riesig sein.

  • Ich würde dir auch zu nem A-Set raten, bin selbst gerade von E auf A umgestiegen. Wenn es rein um die doch recht hohe lautstärke geht, kann man da sicher was mit diesen Dämpfungsmatten machen. Um in einer Wohnung zu spielen reichen die bei weitem nicht aus, aber vielleicht reicht es ja bei euch, auch wenn das Spielgefühl drunter leidet. Wenn du dann mal die Gelegenheit bekommst alleine in den Proberaum zu gehen, kannst die Dinger schnell runter nehmen und richtig loslegen. Ne andere Möglichkeit wären Meshfelle um die Lautstärke runter zu kriegen. Sind zwar klanglich nicht unbedingt zu empfehlen, aber da kann man noch was mit dem Stimmschlüssel machen.


    E-Drums sind wirklich toll für den Einstieg und um irgendwie noch in ner Mietwohnung trommeln zu können, aber die winzigen Pads, die du im Einsteigersegment bekommst, sowie die "pappigen" Modulsounds sind auf Dauer der Auslöser für "ich will mehr". Des Weiteren sind E-Drums im Vergleich zu A-Drums verdammt teuer und haben sehr beschränkte Möglichkeiten. Also kauf dir ne ordentliche Schießbude, ruhig auch etwas teurer, wenn ein E-Drum zur Debatte stand, ist sicher nen geiles A-Set drinnen.



    MfG Hoeth

    Eine gute Freundin sagte einmal: "Wer braucht schon Sex? Das Leben f**** einen oft genug!"


    Lieber 10 ehrliche Feinde, als einen falschen Freund...

  • E-Drums sind wirklich toll für den Einstieg und um irgendwie noch in ner Mietwohnung trommeln zu können, aber die winzigen Pads, die du im Einsteigersegment bekommst, sowie die "pappigen" Modulsounds sind auf Dauer der Auslöser für "ich will mehr". Des Weiteren sind E-Drums im Vergleich zu A-Drums verdammt teuer und haben sehr beschränkte Möglichkeiten.


    Das wären dann genau jene Aspekte welche ich hier immer wieder aufzeigen möchte:


    Im meinen Dafürhalten betrifft das nämlich nicht nur die Einsteiger Klasse sondern alle Bereiche bis hoch zu den sogenannten "High End" Sets oberhalb der 7000.00 € Marke! Fakt dabei ist nämlich - ganz im Widerspruch zu den aufgeblähten Werbeslogans - dass alle handelsüblichen E-Drums fast ausschließlich aus kommerzieller Sichtweise entwickelt und produziert werden ohne dabei mit ausreichender Seriosität auf äußerst wichtige musikalische/handwerkliche Aspekte und unumgängliche Voraussetzungen des eigentlichen Schlagzeug Instrumentes einzugehen. Die Motivation der einschlägigen Hersteller ein authentisches Schlagzeug Instrument auf E-Drum Basis anbieten zu können welches trotzdem sehr leise im Anschlaggeräusch ist, scheint seit vielen Jahren gegen Null zu tendieren. Warum auch nicht ..... Entsprechende Anforderungen und Vorgaben in dieser Richtung werden offenbar von den weltweiten Käufern dieser Systeme nicht wirklich gestellt bzw. eingefordert. Wäre das der Fall, würden sich diese E-Sets mit derzeitigen Leistungswerten nicht einmal im Ansatz so gut verkaufen lassen (Wenn überhaupt). Und für diese teilweise astronomischen Phantasie Preise schon einmal gar nicht!


    Mein Fazit und Tipp hierzu bleibt weiterhin:


    Entweder ich beschäftige mich gleich mit zeitgemäßer aber komplexer VSTi Modulation via Computertechnik und ergründe sinnvolle Hardware Alternativen (Echte Kessel mit authentischen Größen, Drum To Midi Interface, sinnvolle Alternativen zu den Plastik Cymbal Pads) - oder ich lasse den ganzen Scheiß gleich sein und benutze ausschließlich ein A-Set mit den bekannten Nachteilen der Lautstärke. PUNKT!


    Zugegebener Maßen ist das bis jetzt gerade in Sachen "Drum To Midi Interface" und Becken, welche zwar leise sind aber nicht aus Plastik bestehen, nicht wirklich einfach. Hierzu ist eindeutig die Industrie gefragt endlich zu reagieren!


    Gruß


    Trommeltotti

    2 Mal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

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