Schmitz hat es sehr schön dargestellt. So wie er sehe ich das (mittlerweile) auch.
Ich kann das Gejammer von so einigen Veranstaltern nicht mehr hören. Zumal es den Herren nach meiner Erfahrung ganz oft einfach um´s Preisdrücken als Sport geht.
Wir haben uns mal für ein wirklich großes und schönes Bluesfest etwas runterhandeln lassen, nachdem der Veranstalter uns die Ohren vollgeheult hat. Als ich die Kohle abholen wollte, hat mich der Kassenwart mit einem von einer anderen (gar nicht tollen, sorry) Band verwechselt. Und mir das Doppelte + MwSt in die Hand gedrückt. Leider war ich zu ehrlich.
Es ist eine Sache, wenn man sonst überhaupt keine gigs bekommt zu sagen, wir spielen auf Eintritt oder für Umme.
Eine andere Sache ist es, sich unter Wert zu verkaufen. Damit macht man sich nicht nur imho die eigene Laune und Band-Motivation kaputt, sondern die Veranstalter merken das auch. Und argumentieren dann: warum soll ich euch was zahlen, wenn andere umsonst spielen?
Auch wenn es ab und zu hart sein mag und sich so der ein oder andere gig erledigen dürfte, sollte man als Musiker im eigenen Interesse nicht alles mit sich machen lassen.
Und ich bin der Überzeugung: so geht über kurz oder lang die Live-Kultur flöten, weil das dumping auf Dauer keine Band finanziell und/oder moralisch durchhält.
Ich denke aber auch, dem Themenstarter ging es auch in erster Linie um die Einstellung des Publikums, dass Live-Mucke und deren Aufwand nicht mehr viel geachtet wird. (auch diese Gesinnung, dass Lokalbands nix wert sind, ist imho eine indirekte Folge des dumpings!)
Und hierzu ein weiteres selbst erlebtes Beispiel: wir spielen in einer Kneipe. Draußen ein Rudel 15-25-Jährige: "Hey, geile Mucke, los rein!" - Als sie unseren Kassierer sahen (Eintritt: DM 3,-!!): "Öh, hmm, äähh, ach nee, dann nicht".
Es ist eine Frage, wie man Prioritäten setzt. Und da Chester ziehen keine "10% vom Taschengeld", wenn die Kiddies andererseits in Designer-Klamotten und mit Handy rumlaufen. 