Interessant fand ich in dem Zusammenhang eine Clinic mit Rick Latham.
Der hat permanent im Brustton der Überzeugung erzählt, dass er wirklich keine Finger für den 2. Schlag einsetzen würde, sondern alles aus dem Handgelenk spielen würde (dachte er!).
Er nahm (als "Beweis") ein Blatt Papier, ließ sich das von einem halten, und spielte dadrauf einen astreinen, schön surrenden Roll.
Interessant war es deshalb, weil damals das Publikum auf dem Teppich vor dem Drumpodest hockte und wir ihm von unten auf die Finger schauen konnten.
Und siehe da: wenn er nicht drauf achtete, hat er sehr wohl bei Rolls die Finger (unbewußt und in kleinen Bewegungen) eingesetzt!
Ich habe das für mich auch als guten Ansatz kennen gelernt, quasi "den Feind von zwei Seiten zu umzingeln".
Wenn ich nur die ausladende Fingercontrol-Bewegung übe, werde ich nicht schnell genug (mag auch an mir liegen ...).
Wenn ich gleichzeitig aber in kleiner Amplitude Doubles ohne Finger übe, kommen die Finger irgendwann automatisch dazu (wobei dann wiederum die "bewußte" Übung mit den größeren Bewegungen hilfreich wird), weil die Bewegung/Physik ganz ohne Hand öffnen viel zu statisch/krampfig wäre - darum macht wohl jeder die Finger irgendwann von selbst etwas auf und wieder zu, ohne nachzudenken.