Ich bin nach ein paar (Irr-)Wegen schließlich wieder da angekommen, wo ich angefangen habe....
Wie ist das bei euch so?
Bei mir definitiv nicht.
Ich stand in meinen Anfangstagen auf Paiste 2002, und eher dicke Becken, Richtung heavy. Genau die mag ich jetzt gar nicht mehr.
Seit vielen Jahren spiele ich leichte Becken, vom Klangcharakter eher Richtung dunkel mit mehr oder weniger Trash-Anteil. Diese Vorliebe hat sich bei mir ziemlich stabilisiert und wird sich vermutlich so schnell nicht mehr ändern. Schwerere B20-Becken und insbesondere der "Paiste-Klang" sind mir zu eindimensional und zu wenig komplex. Mag aber auch mit meiner Musikrichtung zusammenhängen.
Bei mir genau so, nur statt "stand ... auf" "hatte". Ich hatte als Frischling einen Satz 2002er (14, 16, 20) bekommen und hab den halt gespielt, fertig. Kam gar nicht auf die Idee (und www oder gar DF lagen noch in ferner Zukunft), mal andere zu probieren. Insofern kann ich auch nicht sagen, ich hätte auf die 2002er gestanden. Das hätte ja zumindest ein bewusstes Hinhören und Hinterfragen, evtl. sogar noch Vergleiche (und - eine Art Philosophie) vorausgesetzt. Ich hatte ein Set und Becken - also alles. Ein Zustand naiver Glückseligkeit.
Als es dann mit Bands losging und mir der Gedanke kam, für den Bandraum bzw. Auftritte ein oder gar zwei weitere Sets zu kaufen (gebraucht), kam ich schließlich mit einem Kollegen in Kontakt und in seinen Keller. Ähnlich kulturschockmäßig muss man es sich wohl vorstellen, wenn man jemanden aus dem 16. Jh. mal flink ins heutige NY beamt. Der Kerl hatte an den Wänden zig Sets gestapelt, mehrere aufgebaut, einen Vorraum mit Hardware ... und ungefähr 6469 Becken. Ich frug naiv, was er denn mit den ganzen Becken wolle (muha). Und er setzte dann das Verhängnis in Gang bzw. erweckte mich (bin mir selbst noch nicht sicher, was eher zutrifft), indem er mich auf Feinheiten hinwies, wie welches Becken klingt, welches wie mit anderen harmoniert (oder auch nicht) usw.. Tja, und dann ging´s los. Crashs finde ich unproblematisch (welche zu finden, mit denen man zufrieden ist), Hihats etwas schwieriger, aber noch machbar. Aber Rides ... grmbl. Ihr kennt das.
Die (damaligen!) "Paiste-Sounds" waren mir recht schnell wie Two zu kalt. "Eindimensional und zu wenig komplex" beschreibt auch mein Empfinden gut. Ich bin schnell bei Ks, Sabian HHs, Istis etc. gelandet und bis heute da hängen geblieben. Zu klassischen 2002ern bin ich nie zurückgekehrt und denke auch nicht, dass das noch mal kommt (außer vllt. alte, weichgespielte blacklabel 2002, aber nicht die klassischen redlable Pingteller).
Ob man das aber Philosophie nennen sollte? Das würde ja eine Portion Freiwilligkeit bzw. Beeinflussbarkeit voraussetzen. Ich denke es ist doch eher unbeeinflussbarer Geschmack als rational fundierte Entscheidung, was einem gefällt. Ein anderer Schuh wäre, welche Becken man für welche Musik bewusst wählt. Wie man z. B. für metalige 32stel-Tom-BD-Gewitter wohl selten eine offene 18" BD und hochgestimmte Toms mit Ambas wählen würde, wäre wohl auch ein Paperthin Ride für Blastbeats nicht unbedingt die erste Wahl.