Beiträge von martinelli

    Wenn du über die Jahre acht Sets gekauft hast, warst Du nicht zufrieden! (*) Ich habe 20 jahre lang Yamaha recording custom gespielt!

    (*) Redundante Ausrufezeichen gelöscht.


    Dann hat sich Dein Geschmack mit den Jahren eben nicht geändert. Meiner schon.


    Thomas.M:
    Das "Luxusproblem" mit der SQ2-Farbe ist eine lange Geschichte, die eher schmerzhaft als zum Lachen war. Da will ich gar nix mehr von wissen.


    M. (seit 8.7.2014 einer der meistzitierten Schlagzeuger im Drummerforum)

    Ja, er wollte was neues haben, die Budgets sind gestiegen, die Farbe war nicht mehr schön genug und - wichtigstes zuletzt - Stil und Soundvorstellungen haben sich entwickelt. Nur das allererste hatte ich ausprobieren können, aber dabei gar keine Entscheidungsfreiheit gehabt. Aber ich weiß noch die Motivation für jedes einzelne Set:


    • Überraschende Chance für ein Engagement, daher schnell das billigste kaufen. 950 DM für ein No-Name-Set mit Schrottbecken.
    • Preissturz in der unteren Mittelklasse. Ein Pearl Export nur noch 1400 DM UVP abzüglich Rabatt dafür, dass der Händler mir das Ding nicht vorführen sondern nur bestellen konnte. Endlich brauchbare Hardware.
    • Wegen Jeff Porcaro musste es ein weißes Pearl mit seinen Tom-Größen werden, allerdings ein SLX.
    • Mehrfach den Natursound des Yamaha Maple Custom bei Kollegen gehört und haben wollen. Dabei Tomaufbau geändert.
    • Yamaha Hipgig für Proben und den schnellen Gig zwischendurch.
    • Sonor-Designer-Vorführset erfüllt den Wunsch nach größerer Bassdrum und dem mittlerweile liebgewonnenen Sonor-Sound.
    • Das Vorführset von Sonor hatte Macken und ich durfte mir als Ersatz ein SQ2 bestellen.
    • Günstiges Set für den Proberaum einer weiteren Band gesucht und Pearl MCX Masters gefunden.
    • Nicht lachen: Konnte die Farbe meines SQ2 nicht mehr sehen und habe ein weißes Pro-Lite bestellt, aber auch die Tom-Größen variiert.

    M.

    Natürlich möchte ich meine Meinung auch verteidigen dürfen.


    Also wenn es rein um den Sound geht, so wird der Tester im Laden mit dem selben Schlagzeug ein anderes Ergebnis zu Ohren bekommen als im eigenen Raum.


    Du hast den Sinn des Ausprobierens von Trommeln in Frage gestellt und ich kann noch einen draufsetzen:


    Ich habe noch nie ein Schlagzeug vor dem Kauf getestet, aber: Alle Schlagzeuge haben mir den Sound geliefert, den ich wollte. (Ok, Budget-Kompromisse musste ich am Anfang machen.)


    Wie das geht?


    Erstens habe ich mich ein wenig schlau gemacht, wie die Konstruktion (Durchmesser, Tiefe, Wandstärke, Gratung, Holzart) meinen Sound begünstigen kann. Zweitens schaue ich mir an, was die Leute benutzen, die einen für meinen Geschmack einen tollen Sound haben - und zwar unverstärkt Wenn die mit einem bestimmten Set dahin kommen, wo ich hin will, dann kommt das entsprechende Set in die engere Auswahl.


    Ich habe über die Jahre sogar acht Sets komplett blind bestellt und war am Ende immer top-zufrieden.


    M.

    Typische Kombinationen aus 3 Tom (Hänge- oder Standtom) waren für mich immer 12-13-16, 12-16-18, 13-16-18, 10-12-14 oder 10-12-16. Und immer waren zwei Toms irgendwie klanglich zu nahe aneinander und/oder das Gesamtspektrum zu eng.


    Dann habe ich recherchiert, warum die Variation 10-13-16 so selten ist und nur zwei Gründe gefunden: Erstens sind Toms mit geradem Durchmesser (in Zoll) heute beliebt. Zweitens sieht ein 13er direkt neben einem 10er zu wuchtig aus. Also wird die Kombination eher selten gespielt, nämlich hier und da in Orchestergräben (Musical) und von Herrn Garibaldi.


    Gedacht, gekauft: Seit ein paar Wochen spiele ich nun ein 10er Tom links vor mir, rechts neben mir hängt in Standtom-Position ein 13er Tom und daneben steht ein 16er Standtom. Ich kann Euch sagen: Ein Traum! Toms in 10, 13 und 16 Zoll haben jeweils ihre ganz eigene Charakteristik. Das Sound-Spektrum ist einfach enorm. Ich setze die Toms viel gezielter ein und habe jetzt mit wenig Aufwand Piuh, Bamm und Womm.


    Wenn Ihr also über ein neues Set mit drei Toms nachdenkt, kann ich nur empfehlen, über 10-13-16 nachzudenken.


    M.

    Keith Carlock und Simon Philipps sind fantastische Trommler. Ich frage mich aber, ob diese Meister sich nicht gegenseitig kopieren können oder ob sie das aus Prinzip nicht wollen. Um das überstrapazierte, aber bekannte Beispiel "Rosanna" als Beispiel heranzuziehen: Könnte Simon Phillips das so nachspielen, dass es wirklich praktisch wie die Version von Jeff Porcaro klingt? Wenn ja, wollte er das dann? Jeff Porcaro war schon zu Lebzeiten mein Favoritt, aber ich will anderen Meistern ihre Klasse gewiss nicht absprechen. Es halte jeder für das Beste, was ihm am besten gefällt.


    Ich denke, dass er seine linke Hand mehr bemühen muss, um auch mal im Groove mit links zu crashen anstatt mir rechten Hand (Abbruch des Groove).

    Und das sagt WER?
    Also ich habe ein Video gefunden, wo er - stets bemüht - bei 2:22 einen Crash mit Links spielt, damit der Groove nicht abbricht. :D


    M.

    Bin zwar selber kein Doublebass Player, aber was das in dem Zusammenhang zu suchen hat


    Ich dachte, dass man so vielleicht die Heavy-Technik-Freaks dazu kriegt. sich das Wesentliche bei Henry Spinetti anzuhören, also Groove ohne Ende und auch ohne Doppelpedal mit satt Power. Sorry für die Verwirrung.


    M.

    Es gibt viele tolle Drummer, aber manchmal findet man einen bei dem man denkt: Uff! Der spielt genau so, wie ich auch spielen will.


    Habe eben so einen durch Zufall entdeckt (bin ja eigentlich gar kein Clapton-Fan):
    https://www.youtube.com/watch?v=d2O5DJA_yOo


    Predigt an die Heavy-Doublebass-Fraktion: Gehet hin und lauschet einmal, was der Typ macht. Mehr braucht es nicht zu sein - mehr darf es bei dem Stil/Titel auch gar nicht sein.


    M.

    Tom von einem neueren Sonor Set und eine von meinem 14 Jahre alten Yamaha Billigset


    Das meiste ist ja gesagt, aber vielleicht noch zum Alter: Kessel nutzen sich weder ab, noch werden sie - bei normaler Behandlung - im Alter gebrechlich. Bei wirklich alten Sets war die Hardware oft ab Werk nicht gut, aber 14 Jahre sind in der Beziehung kein Alter. Gerade Yamaha hat auch vor 20 Jahren schon tolle, haltbare Hardware gemacht.


    NIchtsdestotrotz: Es findet sich immer ein Grund, ein neues Set zu kaufen. Ich weiß, wovon ich schreibe. :)


    M.

    Danke, Schlagschrauber, dass Du meine Aufmerksamkeit auf diese Nummer gelenkt hast.
    Sie war bei mir in der Schulblade "alt, seicht, vergänglich" abgespeichert, aber mit der heutigen Erfahrungen muss ich sie umparken in die Kiste mit dem Etikett "originell, geil arrangiert, klasse gespielt, klasse gesungen, cool dargeboten".


    Hilft Dir vielleicht nicht weiter, aber ich musste das jetzt loswerden.


    M.

    Welche Art von Snare und Fell braucht man um so einen Sound hinzubekommen


    Ich sehe keinen Grund, warum meine 14x8 oder 14x6 Ahorn-Snare, z.B. mit Ambassador rauh oder Genera Dry und einem ganz normalen Resonanzfell den Sound nicht hinbekommen könnte. Deine Metallsnare wirst Du auch in die Nähre kriegen. Die hier teilweise vorgeschlagenen Extreme würde ich mir sparen. Probiere mal einfach ganz normale Stimmungen aus. So lernst Du, wie sich verschiedene Spannungen bei Schlag- und Resonanzfell (absolut und gegeneinander) auswirken oder welchen Einfluss die Spannung des Teppichs hat. Klebeband, Moongel und Dämpfungringe würde ich dabei außen vor lassen.


    M.

    dass dünne Kessel generell etwas „fetter“ klingen


    Glaube ich nicht.
    Es kommt aber darauf an, was Du mit "fett" meinst. Viele verstehen darunter ein breites Frequenzspektrum - und da würde ich behaupten, ein dicker, starrer Kessel schluckt weniger weg als ein dünner.


    Ich kann mir folgende gnadenlos vereinfachte Merkregel (bei gleicher Holzart) nicht verkneifen:
    Dünne Kessel klingen tiefer und leiser als dicke.
    Das ist aber nur meine Erfahrung und stimmt auch nur, wenn man die Trommeln auch entsprechend befellt, stimmt und spielt.


    A propos fett: Für mich wurde die Welt erst mit dem Sonor Signature (heavy) fett und laut. Und dünn ist wahrhaftig anders.


    M.

    Unterschätzte Kombination a la Garibaldi: 10-13-16


    Egal ob das 16er hängt oder steht, die Kombination ist irre flexibel und bietet ein weites Spektrum.
    Das 13er kann über der Bassdrum oder in Standtom-Position hängen.
    Für Rock darf das 13er auch mal alleine über die Bassdrum und das 10er bekommt frei.


    Übrigens sind 13 Zoll m.E. der schönste / stimmbarste Tom-Durchmesser.


    M.

    Schönes Set.


    Wenn Du aber schon ein Rack hast, verstehe ich nicht, warum Du Stand-Toms statt Hänge-Toms wolltest. Oder ging es Dir um den typischen Stand-Tom-Sound.


    Oft wird behauptet, dass ein 16"x14" Hänge-Tom statisch ein Problem für Holz und Halter wären, aber aus langjähriger Erfahrung kann ich sagen: Beim Yamaha Maple Custom hält das 16er Hängetom prima und schwingt hörbar freier, als wenn es auf drei eigenen Beinen steht.


    Aber trotzdem hast Du ein sehr, sehr schönes Set.
    Zudem werden Situationen kommen in denen Du froh bist, Standtoms zu haben, nämlich wenn Du das Rack daheim lässt (und vielleicht weniger Zeug mitnimmst).


    M.

    Heute mache ich jedes Konzert zu einem einzigartigen Event, indem ich den Aufbau eben nicht millimetergenau beibehalte. Das ist bei mir der Kreativität zuträglich.


    Aber das war nicht Deine Frage, daher hier meine Erfahrung zur Sache, nämlich mit einem Pearl-Rack:

    • Alle Klammern (die verschiebbaren Vierkant-Teile mit Rohr-Aufnahme) blieben immer am Rack.
    • Alle Tom-/Becken-/Effekt-Halter hatten Memory-Klammern.
    • Auf der dem Publikum abgewandten Seite hatten die Halter kleine Aufkleber mit Zahlen, d.h. sie waren von links nach rechts durchnummeriert wegen der Reihenfolge.

    So kann das sogar ein Bassist aufbauen, während man selber so tut, als müsse man dringend die Snare stimmen.


    M.

    Trommeln und Symmetrie ist ein interessantes Thema. Ein paar Punkte aus Rechtshändersicht:


    • Wer die Stöcke klassisch ("trad. Grip") hält, braucht keine Symmetrie. Zurecht, weil das Schlagzeug ja auch nicht symmetrisch ist. Aber die Unsymmetrie meinst Du ja nicht, sondern Unsymmetrie durch Schwäche.
    • Die linke Hand ist auch nicht in allen Aspekten schwächer: Sie kann auch Sachen besser als die rechte Hand. Das weiß jeder, der 20 Jahre Backbeats mit links gehämmert hat und nun open-handed spielen will. Da hat nicht nur die Linke ein Problem auf der Hi-Hat, sondern auch die Rechte kommt an ihre Grenzen. Gleiches, wenn man im Jazz plötzlich mit rechts Comping betreiben will. Oho!
    • Eine Hand kann die andere (waschen und) lehren. Wenn man sich anschaut, was man mit rechts so alles auf dem Ride-Becken macht, dann lohnt es sich, genau das mit der Linken zu kopieren. Das macht sich gut auf dem Übungs-Pad, wenn es ganau mittig vor einem steht. erst mal nur die Hand- und Stockhaltung exakt kopieren und dann langsam üben und immer wieder vergleichen. Klar kann man so auch der Rechten einen vernünftigen Backbeat beibringen.
    • Wer sich im Endeffekt bewusst (und nicht nur als Notlösung) dann doch für unterschiedliche Stockhaltungen oder Schlagrichtungen links und rechts entscheidet: Warum nicht?


    M.

    Ein Standtom ist für mich kein Hängetom mit Füßen. Der Sound ist anders und hat seinen Platz. Ich hatte auch schon 16er Hängetoms und bin aber bei den großen Eimern wieder auf Standtoms zurückgekehrt - nicht nur, weil es praktisch ist.


    Meine 16er Standtoms waren und sind 16 tief; die 18er auch.
    Ein 14er würde ich wahrscheinlich eher als Hängetom kaufen und dann deutlich kürzer (14x12?).


    Aber: Alles Geschmacksache.


    M.

    Geh testen.
    Ich bin auch mit der festen Meinung mir ne Iron Cobra zu kaufen ins Musikgeschäft gegangen, und mit ner Pearl Eliminator wieder raus.


    Kenne ich. Wenn der Laden der Wahl gute Sachen zum antesten hat würde ich auch mal ein paar gute Fumas, jeweils mit verschiedenen Federspannungen ausprobieren. Andere Einstellungsvarianten habe ich noch nie getestet und so gut wie nie benutzt. Ich betreibe Trommeln allerdings auch nicht als Sport sondern der Kultur wegen.


    Allerdings: Bei uns ist das Vor-Ort-Angebot wegen "geiz ist geil" und "ich probier nur mal grad und bestell dann bei T" mehr oder weniger auf das beschränkt, was Eltern ihren Kindern so schenken. Daher habe ich etliche gute Fußmaschinen gekauft und wieder verkauft, bis ich endlich - doppel wie einzel - bei der Eliminator als "Haupt-Fußmaschinen" rauskam.


    M.

    Deine Beckenstative sollten so nahe wie möglich an die Bassdrum.
    Die vorgeschlagenen Pearl Tom-/Beckenstative werden trotzdem mit den mitgelieferten Tomhaltern beim rechten Tom nicht die gewünschte Position erlauben.
    Die besten Ergebnisse für 2 Toms habe ich (für mich!) erzielt, wenn ich beide Toms links von der Bassdrum auf einem Doppel-Tomstativ hatte. Von Yamaha gibt es übrigens ein Stativ, da passen 2 Toms und ein Becken dran und ich glaube die Durchmesser passen auch zu Pearl-Haltern (nachfragen).


    Wobei ich finde, dass meine Tama optisch echt stabilder aussehen.


    Stabil aussehen - und das auch noch optisch :) - ist aber nicht die Frage. Hardwar soll ja leicht aussehen. Keine Sorge: Bei Pearl und Yamaha ist alles fest und stabil.


    M.