Beiträge von martinelli

    Direct Drive ist eine prima Sache, wenn der Mechanismus nicht zu schwer ist, wie bei der Yamaha. Das macht wegen der hohen Trägheit der Drive Einheit den Vorteil des Antrieb wieder weg. [...]

    Leider spiele ich eine Yamaha Direct-Drive-Fußmaschine und habe große Probleme damit. Die Ursache kommt mir wie folgt vor:


    Bei einer Kette gibt es ein festes Übersetzungsverhältnis zwischen Trittplatte und Schlegelaufnahme. Egal in welcher Position man ist: X Grad Drehbewegung der Trittplatte erzeugen Y Grad Drehbewegung des Schlegels.
    Beim Direktantrieb scheint mir das nicht so: Im mittleren Bereich fetzt der Schlegel nach vorn und dann - kurz vor dem Bumms - verzögert er, weil das "Übersetzungsverhältnis" (Schlegelbewegung pro Pedalbewegung) dort ungünstiger wird.


    Hat jemand ähnliches erfahren? Ist jemand von Direktantrieb zurück zu Band oder Kette gegangen?


    Werde mal nach Sonor und Iron Cobra kucken.


    Noch irgendwelche Tips zum Thema? Wäre nett; danke.


    M.

    Es gab vor langer Zeit mal in der Newsgruppe rec.music.makers.percussion einen Thread zum Thema. Unter dem Stichwort "Burrying the beater" findest Du in Englisch sehr viel zum Thema. Die damaligen Beiträge und meine Erfahrungen sagen:


    Erstens ergibt das oft Mehrfachschläge (leise Nachschläge), die dann auf Aufnahmen etc. sehr stören können.
    Zweitens dämpft man das Schlagfell, was vielleicht unerwünscht trocken und mittig klingt ("pock").


    Zur Fußtechnik allgemein finde ich: Jeder muss nach seiner Fasson seelig werden:
    Was für des einen Knochenbau, Muskulatur, Sitzposition, Körperhaltung etc. gut funktioniert, kann für die Eigenarten des Anderen Krampf und Anstrengung bedeuten. Eine absolute Wahrheit gibt es auch hier nicht.

    Xian, nachdem ich mich durch den ganzen Thread durchgekämpft habe muss ich Dich mal ausdrücklich 3-fach loben.


    (1) Ich finde es toll, dass Ihr sowas initiiert. (2) Dein Ausgangs-Posting ist so klar und deutlich war, dass eigentlich keine Fragen mehr bleiben. (3) Du hast die bisherigen Fragen mit Engelsgedult beantwortet, obwohl die allermeisten überflüssig waren (s. 2.).


    Um späteren Ärger zu vermeiden ("davon hat aber nix dagestanden") solltest Du vielleicht noch bestätigen (oder widersprechen), dass keine alternativen Phrasierungen erwünscht sind. Klar, von triolisch steht nix in den Noten, aber es könnte jemand etwas zwischen binär und triolisch spielen, also die Achtel ganz leicht shuffeln.


    M.

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    Original von cookie
    [...] habe mir eben ein ZOOM H-2 bei Thomann bestellt ! Die Dinger sind echt klasse , um was aufzunehmen ! Schau mer mal ! :D


    Da erinnerst Du mich an etwas: Die Anschaffung eines solchen Gerätes habe ich jetzt länger vor mir hergeschoben. Der Wettbewerb war jetzt ein guter Grund, die Bestellung endlich abzuschicken. Bin mal gespannt.

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    Original von drummermichel
    Und: wie lange kann ich da rechnen, bis ich mal einen Roll hinbekomme?


    Das ist gar nicht so "drumatisch". Nach nur 20 Jahren Üben bin ich schon fast mit meinem Doublestroke-Roll zufrieden. :-))


    Bei so ergonomischen Sachen wie Handhaltung, Fußstellung neige ich zum Streit: Ein Lehrer kann immer nur wissen, was bei ihm und vielleicht beim Gros seiner Schüler funktioniert. Aber jeder Mensch ist anders: Armlänge, Fingerlängen, Eigenschaften der einzelnen Gelenke, Muskelbau, etc. sind doch bei jedem anders.


    Unter Umständen solltest Du vielleicht parallel auch mal noch andere Stockhaltungen auszuprobieren. Zum Antesten reicht, was man bei Youtube so sehen kann.


    Allerdings: 1. Kein Lehrer kann Dir das Üben abnehmen und 2. bei keiner Stockhaltung geht es von selber. Nur sollte es nicht zur Qual werden.


    Frage:
    Empfindest Du die derzeit gelehrte Stockhaltung immer noch als unnatürlich? Würdest Du den Stock anders halten, wenn es dem Lehrer egal wäre?


    M.

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    Original von lunarsnare
    Yes das ist genau warum die verstaerkungs ringe da sind wegen den duennen shells.


    Ich bin jetzt etwas verwirrt. Meines Wissens klingt ein Kessel mit Reinforcement-Ringen wieder anders als ein dünner Kessel. Ich glaube nicht, dass es nur darum geht, den dünnen Kessel stabil zu machen. Das breitere Holz unter dem Fellrand bringt ... ja was?


    Es gibt eine Menge widersprüchliche Aussagen hierzu: Lauter/leiser, längeres/kürzeres Sustain, höherer/tieferer Ton, ...


    Physikalisch wird argumentiert, dass Toms mit Re-Ringen die Resonanz eines dünnen Kessels mit Starrheit und Kesselrand eines dicken Kessels kombiniert. Nur leider versteht eine Trommel nix von Physik. Und: So einfach ist die Sache sicherlich nicht. Wahrscheinlich hängt der Einfluss der Re-Ringe auch noch von der Holzart, der exakten Wandstärke, dem Kesselaufbau und der Gesamt-Geometrie ab.


    Mir ist bei 2 Sets mit Re-Ringen im Vergleich mit dünnen, unverstärkten Kesseln aufgefallen: Tieferer Ton, mehr Mitten, verkürztes Sustain, trockener Sound, mehr Schalldruck. Aber ich kann niemanden verübeln, wenn er oder sie das Gegenteil behauptet.


    M.

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    Original von rastata
    [...] wegen dem sound meines pearl MMX, besonders wegen dem ungleichmäßigen sustain und der schlechten projektion, ist mir eine idee gekommen: [...] dass man die verstärkunsringe "wegoperiert" [...]?


    Das MMX ist ein gutes Set. Ich halte es für zu schade für dieses Experiment.


    Die Ursache für ungleichmäßiges Sustain würde ich bei Fellen und Stimmung suchen; nicht beim Kessel.


    Glaubst Du, die Kessel werden Dir auch mit anderen Fellen und anderer Stimmung nicht den Traumsound nicht bringen? Das ist ja theoretisch möglich, aber dann würde ich wahrscheinlich versuchen, das Set komplett zu verkaufen bzw. einzutauschen. Trotzdem halte ich das für eher unwahrscheinlich.


    Was verstehst Du unter "Projektion"? Welche Felle verwendest Du zur Zeit?


    M.


    P.S.: Angesichts des Genetiv-Fehlers war die nachlässige Groß-/Kleinschreibung keine Überraschung. :rolleyes:

    Wie schon mehrfach genannt: The Art of Bop-Drumming von John Riley.


    Man kann bei Swing/Jazz vieles nach und nach selber entdecken. Irgendwann solltest Du aber vielleicht mal einen Lehrer oder einen alten Jazzer anhauen und Dir den Begriff "Phrasierung" am Set erklären und vorführen lassen.


    Übrigens sind viele Übungen zu dem angesprochenen Thema recht systematisch aufgebaut. Nach dem Motto: Eine Hand spielt Swing-Groove auf dem Becken, die andere Hand macht andere Figuren auf der Snare, auf der Bassdrum, zwischen Snare und Bassdrum, zwischen Snare und Toms, etc. Mit etwas Phantasie kann man da vieles selber entdecken.


    M.

    Das hat mich jetzt aber auch zum Schmunzeln gebracht. Ich bin in der glücklichen Lage, eine "ähnlich gestrickte" Frau zu haben.


    Tip 1: Hoch nach, ob der Laden mit Bestpreis auch vernünftige Lieferzeiten garantieren kann. Ein halbes Jahr (1% einer Musikerkarriere) auf ein Set zu warten macht keinen Spass, wenn man dadurch nur 30 Euro spart.


    Tip 2: Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, meinen liebgewonnenen Händler vor dem endgültigen Kauf nochmal mit dem Bestpreis zu konfrontieren. Wenn er weiß, dass ihm der Kunde bleibt (Felle, Stöcke, Becken) macht er unter Umständen auch Kampfpreise mit oder bietet andere Extras (z.B. Verkauf des alten Sets im Kundenauftrag, Leihset bis zur Lieferung).


    M.

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    Original von cookie
    ... aber ich ärgere mich schon länger über einen Gitarristen, der immer meint, noch einen zusätzlichen Akkord (weil er so gut ist und das kann) zu spielen, auch, wenn das aus 4/4 el dann plötzlich 5/4 el macht (ohne Vorwarnung) !


    Kann es sein dass er die Taktarten wechselt und ihr da nicht mitkommt? Hat er mal Art-Rock, Progressive Rock oder Jazz gemacht?


    :)


    M.

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    Original von chesterhead
    Mach nicht den Fehler der oft gemacht wird und zwäng einem alten Set einen modernen Bassdrumsound auf. Ein Superkick 1 ist ein sehr modernes Fell, vorgedämpft und darauf ausgelegt einen fetten Sound zu erreichen, dafür sind die ollen Ludwigs nicht konzipiert.


    Die Vordämpfung dürfte so ähnlich sein wie die wenn früher jemand eine kleine Decke in die Bassdrum gelegt hat. (Es gab schlimmeres: Ich kenne Leute, die haben ihre Ludwig-Basstrommeln ausgestopft wie eine gefüllte Weihnachtsgans.)


    "Altes Set" vs. "moderner Sound" sehe ich nicht so schlimm. Der "Fehler" ist nur dann ein Fehler, wenn das Set nachher nicht so klingt wie man es gerne hätte. Es meckert ja auch niemand, wenn man auf eine neue Sonor Delite Bassdrum 22x14 gedämpfte Felle aufzieht; von Maß, Holz und Bauweise nix anderes als so ein Klassiker.


    Meine Meinung zur Frage des OP: Ich würde dem Teil vorne und hinten je ein weiß-beschichtetes Ambassador verpassen und den Obertönen nur durch Stimmen Einhalt zu bieten. Kostet Zeit, macht aber Spaß.


    Übrigens: Selbst mittelprächtige Soundleute sehen oft ein Problem in der geschlossenen Bassdrum, weil sie das Mikro dann nicht dahin kriegen, wo es hinsoll. Mein Kompromis war irgendwann ein sehr kleines Loch weitmöglichst von der Fellmitte entfernt.


    M.

    Schade, dass ich die Frage übersehen hatte.


    Das Hip-Gig Al Foster habe ich mittlerweile bei einigen Proben und Konzerten gespielt. Es ist nur transportlogistisch die Erfüllung eines Traums, sondern der Sound alleine rechtfertigt den Kauf schon. Interessanterweise klingt die Kiste auch als Rock-Set hervorragend. Man braucht sie nur einigermaßen tief (bzw. die Bassdrum so tief wie möglich) zu stimmen.


    Zum Transport hätte ich a.A. noch Tips zu geben, aber vielleicht interessiert dieer Thread ja niemanden mehr. :)


    M.

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    Original von furio
    Was machen die 2 Lagen klanglich?


    Die zweite Lage könnte man auch als einen riesigen Dämpfungsring interpretieren. Sie nimmt Obertöne weg. Wer nun glaubt, eine doppellagiges Fell macht den Ton der Bassdrum tiefer, liegt aber falsch. Sie wird mittiger. Also ich mag es nicht, aber wie gesagt: Muss jeder selber entscheiden; ich zeige noch nicht mal Leute bei der ÖDP (*) an, die Pinstripes auf die Snare ziehen. Wenn's ihnen doch Spaß macht ...


    (*) Öffentliche Drum-Polizei


    M.

    Als ich mein Yamaha Maple Custom gekauft hatte, hat mich die Bassdrum-Rosette schon geärgert. Vor allem war das Teil nicht gerade billig; noch teuerer als das Maple Custom Absolute (MCA).


    Ich finde das MCA schon ein tolles Set, aber auch nicht gerade das Originellste. Man kann natürlich darüber steiten, ob ein Set originell sein soll. :)
    Jedenfalls habe ich es verkauft.


    Jetzt spiele ich ein SQ2 in Birke medium. Vintage-Kessel halte ich für eine gute Alternative (Gründe in der Drum Tuning Bible).


    Finish ist ein guter Punkt. Man kann sich da schon verlaufen. Im Zweifel eine einfarbige Lackierung; da sieht man sich wenigstens nicht so schnell satt dran. Obwohl: Sonor bietet einige nette Furniere an.


    Ich weiß nicht, wo ich das zwischen Deinen Zeilen gelesen haben will, aber eigentlich willst Du ein Sonor Delite.


    M.

    Also ich spiele das Sonor SQ2 in Birke mit den schon relativ dünnen "medium" Birken-Kesseln. Die Bassdrum 24x18 ist der absolute Hit. Würde ich nie mehr hergeben: Tiefer Ton und tolle Resonanz.


    Im übrigen habe ich jemanden gesprochen, der bei Sonor zur SQ2-Präsentation eingeladen war und dort Vergleichstests machen konnte: Birke und Ahorn liegen schon sehr nahe beieinander.


    Warum willst Du eigentlich eine Ahorn-Bassdrum und warum soll sie auch noch einen dicken Kessel haben?


    M.

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    Original von opa munster
    ...ich fands auch interessant, dass man da wirklich einfach auch anders spielt. Das war auch ein Grund für mich.


    Für mich auch. Als ich vor ein paar Jahren umstieg wusste ich gar nicht, dass der Traditional Grip (TG) neben den alten Meistern auch neue Anwender hatte.


    "Traditional" (blöder Name - am Anfang war doch der Matched Grip (MG)) macht jedenfalls auch am Set ergonomische Pluspunkte. Das hat damit zu tun, dass das Set auch nicht symmetrisch ist. Z.B erreicht man am 4-Piece-Set alles ohne die Arme wirklich wegzubewegen. Und führ mich ist da ein Wohlfühlfaktor, der süchtig macht.


    Aber -- (und jetzt zu der Frage des OP): Der Double-Stroke-Roll ist in der Tat eine Herausforderung, weil man die Lage unterschätzt. Genau wie man beim MG die Fingerkontrolle erst mal lernen musste, muss man beim TG auch eine Fingertechnik lernen. Steve Smith oder Lehrer vor Ort helfen, aber nur wenn man dann auch viel übt. TG lernt sich allerdings schneller, wenn man man MG bereits kann.


    Übrigens: TG und MG schließen sich nicht aus! Oft wird der Eindruck erweckt, dass man sich auf MG oder TG festlegen muss. Unfug! Man kann das wie 2 verschiedene Sportarten betrachten: Vom Radfahren verlernt man das Schwimmen nicht etwa, sondern wird sogar besser davon (z.B. Beinmuskulatur). Man wird also in beiden Stockhaltungen besser, wenn man eine übt. Der schwächeren (z.B. linken) Hand bekommt es sehr gut, wenn sie mehr Abwechslung kriegt. Die rechte Hand hat bei den meisten Spielweisen da ohnehin schon einen Vorteil, weil die meisten auf dem Ride zwischen French, German, Moeller, etc. wechseln. Da kann man der Linken ruhig auch mal den TG zumuten.


    M.

    Meines Wissen ("Drum Tuning Bible" u.a. Quellen) und meiner Erfahrung nach ist das so (wie einige schon geschrieben haben):


    - Es klingt an des Trommlers Ohr immer ganz anders als beim Zuhörer.
    - Draußen muss der Sound weit getragen werden.
    - Das Schlagfell macht den Anschlag, das Reso-Fell den Ton.
    - Die Obertöne, und zwar besonders die vom Reso-Fell, tragen den Ton zum Zuhörer.
    - Der Zuhörer hört sehr viel vom Reso, der Trommler viel vom Schlagfell.
    - Doppellagige Felle sind innen und bei Mikrofonabnahme oft klasse, aber draußen eine Katastrophe (Pappkartons sind da billiger).
    - Der Einfluss der Trommel selbst, also des Holzes, ist nicht so groß wie manche hier glauben machen wollen.


    Daher mein Rat:


    1. Ruhig einlagige, unbeschichtete Felle mittlerer (oder gar dünner) Stärke.
    2. Ruhig offen und mit viel Ton stimmen.
    3. Jemand anderen trommeln lassen und sich das mal aus 10-20 Meter Entfernung anhören. Da ist nicht mehr viel von dem "Piuuuu" zu hören.


    M.