Beiträge von Two

    Abgesehen davon, dass Jazz ja sehr vielgestaltig ist, warum sollte Jazz ein Grund für son Pocketschlagzeug sein? Ich spiel Jazz meist auf meinem 22/13/16. Vielleicht "in the pocket" (hoffe ich wenigstens), aber allein die Idee, Jazz müsse man auf nem Bop-Set spielen, ist eigentlich ein historisches Mißverständnis, nur weil man im Bebop mal damit angefangen hat, Fußtoms statt Bass Drums zu nehmen. Aber bis dahin hatte man oft Bass Drums, die John Bonham neidisch gemacht hätten.

    Cmon Jan, es ist doch klar, dass es um den Klang geht. ;)

    Mir sind die historischen Entwicklungen zur typischen BD-Größe bekannt, aber den Sound einer hochgestimmten 18er BD bekommst Du mit einer 22er einfach nicht hin. Für mich passt genau dieser Klang einfach extrem gut zur kleinen Jazz-Formation, da ihr Frequenzbereich wunderbar Platz findet zwischen dem Klavier und dem Kontrabass. Scheinbar sehen viele andere das auch so, denn diese Größe hat sich in dem Genre einfach als Standard durchgesetzt.

    das Renown komme. Das soll ja auch recht gut sein. In einem englischsprachigen Forum traf ich mehr als einmal auf die Aussage, dass dieses sogar besser als das in den USA gefertigte, teurere Brooklyn verarbeitet sein soll.

    Da muss man aber aufpassen, über welche Version des Renown gesprochen wird.

    Das ursprüngliche hatte Gussreifen und war baugleich mit dem USA custom, mit dem einzigem Unterschied im Herstellungsort Taiwan bzw. USA. Ich habe ein solches Renown und konnte im direkten Vergleich keinen Unterschied zum USA custom feststellen.


    Das neue Renown hat geflansche Reifen ("302 hoops") und ist damit anders gebaut als das USA custom. Es ist aber auch keine Brooklyn-Kopie, da zB. die Kessel 7-Lagig sind, während die des Brooklyn 6-Lagig sind. Der Tomhalter und das Freischwingsystem sind auch anders.


    Ich habe das neue Renown immer als eine etwas abgespeckte Version des alten gesehen. Vielleicht liege ich da aber auch falsch. Sicherlich ist das ein absolut amtlich klingendes Set.

    Ich habe viele Gigs auf einem Catalina Club Jazz gespielt und fand immer, dass das gut klingt für den Preis. Ich spiele sonst ein Renown 18/12/14 (die alte Version), das hat solidere HW und besser verarbeitete Kessel, aber das Club Jazz ist im Vergleich schon ziemlich ok.

    Ein Yamaha SC hatte ich auch mal, das ist prima verarbeitet, aber was mich immer gestört hat, war dass die BD nur 6 Klauen hat (fand ich optisch doof) und dass sie 15" tief war, ich mag lieber 14". Auch das ST hat beim Yamaha nur 6 Lugs pro Seite. Wenn Dich das nicht stört gibt es in der Preisklasse auch noch das Tama Club Jam mit 12" tiefer BD, davon ist Mom Jovi hier im Forum recht angetan.

    Es gibt halt Drummer, die den Zeigefinger und welche, die den Mittelfinger für das Fulcrum verwenden. Ich glaube das ist Übungs- und Gewohnheitssache, beide Methoden kann man für sich selbst perfektionieren.

    Für mich fühlt sich die Zeigefingerversion natürlicher an. Das mit der 8 kenne ich, wenn das bei mir passiert, muss ich die Drehung der Handgelenke etwas anpassen, um wieder zu einer geraden Bewegung zu kommen.

    Eventl. könnte es auch ein Schreiner, wenn ich ihm den Wunsch genau erkläre?

    Aber Gratung schleifen funktioniert sicher nur, wenn er sich auskennt und sowas schon mal gemacht hat?

    Eine Gratung wird gefräst und das ist sehr einfach. Man braucht einen planen Frästisch und einen Fräser mit Anlaufring, das sollte wirklich jeder Schreiner haben. Auch das Kürzen selbst ist mit einer Tischkreissäge kein Problem. Weil eine Bassdrum kein Snarebett braucht, ist das also tatsächlich eine Arbeit, die jeder Schreiner, sofern er eine genaue Auftragsbeschreibung bekommt, problemlos durchführen kann.


    Max. könnten 5" ab, also bliebe eine 22x15 Bassdrum. Der Tommount wäre dann genau in der Mitte

    Nur noch mal als Nachfrage: willst Du die BD von vorne oder von hinten kürzen? Wenn Du von vorne, also die Reso-Seite, kürzt, bleibt ja die Lage der Rosette gegenüber dem Rest des Schlagzeugs unverändert, da kannst Du also so viel abnehmen, wie Du möchtest.

    Bei alten BDs mit 14" Tiefe ist meist die Rosette nicht in der Mitte sondern deutlich davor.

    Ich habe vor kurzem auch angefangen Bass zu lernen. Allerdings finde ich es schwierig: dadurch, dass ich schon so lange Schlagzeug spiele, habe ich einen gewissen musikalischen Anspruch an mich selbst, den ich am Bass als Anfänger meilenweit nicht erreiche, vermutlich niemals erreichen werde. Ich weiss nicht, ob das auf Dauer befriedigend ist. Der andere Aspekt - das zweite Instrument nimmt Übezeit weg, die ich sonst ins Schlagzeug gesteckt hätte. Ich bin mir noch nicht sicher, wo die Übezeit besser investiert ist.


    Ich bin mir, mit anderen Worten, noch nicht darüber im klaren, ob ich das mit dem Bass weiter durchziehen werde oder lieber nicht.

    An der Art der Fragen, die Du im Forum stellst, kann man erkennen, in welcher Phase der Entwicklung Du gerade steckst. ;) Du hast ernsthaft angefangen das Instrument zu erlernen, erste Fortschritte sind da aber die Ergebnisse sind noch nicht befriedigend, es dürfte auch gerne schneller gehen. In dieser Phase fängt man gerne an, am Equipment zu optimieren und rumzuschrauben.


    Ich kann Dir aber sagen - das Material ist nicht das Problem, bleib einfach dran und übe konsequent. Dann stellt sich der Fortschritt ein, und Du wirst sehen, dass es auf weder auf die Art noch die Einstellung des Equipments kritisch ankommt. Wenn die Grundausstattung in Ordnung ist, und das scheint bei Dir der Fall zu sein, liegt da kein limitierender Faktor vor. Das Optimieren bringt jetzt auch wenig, weil Du noch gar nicht wissen kannst, was Du letztendlich brauchen wirst. Auch das muss man erst lernen.