Nürnberg. Aus bisher noch unbekannter Ursache leiden die Einwohner des Nürnberger Nachbardorfs Fürth seit einigen Tagen signifikant zunehmend an Schlafstörungen, Erschöpfungszuständen und innerer Unruhe.
Vereinzelt sollen nach Einbruch der Nacht Bewohner mit ungewöhnlich starker Körperbehaarung in den Grünanlagen von Fürth gesichtet worden sein, die Jagd auf Kaninchen und andere kleine Warmblüter machten.
Okkultistische Gruppen veröffentlichten wenige Stunden nach Bekanntwerden dieses Phänomens auf einschlägigen Websites Hinweise auf Mittelalterliche Endzeitszenarien und kündigten für den kommenden Samstag vereinzelt Gruppenselbstmorde an.
Die fälschlicherweise von Passanten für die Posaunen von Jericho gehaltenen Klänge, die zu einer schlagartigen Überlastung der Notrufnummern bei Polizei und Feuerwehr geführt hatten, erwiesen sich jedoch bei näherer Untersuchung durch das LKA als die Proberaumemissionen einer Bayerischen Volksmusik-Blaskapelle.
Traditionell gut unterrichtete Kreise befürchten jedoch noch ganz andere mögliche Ursachen für die beobachteten Symptome. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Robin Wood gebe es die Möglichkeit einer Kontamination der Umgebung durch ein Versuchs-Feld mit genmanipulierten Tomaten, das von der Universität Nürnberg-Erlangen im Süden von Fürth angelegt wurde. Zwar entsprächen die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen nach Angaben des zuständigen Fachbereichsleiters der Friedrich-Alexander Universität den internationalen Standards, dennoch sei bei Hochtechnologie-Forschung stets ein nicht zu eliminierendes Restrisiko vorhanden.
Kritiker dieser Forschungssparte wiesen in der Vergangenheit immer wieder auf mögliche Gefahren für die Umwelt hin, die sich durch die Aufnahme des veränderten Erbguts der Pflanzen durch Kleinsäuger und andere Fauna ergeben könnten.
Irritationen könnten sich, so der bekannte Nürnberger Chemiker Tom Hilfsnagl aber auch durch den unbemerkten Eintrag von Chemikalien in die Umwelt ergeben. Beispielsweise seien stark lösungsmittelhaltige Chemikalien seit langem für ihre erbgutschädigenden Eigenschaften und starke toxizität bekannt. Ein Hinweis auf eine hohe chemische Belastung des Gebiets sei ein in der Vergangenheit des öfteren beobachtetes Vorkommen von blank polierten Metallscheiben mit vereinzelten Lochfraß-Spuren.
Für den späten Nachmittag hat der Sprecher der Bayerischen Landesregierung eine Pressekonferenz mit Minsterpräsident Edmund Stoiber angekündigt, der bereits mit dem Hubschrauber zum Krisengebiet unterwegs sei um sich ein eigenes Bild vom Ernst der Lage zu machen.
Eine in der in der Nähe von Bonn stationierte und auf Seuchenbekämpfung spezialisierte Eliteeinheit der Bundespolizei sei in Alarmbereitschaft versetzt worden, meldete die Nachrichtenagentur Reuters kurz vor der Sendung.
Mehr zum Thema in einer DF-Spezial-Sondersendung im Anschluss.