Ich versuche mal für mich eine Antwort auf die Frage ob ich einen eigenen Stil habe mit dem Aufrollen meines musikalischen Werdegangs.
Musikalisch in den späten 70er/frühen 80er aufgewachsen, habe ich da auch zum ersten Mal getrommelt.
Meine erste Schallplatte war Bonnie Taylor, die zweite Queen, und dann kamen schon die Sex Pistols und in meiner Stadt schossen die Punkbands wie Pilze aus dem Boden.
Fasziniert von der Einfachheit der Musik und dem dankbaren Publikum gründeten wir unsere erste Band. Musikalisch wenig anspruchsvoll machten wir einige Gigs mit dieser Rumpelkapelle.
Kurze Zeit später kaufte ich mein erstes komplettes Swingstar in der Hoffnung dann auch mal spielen zu lernen und nahm ab und an auch mal Untericht.
Ich war technisch da schon ziemlich versaut und konnte ja auch nix. Das Dilemma war nun einerseits Musik zu machen mit sehr beschränkten Skills und andererseits sich auch
weiterzuentwickeln was damit verbunden war auch über den musikalischen Tellerrand zu schauen.
Ich landete irgendwie bei einer semiprofessionellen Band die dringend einen Drummer suchten. Da ich menschlich besser harmonierte als musikalisch hatte ich einen enormen Druck
die mir bis dahin völlig fremde Musik innerhalb wenigen Wochen komplett zu assimilieren und Auftrittsfertig zu sein.
Die Band bestand aus einem Jazz Sax, einer Trompete, einem Funkbass, einer grunge Gitarre einem ex-Punkdrummer und einem Percussionisten der mir beibrachte,
das es auch Beats gibt die nicht durch 2 und 4 Teilbar sind.
Sehr schnell vermischte sich altgewohntes Rumpelgetrommel mit Afrobeats, Funk und allem was spannend klang.
Ich lernte das es auch grooven kann bzw muss, dynamisches Spielen, Songdienlich zu trommeln usw.
Ab diesem Zeitpunkt würde ich sagen hat sich daraus ein eigener Stil entwickelt.
Eine Mischung aus alten Fehlern die man kaum mehr ausbügeln kann und neuem Stoff.
Mit der Zeit und durch bessere Spieltechnik erweiterte sich auch der musikalische Horizont den man nun immer besser umsetzen konnte.
Später in einer Coverband wurde die Kreativität dann wieder etwas zurückgestellt da man mehr oder weniger kopiert was andere schon geschrieben haben.
Spass machte das wenig aber sicher auch gut um den Horizont zu erweitern.
Leider folge dann eine sehr lange Pause und der Wiedereinstieg war sicher etwas mühsam aber dann auch viel konzentrierter und mit dem Fokus
auf präzisere Technik und der Verbesserung des eigenen Spiels.
Ich konnte früher immer auf jeder Aufnahme raushören das ich da getrommelt habe.
Heute, besonders bei Covern, muss ich zweimal hinhören und auf Kleinigkeiten achten um mich zu erkennen.
Bei Eigenkompositionen wo das Schlagzeug von mir stammt höre ich deutlich meinen "Stil".
Ich hatte nie Vorbilder denen ich nacheifern wollte, mein musikalisches Betätigungsfeld war sehr breit gestreut, ich habe auch heute keine wirklich
bevorzugten Genres.
Ich denke ein eigener Stil entwickelt sich nur wenn man nicht auf ein Genre begrenzt ist, nicht einem einzigen Idol nacheifert und offen ist fremdes auszuprobieren
und das man Musik fühlt und nicht nur Pattern kopiert.
It don´t mean a thing when it ain´t got that swing
Ich kenne viele Musiker die technisch 10x besser sind aber musikalisch 10x schlechter.
Edith wäre dankbar wenn mir mal irgendjemand erklären würde warum meine postings immer so seltsam umgebrochen werden.