Beiträge von DBDDW

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    Doch, die müssten wohl schwimmen, zumindest so lange, bis das Wasser durch die Luftausgleichslöcher gelaufen ist.
    Und mit vollen Kesseln spielt es sich wahrscheinlich noch bescheuerter, als unter Wasser eh schon, kann ich mir vorstellen...



    Naja klar; dass das nicht gehen würde, war von vornherein klar. Die Tromeln blieben auch erst unterwasser, nachdem wir die Felle abgeschraubt, die Kessel vollaufen lassen und die Felle wieder aufgezogen haben.

    Mehl auf der Snare ist ein beliebter Spaß zum Fools-Day - dem letztem Konzert einer Tour.
    Ich hatte das Vergnügen genau einmal; und brauche es nicht erneut.
    Sicherlich ein cooler Gag und mein Gesicht beim ersten Schlag auf die Snare hätte ich auch gerne gesehen - aber bei genauer Begutachtung nach der Show stellte sich das Ganze als eine oberamtliche Schweinerei heraus.
    Mein damaliger Backliner hats geputzt. - Das war echt ne Scheißarbeit...


    Lass das Mehl weg, wen du dein Kit nach dem Shooting noch benutzen willst.
    Wasser genau so. Ich hab das mal für diese frühabendliche Wissensshow auf Pro7 gemacht: - gut, das ist vielleicht etwas mehr Wasser, als du verwenden wolltest ;)

    'nabend.


    Ich erinnere mich an ein kleines Club-Konzert mit Stahlmann, bei dem zwei Besucher, die Shirts mit verfassungswidrigen Aufdrucken trugen, entfernt wurden.


    Ich kann guten Gewissens sagen: Da würde ich nicht mehr trommeln.



    Ich finde es äußerst schwierig das zu formulieren...
    Ich bin sehr für Toleranz und strikt gegen Fremdenhass. - Ich möchte aber wohl nie in einer plotischen Band oder auf einer politischen Veranstaltung spielen.
    Schwierig ist die Frage: Wenn z.B. das Wacken Open Air sich u.A. mit "Metalheads against Racism" betitelt, dann befürworte ich das - aber ist es dann noch eine politisch neutrale Veranstaltung?


    Man sollte, wie ich finde, viel mehr zusehen, sich selbst treu zu bleiben. Ich muss nicht um jeden Preis in einer erfolgreichen Kapelle spielen. Seine Fans aber kann man sich nur äußerst bedingt bis gar nicht aussuchen.

    Frage von pbu:

    Hallo Nik! :) Hier im Forum begegnen wir oft jungen Schlagzeugern, die sich darüber informieren möchten, wie sie Profi werden können - insbesondere auch in deinen Genres.
    Diese möchte man einerseits nicht desillusionieren, andererseits nicht ihrer - oft vorhandenen - Naivität überlassen.
    Wie gehst du - als Profi ohne langen Bart - mit jungen Rockstar-Ambitionierten um? Was rätst du ihnen?


    Rockstar ist kein Lehrberuf. Das ist zum Einen sicherlich auch ganz gut so, macht den Weg dorthin aber natürlich auch um so beschwerlicher.
    Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal Rockstar sein! - Ich bin überglücklich, dass ich meinen Job in dem Rahmen ausüben kann, wie es derzeit der Fall ist. Aber ein "Rockstar" hat für mich persönlich eine andere Definition :)
    Das Wichtigste ist, denke ich, sich selbst und sein Tun realistisch und möglichst objektiv zu sehen.
    Auch wen du mit einer Band einen Plattenvertrag bei einer der größten Plattenfirmen unterzeichnest, hat das noch lange nichts zu sagen.



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    Wie sieht denn Dein typischer Tagesablauf aus? Unterrichtest Du auch? Wie ist das Verhältnis zwischen "Musik machen" und Büroarbeit? Konkret auch: was sollte man tun, um sich "in der Szene" bekannt zu machen und nicht nur im Proberaum zu versauern?


    Wie im Gespräch mit Matzdrums schon gesagt, könnte ich ohne meine Schüler/den Unterricht finanziell nicht überleben.
    Mein regulärer Tagesablauf sieht - zumindest Montags bis Donnerstags - so aus, dass ich den Vormittag für Papierkram und zur Unterrichtsvorbereitung nutze - oder ausschlafe ;-).
    Das Verhältnis Büro/Musikmachen sieht definitiv so aus, dass das aktive Trommeln überwiegt.
    Ich beginne an allen vier Tagen um 13:30 zu unterrichten. Bis 20:00. Oftmals gehe ich dann nach "Feierabend" noch ein meinen Proberaum und trommle selber noch ein wenig.


    Was man tun sollte, um sich in der Szene bekannt zu machen:
    Das Internet hilft natürlich beim Bekanntmachen. Keine Frage. Eigentlich hilft jedoch nur eins: Gigs spielen.
    Natürlich muss man wissen, was man erreichen will. Und bereit sein, zu investieren. Nicht nur Zeit und Herzblut - ums Geldausgeben kommt man selten herum.
    Willst du mit deiner Band einen großen Namen in deiner Szene als Vorgruppe begleiten, kannst du getrost davon ausgehen, dass das nicht passieren wird, wenn du kein Geld mitbringst.
    Pay-To-Play. Das ist natürlich äußerst bescheuert für jungs Bands, die einfach kein Budget haben, aber in der heutigen Zeit einfach Gang und Gebe.



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    Wenn ich das richtig gesehen habe, spielst du in diversen vielbeschäftigten Bands. Wie koordinierst du da die Termine? Wer zuerst kommt mahlt zuerst oder nach Gage oder gibt es Vorkaufsrechte für manche Kapellen?


    Das habe ich in der Vergangenheit relativ unterschiedlich gehalten. - Meistens war es tatsächlich "wer zu erst kommt...".
    Allerdings musst du dir irgendwann Prioritäten setzen. in 2012 zum Beispiel, als ich den Job bei Oomph! angenommen habe, bekamen die Jungs auch Priorität in meinem Tourplan. - das hatte zum einen einen finanziellen Aspekt, zum anderen ist es aber natürlich auch eine große Referenz und Möglichkeit, jede Menge Erfahrung zu sammeln.
    Somit habe ich im vergangenen Jahr eine Russlandtour, die gesamte Festival-Saison und eine Europatour im Herbst für Oomph! gearbeiteet. Für Stahlmann und andere Projekte habe ich dann nur noch gearbeitet, wenn ich die Zeit hatte.
    Das war eine sehr coole Zeit. Ich war sehr sehr viel in der Welt unterwegs... Eigentlich fast das gesamte Europäische Umland + Russland... und das alles mit einer coolen Band, einer coolen Crew... als Drumtech. - Und das war im Endeffekt auch das Einzige, was mich an der Nummer ein wenig genervt hat.
    Selber trommeln ist halt doch cooler. Und deswegen habe ich mich Ende des Jahres entschlossen, mich 2012 komplett auf Stahlmann zu konzentrieren. Oomph! mache ich nun nur noch, wenn ich die Zeit habe.



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    Wenn ihr mit zum Beispiel Stahlmann auf großen Festivals spielt: Wie bereitet ihr euch auf die konkreten Auftritte vor? Reicht es, die Reihenfolge der Lieder festzulegen oder wird die Setliste und Bühnenshow tatsächlich eine Woche lang im Proberaum routiniert?
    Und wie unterscheidet sich die Vorbereitung, das gespielte Programm und das Gefühl während des Gigs bei Festivals im Vergleich zu eigenen Konzerten. Schließlich kommen bei Letzterem die Leute wegen euch, während bei Ersterem wohl die Wenigsten eure Texte kennen und vielleicht erst von euch überzeugt werden müssen. Mal von möglicherweise ungünstigen Spielzeiten abgesehen.


    Gar nicht.
    Mit Stahlmann probe ich zweimal im Jahr. Das sind zumeist die zwei Tage Bühnenprobe kurz vor Tourstart.
    Manchmal schließen wir uns dann auf einer Probenbühne ein oder reisen schon eher in den ersten Club, um die Tourshow zu proben.
    Einen eigenen Proberaum hat die Band nicht.
    Auf Tour ist die Setlist natürlich immer die Selbe. (Von SHow zu Show, nicht von Tour zu Tour, versteht sich ;) ) Auf Festivals sehe ich die Setlist manchmal erst, wenn ich auf den Drumriser klettere.



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    -Mich würde interessieren was für wichtige Erfahrungen du auf deinem Weg gemacht hast die du anderen Musikern die auch professionell werden wollen raten würdest zu machen? Oder die du selbst vielleicht auch gerne früher gemacht hättest?


    Es gibt nichts Schlimmeres als abgehobene Rockstars und nichts tolleres als Musiker, die nach Jahrzehnten im Buissness immernoch wissen, dass sie auch nur Menschen sind.
    Ich bin sehr dankbar, dass ich all das, was ich bis jetzt an Erfahrung gesammelt habe, so erleben dürfte. Einen konkreten Rat kann ich, glaube ich nicht geben.



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    -Was für Erfahrungen hast du im Bezug auf "Selbstvermarktung" gemacht? Ist das überhaupt ein Thema für dich?


    Selbstvermarktung ist natürlich megawichtig; ich will ja, dass Bands mich buchen ^^
    Auch hier ist Facebook ne eins-a Möglichkeit. Ich nehme z.B. generell auch jeden Menschen als Facebook Freund an.
    Nach den Shows laden Fans und auch Fotografen dann ihre Bilder hoch und verlinken dich. Außerdem kannst du darüber schnell Kontakte zu anderen (Musikern) knüpfen und pflegen.



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    -Was war dein wichtigster und größter Moment im Bezug auf Musik/Drumming?


    Die erste richtige Headliner Tour 2010 in Griechenland mit "My Inner Burning", bei denen ich Gründungsmitlgied war, ist sicherlich eine der tollsten Erfahrungen, die ich machen dürfte.



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    Nik, was hältst du von Kollegen, die ihre Proben "Workout" nennen und ihren musikalischen Fortschritt fast ausschließlich in BPM messen?


    Jeder darf sein Üben und Trommeln natürlich so bezeichnen, wie er/sie mag.
    Wenn ich übe, dann ist das für mich kein Workout. Wenn ich z.B. mit Stahlmann live spiele, ist das für mich persönlich ein Workout. Einfach, weil die Stahlmann Show mich erheblich Energie kostet.
    Ich ziehe den Hut vor superschnellen Kollegen, kann aber mit Blastbeats leider so garnichts anfangen. Ich steh auf Groove. Von Phil Rudd bis Mike Portnoy. Alle Smith's, Phillip's, etc. eingeschlossen...
    Ultraschneller Bassdrum-Snare-Crash-Knüppelei kann ich leider nichts abgewinnen... :(



    gimmick: :thumbup:
    Das war in der Tat ein grandioser Zufall! Hat mich sehr gefreut! Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder :)
    P.S.: ... warst du noch auf der Aftershow? :D

    Richtig so, Verbrauchsmaterialien sollte man immer genug am Start haben;-)


    Ist wahr. Ich hatte es jetzt in 20 Jahren Trommeln tatsächlich einmal, dass ich während einer Show zwei Crashes "verbraucht" habe... Das gabs noch nie. An dem Tag war allerdings auch der Wrum drin; eine Snare hat es ebenfalls zerrissen..
    Das sind dann die Tourtage, die man am besten gleich wieder aus dem Tagebuch streicht ;)