Beiträge von MG

    Wir stehen im Grunde nicht im Widerspruch. Wenn Du sagst, man kann mit vielen Becken funkige Sounds erzeugen, ist das vollkommen korrekt. Diese Diskussion ähnelt dieser Birke/Ahorn-Geschichte etwas: Selbstverständlich kann man auch mit einem 8, 10, 12, 16 Birke-Set akustischen Jazz machen. Aber würdest Du ein solches Set jemandem empfehlen, der explizit nach einem Jazz-Set fragt?


    Natürlich lässt sich auch mit schweren Becken Funk machen. Aber würdest Du jemandem, der explizit nach Funk-Becken fragt, große Sabian AAXplosions empfehlen? Ein Vintage 24er K Ride? 15er New Beat HHs?


    Die von mir genannten Becken würde ich als Ausgangspunkt meiner persönlichen Überlegungen für die Bestückung eines Funk-Sets nehmen. Dass die von Dir genannten Becken genauso gut oder genauso schlecht sind, ist völlig natürlich, jeder muss seinen Sound selber finden. Da gibt es keine Patentempfehlungen, da hilft nur Routine und aus Routine entwickelte Vorstellungskraft. Der gute Ranzig wird in den nächsten zehn Jahren etliche Male die Becken wechseln müssen, bevor er 'seine' Konfiguration gefunden hat.


    Klar spielt Chad Smith funkig, aber das macht wohl sein Groove aus, nicht seine 18.5 & 20.5 Explosion Crashes (ich hab' die mal gehabt, glaub mir, an denen klingt per se überhaupt nichts funky).


    Zitat

    Das mit Jazz und Funk sehe ich keinesfalls so. Woraus hat sich der Funk den Ende der 60er Anfang der 70er entwickelt aus Jazz, Rock, Soul und Blues.


    Tja, aber stammt nicht nahezu sämtliche moderne Musik von diesen Genres ab? Ähnliche oder gleiche Ursprünge müssen nicht immer auch eine Seelenverwandschaft zur Folge haben. Siehe Jazz und Funk, siehe Jazz und Metal, siehe Bach und Sven Väth, ums mal auf die Spitze zu treiben.

    Zitat

    Nichts gegen die Tipps, aber hier mal drei Gegenthesen:


    (3) Funk ist nicht nur eine Musikrichtung, sondern auch ein Lebensgefühl.


    Zu was genau ist das eine Gegenthese? ;)
    Fast jedes ernsthafte, nicht artifiziell geschaffene Genre ist für viele Lebensgefühl und Lebensinhalt: Rap, Metal, Jazz, Rock, Wave, Soul, Punk, die Liste geht weiter und weiter.


    Zitat

    (1) Ob man funky klingt oder nicht hängt nicht von der Ausrüstung, sondern von der Spielart und vom musikalischen Kontext ab.


    ... gleichwohl es schwer ist, mit 18" und 19" Z Custom Rock Crashes und 'nem 22" Z Custom Power Ride eine Funk-Band adäquat zu begleiten ...


    Zitat

    (2) Jazz und Funk sind nichts diametral Entgegengesetztes.


    Naja, das magst Du so sehen; Jazz kann auch poppig sein, Metal funky und Rock soulig. Anleihen, Einflüsse, geringe Überschneidungen bei Genre-Mixern mögen wohl vorkommen; prinzipiell aber gibt es kaum Genres, die sich in ihren Ursprüngen, Aussagen, Klängen (in der jeweils reinen Form) und Schwerpunkten weniger fremd sind als Jazz und Funk.


    Meine Ansicht.

    Zitat

    Die Lackierungen sind im Vergleich zu zB Ayotte ein Witz (rauhe Kessel, unsaubere Lackarbeiten)


    Ich kann Lichti bestätigen. Die Lackierungen der neuen DW-Sets ist qualitativ nicht mehr auf einem akzeptablen Niveau. Gerade der Vergleich Drum Sound / DW ist hier augenöffnend; übrigens nicht nur die Qualität der Lackierung betreffend, sondern insbesondere auch die des Kesselklangs. Ein erstaunlicher Unterschied.

    Zitat

    Elvin Jones war natürlich nen Rocker, genau wie Williams. Hör dir mal an, wie die losgelegt haben. Immer nur volles Brett.


    Diese Beurteilung greift meiner Ansicht nach sehr kurz, da sie der zu begleitenden Musik kaum Rechnung trägt. Elvin Jones hat, zum Beispiel, beim überweigenden Teil seiner Aufnahmen mit John Coltrane nicht wirklich die Möglichkeit besessen, lyrische Akzente zu setzen, wie beispielsweise Jimmy Cobb mit Miles Davis. Coltrane war ein Höllen-Saxophonist, mit dem, besonders auf der Bühne, nur allzu leicht die Gäule durchgingen und der oft schon fast freejazzig agiert hat. Wie soll man da als Schlagzeuger nicht "volles Brett" spielen, wenn die Begleitung der Musik dienlich sein soll? Jones, auch gemessen an seinen späteren, gerne mal ruhigeren Aufnahmen, als "Rocker" (gleichwohl im Kontext des "Rockers unter Jazzern") zu bezeichnen, mutet etwas grotesk an und wird seinem phänomenalen Talent keineswegs gerecht.


    Auch Tony Williams hat die Gabe besessen, sein Spiel in geradezu grandioser Weise der zu begleitenden Musik anzupassen. Das in meinen Augen beste unter vielen guten Beispielen ist seine Aufnahme mit Miles Davis "At Carnegie Hall 1964", in der er sowohl kaum mehr erreichte Hardbop-Maßstäbe aufstellt als aber auch sein lyrisches Talent eindrucksvoll unter Beweis stellt. Diskutierfähig ist lediglich die Wahl seines Rides, das mir im ruhigeren Teil ein wenig zu stockdefiniert und trocken zu klingen scheint. Tony Williams war alles andere als ein Rocker per se, gleichwohl er einer sein konnte, wenn die Musik danach verlangt hat.

    Zitat

    Das Recording Custom (9000er) ist der Yamaha-Klassiker schlechthin.


    Allerdings sei erwähnt, dass es im Laufe der Zeit mehrere Ausführungen des 9000ers gegeben hat. Der *Klassiker* ist aber die Ausführung in japanischer Birke.
    Das ist das Set, von dem alle reden, wenn's um das 9000er Recording geht, nicht um die anderen Varianten. Die heutigen 9000er haben zwar immer noch Birkenkessel, aber eben nicht aus japanischer Birke. Der Unterschied zum legendären Klassiker sei, so hat man mir versichert, gewaltig.

    Natürlich ist nur die Fussplatte aus Titan, nicht die ganze Maschine. Das Single-Pedal kostet $399 (hab's aber auch für $314 gefunden), das Double-Pedal $899 (laut Liste, der Straßenpreis dürfte ein ganzes Stück drunter liegen). Geht fast noch, oder? Sind auf jeweils 500 Stück limitiert. Heisse Dinger. Es gibt sogar einen "Owners-Club", hahaha, wie bei Ferrari-Besitzern... Allein' das wär's fast schon wert, sich so'n Ding zu bestellen. :)

    Lass uns das off-board klären, bitte. Habe Dir kürzlich 'ne eMail geschrieben, aber die ist wohl nicht angekommen. Meld Dich mal über die eMail-Funktion im Forum.

    Also, dass man kein besseres Set als ein Starclassic Performer bekommt, möchte ich bei allem Respekt stärkstens bezweifeln.


    Hinsichtlich der Ausgangsfrage kann ich mich den Tama-Befürwortern nicht recht anschliessen: Hätte ich selbst die Wahl zwischen einem Starclassic und einem MMX, würde ich fraglos das Pearl-Kit nehmen, und zwar aus folgenden Gründen:


    Zugegebenermaßen ist es einige Zeit her, dass ich hinter einem Starclassic gesessen habe, aber im Langzeitgedächtnis hat sich eingeprägt, dass diese Kessel leichte Vorteile gegenüber dem MMX in puncto Offenheit und Attack haben. Aber tatsächlich nur marginale.


    Für das MMX spricht, dass es zum einen rund € 500 billiger ist als das Starclassic - gemessen an den Ausgangspreisen für 22, 10, 12, 14 Shellsets. Da sind fast DM 1.000 für eine anständige Snare oder ein Paar guter Crashes übrig, immerhin. Meiner Ansicht nach sind die klanglichen Vorteile des Starclassics keine € 500 wert, schon gar nicht, wenn man nicht exakt auf den Starclassic-Sound, beispielsweise in vielen Studiosituationen, fixiert ist.


    Zum anderen ist die Farbwahl der Hardware bei Pearl durch die Option schwarzer HW einfach geil. Klar, ist nur mein persönlicher Geschmack, aber schau' Dir bitte mal die Farbbeispiele auf der Pearl-HP an; kannst per Mausbewegung die Farbe der HW verändern. Eindeutiger Vorteil Pearl.


    Im großen und ganzen gehört das MMX zu den unterschätztesten Sets im Oberklasse-Bereich, hauptsächlich wahrscheinlich deswegen, weil die Marketing-Abteilung Pearls sich wirklich nicht aus Genies rekrutiert. Tama vermarktet seinen Krempel viel aggressiver und irgendwie auch moderner, da dürfen sich die Pearl-Jungs nicht wundern, dass Tama, Yamaha, DW und Konsorten ihnen ihre Marktanteile wegnehmen. Über die Qualität der Pearl-Trommeln sagt das alles indes nichts, die ist seit geraumer Zeit makellos.


    Ein anderer Tipp: Wenn Du vornehmlich ein Set für Dein Metal-Projekt suchst, dann überleg' mal, ob Du Dich nicht mit dem Kollegen in Verbindung setzt, der an anderer Stelle im Forum sein Tama Artstar II loswerden wollte. Das ist nämlich *das* Metal-Kit schlechthin und sollte aufgrund seines Alters zu einem guten Preis zu bekommen sein; fraglos ist es viel, viel mehr wert, als der Veräusserer je dafür bekommen wird, da nämlich diese Art von Trommeln nicht mehr in Serie produziert werden und relativ gesucht sind.


    Hier der Link zu besagtem Thread, er hat exakt die Größen, die Du suchst:


    http://www.drummer-forum.de/fo…hp?threadid=289&boardid=6

    Zitat

    also ich spiele seit knapp 2 1/2 jahren auf einem Pearl Export ! Hab damals gut 2.900 DM hingelegt !
    Für standart-ausstattung !


    3.000 Mark für ein Pearl Export ??? Bist Du wahnsinnig? Im letzten Music Store Katalog ist es mit € 666 notiert, inklusive HW & Snare, das wären also ungefähr 1.300 Mark. Das sind 45% des Preises, den Du bezahlt hast. Zudem sei angemerkt, dass aufgrund mehrerer Umstände das Preisniveau der Schlagzeuge heute höher ist als vor 30 Monaten. Wer zur Hölle hat Dir das Set verkauft?


    Und hast Du nicht vielleicht Interesse, mein Schlagzeug zu kaufen? Für 35.000 Mark gehört es Dir. ;)

    Danke für die eloquente Richtigstellung, Groovemaster. Im zeitgenössischen Jazz bin ich nicht wirklich zu Hause und nehme daher gerne an, dass Du mit Deinen Ausführungen vollkommen richtig liegst. Allerdings sei angemerkt, dass auf den Club-Gigs, die ich bisweilen besuche, eigentlich keiner der Drummer bisher eine 18er gespielt hat; Brian Blades, ein nicht unbedeutender neuer Drummer, spielt auch keine. Nun ist das aber kein Widerspruch zu dem von Dir Gesagten, da Du nicht behauptet hast, dass ausnahmslos jeder Akustikjazzer der Welt kleine BDs spielt, allein ich denke nicht, dass die, die größere BDs spielen, die Ausnahme zur Regel sind.


    Würdest Du Dich in der Lage sehen, einige Albumempfehlungen für wirklich hörenswerten zeitgenössischen Akustikjazz zu geben?


    Zitat

    Blackmann spielt eher old school. Die spielt ne 20x16er. Live bei Lenny ist das Set doch sowieso nur Image.


    Hhmmm.... Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst. Habe kürzlich in irgendeinem dritten Programm Teile von Lenny's Auftritt am Ring oder im Park gesehen; mir wäre nicht aufgefallen, dass ihr Set irgendetwas showmäßiges gehabt hätte, ganz im Gegenteil.

    Genau so soll es letztendlich auch sein. Auch wenn ich anders entschieden hätte, macht man mit dem MCA sicher wenig falsch. Welche Farbe hast Du geordert?

    Musik Produktiv zeigt zwar keine Photos dieser Felle, aber ich bin relativ sicher, dass es die Remo-Felle in der von Tim erwähnten DW-Konfiguration sind. Insbesondere deswegen, weil DW auf Ihrer HP in der Produktübersicht keine Felle erwähnen:


    http://www.dwdrums.com/

    Also, mit den längeren Threads ("Metal-Drummer", "Traumset") stimmt irgendetwas nicht, oder bin nur ich es, der die neuen Postings darin nicht lesen kann? Wir hatten das Problem zwischenzeitlich mal kurz im Griff, mittlerweile ist es aber schlimmer als zuvor. Kann es vielleicht sein, dass die Threads, wenn sie länger als vier Seiten sind, generell ein Problem bekommen?

    Yamaha ist leider ein unverhältnismäßig teurer Hersteller, auch dieses YESS-System ist eher ein Ärgernis. Das Export würde ich unumwunden empfehlen, mittlerweile ist das ein richtig ordentliches Set, das eine Menge Ausstattung für's Geld bietet. Besonders das ISS-Tomaufhängungssystem ist wirklich klasse.
    Das Stage Custom mag, abgesehen von YESS, optische Vorteile haben, klanglich steht das Export dem Stage Custom in nichts nach.


    spanky:
    Warum hast Du das MCA dem Gretsch-Set letztendlich vorgezogen?

    JB:


    Verlass' Dich nicht auf meine Tipps, ich bin ein Zildjian-Junkie. :) Sabian wird ähnlich gute, erwähnenswerte Becken produzieren, ebenso ein, zwei der türkischen Hersteller (Pasha-Becken sind für die preisbewussten Kollegen zu empfehlen).


    Die UFIPs habe ich -aus kuriosen Gründen- immer noch. ;)


    Was ist "Exp.-Set"???