Vorsicht Falle 
Sobald das subjektive Empfinden reinkommt, wird es schwierig.
Ich kann gut verstehen, wenn man mit den Texten oder der Art Musik von Frau Swift nichts anfangen kann. Die Alben 1989 und Reputation sind auch irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch, da ist ihr ein bisschen der Stil abhanden gekommen, auch wenn sie sehr gut produziert sind. Aber rein objektiv betrachtet ist sehr vieles davor und auch danach harmonisch, vom Aufbau und vom Arrangement her einfach gut gemachte Pop-Musik.
Das Gegenstück dazu ist der von manchen so genannte Beethoven der elektronischen Tanzmusik, Avicii. Ein paar Takte von einer Melodie, da singt einer eine ähnliche Melodie drauf, dann wird die Gesangsmelodie instrumental wiederholt, und als Untermalung Bumm Bumm Bumm. Massenkompatibel, ja. Eingängig, ja. Ein objektiv guter Song? Äääh, ne.
Oder so Dinger von Volbeat, schönes Beispiel ist For Evigt. Das geht gut los, ab der Mitte wirkt es dann wie wahllos zusammengesetzte Teile von mehreren Songs. Es holtert und poltert (live übrigens teilweise ganz übel), dazu unsinnige Doppel-Bassdrumpassagen. Ich weiß, die haben viele Fans, aber sind das objektiv gut gemachte und geschriebene Songs?
Und ganz schlimm wird es dann bei Holzhammer-Rockern wie Freiwild und den Onkelz. Abgesehen von den unterirdischen Texten ist das einfach ödes, unharmonisches, melodisch armseliges Geknüppel. Das scheint mir eher eine Lebenseinstellung zu sein.
Zu Rammstein: Man mag da vieles fragwürdig finden, auch Lindemanns Texte erscheinen teilweise in einem komischen Licht angesichts der aktuellen Vorfälle. Und der "Gesang" ist natürlich Geschmackssache und reine Provokation. Aber die ersten drei Alben sind gewaltig. Das muss man so erst mal machen. Mittlerweile sind sie musikalisch nur noch eine Parodie von sich selbst.