Mal so aus Sicht eines Quasi-Laien:
Ich haue auf das Becken drauf und versetze es in Schwingung. Der Trigger nimmt diese Schwingung auf und erzeugt dann je nach Schwingungsart einen aus einer Soundquelle kommenden Ton. Zum Beispiel beim Anspielen des Beckenrandes in einer bestimmten Härte einen bestimmten Crash-Ton des im Sounderzeugungsgerät hinterlegten Beckens (Paiste 2002, Zildjian Kerope, Platin Schrottcaster usw.). Mit was ich diese Schwingung erzeuge, ist erstmal egal. Wenn ich auf ein Crash haue, mag das ja noch vertretbar sein, zumal der Trigger fest und nicht so fest ja anhand der Schwingung unterscheiden kann. Wobei meine Crashes anders aufmachen, je nachdem, wie fest ich den Rand anschlage, bei dieser Lösung ist das Crash-Geräusch nur laut oder nicht so laut.
Aber gerade bei Ridebecken und auch bei der HiHat ist es soundmäßig ja doch auch interessant, mit welchem Teil des Sticks ich das Becken anspiele, und sogar, aus welchem Material der Stick ist. Ein Ahead Alustick klingt auf meinem Ride ganz anders als ein Vater Sugar Maple. Und wenn ich mein Ride direkt neben der Bell anspiele, ist das ein Unterschied, ob ich das mit der Spitze oder mit der Schulter des Sticks mache. Auf dem L80 höre ich diesen Unterschied sogar, aber wie will denn ein Abnahmesystem dem Tonerzeugungsgerät verläßlich mitteilen, dass das gerade die Spitze meines Sticks war und dass da jetzt ein feines Ping rauskommen muss statt einem nicht ganz so feinen Ping? Das Ding merkt, dass das Becken da und dort angedengelt wurde und reagiert mit einem bestimmten Ton. Der Trigger wandelt ja nicht das Geräusch meines Stocks in ein Beckengeräusch um, sondern eine Schwingung, oder nicht? Ach so, und selbst wenn der Trigger alle Dynamikstufen des L80 Beckens erkennen und abbilden könnte, müsste ja die dahinterliegende Soundsammlung genau die gleichen Dynamikstufen hinterlegt haben, sonst kann man ja mit dem L80 nie das Potenzial der hinterlegten Instrumente ausreizen. Eigentlich KANN das gar nicht 1:1 funktionieren, aber vielleicht peile ich das ja auch nur nicht richtig.
Von daher kann ich den Optimismus vom Kollegen Totti nicht wirklich teilen, die Knechtschaft der Synthie-Yakuza könnte noch etwas anhalten Die Frage, warum es die perfekte Schlagzeugsimulationsmaschine überhaupt so geben muss, sollte hier NICHT schon wieder durchgekaut werden!