Das ist so ne Sache mit den Hobbybands und den Veranstaltern. Oft leben die ja davon, dass sie die Bude voll haben und dann an dem Verzehr verdienen. Wenn der Gast 10€ pro Abend vertrinkt und der Wirt nimmt 10€ Eintritt für ne relativ unbekannte Band, dann kommen vielleicht 20 Leute, macht 400€ Einnahmen, da geht noch Gage ab, wenn vereinbart. Läßt er die Band auf Hut spielen und ohne Eintritt, kommen vielleicht 50 Leute, macht 500€ Einnahme für den Wirt, die Gage zahlt das Publikum. Ist natürlich besser für den Wirt. Hat die Hobbyband eine Fanbasis d.h. da kommen auf jeden Fall ne größere Anzahl Leute, dann würde ich als Band auch versuchen, mit dem Wirt was auszuhandeln. Noch schlimmer ist ja Pay to Play, der Club läßt dich nur spielen, wenn du eine gewisse Anzahl Eintrittskarten abnimmst. Als Hobbyband, gerade wenn man noch eher am Anfang steht oder selten spielt, ist der Hutgig eigentlich das Beste. Dass man sein Gerümpel hin und her fahren muss, Sprit verbraucht und der 2-Stunden Gig eigentlich 5 dauert oder mehr ist geschenkt. Hobbyband eben.
Und ja, das nimmt Profis natürlich Auftrittsmöglichkeiten weg. Aber die Szene ist nun mal so, dem muss sich der Profi stellen. Ich habe ein paar Bekannte, die teilweise oder ganz von (Pop-Rock) Musik leben. Die haben alle mindestens 2 Bands, davon eine Top40 oder Partyband, die auf Dorffesten usw. spielt, und im Idealfall eine Herzensband, bei der die machen was ihnen wirklich musikalisch wichtig ist. Und nebenbei geben die alle Unterricht oder jobben sonstwie. Es ist leider einfach auch so, dass Live-Musik nicht mehr so zieht. Heute gibt es DJs, die legen auf, sampeln und mixen. Da braucht es keine große Bühne, keine Instrumente, schneller Auf- und Abbau und nur ein Hansel, der Gage haben will. Und der kann auch den ganzen Abend dudeln. Das ist für viele Kneipen- und Clubbetreiber schlicht und einfach eine Geldfrage. Und die Musiker sind da leider die Gekniffenen.