Ich sehe alleine schon bei der benötigten Scantime von etwa 4ms um das Triggersignal mit einem Piezo-Element einigermaßen zuverlässig auswerten zu können eine erhebliche Einschränkung. Gerade bei größeren Trommeln die einem Akustischen Pendant entsprechen wird dieser Faktor immer kritischer. Auch halte ich es bei entsprechenden aufwändigen A-Drum Simulationen für sinnvoll, innerhalb des Kesselbereichs viel mehr "Abtastpunkte" des aufschlagenden Sticks zu verbauen. Idealer Weise an jeder Stelle wo der Stick das Fell treffen kann. (und auch den Spannreifenbereich) Wenn man einmal bedenkt wie lebendig und unterschiedlich eine A-Trommel/Cymbal klingt wenn man diese an unterschiedlichen Stellen anschlägt, dann wäre mein Anspruch das auch virtuell umsetzen zu können.
Naja die Scantime hat ja was mit der Resonanzfrequenz des Piezos zu tun und das ware dann u.a. eine Frage der
Abmessungen. Wenn man sich mal die Kataloge von Murata etc. ansieht gibt es auch ganz andere Bauformen als
die typischen ¨Grusskartensummer¨ mit 35mm. Und das waeren dann nur Off-The-Shelf Bauteile.
Die Piezotechnik wird ja vom Abtaster in Rastertunnelmiskroskop wo es um die Positionierung in atomaren Dimensionen
geht ueber Ultraschallmotore in Autofokusobjektiven bis zum Gasherdanzuender wo Spannungen von 10 kV und mehr
generiert werden eingesetzt.
Im Gegensatz zu elektrodynamischen Aufnehmern geht das Ganze auch noch weitgehende linear vonstatten.
Ich kenne den Dynamikbereich von Piezosensoren nicht, aber ggf. koennte man mehrere Elemente mit unterschiedlichen
Resonanzfrequenzen und Quellspannungen kombinieren um einen grossen Dynamikbereich abzudecken.
Hoehere Empfindlichkeit hiesse allerdings auch, dass man das ¨Rascheln¨ des doppellagigen Meshheads oder
Stoerstrahlungen (z.B. von Mobiltelefon) auffaengt und so Fehltrigger ausloest.
Und was die Anzahl der Abtastpunkte angeht hat ja Korg mit der Wavedrum mehr als ein Konzept vorgestellt, welches
ueberigens auch mit Piezoabnehmern funktioniert.
Ich glaube nicht, dass das Potential der Piezotechnik schon ausgeschoepft ist und das dies der limitierende Faktor
bei der Entwicklung zukuenftiger E-Drums ist.
Wenn ich Dein Posting richtig verstehe ist da auch noch keine alternative Technik in Sicht.
Elektrodynamische Sensoren kommen wohl wegen der zu bewegenden Masse nicht als Alternative in Betracht,
blieben noch kapazitive Techniken (so eine Art Theremin Schlagzeug) die wohl sehr stoeranfaellig waeren.
Bildverarbeitung mit Bewegungsanalyse fiele mir noch ein: aber ob sich das derzeit zuverlaessig und mit niedrigen
Latenzen und hoher Aufloesung realisieren laesst.
Edit: Hier habe ich noch was gefunden: Radio Drums
Piezo ist vielleicht so schlecht nicht.