Sodele, hier also die zweite Rezension.
Vorweg möchte ich erstens schicken, das dies nicht nur meine erste Rezension überhaupt, sondern ich auch nicht sonderlich geübt im Schreiben bin. Der geneigte Leser möge mir also bitte eklatante Verstösse gegen die dt. Rechtschreibung insbesondere der Kommaregeln nachsehen.
Vorweg die zweite: Als strenger Linkshänder und -füßer bin ich nie in die Ecke der Rechtshänder gedrängt worden. Es gabe keine Eltern oder Lehrer die mir da was ausreden wollten. Mit zwölf Jahren habe ich mit zwei Freunden bei einem älteren Schüler Gitarrenunterricht genommen. Gelernt haben wir einfache Popstücke. Das heißt mit der Linken Akkorde greifen, mit der Rechten den Rhytmus schlagen. Für mich war es kein Problem das auf einer Rechtshändergitarre zu lernen. Ja bis heute wüsste ich nicht wo das der Nachteil sein könnte - vielleicht erst wenn es ans zupfen geht??
Naja, aber ich bin leider (gottseidank) kein Gittarrenhero geworden, es ist irgendwann eingeschlafen.
Mit 16 kam dann das Schlagzeug.
Irgendein Bekannter hat mir kurz ein paar Sachen gezeigt und ich habe mir ein DrumBuch mit ersten einfachen Grooves von Carmin Appice geholt.
Aber all das habe ich am Rechtshänderset gemacht.
Ob ich anfangs überlegt habe alles umzustellen?? Ich weiß es nicht mehr. Ich hatte aber nie das Gefühl gegen mich zu spielen.
Vorweg die dritte: Ich habe aber auch nie leidenschaftlich intensiv geübt (dafür könnte ich mich jetzt noch stundenlang .........).
Jetzt bin ich 51, habe seeehr lange nach meine Jugend aufgehört zu spielen und bin seit ein paar Jahren saisonal wieder dabei.
Jetzt wird geübt was ich früher versäumt habe.
Und schon des öfteren tauchte in letzter in mir die Frage auf:
hätte ich auf einem Linkshänderset lernen sollen? Warum überhaupt verschiedene Aufbauten? Wo soll denn ein Nachteil bestehen?
Man kann es doch positiv sehen: Die vermeintliche schwache Seite wird jetzt gefördert.
So und dann kommt der Herr Bittner und bietet an sein Buch zu lesen.
Da war ich doch sehr neugierig und ich muß gestehen ich bin mit einem leichten Vorbehalt an die Sache gegangen. Ich konnte mir nicht vorstellen das Links Rechts solch nenneswerte Probleme verursachen das man darüber ein Buch schreiben kann.
Zu den harten Fakten hat Zwaengo ja schon alles geschrieben, wobei ich ergänzen möchte das das Buch in 20 Kapitel mit je maximal 3 Seiten gut strukturiert und sehr kurzweilig zu lesen ist.
Der Autor beschreibt zunächst die grundlegende Problematik für Linkshänder seit kleinauf in einer Rechtshänderwelt. Linke Hand trifft auf Rechtshänderschere, -werkzeuge etc. Vieles ist dem Linkshänder zum Teil gar nicht bewusst, er wird dennoch eingegrenzt in seiner Entfaltung.
Er geht auf die biologischen Unterschiede, neuronalen Verknüpfungen ein und setzt diese Erkenntnisse in Beziehung zu seinen reichenhaltigen Erfahrungen als Lehrer.
Ob Links oder Rechts, jeder hat seine Führungshand, bzw. -fuß. Der Autor ist der Ansicht das ein Spieler nur mit dieser wirklich die Energie in das Spiel einbrinhgen kann. Mit dem andern Fuß geht es natürlich auch, aber es wird eben nicht zum gleichen Ergebnis führen.
Spielt er wider seiner Natur ergeben sich eine Reihe von mehr oder minder schweren Problemen, wie z.B. langsames lernen, Leseschwierigkeiten, Schwierigkeiten rhytmen zu behalten, etc.
Um zu erkennen ob Probleme eines Schülers aus einer nicht erkannten linkshänderstärke resultieren gibt der Autor einige Diagnosetipps dem Lehrer an die Hand.
Schlussendlich widmet sich das letzte Kapitel dem Prozess des Umlernens. Hier werden erste Übungen und Wege beschrieben, aber auch Höhen und Tefen die den Umlernenden erwarten werden.
Ich finde das Buch ist für alle wertvoll die wie ich überlegen zu switchen und vor allem für Lehrer die die aus den Erfahrungen von Herrn Bittner Anregungen mitnehmen können. Denn Schlussendlich sind es die Lehrer die den Schüler schon zu Beginn die Weichen für die richtige Strecke stellen können.
Der Autor betont in der Einleitung kein wissenschaftliches Buch schreiben zu wollen und verzichtet somit auf Quellenangaben.
Für mich ist das ein kleiner Kritikpunkt. Ich habe es lieber nachweislich fundiert, behaupten kann schließlich jeder was.
Andererseits schildert er seine Schlüsse gerade aus seinen Erfahrungen und das ist sicher mehr wert als irgendwelche Quellen.
Er beschreibt einige Drummer die er erlebt hat und wie sich ihr Spiel aber auch ihre Persönlichkeit nach dem Umlernen zum Teil drastisch geändert hat.
Ich denke das solch krassen Veränderungen sicherlich bei den Leuten vorkommt bei denen das Schlagzeug spielen zum wesentlichen Teil ihres Lebens geworden ist.
Bei mir persönlich denke ich nicht das sich da was ändert, aber ich hoffe im spielerischen