Nun, da ich mich seit ein paar Tagen doch etwas näher mit VST-Lösungen
beschäftigt habe, und auch recht brauchbare Ergebnisse erzielt habe,
muss ich doch gestehen, dass ich den Eindruck gewonnen habe, dass das
noch alles Stückwerk ist - Hard- und Software-seitig. Meine Kritik
bezog sich ja nicht an der fehlenden Machbarkeit, sondern am Aufwand,
und der Tatsache, dass es keine allgemeingültige Lösung gibt. Die
umfangreichen FAQs sowie Erfahrungsberichte allerorten zeigen das.
Andererseits entwickelt sich die Computertechnik schnell weiter, so dass
vieles heute leichter und stabiler zu lösen ist (auch mit der von mir
immer noch kritisch beäugten Schnittstelle USB ).
Nachdem ich SD2- und Co. zuerst auf meiner Videoschnitt- und DAW-Workstation
mit RME-Soundkarte getestet habe, und - wie erwartet - schnell zum Erfolg
kam, musste ein älteres Notebkook herhalten, da diese Lösung wohl eher der
Praxis entsprechen würde. Nach einigen Anfänger-ASIO-Konfigurationsfehlern
klappte es auch hier. Ist ja auch nicht einzusehen, eine hochgezüchtete und
zudem schwere Maschine einzusetzen, wenn ich selbt mit einem iPad brauchbare
Ergebnisse in Sachen Latenz erzielen konnte.
Letztendlich habe ich "nur" ein frisches Windows 7 x64, Treiber, Virenchecker
(ja! wegen Internet), Treiber sowie SD, AD und DrumMicA installiert.
Auf dem Laptop für Standard-MIDI zudem noch ASIO4ALL.
Workstation: QuadCore-i7, 3.5GHz, 32GB RAM, SSD, RME HDSPe AIO
Laptop: Core2Duo, 2.5GHz, 8GB RAM, OnBoard-Sound.
Beide Windows 7 Pro. MacMini habe ich nicht getestet, gehe aber nicht groß
von anderen Erfahrungen aus. Als nächstes käme noch ein SingleCore-Laptop
in Frage. Mein PET2001 (8Bit, 7,5 KILOByte) scheidet wohl wegen der fehlenden
MIDI- Schnittstelle aus 
Als recht komfortabel empfand ich die USB-Schnittstelle meines TD-30,
weil sie nicht nur als USB-MIDI-ASIO-Schnittstelle dient, sondern die
Signale bei Bedarf auch zum Modul zurückführt, so dass das TD-30-Modul
die VST-Sounds ausgibt. So genügte mein Modul, ein Laptop und ein USB-Kabel,
und ich mußte meine Verkabelung nicht ändern (ich gehe mal davon aus, dass
die Möglichkeit auch für TD-11 und/oder TD-15 gilt?). Dass ich über das
Modul auch die VST-Software steuern kann, wäre zu schön gewesen - wir wollen
aber auch nicht zuviel verlangen! So habe ich da ein teures Stück Hardware,
das im Grunde nur noch triggert.
Bei Standard-DIN-MIDI nutzte ich an der Workstation natürlich die RME (RME-ASIO),
am Laptop einen billigen Cakewalk-USB-MIDI-Adapter (ASIO4ALL 2.11).
Getestet habe ich TD-30, 2Box DrumIt5 und Alesis Trigger IO.
Software: SD2 und AD
Bei den VSTs ärgerten mich vor allem die mikroskopisch kleinen Bedienfelder.
Ja, ich nutze die mitgelieferten Standalone-Hosts, und das Laptop arbeitet mit
1920x1080. Grundsätzlich will DAW-Software ja möglichst ALLES auf einen
Bildschirm unterbringen - entsprechend sind die VST-GUIs gebaut. Ein oller Sack
wie ich mit nachlassender Sehstärke bekommt da aber schon Probleme, wenn er sich
mal eben am Set sitzend zum Laptop dreht, um eines dieser Winzlinge zu klicken.
Gibt sicher Auswege (USB-Eingabegeräte programmieren, etc.), aber auch damit muss
man sich erstmal beschäftigen. Ich habe das alles recht flott hinbekommen, aber
es liegt noch einiges an Feinarbeit vor mir. Über das Laptop und Kopfhörer klingen
die VST-Sounds auch nicht so, dass ich mein Modul in Rente schicken will (über RME
und PA ist das schon was anderes). Da ich aber noch immer mein A-Set trotz aller
Widrigkeiten mehr schätze (stimmen und mikrofonieren, ächz!), und das E-Set
im Keller nur zum üben nutze, frage ich mich schon, ob die Mühe (und vor allem
die Zeit) lohnt. Transparent ist das Ganze bei Leibe nicht. Wenn man aber das
E-Set in den Vordergrund hebt, es gar für Studio und/oder Bühne nutzen will, dann
lohnt sicht die Mühe auf jeden Fall.
Ich habe mein TD-30 über MIDI auch mal an das 2Box angeschlossen, da das 2Box
ja mit Samples arbeitet. Hat soweit auch geklappt, nur stimmt das Mapping so
gar nicht. Ob und wie ich das an einem der Module anpassen kann, habe ich noch
nicht herausgefunden. Es gibt ja Foristen, die sich ihre SD2-Sounds ins 2Box-
Modul geladen haben. Wenn das von der Zuordnung und dem Sound so klappt wie
erhofft, wäre das natürlich eine sehr elegante Lösung. Quasi "VST in a Box".
Edith hat Vertupper kerrigiert