Mir gehts allgemein nur um die Frage, wie das TD-30 eurer Meinung nach im Live-Einsatz abschneidet. Es wurde häufig kritisiert, dass das TD-30 egtl. nur für´s Wohnzimmer, also für den Hobby-Einsatz taugt. Das wäre das genaue Gegenteil von dem was Drum-Tec dazu sagt (natürlich auch Roland). Aber was ist nun egtl. im Bereich von 1500-2500,-€ die beste Lösung, um mit einen E-Drum annähernd das A-Drum zu erreichen?
Kann ich nicht beurteilen, und sicherlich die meisten anderen auch nicht. Dafür haben sich noch zu wenige (Unabhängige!) damit auf die Bühne getraut und darüber berichtet oder
berichten lassen. Ich bin mir sicher, wenn die Soundmischer ähnlich anspruchsvoll an die Sache gehen, wie bei einem A-Set (das von Haus auch ja auch nicht so klingt, wie es
i.d.R. bei uns ankommt), lässt sich so ein Abend schon überstehen, es sei denn, das Publikum besteht nur aus A-Drummern ... also auch mir
Die emotionale Ebene ist hier viel entscheidender. Keyboards mit ihren zum Teil immer noch tragisch künstlichen Strings- und Brass-Klängen nimmt man heute so hin (ausgenommen
Geiger und Bläser vielleicht). E-Drum kommt da deutlich schlechter weg, selbst wenn die Sounds authentischer wären. Die Bands, bei denen man das eher durchgehen lassen würde,
holen sich ihre Drumpattern doch meist per Knopfdruck, auf der anderen Seite spielen Bands wie Depeche Mode oder Cure live sogar mit A-Drummer. Liegt vielleicht daran, dass die
Klänge am Keyboard - natürlich oder synthetisch - per Knopfdruck ausgelöst werden. Ausnahme: Das Simmons sieht anders aus und klingt anders. Also fällt die Beurteilung anders aus.
Ich habe vor Jahren mal meine 2Box-Snare mit in den alten Proberaum genommen und an die fette PA gehängt. War schon eine andere Welt, als nur über Kopfhörer oder der
grausigen Monitorbox. Hat sich recht gut ins restliche Set eingefügt. Bassist war begeistert, Gitarrist gähnte nur was von "künstlich" (und ich? ... schlampige Technik!).
Hier wurde ja berichtet, wie man SD2- und Co.-Samples konvertieren und ins 2Box-Brain laden kann. Die "Täter" waren durchweg begeistert. Wenn das stimmt, könnte
ich mein TD-30 triggern, und das 2Box-Brain die Sound ausgeben lassen. Risikofaktor Windows und MacOS wären vom Tisch (auf das notwendigste angepasster Linux-Kernel
scheint bei diesem Thema ja mal gar keine Rolle zu spielen - aus rein IT-ler Sicht völlig unverständlich übrigens) und ich habe weiterhin eine Lösung
"Einschalten, läuft", die man zudem quasi als "VST-in-a-Box" bezeichnen könnte. Was dafür nötig ist, habe ich alles hier. Aber warum? Ich spiele und übe, und ärgere mich
lieber über meine immer noch bescheidenen Stimmfähigkeiten als mich mit MIDI-Parametern rumzuschlagen. Für meine Ansprüche lohnt das nicht, zudem kann mein
Set immer noch nicht zwischen Sticks, Rods und Mallets unterscheiden (Besen nur sehr eingeschränkt). Der Tüftler würde sich jetzt entsprechende Sound basteln, gell?
"E-Drum annähernd an A-Drum" - Das ist DIE Geissel für E-Drums. Ich kann mit meinen Fähigkeiten wahrlich nicht prahlen, aber die Grenzen der E-Drum-Technik sind mir
sehr schnell bewusst geworden. Einiges wird sich nach derzeitigen Technikstand auch nicht ändern lassen, anderes wäre leicht durch die Hersteller zu beseitigen, würde
das Produkt aber sicher noch viel teurer machen. Also muss man die Vor- und Nachteile abwägen. Wer seine Grooves innerhalb dieser Grenzen ausleben kann, und
schnell mal verschiedenste Sounds abrufen will, zudem innerhalb eines bestimmten Lärmpegels, kommt hier sicher eher ans Ziel. Macht schon Spaß, am TD-30 mit den
exotischen Sounds zu improvisieren. In dieser Hinsicht ist ein Sample-Pad a la SPD-(S)X keine Alternative. Das hat seinen eigenen Platz.
Totti:
Was mich an allen Drum-Modulen gleichsam enttäuscht, ist in der Tat die recht bescheidene Möglichkeit, die Sounds nachhaltig zu manipulieren.
Ich weiß nicht wie das Nord-Drum hier zu beurteilen ist, aber sonst? Am TD-30 kritisiere ich bestimmte Details und Konzeptansätze. Aber solange ich das
Manual nicht vollständig durchgelesen habe, behalte ich diese für mich. Schon peinlich, wenn man über einen nicht startenden Rechner ätzt, weil man nicht weiß, dass
es da doch irgendwo so ein Knopf mit der Aufschrift "Power" gibt