Im Prinzip wurde schon alles gesagt, und ich kann sehr vieles hier nachvollziehen.
Mir ging es genauso, als ich anfing mit Klick zu spielen.
Es wurde mir von meinen Mitmusikern ans Herz gelegt, weil ich einfach zu viele und zu krasse Temposchwankungen hatte.
Zuerst war ich gar nicht davon begeistert, aber ich ließ mich darauf ein.
Zumindest im Proberaum.
Später hatte ich die Idee, live zumindest einen optischen Klick mitlaufen zu lassen, aber das klappte überhaupt nicht... 
Heute spiele ich fast ausschließlich mit Klick auf dem rechten Ohr, sowohl im Proberaum als auch auf der Bühne.
Dabei machte ich unter anderem folgende Erfahrung:
Es ist ja bekannt, dass man live oft schneller spielt als in der Probe.
Live empfand ich daher anfangs den Klick als störend, weil er mich "bremste".
Mit der Zeit merkte ich aber, dass man sich gerade live sehr schön im Klick "ausruhen" kann, wenn man weiß, dass die Geschwindigkeit stimmt, und dass die Songs ja sonst im Proberaum auch immer "normal schnell" sind.
Dadurch nimmt man sich ein wenig den Stress, wie ich meine, und die Mitmusiker sind hinterher auch nicht so fertig, weil sie ihre Soli so rasant runterspielen mussten...
Man muss natürlich hart und konsequent sein und selbstsicher das Tempo halten, mit der Zeit checken das die anderen schon und stellen sich drauf ein.
Manchmal passiert es mir aber auch, dass ich ein wenig schneller spiele als der Klick, aber selbst das muss man einfach entspannt sehen.
Alle anderen (Publikum eingeschlossen) kriegen das ja nicht mit.
Für die stimmt das alles.
Und selber kann man lernen, den Klick im Ohr einfach auszublenden, bzw. im Hinterkopf weiterhin ein wenig zu beobachten, um evtl. irgendwann wieder auf das übliche Tempo zu kommen (oder eben auch nicht).
Wir haben außerdem Songs im Programm, in denen mittendrin langsamere Teile vorkommen.
Hier muss ich den Klick dann auch einfach ausblenden, man darf sich durch ihn halt nicht stören lassen.
Alles wird gut!
Tom