Als kleine In-Ear Manufaktur gebe ich auch mal meinen Senf hierzu. 
Wie so oft, führen viele Wege nach Rom.
Natürlich ist ein Stereo In-Ear Mix kein Muss und die Sinnigkeit auch abhängig von der Anwendung und Art der akustischen Signale.
In meiner Truppe haben wir volle 32 Kanäle, mit vielen Vocals, 4 Gitarren, Synthys und weiteres aufliegen.
Hier möchte ich wirklich nicht mehr auf den Stereo Mix verzichten.
Im kleinen Rocktrio mit meinen beiden Arbeitskollegen ist das wieder anders.
Hier habe ich bis auf Toms und Overheads alles im Center, was keinen Riesen unterschied von Stereo zu Mono macht.
Zum Thema In-Ear Hörer gilt:
„Erlaubt ist was gefällt und ins Budget passt!“
Sowohl KZ ZS10 als auch Shure 215 Hörer sind weit verbreitet und für den aufgerufen Preis wirklich in Ordnung.
Viele meiner Kunden (auch aus dem DF) hatten vor ihren Live-Ears Hörern diese Modelle.
Viele Musiker übersehen, dass der Sitz (abhängig von Hörergröße, Eintauchwinkel und Eintauchtiefe in den Gehörgang, Stabilität durch passende Ausprägung für die Cymba, passendes Kabel) weitaus wichtiger ist als die klangliche Abstimmung und die Bestückung.
Der Hörer mit der besten und dicksten Bestückung bringt rein gar nichts, wenn er nicht stabil sitzt und ordentlich abdichtet!
Auch wird oft übersehen, dass unterschiedliche Aufsätze (Silikon oder Comply Foam) nur abdichten können, wenn der Zapfen der Hörers auch den richtigen Eintauchwinkel in den Gehörgang hat!
Aus diesem Grund biete ich eine sehr große Auswahl an verschiedenen Gehäuseformen und Größen an, die sich in den verschiedenen Parametern unterscheiden.
Erst wenn die Abdichtung ordentlich ist und das Hörergehäuse gut passt, macht es Sinn über die klangliche Abstimmungen und die Bestückung zu sprechen!
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Da hier immer wieder über die KZ In-Ears mit ihren vielen Treibern pro Ohr geschrieben wird, möchte ich auch mal meine Meinung zu diesem Hersteller und seinen Hörern schreiben:
Die KZ In-Ears sind Fern-Ost In-Ears mit verbauten China Belsin Treibern.
Belsin versucht die Treiber des Marktführers Knowles 1zu1 zu kopieren.
Die Optik und Bauformgröße der Treiber ist sehr ähnlich. Der qualitative Output und die Zuververlässigkeit ist schon wieder weiter vom Original entfernt. 
Natürlich sind diese Belsin Treiber im direkten Vergleich sehr günstig, aber nach einigen Tests aus Interesse, lasse ich da konsequent die Finger davon.
Für die aufgerufenen Produktpreise bekommt man bei KZ unbestritten wirklich sehr viele Belsin Treiber in ein Ohr geballert.
Verbaut man aber schlechtere Komponenten, brauch man natürlich auch mehr davon, um die Performance-Schwächen auszugleichen. 
Zudem sollten man beachten, dass die Bauform der Gehäuse nicht übermäßig groß werden darf, dass noch möglichst viele Menschen diese in ihre Ohren bekommen.
Von daher müssen auch teils sehr kleine Treiber verbaut werden, um auf die gewünschte Anzahl zu kommen, die einzeln betrachtet auch nicht mehr so performant sind.
Das nächste Problem KÖNNEN Fertigungstoleranzen der Treiber sein.
Da es bei In-Ears (im Gegensatz zu normalen Lautsprecherboxen) aufgrund des
Platzangebotes nicht die Möglichkeit ist aufwendige
Frequenzweichen mit großen
Bauteilen und hoher Güte zu fertigen, ist es
bei vielen marktüblichen Produkten völlig
normal, dass sich die Übertragungsbereiche mehrerer Treiber stark überlappen.
Aufgrund der Fertigungstoleranzen der Treiber (Beeinflussung der verschiedenen Treiber zueinander) kann sich der Frequenzgang ungeschwünscht verbiegen.
Werden also die verbauten Treiber nicht ordentlich im Vorfeld „gematcht“, so kann es zu klanglichen Unterschieden zwischen den Hörern kommen. Also Resultat verschiebt sich das Panorama. Die Stimme oder Snare (oder sonstige Instrumente) liegen nicht wie gewünscht und eingestellt in der Mitte wo sie hingehören.
Gerade bei nem Mono In-Ear Mix kann das super ätzend sein.
Ich hatte schon vernünftige KZ Hörer mit geringen Fertigungstoleranzen hier, aber eben auch öfter das Gegenteil.
Man kauft eben asiatische Massenware.
Wenn also der Sitz der KZ Hörer zu einem Ohr passen kann man akustisch Glück haben, aber eben auch Pech.
Wenn es NUR um den Aspekt Lautstärke im Verhältnis zur Kohle geht, sind die KZ In-Ears vorne dabei.
In Sachen Zuverlässigkeit, Fertigungskonsistenz, Features, Kabelqualität, akustische Auflösung und Nachhaltigkeit ist es aber ein China Massenprodukt.
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Und schon kommen wir wieder zum einleitenden Satz:
„Erlaubt ist was gefällt und ins Budget passt!“ 😊
Meine Sympathie liegt dann aber doch eher beim Shure Hörer, der nur einen dynamischen Treiber pro Ohr hat und recht überschaubar im Bereich der Fertigungstoleranzen ist.
Da in den letzten Jahren In-Ears immer mehr zum Standard auf Bühnen wurden und Modelle für mehrer Tausend Euro immer öfter verkauft werden, ist die Auswahl gigantisch groß geworden und geht vom günstigen Notbehelf bis zum teuren Luxusgut.
Bis in welche Gefilde ein großes Invest noch sinnvoll und verhältnismäßig ist, lässt sich natürlich diskutieren.
Wichtig ist zu wissen:
Alleine die Legierung von Schlagzeug Becken macht noch nicht den guten Klang.
Die teuerste Bronze Legierung bringt aber auch nichts, wenn das Becken nicht ordentlich gehämmert wurde.
Genauso lassen sich billige Messing Rohlinge nur bedingt zum brauchbaren Klang hämmern, den man von guten Becken kennt. 
Ist bei In-Ears in Sachen Gehäuseform, Treiberanzahl, Designaufwand, akustische Abstimmung und Zubehör nichts anders. 