Beiträge von Burkie

    Eben. Man muss die wirklichen Fachgeschäfte, die eine Auswahl haben, erstmal im Telefonbuch finden.
    Dann muss man telefonieren um rauszukriegen, was sie wirklich im Angebot haben.

    Und am Ende per Fax bestellen. :P


    Heute haben wir eine schöne neue Erfindung, die nennt sich Internet.

    Da kann ein jeder Händler sein Angebot, was er auf Lager hat, herzeigen um seine Kundschaft anzulocken.

    Das muss kein Händler so machen.

    Das kann ein Händler so machen.


    Frage: Über welches Händlersterben geht dieser Thread? =O

    Das stimmt wohl, die Händler hatten sich auf vielleicht zwei oder drei Marken spezialisiert. Je nachdem, wie groß wie waren.
    Wenn ich "viel Geld" für ein Schlagzeug übrig hätte, würde ich aber die verschiedenen Serien doch mal hören wollen.
    Bei Sonor damals vielleicht Hilite (Exklusiv), Signature oder Hilite Nussbaum, oder so. Und die Protec- oder Exklusiv-Kupfer-Hardware will ich dann natürlich auch im Laden mal anfassen...

    Oder, wenn ich mich nicht auf eine Marke festgelegt habe, dann will ich vielleicht die "Luxus-Serien" von Sonor und Yamaha mal vergleichen...


    Wenn das ein örtlicher Händler nicht leistet, nicht leisten kann, warum sollte ich mir dann ein "Luxus"-Schlagzeug bei ihm bestellen?



    Umgekehrt, wenn ich als Anfänger praktisch kaum Geld habe und mich noch nicht auf eine Marke festgelegt habe, dann soll mich der Händler beraten und durch den Dschungel der verschiedensten Marken und deren Serien führen, um den besten Kompromiss aus Geldnot und Qualität zu finden.

    Dazu muss der Händler die Instrumente aber mal selber in der Hand gehabt haben und sich damit auskennen.

    Häufig sind ja die werbewirksam angepriesenen Features der exklusiven Serien in schlichterem Design und vielleicht nur leicht abgespeckt auch in den Mittelklassse-Serien zu finden.
    Und manche "Features" sind eher nur Design und Augenschmaus ohne echten praktischen Mehrwert.
    Und nur die Einsteigerserien sind sehr auf Budget konstruiert, wobei die Hersteller da durchaus an unterschiedlichen Stellen sparen - die einen vielleicht eher an der Hardware, die anderen an den Kesseln, o.ä.
    In den Prospekt-Fotos sieht ja jede Hardware, jeder Kessel gut aus. Da wird jede Hardware als zuverlässig und stabil angepriesen, jede Trommel als ausdrucksstark und gut klingend beschrieben.

    Wie gut das alles in echt funktioniert und klingt, ist wieder eine andere Sache.


    Und das muss ein Händler, der Beratung betreiben will, natürlich wissen, sich damit auskennen, und die Instrumente wohl auch mal in der Hand gehabt haben. Wie sind die Kesselgratungen gearbeitet, wie gut sind die Gewinde in den Böckchen und Hardware? Verschleißen sie schnell, sodass die Schrauben nicht mehr greifen? Und so weiter.


    Wenn das lokale Händler aus verschiedenen Gründen nicht mehr leisten können, sondern auch nur noch auf Prospekte oder Herstellerwebseiten verweisen können, dann habe ich als Kunde doch gar keinen Grund, überhaupt dort ein Schlagzeug kaufen zu wollen.

    Dann kann ich mir als Anfänger mit wenig Geld auch ein Set beim Versender bestellen, was in den Kundenbewertungen hinreichend gut abschneidet.

    Wenn schon ohne echte Beratung, dann eben dort, wo es am billigsten ist.

    Das mit den Ersatzteilen steht so auf seiner Webseite.
    Sein Angebot steht im Web, und das ist recht überschaubar.
    Versand will er aber eigentlich nicht gerne machen, das steht auch so auf der Webseite.
    Also ist es ein lokales Geschäft. Für mich also uninteressant, weil ich zu weit weg wohne. Und das sehr überschaubare Angebot auf seiner Homepage lockt mich auch nicht, auf gut Glück mal hinzufahren.

    Der aus Kelsterbach ist ja nun leider nur ein regionaler Einzelkämpfer mit recht eingeschränktem Angebot an Shellsets. Zu den Serien passende Hardware oder Snares sind ja fast nie dabei. :rolleyes: Und Ersatzteile verkauft er nicht, weil er sie selber braucht...


    Mit Geiz hat das Aufkommen der Versender kaum was zu tun.

    Vielmehr mit Auswahl und Service.

    Wenn die ganze Leistung des örtlichen Händlers darin besteht, mir aus den Webseiten oder Katalogen der Hersteller was vorzulesen, was ich dann auch noch verbindlich bei ihm bestellen müsse, aber dann doch im Laden selbst abholen muss, dann habe ich aus Kundensicht nur alle Nachteile von Versand- und Vor-Ort-Handel kombiniert:

    a.) Ich kann es nicht im Laden ausprobieren.

    b.) Es muss erst noch bestellt werden.

    c.) Rückgaberecht wie beim Versandhandel habe ich nicht.

    d.) Muss es aber selber im Laden abholen.


    Wenn ich bei großen Versendern bestelle, habe ich fast die ganze Auswahl aller erhältlichen Instrumente, bekomme sie in meinen Wunschfarben, und habe ein Versand-Rückgaberecht. Das ist ein wesentlicher Vorteil für den Kunden.


    Ein kleiner Universal-Musikalien-Laden (Gitarre, Keyboards, Blasinstrumente,...) mit nur sehr regionalem Einzugsbereich kann es sich ja einfach nicht leisten, nach der Musikmesse die interessanten Neuheiten der wichtigsten Hersteller gestimmt und anspielbereit im Laden auszustellen - den Platz hat er nicht, das Kapital dafür vermutlich auch nicht - und am Ende bleibt er auf vielem sitzen. Was dann auch wieder Platz im Laden wegnimmt.

    Hallo,
    ein neues Schlagzeug kaufe ich mir neu vielleicht einmal im Leben, evtl. nochmal ein zweites Mal.
    Nach 10 oder 15 Jahren aber will ich vielleicht "aufstocken", aber es soll schon noch zum vorhandenen Schlagzeug passen.
    Also suche ich z.B. Hardware aus einer alten schon nicht mehr lieferbaren Serie - und dann natürlich bei Kleinanzeigen o.ä.


    Felle und Stöcke sind praktisch die einzigen Verschleißteile, die man immer wieder vor Ort neu nachkauft.


    Gäbe es einen 2nd-Hand-Laden für Schlagzeug, Kessel und Hardware, würde ich dort natürlich nachschauen, ob ich dort die passenden alten Teile für mein altes Schlagzeug bekomme.



    Ansonsten sehe ich natürlich den Vorteil großer (Online)-Händler: Riesen Auswahl, und bei Thomann, Musik Produktiv oder Music-Store auch im Laden vorführbar.

    Wenn ich mir ein neues Schlagzeug für 4-stellige Beträge gönnen möchte, dann mache ich heutzutage die Entscheidung ja nicht von der zufälligen geringen Auswahl des örtlichen kleinen Händlers abhängig.


    Sondern mache auch mal einen Ausflug nach Köln, Burgebrach oder Musik Produktiv.

    Mit so einem Instrument will man ja die nächsten 10 Jahre spielen, und deswegen soll dann schon alles perfekt sein - Kessel, Hardware, Farbe, Konfiguration.


    Vielleicht wäre ein Option, wenn örtliche Händler sich quasi als Service-Filialen von je nach dem Thomann oder Musik Produktiv o.ä. aufstellen könnten.

    Die große Auswahl gäbe es über die großen (Online-)-Händler, Service und Reparaturen vor Ort. Evtl. könnten Ausstellungs-Instrumente, Neuheiten in Hardware oder Kesseln, oder vom Kunden gewünschte Teile, etc. zwischen den Filialen "kreiseln".

    Dann könnten Filialen mehr Auswahl (zeitlich begrenzt) vor Ort zum Anschauen und Probespielen präsentieren ohne das Risiko, auf großen Lagerbeständen sitzen bleiben zu müssen.


    Und ich würde es begrüßen, würden die großen Musikhäuser und auch Händler vor Ort Gebrauchtinstrumente oder Teile älterer Serien anbieten können.

    Guten Tag,

    ich suche aus den Serien

    Sonor S-Class

    Sonor Sonic Plus

    Sonor Sonic Plus II

    a.) Tom-Halterungen/Gelenke/Prismen-Klemmen

    b.) die "Traversen" oder T-Bars (T.I.M) für die Hänge-Toms. Es sind die Metall-Flach-Streben, die an den Böckchen der Toms geschraubt sind, und die die Aufnahmen für die Tom-Halterungen/Gelenkarme tragen. Für S-Class und Sonic Plus (II) sind sie unterschiedlich. Ich suche alle Serien.

    c.) die Floor-Tom-Beine samt der Halterungen, die an den Böckchen der Floor-Toms angeschraubt sind.


    Mit freundlichen Grüßen

    Hallo,


    wenn es um die fertig gemischten 2-Spur-Stereo-Masters geht...


    Diese sind wohl nicht verloren, soweit sie seit den 80ern auf CD erhältlich waren und von den Originalen Stereo-Masters gezogen waren.


    Die CD bringt praktisch Master-Qualität, außer das Master-Band wird bei CD-Überspielung in der Dynamik komprimiert oder anderweitig behandelt und kompromittiert.


    In der 80ern war diese Art der Behandlung von Master-Aufnahmen für CD eher noch selten, und wenn die damals erhältlichen CDs von Original-Masters gezogen wurden, nicht von LP-Überspiel-Masters, dann sind wohl die Original-Stereo-Masters auf den kommerziell veröffentlichten CDs erhalten geblieben.



    Was verloren ist, sind natürlich Mehrspur-Session-Tapes, wenn sie denn dort archiviert wurden, oder unveröffentlichte Aufnahmen.


    Unveröffentlichte Aufnahmen sind meist auch aus gutem Grund nicht veröffentlicht worden, eben weil sie nicht so gut waren wie die veröffentlichten Masters.


    Mehrspur-Session-Tapes könnten dazu dienen, klassische Alben in Surround-Sound zu re-mixen, oder neue Stereo-Mixes herzustellen.
    Inwieweit solches aber der ursprünglichen Intention der Künstler gerecht wird, ist immer zweifelhaft.


    Letztlich bleiben nur die Master-Mix-Aufnahmen, die die Künstler und deren Produzenten damals zur Veröffentlichung frei gegeben haben.


    Und diese Aufnahmen sind, in Produktions-Kopien für die ausländischen Tochterfirmen und Presswerke überall auf der Welt, zum Glück überall auf der Welt verstreut gelagert, und auf CD veröffentlicht.


    Von daher, ist der Abbrand des Archivs weniger dramatisch als es sich anhört.


    Gruß

    Wenn das Publikum bestimmt, dass es eintönige Bumm-Tschack-Musik (oder derzeit Reggaeton-Rhythmen, das geht mir sowas von auf den Sack!! Jeder Hannebambel macht Songs im Reggaeton-Rhythmus) lieber hört, da können sich die qualifizierten Musiker noch so anstrengen.



    Hmmm...



    In elektronischer Disko-Musik waren ja immer Drum-Computer angesagt, aber das Breakbeat wurde über das weltberühmte "Ahmen-Break" gesamplet, eben weil es "live" und mit Feeling gespielt war.


    Ich frage mich, wieso schaffen es gut ausgebildete Drummer nicht, einen gut tanzbaren Rhythmus zu entwickeln, der auf Synkopen, Triolen und Ghost-Notes beruht, um damit Drum-Computern und schlechten Drummern das Wasser abzugraben...?


    Wenn's geiler groovt und mehr die Hüften schwingen lässt, wird doch dann niemand mehr sich mit Bumm-Tschack-Bu-Bumm zufrieden geben, erst recht nicht die Tänzer in der Disko...?



    Ich habe mal nach Reggaeton gegoogelt, und mir die ersten drei Videos dazu ausschnittsweise angehört: Es steht still, es groovt nicht, es liegt da wie tot.
    Ein halbwegs guter Drummer würde dem Ganzen Leben einhauchen, und es wirklich grooven lassen.


    Gruß

    Mal andersum: Wo gibt es für Musiker ähnlich sichere Jobs, die ein deutlich besseres Einkommen mit sich bringen? Wer in den öffentlichen Dienst möchte, verzichtet in den meisten Fällen auf Geld, zugunsten einer sehr sicheren Anstellung.
    (Auch wenn das natürlich nicht die Frage beantwortet, warum Musiker mit Diplom oder Master-Abschluss einer Universität nicht mit E13 eingruppiert werden.)


    Hallo,


    ich denke mal, mit dem gebotenen Gehalt kann man schon leben. Keine großen Sprünge zwar, aber auch keine wirklichen Zukunftssorgen.
    Das ist komfortabel und bietet Sicherheit.


    Vom Musiker im Polizeiorchester wird nicht verlangt, dass er/sie wie ein freier Musiker ständig kreativ ist, ihr/sein öffentliches Image pflegt, Fans akquiriert, Auftritte ranschafft oder Hits produziert.
    Es genügt, das einmal erlernte, nämlich Spiel nach Noten auf gewissem Niveau, auszuüben.
    Es ist klar, dass mit dem Gehalt nicht nur die Auftritte, sondern auch das Einüben des Repertoires abgegolten ist. Wer das aber studiert habt, kann das auch in überschaubarer Zeit.


    Universitätsabsolventen im wissenschaftlichen Bereich, die Vollzeit im öffentlichen Dienst an Unis angestellt sind, müssen ja auch Vollzeit an der Uni anwesend sein und dort arbeiten. Und die hatten auch ein hartes Studium hinter sich. Ingenieursstudiengänge oder gar die naturwissenschaftlichen Fächer sind intellektuell extrem herausfordernd. Von denen wird erwartet, dass sie ständig neues erforschen oder entwickeln - die müssen ständig wissenschaftlich kreativ sein. Dazu lernen, sich ständig in neue Bereiche vorwagen und dort erfolgreich sein: Das ist ja der Sinn der Forschung.


    Pflegekräfte, etwa in der Altenpflege oder im Krankenhaus, leisten täglich und am Wochenende körperlich und teils seelisch Schwerstarbeit. (Die tägliche Konfrontation mit Krankheit und Tod, oder mit vereinsamten Alten, die außer den Pflegekräften kaum jemand zur Ansprache haben, und denen sie wegen Pflegeterminplan kaum die notwendige Ansprache geben können, zehrt wahrscheinlich durchaus an der Seele der Pflegekräfte.) Und wie mieß und verachtend werden die bezahlt!


    Und dann gibt es die Berater der Bundeswehr, denen vom Verteidigungsministerium vorne und hinten mehr Geld als sie fressen können, reingeschoben wird.


    Das ist alles so dermaßen ungerecht.
    Wenn's nach mir ginge, gingen Pflegekräfte (Altenheim und Krankenhaus) mit 10.000 brutto im Monat nach hause, und wären so reichlich eingestellt, dass sie wirklich nur 5 Tage/8 Stunden arbeiten müssten. Mit reichlich Zeit, um mit den Alten oder Kranken zu reden, ihnen Gesprächspartner sein zu können, anstatt sie in Rekordzeit waschen zu müssen, um dann zum nächsten Termin zu eilen. Und mit 10 Wochen Urlaub im Jahr ausgestattet, damit sie sich wirklich gut von all dem Leid, Not und Tod des Berufes erholen zu können.


    Ärzte würde ich danach bezahlen, wie gesund sie ihre Patienten erhalten. Und nicht für jede Behandlung bezahlen. Für jedes Pillenrezept bekommt der Arzt einen Obolus von der Krankenkasse. Für ein ausführliches stundenlanges Gespräch, bei dem der Blutdruckpatient überzeugt wird, weniger fett zu essen und mehr Rad zu fahren, damit er keine Pillen braucht und sich selber gesund erhält, bekommt der Arzt kaum Geld. Was blöd und kontraproduktiv ist. Je erfolgreicher der Arzt ist, je gesünder seine Patienten sind, je weniger sie ihn aufsuchen müssen, je weniger Geld bekommt er. Also geht der Arzt den von der Obrigkeit gewünschten Weg, und hält seine Patienten zwischen Gesundheit und Tod in der Wage. (Ironisch und provokativ gemeint. Aber das Gleichnis hinkt in die richtige Richtung.)


    Es gibt soviel mehr Gesellschaftsprobleme, da erscheint mir das Musiker-Polizeiorchester-Lohnproblem ein sehr Luxus-Problem zu sein.


    Tut mir Leid, wenn ich da nicht die notwendige Empathie aufbringe.


    Gruß

    Hallo,


    in einigen Beiträgen oben ging es ja um den "Gegensatz" von "Kunst" gegen "Kommerz", eigentlich um "Kunst" gegen Publikums-Wirksamkeit von Musik.


    Pop-Musik, bei der die Drums auf "Bumm-Tschack-Bu-Bumm-Tschack" programmiert sind, also noch nicht mal von einem Drummer gespielt sind, hat durchaus Publikumserfolg. Das heißt, diese Songs bedeuten dem Publikum etwas.


    Wieso schaffen es nicht die Jazz-Musiker, die wohl allesamt so gut ausgebildet sind, dass sie alle Stile der Pop-Musik unausgeschlafen mit leichtem Kater noch ohne Mühen früh morgens perfekt spielen könnten, nicht, gute Pop-Songs mit guten Grooves selber zu erschaffen?
    Um damit die Massstäbe der Pop-Musik anzuheben?


    Es wird einerseits geklagt, dass gute Kunst kein Publikum fände. Aber simpelste Harmonien, simpelste Drum-Patterns ohne richtig Groove oder Drive Kohle einführen. Und man sich als Jazzer "unter Wert verkaufen" müsse, oder Musik "unter seinem Niveau" spielen müsse, wenn man Kohle machen wolle.
    Die erfolgreiche Pop-Musik sei einfach so simpel und "blöd", dass sie einfach unter dem Niveau der Jazzer sei.



    Das erscheint mir irgendwie widersprüchlich.


    Wieso schaffen es Jazz-Drummer nicht, einen richtig geilen tanzbaren Jazz-Groove zu entwickeln, der zwar vordergründig und beiläufig gehört, völlig bekannt und eingängig klingt, aber tatsächlich all die spieltechnischen Fertigkeiten der Jazz-Drummer ausnutzt und voraussetzt, um wirklich zu grooven? Und der, wegen der viel besseren Ausbildung der Jazz-Drummer, auch viel geiler und heißer groovt als all das Simple der Pop-Drum-Maschinen?


    Wieso schaffen es die besseren Musiker, die Jazzer, nicht, bessere Musikstücke zu machen, die besseren Publikumserfolg haben als das simple eintönige Gemache der Pop-Musik? All die Voraussetzungen, all die Akkorde, Harmonielehre, Grooves und Drum-Patterns haben sie doch alle intus und parat.


    "Take Five" ist für mich ein Stück, was sowas, was ich "propagiere", in gewisser Weise umgesetzt hat: Es klingt eingängig für all diejenigen, die es nur oberflächlich hören. Es klingt interessant für die oberflächlichen Hörer, weil es unterschwellig, ohne mit dem 5/4-Takt zu "protzen", eben was anders macht als all die 4/4-Swing-Stücke. Ohne die oberflächlichen Hörer mir "krummen Takten" zu verwirren oder abzutörnen. Im Gegenteil, es entwickelt daraus seinen Groove und Drive. Der aber erst mal bekannt und eingängig klingt.


    Umgekehrt, kann kaum ein im Rock-Beat gelernter Drummer das Stück wirklich nachspielen. Da wäre also der Vermarktungsvorteil der gut ausgebildeten Jazz-Drummer. Wenn 5/4-Swing eine Mode wäre, könnten nur die guten Jazz-Drummer sie bedienen.



    Als Hobby-Pop-Musiker, der zum Glück nicht von seiner Musik leben muss, und sich alles selbst beigebracht hat, macht es mir bei eigenen Songs immer wieder Spaß, an den Drums für mich neue Rhythmen zu lernen, die eher ungewöhnlich für Pop sind. Und solche Einflüsse in Kleinigkeiten in die Grooves einfließen zu lassen, sodass es insgesamt immer noch leicht durchhörbar klingt, aber wegen der Kleinigkeiten in den Details besser swingt oder groovt.


    Als Songschreiber versuche ich immer mal wieder, "ungewöhnliche" Akkorde zu verwenden, um die Mondschein-Harmonien zu durchbrechen, ohne aber den Songfluss zu stören. Es soll eher wie vordergründig Stillstand klingen, aber untenrum passiert was in Details, was die Sache unterschwellig interessanter macht.


    Die Jazzer würden über meine kleinen Tricks lachen, so simpel werden sie ihnen erscheinen. Für mich aber ist das die Methode, "Anspruch" mit Eingängigkeit zu verbinden, um die Eingängigkeit zu verbessern und gleichzeitig die Individualität der Musik zu erhöhen.


    Ich frage mich deshalb, wieso schaffen es Jazzer denn nicht, mit ihrer ganzen Ausbildung an Harmonielehre und Grooves und Rhythmen nicht, wirklich gute groovende Jazz-Pop-Songs mit ungewöhnlichen Harmonien zu machen, die deswegen individuell sind, aber trotzdem oder deswegen, eingängig und sehr tanzbar sind, und gleichzeitig "anspruchsvoll" sind und den Maßstab für gute Pop-Musik höher legen...? Und somit auch eine neue Welle oder Mode guter künstlerisch wertvoller Jazz-Pop-Tanz-Musik loszutreten...?


    Das ganze Handwerk dazu, all die Spiel- und Kompositionstechniken haben sie doch eigentlich im Überfluss gelernt...?


    Gruß

    Hallo,


    die Idee war ja von Beginn an, zuerst für die Gitarren, einen Wegwerf-Track zu trommeln, der zwar tight auf dem Klick ist, aber nicht unbedingt der Drum-Track in der Produktion bleiben soll.


    Um danach, zum Playback (ohne die Guide-Drums) und zum Klick, die finalen Drums einzutrommeln, um eben zur Song-Dynamik der Gitarren einfühlsamer, aber tight zum Klick, zu trommeln.


    So ungefähr haben wir das jetzt auch geschafft.


    Die Übung auf dem Weg dahin hat auch viel genutzt.


    Gruß

    Hallo, neues von der Metronom-Front... ;)



    Der Song selber ging durch diverse Revisionen. Im Tempo etwas schneller, etwas andere Drum-Patterns, dies und das.


    Das ging dann durch einige Aufnahme-Sessions, um den ganzen Song etwas schneller aufzunehmen. Dazu musste dann alles komplett, Drums und Gitarren und Gesang, neu aufgenommen werden.
    Die Aufnahme war fertig, aber wir immer noch nicht zufrieden damit. Session
    Die Drums dazu hatte ich dann nochmal mit anderen Patterns alleine neu eingespielt. Ich glaube, Stophenweise, und teilweise die Strophen dann einfach auf die anderen Strophen überkopiert.


    Dann haben wir die verschiedenen Aufnahmen abgehört, und uns entschlossen, den Song doch in der langsameren Version zu spielen.


    Also musste ich nochmals die Drum auf die langsame Version zum Metronom und zum Playback entrommeln.


    Bei der Session sass meine Mitmusikerin am Computer, um die Aufnahmen zu starten. Ich hatte ihr gesagt, "nimm solange auf, bis ich aus dem Timing komme oder abbreche."


    Lustigerweise konnte ich nun den Song komplett mit Feeling und in Time zum Metronom durchtrommeln.



    Ich glaube, die Übung bei den vergangenen Sessions hat's gebracht, und auch meine "lockere" Einstellung dazu, ab der Stelle, wo es aus dem Timing gehen würde, in neuem Take ansetzen zu würden.


    Das hat mir diesen Druck rausgenommen, und ich konnte es fast schon genießen, den Song zu spielen. Mir hat's auch Spaß gemacht, diese Session zu spielen, aber ich war trotzdem froh, als der Take im Kasten war.



    Was die anderen gesagt hatten, dass es Übung braucht, um zum Metronom zu spielen, stimmt genau.


    Ich danke für die Tipps.


    Gruß



    Du hast völlig recht.


    Das ist mir im Nachhinein aufgefallen, als ich in in meinem Musikprojekt aufgenommen habe.


    Da war ich für die Drum-Patterns verantwortlich, also dafür, mir was passendes dazu auszudenken. Das hat sich ewig hingezogen.
    Auf einer Session in einem Tempo was eingetrommelt, beim Abhören klang es zwar durchaus tight, aber gefühlsmäßig nicht so gut.
    Also, vereinfacht, nochmal eingespielt. Tja, OK, aber wieder nicht so der Brüller.


    Usw.


    Über einige Sessions, Tempo erhöht, andere Drum-Patterns ausprobiert.


    Dann wieder zurückgegangen, auf die Aufnahme im langsameren Tempo, und darauf nochmal die Drums anders gespielt.


    Nun gut, wir machen das nur nebenbei als Hobby. Von daher, es muss nicht bei der ersten Session perfekt sein, wir haben ja die Zeit.



    Aber das macht mir auch klar, wie gut es ist, einen Drummer zu haben, der bei der einzigen Session einen brauchbaren hittauglichen Beat eintrommelt.


    Ich ziehe also meine Kritik zurück.


    Gruß


    Naja,


    man könnte der berechtigten Ansicht sein, es wäre der Vorbildcharakter, wenn vermehrt Frauen etwa Jazzdrums spielten, oder aber Professuren als Jazz-Drummerin inne hätten. Um auf diese Weise jungen Frauen Mut zu machen, in diese Richtung zu gehen.


    Seien wir mal ehrlich, ich glaube, die meisten Jazz-Dozenten an Musikhochschulen sind (für Jazz-Begriffe) durchschnittlich sehr gute Musiker, aber nicht unbedingt diejenigen, die als stilprägend in die Annalen des Jazz eingehen würden. Das macht auch nichts. Um sehr gute Lehre zu betreiben, muss diejenige den breiten Überblick haben und das Talent, die verschiedensten Stile und solide fortgeschrittene Grundtechniken didaktisch klug vermitteln zu können.


    Von daher halte ich es durchaus für sinnvoll, wenn Frauen etwas als Jazz-Drum-Dozenten nicht besser als alle Männer sein sollen oder müssen, sondern nur so gut wie die Männer, die den Ruf bekommen.


    Also, platt gesagt, statt mittelmäßige Männer zu berufen, eben auch mittelmäßige Frauen zu berufen, bis in etwa Parität hergestellt ist.


    Andererseits, frage ich mich, warum eine solche Unterscheidung zwischen zu fördernden Menschen und eher durch Quotenregelungen zu diskriminierenden Menschen am Geschlecht festgemacht werden sollte.


    Man könnte auch den Charakter heranziehen: Ich glaube, Karriere in Hochschul-Strukturen machen "Alpha-Männchen", also Menschen, die Netzwerke aufbauen, Beziehungen knüpfen, sich ins Gespräch bringen und sich auch mit Ellenbogen durchsetzen. Damit fördern diese Menschen auch genau solche Strukturen und festigen sie.


    Warum also sollte man nicht eine Quotenregelung zwischen "Alpha-Menschen" und Introvertierten oder "Team-Playern" einführen?


    Oder aber, um das ganze ins Absurde zu führen, nicht zwischen Normalsichtigen und Brillenträgern? Zwischen Bartträgern oder LanghaarigenInnen?


    Warum soll denn unbedingt das Geschlecht dasjenige Merkmal sein, an dem echte oder vermeintliche Chancengleichheit oder Diskriminierung festgemacht wird?


    Wie man leicht erkennt, habe ich keine abgeschlossene Meinung zu dem Thema.


    Ich frage mich auch, weshalb das Thema "Frauen" denn nun gerade im Jazz-Bereich, der ja nun wirklich nur eine Randerscheinung des gesellschaftlichen Lebens ist, unbedint eine Rolle spielen sollte.
    Wichtiger wären für mich die Bereiche MINT, Manager, Aufsichtsräte. Weil in diesen Bereichen sehr viel Menschen davon abhängen, welche Sichtweisen zu Familie und Kindern in Geschäftsführung und Management herrschen.
    Üblicherweise sind Studien- und Promotionsjahre die Lebensjahre von 19 bis Mitte/Ende 20. Habilitation, oder Festigung der Karriere in Unternehmen, sind dann die Jahre von Ende 20 bis Ende 30.
    Also, die besten Jahre, um Partner zu finden und Familie zu gründen. In diesen Jahren müssten also Frauen wegen Babyjahr aussetzen, oder aber lange Jahre lang kinderlos bleiben, wenn sie Karriere nach den Regeln der Männer machen wollten.


    Es ist meines Erachtens selten blöd, dass Frauen auf diese Weise von Karriere und wichtigen Positionen de facto ausgeschlossen werden, wenn sie sich mit ihrem Partner entschließen, Kinder zu haben. Und zwar, nicht wegen der Frauen, die dann keine Karriere machen, sondern für die Allgemeinheit, weil auf diese Weise letztlich in den Top-Positionen der Wirtschaft und Industrie, bloß noch Männer übrigbleiben.
    Damit entgeht uns allen die weibliche Sichtweise auf Konflikte, Wirtschaftsstrategien.


    Diese Argumentation ist letztlich "sexistisch", weil sie implizit darauf beruht, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts andere Entscheidungen, andere Strategien in Unternehmen treffen würden.


    Zum anderen ist es aber selten dumm, das Potenzial von gut ausgebildeten Frauen, oder von Frauen, die das Potenzial haben, sich gut auszubilden, allein wegen Nachwuchs und damit verbundener Babypause zu vernachlässigen.
    Unser Land, und insgesamt Europa hat keine Rohstoffe. Unser Pfund sind stabile politische Verhältnisse, und ein noch gutes Ausbildungs- und Universitäts-System. Das müssen wir stärken, und deshalb dürfen wir es uns nicht erlauben, intelligente Frauen, die studieren, MINT-Fächer belegen, wegen Kindern und Baby-Pause auszubremsen.


    Die Jungs alleine schaffen das nicht: Wir haben dann vielleicht 5% kluge Köpfe, und 10% mittelmäßige. Wenn wir das Potenzial der Frauen gleichsam nutzen, haben wir ca. 10% kluge Köpfe, und etwa 20% mittelmäßige, die kreativ erfinderisch, forschend, wirtschaftslenkend tätig wären.
    Es ist einfach dumm, dieses Potenzial der knappen Mehrheit der Bevölkerung (der Frauen) nicht zu nutzen. Und dafür müssen wir Strukturen schaffen, die es ermöglichen, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen.


    Gruß

    Ich finde, dass du mit der unpassenden Brille auf das Ganze schaust. Blaine war derjenige, der im Studio perfekt umsetzen musste/konnte, was musikalisch gefordert wurde. Es ging nicht darum, "beeindruckende Signature"-Fills reinzudrücken, sondern die Ausdrucksstärke des Liedes zu perfektionieren - unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er oftmals den Drummer von Band XYZ im Studio "implementieren" musste. Das bedeutet, alles, was er im Studio einspielte, musste auch so in etwa vom Banddrummer später bei LiveAuftritten umsetzbar sein. ... Blaine wolte und sollte nicht "Erste Geige" spielen.


    Zudem muss das auch alles immer im Kontext der Zeit betrachtet werden. Blaines Intro für "Be my Baby" war in jener Zeit z.B. aus Schlagzeug-Sicht so ungewohnt neu und prägnant für Popmusik, wie Gadds Intro bei "50 ways to leave your lover". Selbe Kiste, nur mehr als ein Jahrzehnt vorher.


    Zudem: Um ein gefragter Studiomusiker zu sein, bedarf es ja viel mehr, als "beeindruckender technischer Fähigkeiten" (Da geraten Charakter, musikalisches Verständnis, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit etc. ganz stark in den Fokus).


    Danke sehr.


    Das, und andere Beiträge in diese Richtung hin, haben mir zur Erklärung geholfen.


    Ich sehe es so, dass er den Grund-Rhythmus eines Songs schnell erkennen musste, weil es wohl keine Schlagzeugnoten gab. Und der sollte möglichst einfach, damit die Amateur-Drummer der Bands es auch noch spielen konnten, umgesetzt werden.


    Ich denke, dass es damals auch noch einfacher war, als Studiodrummer Fuß zu fassen. Es gab noch keine Drum-Machines, keine Programmiererei mit verblüffend echten Samples, so wie heute.


    Gruß

    Ich habe eine Frage:


    Welchen Vorteil hätte es denn, wenn mehr Frauen Jazz spielten?
    Welchen Vorteil hätte es denn, wenn mehr Frauen Schlagzeug spielten, im Jazz oder anderswo?


    Welchen Vorteil hätte denn das Publikum davon?
    Wenn es um Ausbildungs-Musikstile geht wie etwa Jazz oder E-Musik: Da sollten ja alle Musiker ähnlich gut ausgebildet und auf ähnlich gutem Niveau ähnlich unpersönlich gut spielen können, sodass man wohl nicht hört, ob ein Kerl oder eine Frau am Kit sitzt, oder...? Die spielen die Noten perfekt, und im Ausdruck so, wie es der Dirigent oder Bandleader will. Hört das Publikum, ob eine Frau oder ein Mann das betreffende Instrument spielt?
    Hätte das Publikum, außer vom visuellen Anblick beim Konzert in der Konzerthalle, irgendeinen Mehrwert davon, ob Frauen oder Männer spielen? Würde das Publikum einen Unterschied hören?


    Außer, die/der betreffende Drummerin/Drummer hat sich einen persönlichen Stil zusätzlich draufgeschafft, der beim Publikum ankommt. Aber dann geht es doch wohl weniger um die Frage, ob Frau oder Mann, sondern um den speziellen persönlichen Stil, oder nicht?



    Welchen Vorteil hätte es für Frauen, wenn mehr Frauen als Instrumentalistinnen solche eher "brotlose Kunst" wie Jazz spielen? Um sich dann mit Unterricht oder anderen Brotberufen die Miete und die Brötchen zu verdienen?


    Den Publikumserfolg, den manche wenige dann doch bekommen, kann man ja wohl sinnvollerweise nicht quotieren. Oder..?
    Manchmal scheint der Publikumserfolg ja auch nicht nur unbedingt aus der Spielweise zu kommen, sondern womöglich auch durch Marketing. Etwa, bei dem Punk-Violinisten Nigel Kennedy, der zwar Klassik spielt, sich aber wie ein Punk kleidet und stylt.



    Im deutschen Musik-Unversitätswesen könnte es durchaus nützlich oder interessant sein, ein zeitlang eine Quote zu fahren, bis alle Professuren 50:50 aufgeteilt sind, um zu sehen, ob sich dadurch etwas in der Musiklandschaft ändert.


    Allerdings, bei solchen Quoten frage ich mich immer, warum zielen sie nur auf Frauen gegen Männer ab. Man könnte ja auch Quoten zwischen Brillenträgern und Normalsichtigen aufmachen, um eine dahingehende Gerechtigkeit herzustellen.


    Gruß

    Hallo,


    was ich auf dem Video zur Session von "Tambourine Man" der Byrds gehört habe, ist für mich jetzt nichts, was irgendwie berauschend wäre. Es ist simples "Bum-Tschack-Bu-Bum-Tschack"-Getrommele, was eigentlich auch jeder Amateur-Drummer drauf hat. Die Fills sind auch simple Amateur-Drummer-Fills.


    Die einzige Kunst, so erscheint es mir, ist das Tempo zu halten, bei/nach den Fills nicht schneller zu werden.


    Das einzige tricky an dem Song ist wohl die Kick im Fade-Out.


    Vielleicht kann mir jemand, der kompetenter als ich ist, mir erklären, was an dem Getrommel so super gut gewesen ist..?


    Gruß

    Haha...


    Die Mädels haben ja nicht mal eine Band damals angesagter Unterhaltungsmusik auf die Beine bekommen.


    Es geht ja nicht nur um Jazz...


    Mädels als Musiker sind im gesamten Unterhaltungsbereich unterrepräsentiert. Wenn du eine Band gründen willst, melden sich praktisch nur immer Jungs.
    Obwohl es in der Vergangenheit immer wieder Beispiele von Mädelsbands gegeben hat, die sich spieltechnisch gar nicht vor Jungsbands verstecken mussten:
    Die Runaways, die Lassie-Singers, die Britta, die Carpenters (Karen Carpenter als Drummerin mit guter Gesangsstimme) zum Beispiel.


    Ich habe ja immer Mal mit Musikerinnen zusammen gearbeitet, als Amateur. Meist waren die Mädels "nur" gute Sängerinnen, aber da war ich meist auf mich selbst zurückgeworfen, wenn es ums Songschreiben oder Arrangieren ging.
    Bei einer quasi professionellen Sängerin, konnte sie ihr musikalisches Pfund in die Band einbringen, was Aufnahmen von Demos und Gesangsarrangements (ich habe auch gesungen) anbetrifft. Außerdem ansagen, in welcher Tonart die Stücke gespielt werden mussten, damit es für ihre Gesangsstimme passte.


    Sowas wünscht man sich ja als Musiker! Das da jemand ist, der kompetent ist, der Ahnung von Tonarten und Rhythmus hat, der da mitreden kann.


    Jetzt mache in ein Projekt mit einer Musikerin, die Gitarre spielt, singt und Songs schreibt. Das ist wie Urlaub oder wie angenehmes Arbeiten. Ich kann mir ihr auf Augenhöhe oder mit Hochblicken arbeiten, wenn es ums Arrangieren und Komponieren geht. Es ist einfach angenehm, in der Band oder im Duo nicht der einzige sein zu müssen, der Songs schreibt, oder alles alleine arrangieren muss. Es ist einfach schön, eine Sängerin im Duo zu haben, die ihre Songs schreibt, fitter als ich an den Akkorden ist, und einen Sinn für Rhythmus hat.


    Ich frage mich nur, wieso es solche kompetenten Musikerinnen anscheinend nur so wenig gibt.


    Wieso haben meist die Mädels nicht die Durchsetzungskraft, um sich selber soweit auszubilden und durchzusetzen?


    Gruß


    Naja,


    so eine Aktion gab es damals im Musikunterricht auch.
    Weil ich mich vorher schon mit Drums eher theoretisch beschäftigt hatte (dazu später mehr), hatte ich mich als Junge auch dazu gemeldet.
    Leider war die Fußmaschine an der Basedrum defekt oder gleich gar nicht vorhanden, so musst ich sie mit dem Stock anspielen, was natürlich totale Enttäuschung war.
    Soviel also zum Musikunterricht in Schulen...


    Als Pimpf hatte ich mal eine Kirmes-Band in unserem Dorf gesehen, ich habe mich natürlich so aufgestellt, dass ich dem Drummer auf die Füße sehen konnte. Aha, er spielt alle 4tel auf dem Fuß mit. Aha, so macht man das also. Die Backbeats auf der Snare, und wenn Rock'n'Roll, beim zweiten Backbeat einen doppelten. Aha, so einfach ist das also. ;)


    Ein paar Jahre später, immer noch ohne eigenes Kit, habe ich mir einfach mal ein paar Stöcke gekauft, um zuhause auf Federmäppchen als Snaredrumersatz, und auf den Lampenschirm der Schreibtischlampe als Beckenersatz trommeln zu können.
    Wenig später habe ich mir ein gebrauchtes Kit gekauft und im Keller des Elternhauses wie blöde geübt.
    2-3 Jahre später habe ich dann mal auf einer Jazz-Jam mitgespielt, mehr schlecht als recht. Der Gitarrist der Band zeigte mir nach dem ersten Song, was ich auf dem Ride spielen sollte. Kann es etwas deprimierenderes für einen Drummer geben...? Naja, das war nur mein Einstieg...


    Übrigens, bei der Musikunterrichts-Aktion hat sich auch ein Mädel an die E-Gitarre gewagt, kein Bube traute sich.


    Die erste Band aus dem Jahrgang war aber eine Jungs-Band. Die Mädels haben keine Band aufgestellt. Wieso nicht? Da gab es bestimmt Mädels, die Gitarre, Klavier/Keyboard gelernt hatten.
    Ich denke, für die Mädels war das nur so ein Hobby.
    Für die Jungs aber eine echte tiefe Leidenschaft.


    Ich glaube, sowas kann man nicht anerziehen. Als Eltern kann man sowas nur fördernd unterstützen, etwa dadurch, dass die Schülerband in der Garage übt. Aber man kann es nicht herbeierziehen.
    Der Wille, Drums zu spielen, egal, wie unglücklich die Umstände aussehen, muss einfach in der Person intrinsisch angelegt sein. Gilt auch für alle anderen Instrumente, mit Abstrichen, weil Gitarre oder Keyboards ja leiser und weniger raumgreifend sind wie etwa Drums.


    Wenn aber die Kinder nicht diese tiefe Motivation mitbringen, wird das nur ein Strohfeuer.


    Gruß