Beiträge von Burkie

    m_tree,


    du hast ja völlig recht!
    Ich habe das von dir kommentierte Video nicht angesehen. Und ich habe dich und deinen Kommentar ganz falsch eingeschätzt.


    Auf vorherigen Seiten wurden die Videos junger Schlagzeugerinnen wegen ihrer Outfits kommentiert.

    Und dann kamst du mit deinem Kommentar, den ich in der Serie dieser anderen Kommentare ebenso in diese Richtung verstanden habe.
    Das tut mir Leid! Da hätte ich besser mal genauer die Videos angeschaut und überlegt, bevor ich schrieb.


    Ich habe einen Fehler begannen.
    Ich kann dich nur um Entschuldigung bitten.

    Grüße

    Du meinst dieses Video?
    7 Words (Deftones) DRUM COVER by Marius Baum (Oberkörperfrei)


    Weißt du, dieses Drummerforum dreht sich ausschließlich nur um dich. Alle Beiträge und Threads werden nur geschrieben wegen dir.


    "Kein Wunder, dass sein Spiel so musikalisch klingt - er hat ja auch noch wesentlich mehr drauf als Schlagzeugspielen. ;)"


    Wie findest du diesen Kommentar zu deiner Trommelei?

    Unsachlich?

    Verletzend?


    Kannst du dir vorstellen, dass dein Kommentar:
    "Kein Wunder, dass ihr Spiel so musikalisch klingt - sie hat ja auch noch wesentlich mehr drauf als Schlagzeugspielen. ";)

    unsachlich oder verletzend sein könnte?


    Mal sich an der eigenen Nase fassen?
    Mal darüber nach denken?

    Grüße

    Terry Williams war mein erstes Beispiel.

    Weil ich, als ich mit Drums angefangen hatte, Terry Williams in meiner jugendlichen Ignoranz nicht als super hochklassigen Drummer einschätzte. Obgleich ich die Musik der Dire Straits als Gesamtpaket durchaus mochte.


    (Abgesehen davon... Allein, dass er eine Zeit lang in einer hochkarätigen Band wie den Dire Straits spielte, dass er die Touren geschafft hatte und vor großem Publikum spielte (Lampenfieber; Angst, sich vor großem Publikum zu "blamieren", wenn man sich mal verhaut, ...) zeigt schon, dass er was drauf hatte. Mehr erreicht als die aller meisten von uns hat er allemal.)

    Ein anderes Beispiel ist Ringo.
    Zu Zeiten der Beatles, und auch danach noch, wurden seine Fähigkeiten häufig abgewertet. Manche nannten in gar gehässig den "Pausenclown" der Beatles.
    Manche Kritiker schrieben sinngemäß, seine Fähigkeiten seien begrenzt, er trommele wie ihm eben Arme und Beine gewachsen seien, und seine Tugend sei die Zuverlässigkeit.

    Heutzutage fällt das Urteil meist anders aus.
    Sein Spiel etwa auf "Day in the Life", "In my Life", "What goes on" oder "Come Together" wird allenthalben als "ikonisch" (um nicht zu sagen "klassisch") gerühmt.
    Seine Fills auf "Day in the Life" werden als ikonisch gerühmt; seine Drum-Parts auf "In my Life" als total geschmackvoll und klassisch bezeichnet, sein konstanter durchgehender Beat auf "What goes on" gar als Challenge für Drummer gehandelt. (Kann man über diverse Youtubes nachvollziehen.)


    Je länger es her ist (je mehr "vintage"), desto besser ("klassischer") wird es angesehen....?

    Verklärt man es aus dem größeren zeitlichen Abstand lediglich, oder haben zeitgenössische Kritiker die falschen Maßstäbe angelegt...?

    Grüße

    Sina war von mir nur als ein Beispiel für die junge Drummergeneration gewählt. Weil ihre Werke und Covers über Youtube für jeden nachvollziehbar und nachhörbar sind.

    Hätte ich geschrieben, meine jungen Schlagzeugschüler seien begeistert vom kraftvollem sattem Rock-Feeling im Spiel des Terry Williams, so wären das ja nur unbelegbare Behauptungen.
    Ob Sina nun besonders gut oder lediglich "durchschnittlich" gut sei, war mir beim Auswählen ihres Youtube-Covers egal.

    Mein Punkt war eigentlich nur, dass einige aus der jungen Drummergeneration das Spiel von Terry Williams mit den Dire Straits anerkennenswert oder inspirierend finden - immerhin so sehr, dass sie ihn covern.
    Sie selber schreibt in der Beschreibung ihres Videos:


    Zitat

    For this drum cover I played along to a drumless track of the original studio version but I like the energetic Alchemy Live version better. So this is my tribute to Terry Williams, the great Dire Straits drummer throughout the 80s, I'm a fan! However, I did not cover his Live drum part note for note but I played in the style of Terry Williams.

    Grüße

    Nur ganz nebenbei, fernab von Diskussionen über Begrifflichkeiten wie klassisch, vintage oder was auch immer, mein Senf zu Dire Straits:


    Auch ich fand Terry Williams für die Band grundsätzlich fehlbesetzt.
    Pick Withers ist ein swingender funky Drummer, das ganze Ding groovt unglaublich. Terry Williams war komplett anders. Songs wie "Once upon a time in the West" wurden auf der "Alchemy" Liveplatte mit TW zu Stadion-Rockern, genau wie "Sultans..." etc.

    ...

    Brothers in Arms ist der kommerzielle DS-Bestseller, deshalb brachte es ein Drum-Intro wie bei "Money For Nothing" zu einer großen Bekanntheit, auch bei Nichtmusikern. Cool an diesem Intro ist die bedrohliche Atmosphäre und der Spannungsaufbau. Das Getrommel im Einzelnen ansich finde ich da gar nicht so wichtig.

    Hallo,


    ja, so ähnlich empfand ich das eigentlich auch.

    Pick Withers empfand ich elegant trommelnd, irgendwie nicht viel und vor allem nicht zu viele laute Schläge, aber die wenigen richtig und präzise, sodass alles scheinbar mühelos groovt.


    Du hast das schön beschrieben, mit Terry Williams wurde die Musik zu Stadion-Rockern.

    Vielleicht wollte das der Bandleader aber genau so?

    Die Band ist ja dann mit Brothers in Arms auch durch fast alle Stadien der Welt getourt. Vielleicht wollte Knopfler dafür einen eher "plakativen" Stadion-Rock-Rhythmus?


    Das besagte Drum-Intro steigert sich in seiner Wildheit stetig bis zur Klimax, bis das Gitarrenriff einsetzt, und den Song auf eine andere Ebene setzt (weg von den "Ambient-Synthis", hin zum "bodenständigen" Gitarrenriff).

    Genau, das ist passend für den Song und die Atmosphäre.

    Die einzelnen Noten an sich sind da eher unwichtig. (Auf der Tournee hat Terry Williams dieses Intro - so erscheint es - jedes mal neu herbei improvisiert.



    Deswegen fand ich es etwas verwunderlich, dass nun junge SchlagzeugerInnen etwa das Intro transkribieren und lehren, oder z.B. Sina genau die Version mit Terry Williams on Sultans of Swing bevorzugt, statt eine mit Pick Withers.


    Offensichtlich verändern sich die Sichtweise und Einschätzungen zu Drummern oder ihrem Spiel mit größer werdendem zeitlich Abstand?


    Grüße



    P.S.: Könntet ihr womöglich bitte eure Meta-Diskussionen über Forums-Diskussionen aus diesem Thread heraushalten. Hier sind sie nämlich off-topic. Danke.

    P.S. Vielleicht habe ich den Startbeitrag im falschen Ton gelesen, aber für mich klang das etwas missgünstig.

    So war es nicht gemeint.

    Der Bandleader wird sich schon was dabei gedacht haben, ausgerechnet Terry Willliams für seine berühmte Live-Band zu verpflichten.

    Vielleicht wollte Knopfler einfach so einen "typischen" (um nicht zu sagen "klassischen") Rock-Rhythmus für seine Band haben, damit es massentauglich wird oder bleibt?

    "Frickel-Getrommele" hätte vielleicht von der Gitarre und der Melodie der Songs zu sehr abgelenkt?


    Der Schlagzeuger der anderen damaligen "besten Band der Welt", Stewart Copeland, spielte ja schon frickeliger und kniffeliger, und hatte häufig mal "die Eins versteckt".


    Ich fand es bemerkenswert, dass sich heutzutage einige junge Trommlerinnen etwa Terry Williams ein wenig als Vorbild nehmen. Wo er glaube ich in seiner aktiven Zeit bei den Dire Straits glaube ich nicht wirklich als Schlagzeuger, den man unbedingt exakt nachspielen will oder sich als Vorbild ausguckt, galt. Zumindest konnte oder durfte er "Frickelzeug" bei den Dire Straits nicht spielen (hätte wohl auch nicht zu den Songs gepasst). Sondern eher, so erscheint es mir, doch hauptsächlich "simplen" geraden Rock.

    Heutzutage allerdings gilt sein Spiel für einige junger Trommlerinnen anscheinend als zumindest sehr typisch ("klassisch", wenn nicht gar stilbildend) für derartige Rockmusik, und um solche Rockmusik authentisch spielen zu können, müsse (oder wäre es nicht verkehrt), sich ein Beispiel an Williams' Spiel zu nehmen.


    Und diese Wendung fand ich bemerkenswert.


    Grüße

    Hallo,


    ich finde es in letzter Zeit etwas seltsam, oder bemerkenswert, wie Drummer, wenn sie nur "vintage" genug sind, transkribiert und gecovert werden.

    Die - wie ich finde - zu ihrer Zeit gar nicht so großartiges geleistet haben.


    Etwa Terry Williams, der zweite Drummer der Dire Straits. Er spielte nach Pick Withers ab 1982 bis etwa 1988 bei den Dire Straits.

    Pick Withers war der erste Drummer der Dire Straits bis 1982; er hatte das Album "Love over Gold" noch eingespielt, war aber für die Tour dazu schon nicht mehr dabei.

    Ich fand, er spielte druckvoll, aber auch recht relaxed, elegant. Genau das, was die Songs brauchten.


    Terry Williams wurde für die Tour für "Love over Gold" verpflichtet. Sein Background war wohl eher der "Pub Rock". Für meinen persönlichen Geschmack, war er eher der plakative "Reinpatscher".

    Seine erste (und fast auch einzige) Studio-Aufnahmen mit den Dire Straits war die Maxi-Single "Twisting by the Pool", mit "Two Young Lovers" und "If I had You" - Rock'n'Roll, Rockabilly (?), Pub-Rock, was seinem Stil sehr gut entsprach. Nicht so elegant wie Pick Withers, eher "voll auf die 12, immer voll auf die Glocke".


    Auf der '83er Tour für das "Experimentalalbum" "Love Over Gold" der Dire Straits spielte er natürlich auch die Klassiker mit, etwa "Sultans of Swing". und vorbei war die Eleganz eines Pick Withers, unter seinen Stöcken wurden sie zu Kneipen-Gassenhauern, fast jeder Takt mit einem Chrash auf der Eins - vielleicht wollte der Bandleader Mark Knopfler das ja auch so.


    Interessant finde ich, dass junger DrummerInnen genau sein Spiel für "Sultans of Swing" covern und als "klassisch" anerkennen: Sina: Terry William - Sultans of Swing (Alchemy 1983)


    Bei den Aufnahmen für das nächste Album, "Brothers in Arms" spielte er zunächst noch im Studio mit. Aber sein Drumming reichte nicht aus, war nicht gut genug für diese neuen Songs. Fast alles, was er getrommelt hatte, wurde durch Omar Hakim ersetzt.

    Angeblich ist alles, was er auf dem Album gespielt hat, was nicht von Omar Hakim ersetzt wurde, das Intro zu "Money for Nothing" (laut "SoundOnSound", Internet-Magazin).

    Das Intro war ein "wildes" Improvisieren, im Studio angefeuert durch die Band, die ihn anfeuerten, noch wilder zu spielen, bis zu dem Punkt, an dem das Synthie-Intro vorbei war und Mark Knopfler mit seiner Gitarre einsetzte (laut "SoundOnSound").


    Für mich war das damals, als "Money for Nothing" raus kam, auch nichts besonderes, bloß ein "wildes Getrommel", was eigentlich jeder so oder so ähnlich auch improvisiert hätte.

    Heute wird dieses Intro transkribiert und in Videos gelehrt.

    Sickly Drummer (Oscar Chamorro): TERRY WILLIAMS - MONEY FOR NOTHING INTRO (DRUMS LESSON)


    Selbst der "Wunder-Schlagzeuger" El Estepario Siberiano covert dieses Intro: El Estepario Siberiano: Money for Nothing Intro


    Und hier erklärt er sogar die Durchkomponiertheit dieses Intros: El Estepario Siberiano : Intro Money for Nothing (ab Minute 12:40)


    Ich empfinde das bemerkenswert.

    Terry Williams, obgleich für die Studio-Aufnahmen "gefeuert", spielte die Tour und die Video-Clips mit.

    Auf der Tour konnte Terry Williams selbst dieses sein Intro auch nicht immer so 1:1 nach spielen, oder auch nur richtig zum Ende bringen, punktgenau auf den Beginn des Gitarrenriffs von Mark Knopfler.

    Ich finde es interessant und bemerkenswert, dass sein Stil heutzutage gecovert und transkribiert und gar auf Youtube-Videos gelehrt wird.

    Wenn man so spielt, wie einem Arme und Beine gewachsen sind, eigen klingt mit seinen Fehlern oder Unvollkommenheiten nach der "Reinen Lehre", man seinen eigenen Sound und Stil hat.

    Der heutzutage von einigen Leuten dann so gut gefunden wird, dass sie ihn 1:1 covern wollen, analysieren, transkribieren und sogar lehren.


    Wie seht ihr das? Was ist eure Meinung dazu?
    (Terry Williams sei von mir hier nur als Beispiel genannt.)


    Grüße

    Genau,


    diese Darstellung der Moden hatte ich auch mal gefunden.

    Diese Darstellung gilt für eine einzige gleichmäßig gespannte Membran. (Mit Resofell sieht das u.U. schon wieder etwas anders aus.)

    Und meine Vermutung, diese Obertöne beim Anspielen in der Mitte anzuregen indem das Schlagfell arg unsymmetrisch gestimmt wird, bestätigst du ja.


    Grüße

    Burkie: das mache ich bei den meisten Songs auch in der Tat. Das Gute ist, dass man halt variieren kann, je nachdem wie resonant man den Sound haben will. Spiele ich dann mal wirklich mittig, kommt mir der Sound trocken und langweilig vor, was sicherlich dann schon wieder an der Gewohnheit liegt. Mich würde einfach mal physikalisch interessieren, warum das so ist und ob man diesen "Randeffekt" durch eine bestimmte Stimmung auch in Fellmitte hin bekommt.


    Du könntest mal nach "Schwingungsmembran" o.ä im Internet suchen.

    Oder in der Drum-Tuning-Bible nach lesen.

    Irgendwo dort oder sonstwo im Netz hatte ich mal was gefunden zu den Schwingungsmoden der Trommelfelle.

    Das wäre der Einstieg in die Physik dahinter.


    Fakt ist halt, wenn du so wie ich intuitiv angeregt habe, das Reso-Fell (ver)stimmst, du dann im Grunde auch das ganze schwingungsfähige System aus Resofell und Schlagfell um-stimmst. Ob das dann schon die von dir erhofften Auswirkungen hat, weiß ich ja auch nicht; sowas war mir noch nicht in den Sinn gekommen.
    Ich hätte wohl einfach den Rand des Schlagfells bespielt, und fertig, aus, Sound ist da, prima, alles wunderbar, mir gefällt's, die Band meckert nicht, alles palletti.



    Zudem bist du ja auch nicht verpflichtet, jeweils Reso- oder Schlagfell an allen Schrauben auf gleichen Ton zu stimmen.

    Viele Drummer drehen z.B. ein oder zwei Schrauben wieder lockerer, damit das Fell ungleichmäßige Spannung hat, und deswegen "besonders" klingt.



    Deswegen ist die Trommel-Stimmerei eher Hexenwerk als exakte Wissenschaft. X/ ;)

    Mit so um die 16 Stimmschrauben an Reso- und Schlagfell, die du im Grunde alle unterschiedlich stimmen kannst, hast du viel zu viele Stellschrauben oder Parameter, um es übersichtlich oder gar noch intuitiv zu verstehen.


    Du könntest ja auch mal probieren, die eine Hälfte des Schlagfells wie üblich zu stimmen, die andere Hälfte aber viel stärker oder viel schwächer zu spannen, das Schlagfell also absichtlich in sich quasi hälftig gegeneinander zu verstimmen.
    Welcher Sound kommt dabei wohl raus?

    (Die Schlagzeuger-Polizei seufzt auf, "kein guter!")

    (Das sagten sie aber auch, als die ersten Gitarrenverstärker eine Fehlfunktion hatten; die Röhren waren nämlich übersteuert und machten ganz "schlimme" Verzerrungen!!!)


    Ich finde es gut, dass du nach unkonventionellen Sounds suchst und versuchst, ein Verständnis dafür zu bekommen.
    Hut ab dafür!

    Grüße

    Fragwürdig ist diese Spielweise gar nicht, sondern zielführend.

    Fragwürdig wurde auch das Anspielen des Little Boys mit Stöcken abgetan, bis er sich zum Hi-Hat gemausert hatte, damit man ihn besser und leichter mit Stöcken anspielen konnte.

    Rimshots oder Rim-Clicks waren bestimmt auch mal als "fragwürdig" angesehen....



    An Piet gewandt, wenn du den Sound, der dir vorschwebt, nicht mit Stimmerei hinbekommst. kannst du dir ja auch eine eigene Technik entwickeln, die Snare eben gezielt am Rand des Fells zu bespielen.


    Grüße

    Meine Frage an alle, die den Rosanna Shuffle sauber im Originaltempo hinbekommen. Wie lange hat es bei euch gedauert, diesen Shuffle mit Ghostnotes und Basedrum-Pattern im Originaltempo (164 bpm) sauber zu bekommen?

    Um deine Frage zu beantworten, nach m_trees Angaben: Ein paar Jahre.


    Und in der Zwischenzeit hast du dir mit deiner Übe-Disziplin und nach Methode Mattmatt so viel Skills drauf geschafft, dass du während dessen schon in vielen Bands erfolgreich mit spielen kannst.


    Grüße

    Eine Snaredrum klingt ja in der Regel im Randbereich des Schlagfells angeschlagen resonanter/länger/"lebendiger" als in der Mitte angeschlagen. Woran liegt das eigentlich?

    Hallo,

    ich vermute, das liegt daran, dass du am Rand gespielt, die Obertöne oder höheren Moden der Schwingungen der Felle stärker anregst, als wenn du in der Mitte des Fells spielst.


    So ähnlich, wie auch eine Gitarrensaite, in der Mitte zwischen Steg und Finger (oder, falls offen, Sattel) eher den Grundton hervorbringt, als wenn sie am "Rand", also nahe am Steg gezupft wird.



    In der Grundschwingung des Fells, schwingt es einfach nur sozusagen gleichmäßig nach oben und unten - in der Mitte mit größter Auslenkung, am Rand natürlich mit weniger Auslenkung, und direkt am Kesselkontakt ja gar nicht mehr.


    Bei höheren Schwingungsmoden schwingt sozusagen die rechte Fellhälfte nach oben, während die linke nach unten schwingt (sehr stark vereinfacht ausgedrückt). Schlägst du das Fell in der Mitte der rechten Hälfte an, wird diese Schwingungsmode (Oberton) recht stark angeregt.


    Tatsächlich gibt es beim Trommelfell viele verschiedene Schwingungsmoden, die wegen seiner runden zweidimensionalen Form (Kreisfläche) komplexer sind als bei Gitarrensaiten (eindimensionale "Linie" oder Kurve). Außerdem sind bei der Trommel zwei Schwingungs-Membranen (Felle) mit evtl. unterschiedlicher Spannung und unterschiedlicher Masse ("Gewicht", Felldicke, Beschichtung, ...) miteinander zu einem schwingungsfähigem System verkoppelt. was es sehr schwierig macht, das Ganze intuitiv richtig zu erfassen.



    Schlagzeug-Stimmen ist ja fast schon "Hexenwerk" oder "Alchemie", hast du doch an der Snare so etwa plus/minus 16 Stellschrauben, um es zu stimmen.
    Die Gitarristen (und andere Saiteninstrumentler) haben es da doch viel einfacher - einfach nur an der einen Stimmschraube drehen, bis das Stimmgerät grün leuchtet (Bundreinheit der Gitarre mal voraus gesetzt).




    Ich würde intuitiv versuchen, das Resofell so zu stimmen, dass es die (Ober-)Töne, die du mit Spielen am Rand des Schlagfells anregst, möglichst gut "resoniert" und somit verstärkt. Dann sollten auch beim Anspielen in der Mitte eigentlich diese Obertöne betont werden.
    Aber ob das so klappt?



    Grüße

    Hallo,


    ich will keine Rangfolgen aufstellen.
    Ich kann nur leider mit dieser Art von Schlagzeugerei und dieser Musik nichts anfangen.


    Es gibt ja soviel verschiedene Musik, für jeden wird etwas dabei sein.

    Es gibt so viele Stile und Arten, Musik zu machen. Da wird jeder wohl sein Publikum finden, die genau das gut finden und abfeiern.
    Ich bin wohl einfach nicht sein Publikum und Zielgruppe.


    Grüße

    Noch etwas zum Aufnehmen...


    Lass dir den Spaß daran nicht vom Forum vermiesen.

    Auch mit billigen Mikros und in ungünstiger Akustik kann man mit etwas Geschick noch gute Aufnahmen hinbekommen.

    Außerdem macht es dir doch wohl Spaß, dich selbst aufzunehmen.

    Also, nur zu!



    Einige Erfahrungshinweise von mir zu den Mikrofonen.

    Du hast wohl Richtmikrofone, mit Nierencharakteristik.

    Diese nehmen Schall von vorne deutlich lauter auf als Schall der von der Seite oder von hinten kommt.


    Bringst du das Mikrofon also recht nahe, bis sogar sehr nahe an deine Trommeln oder Becken heran, so nimmst du hauptsächlich den Schall auf, der von der fraglichen Trommel direkt, auf direktem Wege ins Mikrofon läuft.

    Raumakustik und Hall kommen hingegen aus allen Richtungen ungefähr gleich laut, also zwar auch von vorne (ins Mikro), aber eben auch viel von hinten und von der Seite. Somit kannst du also zu gewissem Grade Hall und Raumakustik "ausfiltern".


    Die Richtwirkung von Mikrofonen ist bei hohen Tönen recht gut ausgeprägt, weniger bei tiefen Tönen, und fast gar nicht bei tiefsten Tönen.

    Das kannst du dir auch zu Nutze machen, wenn du etwa wie von mir vorgeschlagen, zwei Mikrofone zwischen den Toms platzierst, damit du Toms und Becken damit aufnimmst.

    Probiere es ruhig mal aus, mit diesen beiden Mikrofonen auf deine Becken "zu zielen", obgleich sie sehr nahe an den Toms platziert sind.

    Toms machen tiefe Töne, für die die Richtwirkung kaum ausgeprägt ist; Becken machen hauptsächlich hohe Töne, für die die Mikrofone noch gute Richtwirkung haben.
    Auf diese Weise werden allerdings auch die höheren Töne, die Toms beim Anschlagen erzeugen, weniger gut/laut von den Mikrofonen erfasst. Die Toms werden tendenziell eher dumpfer klingen.


    Das wäre eine Idee, um die Becken und Toms gleichermaßen gut aufzunehmen.
    (Das könnte aber evtl. auch nach hinten losgehen, wenn die Zimmerecke zu sehr den Schall wieder als Echos auf die Mikrofone zurück wirft. Aber ausprobieren kostet ja nichts.)



    Kahle Beton- oder Ziegelwände machen viel Hall und auch noch Flatter-Echo. Klatsch mal im Raum in die Hände, es wird so eine Art "Brrrrp" zurück kommen, also viele Echos, die von Boden zur Decke oder von Wand zu Wand hin und her reflektiert werden.

    Dein Raum ist nicht wie eine "Kiste" zugeschnitten, d.h. mit 4 rechtwinkligen Wänden, sondern ein wenig unregelmäßig. Das ist im Prinzip schon mal gut. In Aufnahmestudios versucht man, parallele Wände und Decken zu vermeiden, um Flatterechos zu unterdrücken.



    Mit einfachen Haushaltsmitteln kannst du da schon mal versuchen, Hall und Echos zu bekämpfen.

    Wolldecken oder Fleecedecken, in gewissem Abstand zu den Wänden oder auch mitten im Raum von der Decke herunter gehangen, können praktisch für fast gratis schon was an der Raumakustik verbessern.

    Teppich auf dem Boden ist auch immer gut; der Flor nimmt Echo und Hall weg.


    Du könntest auch die Zimmerdecke mit Wolldecken abhängen, etwa an beiden kurzen Kanten der Wolldecken an der Zimmerdecke befestigt, sodass sie im großzügigen Bogen von der Zimmerdecke hängen.


    Ein gewisser Abstand der Wolldecken zu Wänden oder Zimmerdecke ist gar nicht verkehrt: Die Decke "schluckt" etwas von dem Schall, der vom Schlagzeug auf die Wand zuwandert, aber auch wiederum etwas von dem Schall, der durchgekommen ist, an der Wand reflektiert wurde und wieder Richtung Schlagzeug und Mikrofonen wandern will.


    Damit kannst du erstmal experimentieren, und der finanzielle Aufwand hält sich in Grenzen.



    Profis würden zu Akustikabsorbern oder Bassfallen raten, diese kosten aber gleich eine Menge Geld, was besonders dann schade ist, wenn es nicht viel gebracht hat.


    Alles, was einen Raum gemütlich macht, macht ihn auch akustisch besser: Boden- und Wandteppiche, hochflorige Polstermöbel.

    Glatte Flächen (Schrankwände, Spiegel, ...) hingegen sorgen eher für Echos, wenn nicht gar für noch ätzendere Flatter-Echos.



    Sich selbst aufzunehmen macht zum einen Spaß.

    Und zum anderen hörst du auf den Aufnahmen selber "ungeschminkt", wo du noch Übungsbedarf beim Schlagzeugspielen hast. Und kannst auf diese Weise dein Spiel verbessern.


    Viel Spaß dabei!


    Grüße

    Ausprobieren kann ich leider nicht, da Privatkauf. Ich kann die Becken nicht zurückschicken. Kann man denn hier keine "pauschale" Aussage treffen, ob die Becken solide sind? Denn bei den derzeitigen Becken, die ich habe, konnte man das sehr gut. ^^

    Hallo,


    ich kenne diese Becken nicht, deswegen kann ich zum Klang leider nichts sagen.

    Außerdem ist Klang ja immer auch ziemlich subjektiv.


    User Marcus verkauft hier im Flohmarkt A. Zildjian New Beat Hi-Hat 14" für 159€, wie Oliver_Stein empfohlen hat.

    Ob dir diese Becken klanglich zusagen, wirst du selbst erproben müssen.
    Es handelt sich aber um eine anerkannte Marke und Serie, die du vermutlich ohne große Einbußen wieder wirst verkaufen können.


    Grüße