Noch etwas zum Aufnehmen...
Lass dir den Spaß daran nicht vom Forum vermiesen.
Auch mit billigen Mikros und in ungünstiger Akustik kann man mit etwas Geschick noch gute Aufnahmen hinbekommen.
Außerdem macht es dir doch wohl Spaß, dich selbst aufzunehmen.
Also, nur zu!
Einige Erfahrungshinweise von mir zu den Mikrofonen.
Du hast wohl Richtmikrofone, mit Nierencharakteristik.
Diese nehmen Schall von vorne deutlich lauter auf als Schall der von der Seite oder von hinten kommt.
Bringst du das Mikrofon also recht nahe, bis sogar sehr nahe an deine Trommeln oder Becken heran, so nimmst du hauptsächlich den Schall auf, der von der fraglichen Trommel direkt, auf direktem Wege ins Mikrofon läuft.
Raumakustik und Hall kommen hingegen aus allen Richtungen ungefähr gleich laut, also zwar auch von vorne (ins Mikro), aber eben auch viel von hinten und von der Seite. Somit kannst du also zu gewissem Grade Hall und Raumakustik "ausfiltern".
Die Richtwirkung von Mikrofonen ist bei hohen Tönen recht gut ausgeprägt, weniger bei tiefen Tönen, und fast gar nicht bei tiefsten Tönen.
Das kannst du dir auch zu Nutze machen, wenn du etwa wie von mir vorgeschlagen, zwei Mikrofone zwischen den Toms platzierst, damit du Toms und Becken damit aufnimmst.
Probiere es ruhig mal aus, mit diesen beiden Mikrofonen auf deine Becken "zu zielen", obgleich sie sehr nahe an den Toms platziert sind.
Toms machen tiefe Töne, für die die Richtwirkung kaum ausgeprägt ist; Becken machen hauptsächlich hohe Töne, für die die Mikrofone noch gute Richtwirkung haben.
Auf diese Weise werden allerdings auch die höheren Töne, die Toms beim Anschlagen erzeugen, weniger gut/laut von den Mikrofonen erfasst. Die Toms werden tendenziell eher dumpfer klingen.
Das wäre eine Idee, um die Becken und Toms gleichermaßen gut aufzunehmen.
(Das könnte aber evtl. auch nach hinten losgehen, wenn die Zimmerecke zu sehr den Schall wieder als Echos auf die Mikrofone zurück wirft. Aber ausprobieren kostet ja nichts.)
Kahle Beton- oder Ziegelwände machen viel Hall und auch noch Flatter-Echo. Klatsch mal im Raum in die Hände, es wird so eine Art "Brrrrp" zurück kommen, also viele Echos, die von Boden zur Decke oder von Wand zu Wand hin und her reflektiert werden.
Dein Raum ist nicht wie eine "Kiste" zugeschnitten, d.h. mit 4 rechtwinkligen Wänden, sondern ein wenig unregelmäßig. Das ist im Prinzip schon mal gut. In Aufnahmestudios versucht man, parallele Wände und Decken zu vermeiden, um Flatterechos zu unterdrücken.
Mit einfachen Haushaltsmitteln kannst du da schon mal versuchen, Hall und Echos zu bekämpfen.
Wolldecken oder Fleecedecken, in gewissem Abstand zu den Wänden oder auch mitten im Raum von der Decke herunter gehangen, können praktisch für fast gratis schon was an der Raumakustik verbessern.
Teppich auf dem Boden ist auch immer gut; der Flor nimmt Echo und Hall weg.
Du könntest auch die Zimmerdecke mit Wolldecken abhängen, etwa an beiden kurzen Kanten der Wolldecken an der Zimmerdecke befestigt, sodass sie im großzügigen Bogen von der Zimmerdecke hängen.
Ein gewisser Abstand der Wolldecken zu Wänden oder Zimmerdecke ist gar nicht verkehrt: Die Decke "schluckt" etwas von dem Schall, der vom Schlagzeug auf die Wand zuwandert, aber auch wiederum etwas von dem Schall, der durchgekommen ist, an der Wand reflektiert wurde und wieder Richtung Schlagzeug und Mikrofonen wandern will.
Damit kannst du erstmal experimentieren, und der finanzielle Aufwand hält sich in Grenzen.
Profis würden zu Akustikabsorbern oder Bassfallen raten, diese kosten aber gleich eine Menge Geld, was besonders dann schade ist, wenn es nicht viel gebracht hat.
Alles, was einen Raum gemütlich macht, macht ihn auch akustisch besser: Boden- und Wandteppiche, hochflorige Polstermöbel.
Glatte Flächen (Schrankwände, Spiegel, ...) hingegen sorgen eher für Echos, wenn nicht gar für noch ätzendere Flatter-Echos.
Sich selbst aufzunehmen macht zum einen Spaß.
Und zum anderen hörst du auf den Aufnahmen selber "ungeschminkt", wo du noch Übungsbedarf beim Schlagzeugspielen hast. Und kannst auf diese Weise dein Spiel verbessern.
Viel Spaß dabei!
Grüße