Hallo,
ich finde solche Challenges ja eigentlich nicht schlecht.
Bloß, ich bin schon zu alt, alles mögliche noch zu lernen. Vor allem, wenn es mich musikalisch nicht inspiriert.
Das, was er im YouTube getrommelt hat, ist technisch faszinierend.
Ich beneide ihn um seine technischen Fähigkeiten.
Bloß, mein Übungsprogramm sind Drums, Bass, Gitarre und Keyboards/Akkordeon und auch noch Gesang.
Ich habe da einen anderen Ansatz. Ich möchte auf all diesen Instrumenten eine gewisse Mindestfähigkeit haben, sodass ich zumindest als Durchschnittsmusiker auf jedem dieser Instrumente in einer Band mitspielen könnte.
Mir geht es deshalb eher darum, meine Stärken, die mir leicht fallen, auf jedem dieser Instrumente optimalst auszuentwickeln, ohne mich unnötig in Nebenschauplätzen zu verzetteln.
Der Drummer hat selbst in seinem YouTube-Video gesagt, er wüsste nicht so recht, wie er sowas in einer Band anbringen könnte. Die Band würde ihn mit solchen Grooves eher als "Freak" sehen. Er macht es, um sich selber als Drummer zu trainieren. (Ansonsten hat diese Übung wohl eher keinen Wert...?)
Auch selbst nur als Drummer, möchte ich meine Zeit und Kraft eher darein stecken, meine Stärken weiter zu entwickeln, anstatt mich mit "sinnlosen Gimmicks" anderer Drummer aufzuhalten.
Das klingt als Amateur-Drummer vielleicht etwas überheblich.
Aber, ich werde von meinem Mitmusiker-Umfeld ja nicht wegen der Rhythmen und Musikstile angefragt, die ich nicht spielen kann, sondern wegen der Stile und Fähigkeiten, die ich kann. Deswegen wollen sie ja, dass ich bei ihnen mitspiele.
Und deswegen möcht ich gerade diese meine Stärken weiter optimieren. Weil es mir Spaß macht, diese Musik zu spielen, und diese Art von Technik, die ich drauf hab, weiter zu stärken.
Ich denke, dass ist so ein Fehler von "Anfängern": Sie wollen alles von allen so spielen, wie die besten von allem.
Das kann man nie erreichen. Auch nicht, wenn man 8 Tage die Woche 25 Stunden am Tag übt.
Viel sinnvoller erscheint mir, seine Zeit dazu zu investieren, dass zu perfektionieren, was einem am meisten Spaß macht und was einem mit Freude am leichtesten zufällt.
Dann ist man nämlich der beste Blues-Drummer seiner Stadt, aber einer der schlechtesten Jazz-Drummer, einer der schlechtesten Latin-Drummer und der schlechteste Top-40-Drummer. Aber der beste Blues-Drummer. Wenn man seine Stärken stärkt.
Umgekehrt, wenn man versucht, seine Schwächen auszumerzen, wird man der mittelbeste Blues-Drummer, ein passabler Jazz-Drummer, ein ganz guter Latin-Drummer, und als Top-40-Drummer als Aushilfe mal akzeptiert, aber nirgendwo richtig gut sein.
Und die Musik, die man richtig liebt, z.B. Blues-Rock, in dieser Musik ist man nie richtig gut, weil man zuviel Zeit damit verplempert hat, Latin oder Jazz zu üben, anstatt seine Stärken im Blues zu optimieren...
Gruss