Beiträge von Burkie

    Du hast recht,

    das eine ist die Stimmung von Reso- und Schlagfell; das andere die Stimmung der Toms untereinander, oder besser zueinander.


    Ich hatte vermutet, wenn z.B. zwischen Reso- und Schlagfell ein musikalisches Intervall besteht, dann die Obertöne womöglich auch eher harmonisch sich verteilen.

    Und weiters, wenn man oder in dem Fall ich die Toms untereinander, also von Tom zu Tom, auf musikalische Intervalle (Terzen oder Quinten oder so) stimmt, sich dann beim gleichzeitigen erklingen womöglich eher insgesamt harmonische Obertöne ergeben, und so das ganze halt "schön" Bumms macht.


    Oder umgekehrt, wenn die Toms von Tom zu Tom auf schräge Intervalle gestimmt sind, und womöglich auch Reso- zu Schlagfell keine richtigen musikalischen Intervalle sind, die Toms, wenn sie zusammen erklingen, ein eher unschönes disharmonisches Wumms machen...


    So ähnlich, wie wenn die Bass-Gitarre die Grundtöne der Gitarre-Akkorde spielt, ergibt sich ein schöner fetter voller Klang. Gitarren klingen ja nun viel länger als Toms, sodass dieser Effekt bei Toms wohl kaum bewusst hörbar sein würde.

    Unterbewusst könnte eine Stimmung auf richtige Intervalle womöglich schon einen harmonischeren kraftvolleren Sound des gesamten Kits bedeuten.

    Für welche Sounds ist der Ansatz, die klaren unbeschichteten Resos höher zu stimmen, der gängige Ansatz? Für Rocksounds? Oder für jazziges?

    Die Resos - unabhängig von der Fellwahl - höher zu stimmen ist generell der verbreitete Ansatz. Man kann damit durchaus auch jazzigere Sounds erreichen. Höher ist ja auch nicht gleich höher - die tonale Differenz der Felle kann man sehr flexibel gestalten.

    Das stimmt, in dem Video hattest du musikalische Intervalle (reine Quarten oder große Sexten) angegeben, soweit ich mich recht erinnere.
    Sind beide Felle gleich gestimmt, klingt es am längsten nach.

    Was ist davon zu halten, statt exakter musikalischer Intervalle das Reso-Fell nur um ungefähr einen Ganzton oder gar nur um einen Viertel-Ton gegenüber dem Schlagfell zu verstimmen?

    Oder beißt sich das dann mit den übrigen Toms?
    Die Toms untereinander hattest du im Video ja auch auf exakte musikalische Intervalle bzw. auf Tonleiter-Töne gestimmt, und nicht etwa um 3 Ganztöne und einen Viertelton auseinander gestimmt.

    Und wierum muss man es machen, damit es eher offener und jazziger klingt?

    Schlagfell höher. Aber die Resos höher zu stimmen ist der gängige und verbreitete Ansatz. Damit kann man auch einen offenen und jazzigen Sound erreichen. Z.B. beidseitig einlagig coated nehmen, insgesamt eher hoch und das Reso nur etwas höher als das Schlagfell stimmen.


    Wichtig ist immer, selber zu Probieren, nachdem man Informationen und Anregungen eingeholt hat. ;)

    Hallo,
    meine unbeschichteten klaren Resonanzfelle möchte ich nach dem Hinweis von trommla in Beitrag #3 nicht ersetzen. Denn dann wäre ich bei beidseitig coated je nach Marke schnell bei 130 bis 200 Euro, und das sei ja dann auch schon overkill ("Viele Drummer empfinden diese sogar als etwas leblos."), wie er geschrieben hat.
    Leblos soll der Sound am Ende jedenfalls nicht werden.


    Für welche Sounds ist der Ansatz, die klaren unbeschichteten Resos höher zu stimmen, der gängige Ansatz? Für Rocksounds? Oder für jazziges?

    Was ist im Zusammenhang mit jazzigerem offenen Sound von Pinstripes als Schlagfellen zu halten, wie es f_luxus geschrieben hat? Ich las immer, diese seien eher für Rocksounds gemacht worden?

    Reine Verkaufsberatung (welche Felle passen zu meinem Schlagzeug und meinem Musikstil) empfinde ich nicht als Service, sondern als Selbstverständlichkeit und quasi Werbemaßnahme

    Ok, und dann lässt du dich für 3 neue Tomfelle im Wert von 60 Euro ne halbe Stunde wie hier beraten, macht 30 Euro Personalkosten, und die restlichen 30 Euro vom VK sollen neben anderen Betriebskosten noch ein bisschen Gewinn abwerfen? Gewinn, der eigentlich

    Finde den Fehler 😉

    Ich habe ja dort auch keine gekauft. Und Beratung gab es auch fast keine.
    Andere Kundschaft war auch kaum welche da, schon gar nicht in der Trommelabteilung.

    Das sind alles nur Vorschläge, die du ausprobieren kannst. Allgemein gültige Aussagen kann es nicht geben, da hier niemand weiss, was du schon alles ausprobiert hast, wie deine Stimmfähigkeiten ausgeprägt sind und welchen Klang du erwartest (das können nur deine eigenen Ohren).

    Deine eigenen Erfahrungen kann dir leider (noch) keine KI ersetzen.

    Fakt ist nur, dass ein Fibreskin Fell die teuerste Variante wäre.

    Ich würde einfach Alles der Reihe nach ausprobieren.

    "Fiberskin" hatte ich als generische Bezeichnung für "synthetische Naturfelle" verwendet. Bei Adoro heißen sie z.B. Heritage.
    Es ging um einen jazzigeren Sound.
    Bei Adoro kosten sie je nach Größe zwischen 22 und 30 €uros.
    Pinstripes kommen je nach Ausführung auch schon in diese Preisregion.

    Meines Erachtens sollte man mit Standardfellen einen amtlichen Sound erreichen können, ehe man versucht, über die Fellwahl die letzten Nuancen aus seinem Set kitzeln zu wollen. Wer damit arbeitet, weiß i.d.R. sehr genau, was er/sie tut.


    Wer aus ner Standardbefellung keinen guten Sound holt, schafft das auch nicht mit Fiberskyns und Co, weil er/sie entweder ein zu schlechtes Set hat oder aber nicht stimmen kann.

    Du hast vollkommen recht.

    Ich habe gar keine Ahnung vom stimmen und spielen.


    Soll ich jetzt zum stimmen lernen beschichtete Felle verwenden wie es burned_destroyer sagt, oder klare Felle wie du es vorschreibst, nehmen?


    Soll ich Filzschlegel nehmen wie es m_tree sagt, oder "das Schlagwerkzeug mit dem ich hauptsächlich vorhabe zu spielen", (also Ruten) wie es orinocco sagt?


    Soll ich die Resonanzfelle höher oder tiefer stimmen, oder war das von m_tree nur ein Fangfrage?

    Soll ich mich nach dem von m_tree verlinkten Video

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    richten und in meine Trommeln Wattebäusche packen?


    Soll ich, wie es f_luxus schreibt, Pinstripes für einen offeneren jazzigeren Sound verwenden?


    Oder wie soll ich es machen, damit ihr zufrieden seid?


    Soll ich die im von m_tree verlinkten Video angegebene Tuning-App "Drumtune PRO" verwenden, oder hat da auch wieder jemand Einwände dagegen?

    Praktisch ist es aber so, dass man mit Standardfellen (beschichtet einlagig; unten gerne weiterhin durchsichtig einlagig) einen jazzigen Klang erzeugen kann.

    Was fehlt, ist der Stimmschlüssel und die Zeit, ihn zu benutzen.

    Die Schlagfelle sind unbeschichtet, klar.
    Mit "Fiberskin" meinte ich eigentlich solche Felle, die aufgeraut sind und ein Naturfell nachahmen.
    Solche gibt es nicht nur von Remo, sondern auch von Evans und Adoro, und sind bei denen eigentlich auch nicht (wesentlich) teurer als Standard-Felle etwa von Remo oder Evans.

    Filzschlägel habe ich schon längst und benutze sie sowieso zum Stimmen.

    Ich kann ja nun auch nicht, nur um dem örtlichen Händler das Überleben zu sichern, jedes Jahr ein neues Schlagzeug kaufen.
    Den Krams, den Kleinkram, den ich mal brauche, versuche ich vor Ort zu kaufen. Das wären dann eben vor allem Stöcke und mal Felle.
    Wenn der Laden die Sachen, die mich interessieren, nicht da hat, und der Verkäufer nicht von selber auf die Idee kommt, mich zu beraten und die Sachen zu besorgen, um sie mir zu verkaufen, kann ich dem Laden auch nicht weiter helfen.
    Offensichtlich macht der Laden sein Geschäft eben anderweitig, vielleicht in der Gitarrenabteilung oder zu Weihnachten mit Kinderschlagzeugen, oder was weiß ich.

    Dann suche ich eben im Netz und bestelle bei den Versand-Musikläden, die die Sachen haben.


    Und Service (Reparaturen und Einstellarbeiten) darf durchaus kostenpflichtig sein.

    Reine Verkaufsberatung (welche Felle passen zu meinem Schlagzeug und meinem Musikstil) empfinde ich nicht als Service, sondern als Selbstverständlichkeit und quasi Werbemaßnahme.

    Jetzt möchte ich gerne mal Fiberskin-Felle ausprobieren. Ich verspreche oder erhoffe mir damit einen lebendigen nicht totgedämpften Klang

    Und nein, Fiberskyns auf der Resoseite wären wahrscheinlich sogar Overkill, da gibt es keinen Zwang. Viele Drummer empfinden diese sogar als etwas leblos. Plus, es gibt oft Probleme mit der Haltbarkeit, weil sich die Schichten voneinander lösen.

    Danke sehr,
    das hilft mir weiter.

    Eben drum.

    Ich möchte weg vom Rocksound hin zu einem jazzigeren Sound.

    Das ist die Idee, die dahinter steckt.

    Ich finde, man kann dem großen T auch was Positives abgewinnen:


    Die haben in Deutschland und auch in ganz Europa dafür gesorgt, dass online nach wie vor nur ein Bruchteil in dem Bereich bei Amazon bestellt wird. Ich glaube, die sind sogar weltweit der größte Musikhändler. Sind aber immer noch ein Familienunternehmen und beschäftigen hauptsächlich Musiker.


    Einen reinen Schlagzeugladen halte ich heutzutage auch für utopisch. Ganz egal wie man das Angebot im Laden gestaltet. Die Gründe dafür wurden hier schon von mehreren Leuten ausführlich beschrieben.

    Der große T hat wohl auch die anderen großen und nicht ganz so großen dazu gebracht, das Internet nicht zu vergessen.
    Erwähnt seien hier Music Store, Musik Produktiv, Musikhaus Kirstein, drumladen.de, Musikhaus Korn, usw.

    Die haben teilweise Sachen, die Thomann nicht (mehr) hat, teilweise sind sie gar günstiger als Thomann.

    Thomann hat laut Eigendarstellung ja auch Reparatur-Werkstatt mit Instrumenten-Bauern; bei den anderen erwähnten Musikhäusern erhoffe ich mir ähnliches.

    Ich sehe Thomann als ein sehr großes Musikalien-Fachgeschäft mit Service-Abteilung. Die eben auch stark in Versand machen. Das hatten die ja schon lange vor dem Internet mit Anzeigen in den Musiker-Blättchen und ihren gedruckten Katalogen angeleiert. Hätte jeder andere damals ja auch so machen können.


    Bei Amazon würde ich nie Musikinstrumente, Recording-Equipment, Mikrophone oder DJ-Sachen bestellen.
    Bei Amazon ist der Marktplatz im Grunde zugemüllt mit viel Schund, noch dazu von Versendern aus dem fernen Osten mit wochenlangen Lieferzeiten.

    Vernünftig suchen nach guten günstigen Sachen geht da fast kaum noch.
    Außer, man weiß schon ganz genau, welche Marke und Typ man haben will.

    Aber dann ist Amazon auch nicht günstiger als die Musikhäuser, bloß ohne jeden Service oder Fachkompetenz.
    Und, Amazon soll laut Berichten gewisse Probleme mit Produktfälschungen haben. Sie stellen nämlich Artikel, die sie direkt vom echten Hersteller gekauft haben in dieselben Regale wie die Artikel, die von anderen Versendern, die ihre Logistik über Amazon abwickeln, über andere Wege beschafft wurden - Produktfälschungen landen im selben Regal wie die echten Artikel. Und werden beim Versand zufällig herausgenommen... auch wenn der Verkauf als direkt von Amazon getätigt wurde.

    Hallo,

    ich spiele mit dem Gedanken mir synthetische Naturfelle (Fiberskin, Adoro Hertitage o.ä.) auf die Toms (3 Stück) zu tun.
    Hintergrund:
    Wie üblich im Rock, sind meine Toms mit klaren Plaste-Fellen bestückt und mehr oder weniger totgedämpft: RemOs O-Dämpfungsringe, die auf den Fellen einfach nur aufliegen (O-Ringe aus "dickem Trommel-Fell" 1 1/4" breit) und die Obertöne abdämpfen, dazu etwas Moongel.

    Vor einigen Jahren habe ich im kleinen Rahmen einen Jazzer Adoro-Drums mit Adoro Heritage-Fellen gehört. Seine Toms waren gar nicht gedämpft, und klangen einzeln (beim Aufbau und Soundcheck angespielt) ein wenig nach "Boiiing". Beim Spielen aber klangen sie schön lebendig und definiert. Lag sicher auch am Drummer selber....

    Seitdem habe ich selber immer mal wieder ohne die RemOs zu spielen versucht, herumgestimmt, ...., so richtig überzeugt hatte mich das aber noch nicht.


    Jetzt möchte ich gerne mal synthetische Naturfelle ausprobieren. Ich verspreche oder erhoffe mir damit einen lebendigen nicht totgedämpften Klang, der aber eben auch nicht unkontrolliert ewig nachwummert. Der ein wenig ins Jazzige geht.


    Jetzt die Frage: Gehören dazu auch zwingend synthetische Naturfelle auf die Resonanz-Seite? Gibt es spezielle synthetische Natur-Resonanzfelle? Oder bekommt man das von mir erhoffte auch mit synthetischen Naturfellen nur auf der Schlagseite hin, mit den alten klaren Plastefellen auf der Resonanzseite?


    Remo Fiberskins kosten leider ab 30€ pro Fell, Adoro Heritage von 22 bis 30 €ure 8je nach Größe), bei drei Toms wären das eben knappe 100 bis 200 Euros.
    Hat jemand Erfahrung damit?

    Hier in Essen gibt es noch einige Musikgeschäfte. Ich denke, die halten sich hier noch ganz gut aufgrund der Bevölkerungsdichte und der Folkwang-Hochschule. Wir haben sogar noch einen Laden für Streichinstrumente, den ein Geigenbauer betreibt. Dann gibt es noch einen Klavier-Handel. Dort kriegt man auch Konzertflügel und E-Pianos.

    Der Rest hat sich auf Gitarren spezialisiert.

    Ich denke, dass Gitarren halt noch am ehesten vor Ort gehen. Gitarristen haben ja meist nicht nur ein einziges Instrument, und Ersatzteile brauchen die auch immer. Außerdem würde ich mal behaupten, Gitarren gehören zu den beliebtesten Instrumenten und sind am meisten verbreitet.

    Das stimmt, Gitarristen haben mit Zweit- bis Viert-Gitarren ja auch nicht das Platzproblem wie wir Drummer.
    Die übliche Ausstattung der Gitarristen ist ja Standard immer eine Elektro- und eine Westerngitarre (mit Pickup).
    Meist aber haben sie zwei bis drei E-Gitarren: Eine Solid-Body, eine Hollow-Body, und dann noch eine dritte, die wieder irgendwas anderes spezielles hat. Oder so ähnlich.
    Einem Gitarristen kannst du immer noch eine Gitarre verkaufen. ;)
    Dann wollen sie nämlich eine 12-Saitige, und noch eine Resonator-Gitarre, für den Slide-Blues...


    Mit Musikstudenten im Umfeld ist ein guter Händler mit Werkstatt vermutlich gut aufgestellt.
    Vor allen Dingen haben die Streicher und Bläser ja immer ihre eigenen Instrument, oder nicht?
    Und dann brauchen sie Blättchen und Bögen, usw.


    Schlagzeugstudenten haben wohl nicht immer ihre eigenes Instrument - sie bräuchten ja den Proberaum noch dazu!
    Ein eigenes Schlagzeug zu haben, setzt ja immer auch den Platz dafür voraus. Dauerhaft angemieteten Proberaum, eigenes Haus. Oder zumindest Platz im Mietswohnungs-Keller, um das Schlagzeug einzulagern, um die Zeiten ohne Band und Proberaum zu überbrücken.

    Ein Zweit-Schlagzeug scheitert ja meist schon am Platz. In meinem Proberaum nimmt mein Schlagzeug gut ein Viertel der Fläche ein. Wenn ich mal mit Band spielen/proben will, brauchen die anderen ja auch noch ihren Platz. Ein Zweit-Kit würde gar nicht rein passen. X/

    Und jeweils ein Kit abgebaut in der Ecke verstauben zu lassen und nicht spielen zu können, ist auch nutzlos ausgegebenes Geld. Live hast du eh nur ein Kit zur Verfügung. X/ Und häufig nicht mal dein eigenes. X(

    Bei uns in der Stadt gibt es einen größeren Musikladen (wohl mit deutlich überregionalem Einzugsgebiet) mit durchaus viel Quadratmetern und einigen Angestellten. Ich habe so 4-5 Angestellte im Laden gesehen.

    Die haben Keyboards, PA, Homerecording, Akkordeons, ich glaube sogar Klaviere oder zumindest Stagepianos, Gitarren, Bässe, Amps, Schlagzeug und Becken.


    Heute war ich da, weil ich eigentlich in paar bunte Neon-Sticks haben wollte.

    Ein raues Snare-Fell. Und nach Fiberskin für Toms schauen wollte. Zusätzlich eine Stimmschlüsselklemme zur Untersitz-Montage, damit der Schlüssel stets unterm Sitz verstaut ist.

    Einen Kickport wollte ich auch mal haben.


    Bunte Sticks hatten sie gleich gar nicht, schon gar nicht in Neon.

    Fiberskins auch nicht.
    Stimmschlüssel-Klemme auch nicht - gibt es wohl auch sonst wo nicht.

    An coated Snare-Fellen hatten sie Remo da, sowie Evans (gelocht). Und ein billigeres No-Name-Fell, das mir der Verkäufer empfohlen hat. Klingt anders als Remo (was ich sonst immer drauf hatte), aber erstmal nicht schlecht.

    Kickport auch nicht, obgleich der Verkäufer meinte, die hätten durchaus was gebracht.


    Aufgebaut hatten sie wohl um die 10 Drumkits, und zwar so, dass man durchaus drauf spielen könnte. Schön anzusehen, nur für mich eigentlich uninteressant.


    Was ich für mich schön fände, wäre so eine Zubehör- und Ersatzteil-Ausstellung, mit ein wenig Stöber-Atmosphäre.
    Was sollte da drin sein?


    Öl für Fußmaschinen, Hi-Hats und die Klemmschrauben.
    Kunststoff-Röhrchen als Überzug über die Gewinde der Beckenstative zum Schutz gegen Keyholes.

    Sonors Otternasen.
    Memory-Locks.

    Klein-Klemmen, um etwa kleine Arme für leichte Becken am Becken-Stativ anzuklammern. Klein-Halter für Kuhglocken, Schellenkranz, ..

    Schellenkranz zur Montage an der Stange der Hi-Hat.
    Reinigungs-Pflege-Krams für lackierte oder folierte Kessel; Chrome-Pflege für die Hardware.

    Multi-Stimmschlüssel (Inbus und Vierkant) zum Einstellen der FuMas. Multi-Tool mit allen am Drumset nötigen Schrauben und Stimmschlüssel-Größen,...

    All das, was nach Gigs immer mal gerne fehlt: Filze für Hi-Hats und Beckenständer, Becken-Schrauben, Hi-Hat-Schrägsteller, ...

    "Lustige" Sticks, etwa Jazz-Besen mit Drumstick-Tip an der anderen Seite, Kombinierte Stick-Rods (Rods mit Tips am Griff), bunte Sticks, ...


    Lauter Kleinkrams, was mich daran erinnert, dass ich es irgendwie brauchen könnte, um dann gleich mal das eine oder andere mitzunehmen.


    Ein neues Drumset kaufe ich mir einmal im Leben, und das habe ich schon abgehakt.
    Jetzt können die Musikhäuser an mir nur noch mir Kleinkram Geschäfte machen. Wenn sie den Kleinkram aber nicht da haben, bestelle ich halt. Nicht unbedingt bei Thomann. Den Kickport z.B. bei drumladen.de - da war es sogar noch günstiger als bei Thomann.


    Becken allerdings habe ich nur im Laden gekauft - da muss ich einfach vorher ausprobieren. Geworden ist es dann mal vor vielen Jahren ein Paiste-Crash-Ride mit feinem hohem Klang, sowie ein günstiges Splash von Stagg, das schön billig-trashig splasht.

    Offensichtlich aber überlebt ja besagter Musikladen. Sie machen wohl doch so einiges richtig.

    Ein Laden voll mit Becken - das klappt eigentlich nur, wenn du auch die entsprechende Kundschaft in deiner Nähe hast. Das klappt in Nashville sicher hervorragend mit all den Studios, Clubs, Musikschulen und Musikern drum herum. In Delmenhorst hingegen nicht.


    Die einzigen Drumstores, die überleben können, benötigen andere Intrumente drum herum, die das Geld bringen. Gitarren, Flöten, Geigen, E-Pianos usw. Drums sind zwar optisch eher groß, die Zahl der Nutzenden ist aber im Vergleich zu anderen Instrumenten eher klein und damit der Umsatz begrenzt.

    Genau. Der Markt ist ja schließlich auch einfach überfüllt mit Produkten. Und abseits unserer Nerd-Bubble hier ist doch die Frage, wer in seinem Leben überhaupt mehr als ein einziges Instrument kauft!? Bei Blasinstrumenten ist doch das noch viel extremer, würde ich sagen. Da hast du wahrscheinlich die Masse, weil hierzulande die Blaskapellen gut gesät sind, aber welcher Trompeter hat mehr als eine Trompete? Diese Läden leben aber wohl von Service und Wartung.

    Das ist ein wichtiger Punkt.

    Zum einen müsste man vermutlich mit 2nd-Hand Becken mit den günstigen Fernost-Neu-Angeboten irgendwie konkurrieren, wenn es sich um 08/15-Teile handelt.
    Und bei Schlagzeugen, Shell-Sets und Hardware erst recht. Alte Kits sehen leider häufig etwas verratzt aus, Teile fehlen und wurden durch irgendwas anderes ersetzt, Chrom ist abgeblättert, usw.
    Ein neues billiges Kit sieht da einfach besser aus, und muss auch nicht schlecht klingen.

    Ich meine, ehrlich: Warum sollte sich ein Jugendlicher für 400 € ein gebrauchtes Einsteiger- bis Mittelklasse-Set kaufen, das nicht mehr gut aussieht, und wo die ein oder andere Klemmschraube schon schwergängig geworden ist?
    Für um die 500-600 € bekommt man schon ein Komplettset samt Beckensatz... :/ 8|
    Wie gut das langfristig ist ... Nun ja.

    Wenn du auch als Händler Gebrauchtteile anbieten willst, wirst du wohl mit den Preisen auf Kleinanzeigen konkurrieren müssen. Andererseits musst du als Händler ja Miete und Steuern bezahlen... Da darf den Ankaufspreis vermutlich nur 50% vom Verkaufspreis betragen, sonst kommst du nicht über die Runden. Wer aber verkauft dir dann die Gebrauchtteile? Wenn er über Kleinanzeigen einen besseren Preis erzielen kann als wenn er es an dich verkauft?


    Ich persönlich kaufe - wenn überhaupt - fast nur noch Gebrauchtteile. Edle Teile, die ich mir früher nicht habe leisten können... Aber kein komplettes Kit mehr.

    Mein altes damals neu gekauftes sieht noch immer gut aus und funktioniert ja auch noch.


    Was man dann noch kauft, sind wohl Kleinteile: Mal einen Hilfs-Arm zum anklammern an den Beckenständer, für ein kleines Splash, Kuhglocke oder Schellenkranz, o.ä.
    Vielleicht mal eine zweite Snare aus ganz anderem Material als die vorhandene.
    Felle, und natürlich immer wieder Stöcke.

    Das ist aber nur Kleinkram (vielleicht bis auf die Snare). Aber Kleinvieh macht ja auch Mist, und die Menge machts.
    Dazu muss der Laden aber gut erreichbar sein (mit Auto und auch Öffis), und eine Bekanntheit und Einzugsgebiet haben.

    Meine Idee:

    Ich würde mich komplett auf Becken spezialisieren und zwar auch auf gebrauchte.

    Becken sind nie zweimal wirklich gleich und für mich mittlerweile einer der wenigen Gründe mal in ein Drum Geschäft zu gehen.

    Gebrauchte Becken sind ja eine gute Idee.
    Aber läuft es am Ende dann nicht darauf hinaus, dass deine Kundschaft nur ihre alten Becken gegen deine gebrauchten Becken tauschen will? Also, sie kaufen was und wollen dafür ihre alten Becken in Anzahlung geben.


    Wenn du ein gebrauchtes Becken für 100 € verkaufst, wie teuer darf es dann im Ankauf höchstens gewesen sein? 50€? 80€

    Wie wirkt das auf deine Stammkundschaft, wenn sie ihr Becken, für das du ihnen 50€ gegeben hast, für 100€ in deinem Laden sehen?


    Welche gebrauchte Becken willst du verkaufen? Gesuchte Raritäten, hochwertige handgehämmerte Becken? K. Zildijan aus Istanbul? Wo kriegt man solche guten Becken her? Zu einem Ankaufspreis, mit dem man beim Weiterverkauf im Laden noch Gewinn macht und die Miete bezahlen kann?

    Bei irgendwelchen Standard-Becken aus hauptsächlich maschineller Fertigung würde die Kundschaft den Gebraucht-Status vermutlich hauptsächlich als Chance, ordentliche Becken zu günstigem Preis zu bekommen, sehen.



    Aus Kundensicht wäre mir auch ein Laden mit lauter guten gebrauchten Becken zu günstigem Preis auch sehr gelegen.
    Aber gibt es sowas nicht schon, in Form von Kleinanzeigen.de?

    Ihr beide habt interessante Punkte angesprochen.

    Schlagzeuge und Hardware scheinen im Grund ausentwickelt zu sein. So, wie das angesprochene Getränk mit seiner erprobten und bewährten Rezeptur.

    Wirkliche echte Innovation ist kaum wahrnehmbar, finde ich.

    Die Trommel ist seit Jahrzehnten stets nur ein Zylinder mit Spannschrauben und Spannring für die Felle.

    Innovationen wie etwa konische oder ovale Trommeln (Trixon) oder gebogene 90°-Trommeln haben sich nicht durchgesetzt - auch die Musiker sind wohl recht behäbig und konservativ. Und rechteckige Trommeln macht halt keiner.
    Als Material gibt es die verschiedensten Holzsorten, verrundete ("Vintage") oder geschrägte spitze Gratungen, aber das war es im Grunde schon mit den Variationen.

    Plexiglas als Material wird auch nicht mehr angeboten.


    Hardware ist ja jahrzehntelang auch immer das gleiche - runde Rohre mit Spann- oder Klemm-Schrauben. Oder Racks.

    Bei Hi-Hats und Fußpedalen weiß man auch, wie man es machen muss, damit es nicht quietscht, leicht läuft und zuverlässig ist.
    Innovationen wie etwa Sonors Twin-Effekt Giant Step haben sich ja nicht durchgesetzt.

    Die Befestigung an der Bass-Drum ist nach wie vor (fast) immer nur Klemmen am Spannring mittels Klemmschraube.


    Ein Schlagzeug von vor 30 Jahren ist ja immer noch up-to-date. Gescheite Felle drauf und ordentlich gestimmt - dann klingt es auch nach aktuellen Sounds.


    Mein Schlagzeug habe ich damals in der Art wie MoM Jovi es beschrieben hat gekauft.

    Beim örtlichen großen Musikalienhändler die ganzen Prospekte geholt, nach den schönen lackierten oder lasierten Luxus-Serien in Kupfer und Gold gelechzt, und am Ende war es dann Entscheidung zwischen Pearl Export, Tama oder Sonor Sonic Plus. Die Force 1000 wollte ich mir dann doch nicht antun.

    Und wenn man sein Schlagzeug einigermaßen gut behandelt und nicht einfach so ins Auto wirft, dann hält es auch seine 30-40 Jahre.

    Von daher hat der örtliche Händler einmal sein Geschäft mit mir gemacht, und seitdem nur durch Stöcke und Felle etwas Kleingeld eingenommen.
    Vor einigen Jahren hatte ich als Restbestand beim örtlichen Händler noch einen Galgenständer der gleichen Serie gefunden und sofort gekauft. Da kam dann ein neu gekauftes Becken drauf.


    Von daher wäre ein Ausdünnen von örtlichen Händlern auch kein wirklicher persönlicher Verlust für mich.

    Nur hingehen, schauen, Kaffee trinken und fachsimpeln bezahlt dem Händler ja auch keine Miete.

    Einer der kleinen örtlichen Händler scheint zu überleben, weil es anscheinend hauptsächlich eine Musikschule ist, und als Proberäume die Ladenfläche genutzt wird, und das ganze im Erdgeschoss und Keller des Wohnhauses untergebracht zu sein scheint - Miete fällt somit wohl nicht an.


    Das angesprochene Getränk für 15 € und 1 € in der Herstellung ist ja ein Verbrauchsgut - wenn es dir gut bekommt, käufst du es immer wieder.
    Wenn mir mein Schlagzeug gefällt, behalte ich es Jahrzehnte lang. Und kaufe es nicht nochmal.

    Wenn es mir nicht gefällt; wenn die Haltbarkeit oder Qualität zu schlecht ist, wird es abgestoßen. Dann kaufe ich aber vermutlich nicht mehr dieselbe Marke...