Beiträge von trommla

    wir alle wissen, ist B8 nur Spielkram und nur B20 die wahre mysteriöse Legierung


    Haha, aber wer ausser den Schweizern schafft es bitte, aus B8 wirklich gute Becken zu bauen? Selbst Paiste hat nicht nur überzeugende B8-Becken im Portfolio, und selbst die häufig gelobten alten Alphas sind und bleiben halt relativ eingleisig klingende Obstschalen, die für bestimmte Genres zwar durchaus zu gebrauchen sind, für andere Stile aber schlichtweg zu platt klingen. Mättl und Rock kannste damit machen, aber alles, was eher Jazz, Akustik oder irgendwie Vintage ist, brauchst du damit nicht versuchen.

    Scheint eine recht aktive Community zu sein.


    Allerdings muss man sicher differenzieren zwischen der deutschen, ziemlich folkloristisch angehauchten Kauntri-Szene und der echten Kultur der USA. Wir sind hier bezüglich Country etwa so authentisch wie ein bayrisches Oktoberfest in Amerika.


    Ich habe allerdings auch schon gehört, dass im Mutterland der Cowboymusik ein Rückgang der handgemachten Trommelei beklagt wird zugunsten des immer gleichen Computerpatterns mit Schellenring auf dem Offbeat. Meine sogar, dass ein Member hier im DF mal einen entsprechenden Beitrag verlinkt hatte.


    Es stimmt allerdings, dass die Szene hier in Deutschland, gerade auch zusammen mit den einschlägigen Line Dance Gruppen, recht intensiven Austausch betreibt und im Gegensatz zu Amerika eher kompakt und überschaubar ist. Der deutsche Country- Drummer ist also per se schon immer ein seltenes Tier gewesen.

    Ich glaube ja, in unserer Skepsis sind wir im Großen und Ganzen einer Meinung. Nur wäre ich mindestens genauso skeptisch, wenn mir plötzlich jemand tolle B20-Becken andrehen wollte "made in Austria". Ob Dream nun aus Australien, Britannien oder China kommt, spielt da einfach in meiner Betrachtung keine Rolle.

    Mein Eindruck ist, es geht gar nicht primär um den Klang einer Cajon vs. Klang eines Schlagzeugs. Wäre das der Hauptpunkt, könnte man sich auch konstruktiv an einen Tisch setzen und nach Lösungen suchen, die allen längerfristig gerecht werden z.B. manche Nummern weiterhin mit Kiste, andere zukünftig mit Drums. Ein sanfter Train Beat mit Besen ist wahrhaftig nicht lauter als ein Cajon-Groove. Und es gäbe ja auch noch andere Sounds als rhythmische Begleitung, die man ergänzen könnte. Vielleicht passt irgendwo Udu, vielleicht woanders Bongos? Abgesehen vom nötigen Instrumentenarsenal kann ja die Band durch mehr Flexibilität musikalisch auch wachsen.

    Dass der Basser derartig heftig auf deinen eigentlich im Vorfeld abgestimmten "Ausflug" in die Welt des Drumsets reagiert, finde ich in einer funktionierenden Band, bei der man sich gegenseitig auf Augenhöhe begegnen sollte, menschlich völlig daneben. Je nach übriger Konstellation innerhalb der Band wäre im ersten Affekt entweder ich dann raus aus der Nummer, oder falls der Basser regelmäßig über's Ziel rausschießt, würde ich mir zunächst die Solidarität meiner Mitmusiker sichern und dann gemeinsam ein klärendes Gespräch mit dem Basser führen und auch über personelle Konsequenzen nachdenken. Oder ich bitte ihn, in Zukunft nur noch Kontrabass zu spielen, da dieses E-Bass-Gekloppe ja wohl nicht ins Konzept einer Akustikband passt.


    Natürlich ist es durchaus vorstellbar, dass dein Schlagzeugspiel beim ersten Versuch noch zu laut oder zu wenig feinfühlig war. Deshalb sollten solche Experimente, wie schon wer schrub, nicht auf der Bühne beim Soundcheck, sondern in Ruhe bei ner Probe stattfinden. Denn irgendwo muss ich den Kollegen auch Recht geben. Bestehende Arrangements plötzlich anders interpretieren zu müssen, nur weil dem Cajonisten eines Tages langweilig wird und er sich auf seine Schlagzeugerseele besinnt, kann schon irritieren. Wenn der Saxofonist einer Jazzcombo im Programm plötzlich alles mit Klarinette spielen möchte, weil er sich eigentlich als Klarinettist fühlt, bekäme ich auch schlechte Laune ;)


    Insgesamt bin ich in solchen Situationen ein großer Freund davon, die Dinge nicht überzubewerten und nach Abkühlen der Gemüter nochmal vernünftig in Ruhe zu besprechen, wo der Schuh drückt. Zwar kann man nicht alle Differenzen restlos wegwischen, und manchmal läuft es früher oder später doch auf eine Trennung raus. Aber oft liegen in solchen Diskrepanzen ja auch Chancen auf kreative Veränderungen/Verbesserungen.

    Das halte ich für ein Gerücht.


    Wenn man nur aus dem Bauch raus argumentiert, kann es hilfreich sein, sich zu informieren:
    Klick


    Industrielle Qualitätskontrolle ist nichts, was die Kunst des Beckenschmiedens ausmacht, sondern wurde lediglich zur Erschließung von Massenmärkten erforderlich. Ebensogut könntest du vermutlich berühmte Künstler wie Wassily Kandinsky als qualitativ minderwertig bezeichnen. Die hatten nämlich auch keine Qualitätskontrollen, sondern jedes Werk war ein Unikat ;)


    Wer eigenständige, einzigartige Sounds sucht, braucht keine Qualitätskontrollen über das einzelne Exemplar hinaus, denn dann zählt NUR der Klang, den man in Händen hält. Wie gesagt, Beckenschmiedekunst eben.


    Edit: dass Qualitätskontrolle für den "Working Drummer" von heute trotzdem wichtig sein kann, bestreite ich natürlich nicht. Aber wenn David als Liebhaber, der nur seinem eigenen Geschmack verpflichtet ist, chinesische Klänge mag, wird ihm das keine Probleme bereiten. Abgesehen davon sollte man Markdominanz und Qualität nicht verwechseln, oder würdest du Windows als das bestes Betriebssystem ever bezeichnen?

    Wow, hätte ich jetzt nicht gedacht, dass es diese Probleme gibt. Gut, die alten Hutschachteln aus Vulkanfiber früher hatten gar kein Futter, da konnte man auch nix kaputt reißen. Und trotzdem gab es nicht jedes Mal Kleinholz im Case. Aber heute wollen wir natürlich unsere Schätze in Watte packen ;)


    dann hab ich den Druck auf dem Kessel


    Eigentlich nicht, du hast nur Druck auf dem Hoop. Der wiederum liegt ja über die Fellspannung gefedert auf, dürfte also völlig unkritisch sein. Und ein Fell kann mit sanftem Druck umgehen, bei dem was es von uns täglich so auf die Mütze bekommt. Selbst der Holzreifen einer Bassdrum hat ja noch die Klauen der Stimmschrauben obendrauf.


    Aber die Kessel vom SQ2 spielen finanziell auch in einer anderen Liga als mein Durchschnittskram, vielleicht wird man da etwas, sagen wir sensibler. Meine Trommeln wohnen großenteils in Millenium Tour Taschen und fahren im Pkw durchs Land. Wenn da mal alle paar Jahre ein Futter reißt oder eine Naht aufgeht, kauf ich's halt bei dem Preis neu. Natürlich nichts für nen Tourneetruck, aber dass mich das nochmal erwischt, ist eher unwahrscheinlich :D

    Mal ganz dämlich gefragt, Freischwinger gibt es nun ja schon ne ganze Weile, und eigentlich sollten alle Casehersteller sich diesem Standard verpflichtet fühlen. Glaubt ihr tatsächlich, dass handelsübliche Schlagzeuge mit handelsüblichen Cases heutzutage immer noch Probleme machen können? Ich hätte mir darüber ehrlich gesagt nicht mal den Hauch von Gedanken gemacht. Eine Trommel aus welchen Gründen auch immer in ein größeres Case zu packen, fühlt sich für mich irgendwie riskanter an, als wenn's mal etwas eng zugeht oder der Deckel auf dem Spannreifen aufliegt (warum stört dich das eigentlich?).


    Edit: mein Drumcraft Set ist aufgrund der sehr ausladenden Aufhängung tatsächlich etwas knapp für manche Cases und Taschen, aber DC ist ja auch eher ein Exot.

    Aber Mapex hat generell immer noch ein Image-Problem


    Findest du? Klar hat Mapex etwas Abstand zu den ganz großen Namen der Branche, was aber teilweise auch mit der Firmenhistorie der jeweiligen Hersteller zusammenhängen mag. Sonor, Ludwig und Gretsch haben halt Tradition in Westeuropa/USA, Pearl und Yamaha auf dem asiatischen Markt. Ok, DW passt da nicht rein, aber die haben John Good ;)


    Mir scheint, insbesonder mit den Saturnsets und den Black Panther Snares hat Mapex sich wirklich als Hersteller von Qualitätsinstrumenten etabliert. Dass der Gebrauchtmarkt nicht wie bei den Traditionsmarken zum Teil irreale Preise aufruft, sehe ich eher als positiv und durchaus wünschenswert.


    Ich wäre mir übrigens nicht sicher, dass das Armory wirklich sooo deutlich anders als das Saturn klingt, zumindest wenn du es mit deiner Standardfellauswahl bestückst und selbst stimmst. Meine drei Sets sind von den Kesselgrößen, der Stimmung und den verwendeten Fellen relativ unterschiedlich gewählt, damit ich wirklich unterschiedliche Anwendungen damit realisieren kann. Zumindest stelle ich immer wieder fest, dass gleiche Trommelgrößen mit gleichen Fellen bei mir immer erschreckend ähnlich klingen, völlig wurscht woraus der Kessel ist. Anscheinend hab ich meine Klangvorlieben so verinnerlicht, dass das intuitiv passiert.


    Aber ein neues Set zu bespielen ist ja alleine schon ein geiles Gefühl im Vergleich zum alten, vertrauten, so gut es auch sein mag. Wahrscheinlich haut's uns Drummern da auch die Endorphine um die Ohren :D

    Scheinbar nicht allzu verbreitet. Muss aber zugeben, wenn schon Mapex, würde ich auch gleich zum Saturn greifen, das ist einfach bekannt gut bei moderatem Preis.


    In dem Bewusstsein, dass ich über Stimmung und Fellauswahl ne Menge am Sound drehen kann, mach ich mir aber auch net so viel Kopf über Klangnuancen. Entscheidend finde ich grundsätzlich immer erst mal, wie ist die Verarbeitung, taugt die Kesselhardware für mich, und gefällt mir das Set optisch? Klanglich hab ich noch kein Mittelklasseset getroffen, was korrekt gestimmt nicht Spaß gemacht hätte, auch das Mapex Pro M und das Meridian waren da keine Ausnahme. Lediglich die beigepackten Snares können mich bei Mittelklassesets oft nicht überzeugen, da ist ein Saturn einfach besser bestückt.


    Selbst mein billigstes Set, ein Gretsch Catalina, bei dem ich damals blind nur anhand von Rezensionen gekauft habe, macht mir seit inzwischen 7 Jahren zuverlässig Freude, sieht nach wie vor gut aus, und hat trotz regelmäßiger "Reisetätigkeit" nicht spürbar unter der Beanspruchung gelitten.


    Ich würde mich inzwischen trauen zu sagen, wenn es dir gefällt, dann kauf es dir und bestell' gleich noch nen Satz besserer Felle dazu. Die China-Felle sind nämlich wie so oft der Wehrmutstropfen. Und lass uns dann an deinen Erkenntnissen teilhaben ;)

    Ihr habt's beide recht, Hebbe, und du woaßt ja was i spui :D


    Hätte mir das Set vermutlich trotzdem aus Vernunft nicht gekauft, wenn nicht mein Bruder gesagt hätte "Überleg mal, wie viel du jeden Monat für Zigaretten ausgibst, da könntest du dir so ein Vintage schnell leisten".


    Und dann hab ich halt meinen lang gehegten Vorsatz, das Rauchen aufzuhören, endlich mit der Extraportion Belohnung in die Tat umgesetzt. Erstaunlicherweise (?) tatsächlich seither keine Zigarette mehr angefasst. Mein Sonor Vintage ist das Mahnmal, es auch dabei zu belassen. Falls ich doch irgendwann wieder anfange, wird's zur Strafe sofort verkauft :D

    dass man inzwischen immer noch nicht alles in China kaufen kann


    Da gibt es ja auch nix dagegen zu sagen. Auch in D kann man nicht alles kaufen, weil die internationale Konkurrenz die einheimischen Hersteller platt gemacht hat z.B. Loewe war vermutlich nicht wirklich schlecht, aber nicht konkurrenzfähig. Über Siemens-Handys redet auch schon lange kein Mensch mehr.


    Aber was den Beckensound betrifft, muss er ja nicht dir gefallen, sondern David. Es gibt so viele Leute, die spielen für meinen Geschmack schreckliche Becken, und trotzdem haben die auf dem Markt ihre Berechtigung.


    Warum David diesen Weg geht, erschließt sich mir ja auch nicht. Für weniger Geld bekommt man im deutschen Fachhandel gut klingende B20 Becken, mit denen man viel Freude haben kann und die man wirklich unbürokratisch nach deutschem Recht wandeln kann, wenn was nicht passt. Also weshalb solche Experimente? Aber wie gesagt, ist Davids Entscheidung und sein Geld, was er ggf verbrennt.

    und denen geht es in erster Linie erst mal um den Umsatz


    Das mag bei großen renommierten Verlagen der Fall sein, aber zum Glück gibt es auch einige kleine Nischenredaktionen, die mit Müh und Not kostendeckend arbeiten und mitnichten auf Umsatzmaximierung aus sind, sondern finanziell häufig von Ausgabe zu Ausgabe denken.


    Wenn da ein geneigter Werbekunde wegbricht, kann das schon das Aus bedeuten. Bei denen sehe ich keine allzu große Gefahr der Trivialisierung, weil Verleger und Redakteure häufig ein und dieselben Menschen sind und wirklich mit Herzblut arbeiten. Zumindest waren das meine Eindrücke, als ich vor Jahren für ein kleines Musikmagazin tätig war. Das Auffüllen mittels belangloser Artikel hätte keiner der beiden Chefredakteure/Herausgeber toleriert.


    Dr_Schmoker
    Wir hatten diesen Diskurs schon mehrfach an anderer Stelle. Wenn sich nur 2 bis 3 Frauen hier aktiv beteiligen, kann man noch lange nicht von Benachteiligung reden. So sieht es in vielen anderen Foren auch aus, wenn die Themen eher Männerdomänen beinhalten. Oder kennst du ein Autoforum mit paritätischer Verteilung?
    Wenn du Frauenüberschuss suchst, wärst du bei Gutefrage.net vermutlich gut aufgehoben, da scheinen mir die Damen in der Mehrheit zu sein.
    Jede neue Drummerin wird hier meiner Erfahrung nach immer sehr herzlich aufgenommen, ebenso wie jeder Kerl. Wie lange man als Neuzugang dauerhaft aktiv bleibt, obliegt jedoch nicht der Forengemeinde.

    Es wird Zeit, das sich Mann und Frau aufeinander zu bewegen um sich in diesem Forum auf Augenhöhe begegnen können.


    Nenn mir ein Beispiel hier im DF, wo sie das NICHT tun können!!!
    Und da muss ich jetzt echt die alten Statements nochmal aufgreifen, dass Männlein und Weiblein die gleichen Dinge tun dürfen, heißt nicht, dass sie es auch müssen. Wer heute als Frau trommeln will, darf und wird das ungehindert tun. Wie manche (junge und hübsche) Protagonistinnen zeigen, teilweise sogar mit vergleichsweise besseren Perspektiven, sich zu vermarkten, weil sie in ner Männerdomäne halt auffallen. Wo ist das Problem?

    Cool, den verlinkten Song hab ich ja seit der Jungend nicht mehr gehört :thumbup:


    Der Snaresound wäre mir gar nicht so ins Auge gefallen, zumal die Snare recht viel Ton hat und sich für mich nicht knallig hoch anfühlt.

    Ich finde, du kommst bei deiner Chinakritik im Moment nicht über die Ebene von Mutmaßungen und Behauptungen hinaus. Natürlich darf man Bedenken äußern, aber das hier rezensierte Ride ist ja nun schon bei David angekommen und für gut befunden worden, also hat sich seine Herangehensweise in diesem Falle als erfolgreich rausgestellt, oder?


    Jetzt Becken aus China pauschal schlecht zu reden, geht völlig am Thema vorbei, zumal du ja wie gesagt keinerlei Beweise für deine Meinung vorbringst. Gerade bei Becken sollten Chinesen ja eigentlich ein altes, gewachsenes Verhältnis haben, schließlich gelten sie neben den Türken als Miterfinder. Eine ganze Beckenfamilie (China-Cymbal) wurde sogar weltweit danach benannt.


    Abgesehen davon finde ich einen Neupreis von 330 Euro auch nicht gerade günstig und hätte keinen Grund, hier den Rotstift bei der Endkontrolle zu vermuten.

    Klar Hochi, natürlich ist das Vintage kein High End, dann käme da ja dann noch das Quäntchen Exklusivität und Sternenstaub hinzu, welches High End ausmacht. Aber es ist solide Profiqualität und entsprechend eben durchaus kein Einsteigerschnäppchen.


    Und schon diese Preisklasse muss man nicht zwingend bezahlen, um wirklich guten Sound mit vernünftiger Verarbeitung zu bekommen. Yamaha und Tama Mittelklassesets können das alles beinahe genauso, nur sehen sie halt nicht so umwerfend gut aus :D


    Wenn ich, wie gestern Abend wieder, beim Big Band Gig Sing Sing Sing spiele, fühle ich mich mit dem Old School Sound gleich wie Gene Krupa himself. Ach ne, der spielte ja Slingerland :D