Mein Eindruck ist, es geht gar nicht primär um den Klang einer Cajon vs. Klang eines Schlagzeugs. Wäre das der Hauptpunkt, könnte man sich auch konstruktiv an einen Tisch setzen und nach Lösungen suchen, die allen längerfristig gerecht werden z.B. manche Nummern weiterhin mit Kiste, andere zukünftig mit Drums. Ein sanfter Train Beat mit Besen ist wahrhaftig nicht lauter als ein Cajon-Groove. Und es gäbe ja auch noch andere Sounds als rhythmische Begleitung, die man ergänzen könnte. Vielleicht passt irgendwo Udu, vielleicht woanders Bongos? Abgesehen vom nötigen Instrumentenarsenal kann ja die Band durch mehr Flexibilität musikalisch auch wachsen.
Dass der Basser derartig heftig auf deinen eigentlich im Vorfeld abgestimmten "Ausflug" in die Welt des Drumsets reagiert, finde ich in einer funktionierenden Band, bei der man sich gegenseitig auf Augenhöhe begegnen sollte, menschlich völlig daneben. Je nach übriger Konstellation innerhalb der Band wäre im ersten Affekt entweder ich dann raus aus der Nummer, oder falls der Basser regelmäßig über's Ziel rausschießt, würde ich mir zunächst die Solidarität meiner Mitmusiker sichern und dann gemeinsam ein klärendes Gespräch mit dem Basser führen und auch über personelle Konsequenzen nachdenken. Oder ich bitte ihn, in Zukunft nur noch Kontrabass zu spielen, da dieses E-Bass-Gekloppe ja wohl nicht ins Konzept einer Akustikband passt.
Natürlich ist es durchaus vorstellbar, dass dein Schlagzeugspiel beim ersten Versuch noch zu laut oder zu wenig feinfühlig war. Deshalb sollten solche Experimente, wie schon wer schrub, nicht auf der Bühne beim Soundcheck, sondern in Ruhe bei ner Probe stattfinden. Denn irgendwo muss ich den Kollegen auch Recht geben. Bestehende Arrangements plötzlich anders interpretieren zu müssen, nur weil dem Cajonisten eines Tages langweilig wird und er sich auf seine Schlagzeugerseele besinnt, kann schon irritieren. Wenn der Saxofonist einer Jazzcombo im Programm plötzlich alles mit Klarinette spielen möchte, weil er sich eigentlich als Klarinettist fühlt, bekäme ich auch schlechte Laune 
Insgesamt bin ich in solchen Situationen ein großer Freund davon, die Dinge nicht überzubewerten und nach Abkühlen der Gemüter nochmal vernünftig in Ruhe zu besprechen, wo der Schuh drückt. Zwar kann man nicht alle Differenzen restlos wegwischen, und manchmal läuft es früher oder später doch auf eine Trennung raus. Aber oft liegen in solchen Diskrepanzen ja auch Chancen auf kreative Veränderungen/Verbesserungen.