Ich lese hier immer wieder Tunebot, und trotzdem scheint deine Stimmung insgesamt nicht zu passen. Ja, ihr wisst, ich bin kein Fan von diesem Werkzeug, und trotzdem mal als Anregung, wie wäre es denn, das Ding einfach mal in der Schublade zu lassen und nen anderen Weg zu probieren? Wenn du nach Tunebot-Empfehlungen die Toms durchstimmst und damit nicht das für deinen Geschmack richtige Ergebnis erhältst, nutzt du vielleicht einfach das falsche Werkzeug. Da können andere tausend mal drauf schwören.
Die Falten-Wegstimm-Methode funktioniert bei mir in der Regel auch hervorragend, um zunächst eine tiefe, in sich passende Anfangsstimmung zu bekommen. Zwar muss ich nach Gehör doch ein wenig mehr nachjustieren als bei Geräteunterstützung, aber länger als 5 bis 10 Minuten brauche ich sicher nicht je Trommel. Nach der Methode einfach mal vom 16er angefangen ne ordentliche, eher tiefe Reihe durchstimmen, ohne auf Frequenzen zu achten. Einfach nur nach dem für dich passenden Spielgefühl urteilen. Ich bin auch Fan davon, das Reso der bei mikrofonierten Rocksets ca. ne Terz höher zu stimmen, richtig ist aber das, was dir gefällt.
Vielleicht auch einfach mal jede (theoretische) Überlegung bezüglich Intervallen ignorieren, denn ich bin mir fast sicher, dass du sowieso am Ende unwillkürlich eine Art Akkord stimmen wirst. Ich glaube, jeder Drummer, der sich auch mit Harmonie- und Melodieinstrumenten befasst, macht das ganz automatisch.
Wenn du selbst mit dem Ergebnis zufrieden bist, dann wirst du mit der Band ggf. noch nachbessern müssen, weil eventuell die Stimmung nen Viertelton höher besser zu den Songs passt oder durch ein Tom zu viel Snarebuzz entsteht. Aber dann steht das Konzept für dein Set in deiner Band vielleicht besser als jetzt. Und DANN macht imho ein Tunebot oder Drumtune Pro auch Sinn, um sich die gefundenen Werte zu notieren und jederzeit wieder reproduzieren zu können.
Für meinen Geschmack wird hier viel zu viel nerdig über Richtig oder Falsch rumschwadroniert, statt zu sagen "deinem Gefühl folgen du musst, junger Padawan". Stimmen lernt man nur durch probieren, Versuch macht kluch. Nils hat Bücher über das Thema geschrieben (schreiben können), weil er vermutlich neben den theoretischen Hintergründen, die er zweifelsohne gut kennt, oft selbst rumprobiert hat. Das Wissen half/hilft ihm, Ergebnisse zu verstehen und zu vermitteln, aber gelernt hat er es sicher zunächst viel intuitiver bzw experimenteller.
Bin da zu 100% bei m_tree, verbarrikadier dich einfach mal nen Tag im Proberaum und probier, was das Zeug hält. Am besten sogar mit fabrikneuen Schlagfellen auf den Toms, denn mit bereits deutlich bespielte Schlagfellen bekommst du nie mehr diesen unverfälschten Eindruck. Auch wenn manche Spezialisten es anders empfinden, ich bin mit Resos deutlich entspannter. So lange sie beim Antippen noch nen sauberen Ton haben, bleiben sie bei mir drauf. Meine Empfehlung für's Vintage sind übrigens Coated Emperors, mega geiler Tomsound!!!