Dieses Stück hab ich noch nicht gespielt, wohl aber diverse andere, von denen Freizeitorchester überfordert waren. Der Goldstandard wäre in meinen Augen, solche Stücke nach der dritten misslungenen Probe vom Programm zu nehmen, aber leider ist eine realistische Eischätzung der eigenen Fähigkeiten und der Belastbarkeit des Publikums eher selten. Lieber setzt man sich wohl der kollektiven Peinlichkeit aus.
Zur Lösung deines Problems fällt mir nur ein, vergiss jeglichen musikalischen Anspruch (das Orchester tut's ja auch
) und bau rechts und links die stabilste Leitplanke, die du bauen kannst. Frag nicht, wie oft ich in Proben gelangweilt das Metronom gespielt und einfach die Hihat durchgeklopft habe, damit die Leut üben können. Und kaum hab ich die mal weg gelassen, waren die Mitmusiker wieder völlig lost.
Zur Not weg mit den Pauken, und ihr macht so ne Art Rondo-Venetiano-Fahrstuhlklassik draus mit Drumset und Uff-Knack. Die Nummer hat ja nen echten Groove ohne Agogik, da lässt sich ne poppige Adaption draus basteln.
Shaker wird euch nichts bringen, der ist zu leise und auch nicht gerade leicht wirklich tight zu spielen, wenn der Rest stolpert. Es ist ja nicht der unklare Takt, der die Nummer schwer macht, sondern die vielen rhythmisierten Noten je Takt. Und dann sind Akkordeonisten ja meist nicht als Rhythmiker sozialisiert und tun sich mit Synkopierung schwer.
Edit: hab erst nach dem Posten die Links von sixstrokeroll gesehen. Finde speziell die zweite Aufnahme auch nicht gerade tight gespielt, aber irgendwie schaffen sie es, die Kurve zu bekommen und als Ganzes nicht auseinanderzubröseln. Ob ein "falsches" Dirigat da irgendwas besser macht, käm auf den Versuch an. Glaube ich eher nicht, denn häufig verstehen die Spieler meiner Erfahrung nach gar nicht, wie Noten auf dem Blatt rhythmisch zu klingen haben. Da kann man als Dirigent wohl nur helfen, wenn man Basisarbeit leistet und erst mal Takt für Takt erklärt.