Jeder Herstellerwechsel eines bekannten Trommlers bewirkt in mir ein Stück mehr Unglaubwirklichkeit ihm gegenüber.
Immer wieder beeindruckend, wie viel Idealismus unter uns Freizeitdrummern zu herrschen scheint. Aber so idealistisch ich selbst sein kann, ein gewisses Kopfschütteln kann ich mir nicht verkneifen.
Wir alle hier verdienen mit irgendeiner Leistung unseren Lebensunterhalt und sind darauf angewiesen, dass dies auch weiterhin so bleibt und die Rechnung am Monatsende aufgeht. Keiner käme auf die Idee, einen Autoverkäufer im Bekanntenkreis zu kritisieren, weil er bei Opel gelernt hat, dort übernommen und sozusagen "aufgebaut" wird, eines Tages aber ein besseres Angebot von Ford bekommt und wechselt. Die Gründe mögen naheliegenderweise monetär sein, aber vielleicht sind es auch die familienkompatibleren Arbeitszeiten oder die kürzere Fahrzeit. Was auch immer den Ausschlag gibt, wir wissen es zunächst nicht, und es geht uns auch nichts an.
Sicher wissen wir hingegen, dass er sowohl bei Opel als auch bei Ford die jeweilige Produktpalette als das Nonplusultra des Automobilbaus hinstellen wird, statt die Kunden zum Wettbewerb zu schicken 
Warum legen hier einige an Profidrummer ständig völlig andere Maßstäbe an als an alle anderen, die mit beiden Beinen im Beruf stehen? Ich finde, man darf sich über jeden freuen, der es langfristig schafft, mit dem, was ihm Spaß macht, ein gutes Leben führen zu können. Und bitte, liebe berufstätigen Freizeittrommler, fragt euch mal, ob sich nicht auch bei euch im Laufe der Jahre im Beruf ein gewisser Pragmatismus eingestellt hat, den man dann gemeinhin auch als Erfahrung bezeichnet, und der für's berufliche Fortkommen typischerweise als förderlich gilt.